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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.07.2019

auf einmal wird der LKA Chef selber zum Verdächtigen

Tod im Abendrot
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Humor und Krimi – verträgt sich das? In diesem Fall eindeutig ja! Es ist bestens miteinander verwoben. Humor ist auch immer Geschmackssache und ich bin da eher kritisch. Aber hier ist er fein und hintergründig. ...

Humor und Krimi – verträgt sich das? In diesem Fall eindeutig ja! Es ist bestens miteinander verwoben. Humor ist auch immer Geschmackssache und ich bin da eher kritisch. Aber hier ist er fein und hintergründig. Nicht zu aufgesetzt und um Vordergrund. Je länger man liest, desto häufiger muß man schmunzeln.
LKA-Präsident Karl Zimmerschied hat viel um die Ohren. Da ist erst mal der Fall, den er mit aufklären möchte – ein Doppelmord nahe des Flaucher-Biergartens. Aber sein Privatleben ist turbulent.
Seine Frau betreibt mit einem „Freund“ auf Bali eine Strandbar. Wird sie zur Vernunft und zum Zimmerschied zurück kommen? Doch dann verschwindet ihr „Freund“ und sie bittet ihren Mann um Hilfe. Was ist hier passiert?
Eine sehr gute Freundin hat ein privates Problem und erhofft sich ebenfalls die Hilfe von Zimmerschied. Dieser läßt sich breitschlagen, soll aber nur inoffiziell ermitteln. Dazu benötigt er die Hilfe des blinden Cybercop Tommy Hensch. Werden sie seiner Freundin helfen können?
Und dann gerät er selber in den Fokus der Ermittlungen als er bei der Abholung einer im Darknet bestellten Pistole erwischt wird.
Obwohl hier so viele verschiedene Handlungsstränge erzählt werden, wirkt dieses Buch nicht überfrachtet. Vielmehr ist es nie langweilig und es ist immer was los. Das Lesen macht einfach Spaß. Es ist unterhaltsam, lustig und kurzweilig. Und lebt natürlich von der Person des LKA-Präsidenten. Dieser ist an manchen Stellen ruppig, was ihn vor allem aber menschlich und sympathisch macht. Absolut gelungener Kriminalroman.

Veröffentlicht am 26.05.2019

Der Würfel über Leben und Tod – der perfekte Mord?

10 Stunden tot
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Dieses Buch verlangt einiges von uns Lesern.
Da sind zum einen die mitunter drastischen Beschreibungen. Ich bin damit prima zurechtgekommen, aber ich kann verstehen wenn es nicht jedermanns Sache ist. ...

Dieses Buch verlangt einiges von uns Lesern.
Da sind zum einen die mitunter drastischen Beschreibungen. Ich bin damit prima zurechtgekommen, aber ich kann verstehen wenn es nicht jedermanns Sache ist. Wobei es nicht wirklich blutig aber dafür recht bildhaft beschrieben ist.
Und dann sind da die verschiedenen Handlungsstränge. Und auch da gibt es die persönlichen der einzelnen Ermittler. In erster Linie von Fabian Risk gegen einen Kollegen, aber auch Irene Lilja hat ihre privaten Probleme. Und die eigentlichen Mordermittlungen – an der Zahl drei Stück. Da passiert sehr viel gleichzeitig und man muß seine ganze Aufmerksamkeit auf dieses Buch richten, sonst verliert man leicht den Faden. Und auch für Quereinsteiger in diese Reihe kaum zu empfehlen. Da sind einfach zu viele Rückblenden.
Auch weiß man am Anfang eines Kapitels nicht gleich um welche Person oder Situation es geht. Das kann schon ein paar Zeilen brauchen um das zu erfassen. Aber ein Thriller soll auch keine einfache Lektüre für nebenbei sei! Und mit dieser Schreibweise wurde stets die Spannung hochgehalten.
Man kann also durchaus geteilter Meinung sein, aber mir hat es gefallen.
Und dann ist da noch der Serienmörder. Über seine Identität und Motivation erfahren wir nur sehr wenig. Wir erfahren noch nicht einmal, ob er denn wirklich für alle drei Morde verantwortlich ist oder weitere auf sein Konto gehen. Das mag unbefriedigend sein, aber auch spannend. Denn wie soll die Polizei einen Täter ermitteln, der keine Beziehung zu seinen Opfern hat und alles dem Zufall überlässt!? Und man ist geneigt den ermittelten Personen kein Mitleid entgegen zu bringen. Sie sind wohl nicht die Mörder aber auch nicht unschuldig. Hat es also „die Falschen“ getroffen?
Werden Fabian Risk und seine Kollegen im nächsten Band erkennen, das ein Serienmörder noch auf freiem Fuß ist?

Veröffentlicht am 22.05.2019

liebevoller Leander Lost

Weiße Fracht
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Dies ist bereits der dritte Band um Leander Lost und ich habe ihn hier kennen und lieben gelernt. Die Personen, allen voran Leander Lost, aber auch die Kollegen Carlos Esteves und Graciana Rosado und einige ...

Dies ist bereits der dritte Band um Leander Lost und ich habe ihn hier kennen und lieben gelernt. Die Personen, allen voran Leander Lost, aber auch die Kollegen Carlos Esteves und Graciana Rosado und einige mehr stehen hier klar im Vordergrund. Sie stehen für einander ein und achten den Anderen. Immer wieder kommt es zu Situationen in denen Leander Lost, ein Asperger, das Gesagte anders wahrnimmt oder zu wörtlich nimmt. Denn er versteht keine Ironie, kann Sprichworte nicht „übersetzen“ und die soziale Interaktion fällt ihm schwer. Aber er verfügt auch über ein fotografisches Gedächtnis und kann die Mikroexpression lesen, also erkennen ob die Person gegenüber lügt. Diese außergewöhnlichen Fähigkeiten machen sich die Kollegen zu Nutze und helfen bei den Ermittlungen. Um aus dem Buch zu zitieren „ es ist immer bereichernd, oft amüsant und meistens auch anstrengend“. Aber dieser Leander macht dieses Buch so lesens- und liebenswert.
Die Ermittlungen in mehreren Todesfällen kommen dabei nicht zu kurz. Bestehen Parallelen und ist damit ein Serienmörder unterwegs oder ist es ein Nachahmungstäter? Dies alles vor der Kulisse in Portugal. Ich hatte es förmlich vor Augen. Die Häuser, Bars, Fischerhäfen,… Für mich absolut authentisch da gespickt mit portugiesischen Ausdrücken.
Man sollte keine Autopsieberichte, Spurenermittlungen, Augenzeugenbefragungen,… erwarten. Der Fokus liegt auch nicht auf der Spannung, auch wenn sie im letzten Viertel die Ereignisse zuspitzen. Und trotzdem ist es eine sehr gelungene Urlaubskrimilektüre und ich habe es mit Freude gelesen!

Veröffentlicht am 12.05.2019

Fiona – Undercover im Einsatz

Fiona: Als ich tot war
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Eine Ermittlerin mit Cotard-Syndrom, eine eigenwillige Mischung und auch als Leser muss man sich da erst mal rein finden, fühlen und denken. Dies ist nicht einfach und ist mir im ersten Band dieser Reihe ...

Eine Ermittlerin mit Cotard-Syndrom, eine eigenwillige Mischung und auch als Leser muss man sich da erst mal rein finden, fühlen und denken. Dies ist nicht einfach und ist mir im ersten Band dieser Reihe wohl auch nur schwer gelungen.
Aber den aktuellen Band finde ich sehr gut und auch Fiona war mir nun wesentlich sympathischer.
Der Fokus dieses Buches liegt zum einen in der Person von Fiona selbst und wie sie ihren Alltag gestaltet, erlebt und welche Probleme sie im Kontakt mit anderen Menschen hat.
Der zweite Aspekt liegt im Undercover-Einsatz von Fiona. Wie kann man in eine Verbrechensbande eingeschleust werden und an Informationen kommen ohne Misstrauen zu erregen? Wie die Informationen weiter geben, sich vor Gefahren schützen, alte Kontakte komplett abbrechen und zu dieser zweiten „Undercover-Person“ werden? Und es braucht halt einfach viel Geduld! So langsam gewinnt sie das Vertrauen und taucht immer tiefer in die Strukturen ein. Bis es zum großen Finale kommt…
Der Weg dorthin kann langweilig wirken, da eher versucht wird die Situation und Gefühle aus Sicht von Fiona darzustellen. Aber für mich war es authentisch und ich kann mir sehr gut vorstellen, das es in der Realität auch so abläuft. Und zum Glück ist es da auch nicht immer gefährlich und actionreich.
Ein (für mich) sehr gelungener Kriminalroman mit Realitätsbezug.

Veröffentlicht am 09.05.2019

ten little rabbits, all dressed in white,...

Hasenjagd
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Mal wieder ein Krimi der Eheleute Alexandra Coelho Ahndoril und Alexander Ahndoril. Wobei es schon eher ein Thriller ist, denn eine Vielzahl von Personen stirbt und das auf blutige Art und Weise. Kritisch ...

Mal wieder ein Krimi der Eheleute Alexandra Coelho Ahndoril und Alexander Ahndoril. Wobei es schon eher ein Thriller ist, denn eine Vielzahl von Personen stirbt und das auf blutige Art und Weise. Kritisch könnte man hinterfragen, ob es wirklich so viele Tote geben muß. Ist also nicht jedermanns Sache und man sollte es also vertragen können!

Den Einstieg in das Buch fand ich super spannend und klasse gemacht. Bereits die ersten Kapitel haben mich trotz einfacher Sprache in den Bann gezogen und gefesselt. Noch hat man keine Ahnung um welche Personen es geht und in welcher Situation man sich befindet, aber das regt die Fantasie an und ist absolut packend. Doch dieses Niveau kann auf den folgenden Seiten nicht ganz gehalten werden, denn nun gilt es die Geschichte zu entwickeln. Joona Linna sitzt im Gefängnis, wird aber auf Grund eines brisanten Mordes um Mithilfe gebeten. Kein Anderer scheint hier helfen zu können. Als ein weiterer Mord geschieht nimmt die Geschichte an Fahrt auf und wird wieder mit jeder Seite spannender. Doch es bleibt die große Frage nach dem Motiv und der Gemeinsamkeit der Opfer.

Warum allerdings 100 Seiten vor Ende quasi in einem Nebensatz erklärt wird, wer der Mörder ist und wen/was er rächen will, ist mir schleierhaft. Das ist an dieser Stelle noch überhaupt nicht nötig! Ist natürlich jammern auf hohem Niveau, und beeinflusst meine Bewertung nicht negativ, hätte ich trotzdem komplett weggelassen.

Für die verbleibenden Seiten bleibt die Frage, ob der Mörder noch vor seiner Vollendung gefunden und gestoppt werden kann. Die Spannung bleibt hier durchgängig erhalten und ich vergebe dafür 5 Punkte.