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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.05.2019

eine spannende Reise zu den Zwergen

Kalt wie Eis
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Der Gnom Baro & seine Leibwächterin die Vargin Marca sind unterwegs in die Zwergenstadt Zitrabyt am eisigen Firnmeer. Die Zwergenclans leben normalerweise friedlich nebeneinander doch als Baro & Marca ...

Der Gnom Baro & seine Leibwächterin die Vargin Marca sind unterwegs in die Zwergenstadt Zitrabyt am eisigen Firnmeer. Die Zwergenclans leben normalerweise friedlich nebeneinander doch als Baro & Marca in Zitrabyt ankommen zeigt sich ihnen ein ganz anderes Bild: Es liegt eine ständige Spannung in der Luft und die Clans attackieren sich gegenseitig. Die Hafenmeisterin und Friedenswahrerin Vychoda hat die Vermutung, dass der Streit bewusst geschürt wirdund bittet deshalb Baro & Marca um Hilfe.

Das Buch liest sich unglaublich flüssig, man ist sofort mitten in der Geschichte. Die Sprache mag ich sehr, alles wird sehr bildhaft beschrieben was einem den Einstieg in die neue Welt super einfach macht. Die Charaktere sind sehr liebevoll beschrieben und v.a. die beiden Hauptfiguren waren mir auf Anhieb sympathisch. Sie sind zwar ein eher ungleiches Paar,verstehen sich aber trotzdem (oder gerade deswegen?) blind und bilder somit ein super Team.
Die Zwerge scheinen erstmal nicht sehr sympathisch und Baro & Marca haben zusammen mit der Zwergin Yalia alle Hände voll zu tun um Licht ins Dunkel zu bringen. Ihre Nachforschungen ziehen sich ein wenig in die Länge, aber insgesamt hat mich das nicht allzu sehr gestört. Die Geschichte hatte für mich genug Spannung zu bieten. Die Auflösung fand ich sehr interessant, so hatte ich es tatsächlich nicht vermutet.

Toll fand ich auch die Entwicklung von einigen Nebencharakteren. So wurde nochmal ein wenig Abwechlung in die Handlung gebracht und die Figuren gleich nochmal sympathischer. Nun bin ich gespannt, ob es noch mehr Abenteuer von dem Trio um Baro, Marca und Yalia geben wird.

"Kalt wie Eis" ist kein sehr anspruchsvolles Buch, aber ich hatte viel Spaß beim Lesen und beim Eintauchen in diese neue Welt, die sich auf den ersten Blick recht frostig gibt, am Ende jedoch zurück zu friedvollem Miteinander führt.

Veröffentlicht am 13.05.2019

wem kann man trauen?

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Ophelia ist recht unscheinbar und möchte nichts lieber als den ganzen tag im Museum zu verbringen. Dabei hat sie eine ganz besondere gabe: Sie kann durch Spiegel gehen und die Vergangenheit von Gegenständen ...

Ophelia ist recht unscheinbar und möchte nichts lieber als den ganzen tag im Museum zu verbringen. Dabei hat sie eine ganz besondere gabe: Sie kann durch Spiegel gehen und die Vergangenheit von Gegenständen "lesen". Doch eines Tages verkündet ihre Familie, dass sie an den Pol reisen und dort einen Adligen namens Thorn heiraten soll.

Die Welt der Archen war für mich zunächst etwas verwirrend und v.a. die Arche am Pol konnte ich mir nur schwer vorstellen mit all den Illusionen etc. Dennoch kam die Welt gut beschrieben daher und man konnte die Düsternis am Pol und das Verlorensein von Ophelia gut erkennen. Die Charaktere sind alle noch etwas zwielichtig und man kommt nur schwer dahinter, wer wohin gehört und was für Pläne im Hintergrund geschmiedet werden. Das hat die handlung zwar sehr spannend gemacht, manchmal kamen durch die unzähligen Beschreibungen jedoch auch kleine Längen auf. Alles in allem hat mir die Sprache jedoch gut gefallen.Die brutale Welt ist sicherlich nicht für jeden etwas, doch ich fand es nie too much.

Fazit: Ein schöner Einstieg in die Geschichte, der neugierig auf die nächsten Bände macht.

Veröffentlicht am 20.04.2019

ist die Show alles, was zählt?

Hier ist es schön
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Die Welt in der Irma lebt ist karg geworden, nichts wächst mehr richtig in der Erde, alles ist modrig und die Perspektiven für die Menschen schlecht. Als sie ein Plakat sieht, auf dem für eine Show geworben ...

Die Welt in der Irma lebt ist karg geworden, nichts wächst mehr richtig in der Erde, alles ist modrig und die Perspektiven für die Menschen schlecht. Als sie ein Plakat sieht, auf dem für eine Show geworben wird, beschließt sie sich dort anzumelden. In der Show werden 2 Menschen gesucht, die zu einem fernen Planeten reisen sollen um das Überleben der Menschheit zu sichern, sie sollen dort neu anfangen und eine neue Zivilisation gründen. Sie wird schließlich ausgewählt, zusammen mit Sam, dem namenlosen Jungen, von dem niemand weiß, woher er kommt. Alles ist gut, doch kurz bevor es losgehen soll, flieht Sam plötzlich, rennt hinaus in die Welt und zieht Irma mit sich.

Irma und Sam sind ein Paar, das unterschiedlicher nicht sein könnte. Sie ist genervt von der Welt, von den Menschen und der aussichtslosen und immer gleichen ZUkunft, sie will mehr als das, was die Welt ihr bieten könnte. Er, der geheimnisvolle und verwirrte Junge, der nichts weiß von der Welt und den Menschen, die außerhalb der Mauern seines Zuhauses leben. Wo kommt er her, wer war er, vor der Show? Diese Fragen fangen an ihn zu quälen und je näher der Abflug rückt, desto stärker drängt es ihn nach draußen in die Welt. Mit jeder Zeile des Buchs spürt man seine Zweifel, seine Verlorenheit und die Frage, wo er hingehört. Er will herausfinden, wer er war und eckt auf seiner Flucht vor den mauern immer wieder an bei den Menschen. Er ist naivund versteht die einfachsten Sachen nicht, er kann die zwischenmenschlichen Schwingungen nicht wahrnehmen, versteht nicht, was sie von ihm wollen. Er kennt die Welt nur aus Filmen und dort sind alle nett zueinander. Er ist jedesmal verwirrt, wenn die Menschen eben nicht nur gut zueinander sind, wenn sie böse oder gemein sind und nur auf ihre Vorteile aus. Irma nicht. Sie ist aufgewachsen in dieser Welt, sie weiß, wie es läuft und ist zusehends genervt von Sam. Sie willeinfach nur zurück, will endlich aufbrechen zu dem neuen Planeten und alles hinter sich lassen. Doch ohne Sam geht das nicht, weswegen sie ihm widerwillig hilft.

Als Leser rätselt man ständig mit, fragt sich, welche der Theorien über Sam wahr sind, fragt sich, was ist real, was inszeniert. Viele der Szenarien haben mich an "Die Tribute von Panem" erinnert, nur, dass hier schon alles vorbei ist. Die Arena ist überstanden, das Ziel erreicht. Dennoch drängen sich viele Parallelen auf, die Iszenierung von allem, die Show und auch die Menschen. Der Inhalt des Buches hat mich berührt, Sam tat mir mit jeder seite mehr Leid, so verloren wie er war in dieser ihm unbekannten Welt. Auch Irma konnte ich gut verstehen, sie will sich nicht herumschlagen mit diesem dummen Jungen, der nicht weiß, wie man sich verhält, der sie ständig in Schwierigkeiten bringt. Das Ende bleibt offen, dennoch fand ich das nicht störend. Viel wichtiger ist die Reise der beiden und das Aufzeigen der ständigen Überwachung und Kontrolle, die Show inszeniert und über viele Jahre hinweg geplant und vorbereitet. Selbst am Ende fragt man sich, wie viel freien Willen Sam und Irma selbst auf ihrer Flucht wirklich hatten.

Leider hat mich der Scheibstil auf Dauer etwas genervt. Das Buch fängt an mit zahlreichen briefen an Irma, die es mir sehr schwer gemacht haben einen guten Weg in die Geschichte zu finden. Diese Briefe lesen sich für mich recht zäh und ich habe den Sinn dahinter auch am Schluss nicht 100% verstanden. Auch die nicht-chronologische Erzählweise förderte den Lesefluss nicht richtig. Allerdings hat das auch den Faktor des geheimnisvollen und rätselhaften verstärkt. Der Schreibstil und die Geschichte sind nicht super spannend, aber für mich war es gerade stimmig, dass nicht viel passiert auf der Reise. Es geht mehr um die Fragen, die aufgeworfen werden. Woher kommen wir, wohin gehen wir?

Alles in allem abe ich "Hier ist es schön" gerne gelesen. Man wird hineingeworfen in eine Welt, in der vieles schlecht ist. Doch das was immer wieder zwischen den Zeilen auftaucht ist erschreckend und man fragt sich, ist das ein ziel, auf das wir zusteuern mit all den Reality-Shows und Problemen?

Veröffentlicht am 28.02.2019

Was ist dir wichtig im Leben?

Ein wirklich erstaunliches Ding
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April May, die 23-Jährige Protagonistin ist Grafikdesignerin und hat einen unterbezahlten Job in einem kleinen Start-Up. Auf dem nächtlichen Heimweg sieht sie plötzlich eine riesige Roboter-Skulptur, die ...

April May, die 23-Jährige Protagonistin ist Grafikdesignerin und hat einen unterbezahlten Job in einem kleinen Start-Up. Auf dem nächtlichen Heimweg sieht sie plötzlich eine riesige Roboter-Skulptur, die ihr vorher nie aufgefallen war. Kurzerhand ruft sie ihren besten Freund Andy an und gemeinsam drehen sie ein Video über "Carl", wie sie die Skulptur tauft. Am nächsten Morgen erwacht sie und kann es kaum glauben: Das Video hat schon tausende Klicks und Likes erreicht. Von da an geht alles ziemlich schnell. Überall auf der Welt sind weitere Carls aufgetaucht, insgesamt 64 Stück. Niemand kann sich erklären, woher sie kommen, noch wer sie dort aufgestellt hat. April wird zur Carl-Expertin und von nun an in unzählige Talk-Shows, etc. eingeladen. Über Nacht wurde sie mit einem einzigen Video berühmt.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, die Sprache klar und deutlich. Etwas irritierend fand ich die ständigen Hinweise, dass der Leser ja wisse, was passiert sei etc., da man das nunmal nicht weiß. Auch wenn der ganze Roman in Form einer Berichterstattung aus Aprils Sicht aufgebaut ist, hätte man dies vielleicht anders lösen können. Es hat mich eher im Lesefluss gestört, als dass es mir das Gelesene näher brachte. Gedanken und Gefühle werden gut dargestellt finde ich, allerdings auch hier wieder nur aus Aprils Sicht, die die Dinge oft etwas egoistisch betrachtet und vieles nicht sieht (oder sehen will). Die Hintergründe sind gut recherchiert und man merkt, dass sich der Autor mit den verschiedenen Elementen seines Romans auseinander gesetzt hat.

Ich muss sagen, April war mir die meiste Zeit des Buches über ziemlich unsympathisch. Sie wirkt sehr naiv und lässt sich extrem leicht beeinflussen und ablenken. Sie scheint nicht wirklich eine eigene Meinung zu haben, die sie bis zum Schluss vertritt. Immer wieder will sie sich erwachsen und vernünftig verhalten, macht dann aber letztendlich genau das Gegenteil. Auch wie sie mit ihren Mitmenschen umgeht ist mehr als grenzwertig. Ob das nun die wirkliche April ist, oder ihr Verhalten vom Ruhm gebelendet ist, kann man beim Lesen nicht erkennen. Andy fand ich am Anfang etwas seltsam, da er über die vielen Likes völlig aus dem Häuschen war, er war jedoch im Laufe des Buches nicht so naiv und leichtgläubig wie April, sondern hat sich durchaus seine Gedanken gemacht, wie es scheint. Die anderen Charaktere waren alle schön beschrieben, aufgrund der Erzählweise blieben sie jedoch immer etwas entfernt und unscharf für mich. Das Ende lässt mich tatsächlich etwas sprachlos zurück. Damit hätte ich nicht absolut nicht gerechnet und obwohl ich April ziemlich nicht wirklich mochte, wünscht man ihr so etwas nicht. Das Ende ist auch sehr offen gehalten, was einerseits natürlich raum für die eigenen Vorstellungen lässt, aber andererseits hätte ich mir für diese Geschichte ein abgeschlossenes Ende gewünscht.

Zu Beginn des Buches ist April sehr 'unerfahren' was Social Media angeht, es ist ihr mehr oder weniger egal, sie betreibt es nur als Hobby und um ein paar schöne Schnappschüsse zu teilen. Dies ändert sich sehr schnell und schon am Ende des 1. Tages hat sie ihr Verhalten grundlegend geändert. Das kam etwas plötzlich für mein Empfinden, aber auch hier hat sie sich vorrangig von anderen beeinflussen lassen. Ich kann allerdings auch verstehen, dass April sich davon mitreisen lässt und es am Ende sogar als Sucht beschreibt. Das Verlangen nach Aufmerksamkeit und Bestätigung schlummert denke ich in uns allen. Folgender Satz von Maya beschreibt es sehr gut finde ich: "Du willst ein Publikum finden, das dich liebt, weil ich dir nicht genüge. Weißt du was? Das, was du dir jetzt holst wird auch nicht reichen,.." April schreckt vor der Bindung an andere Leute zurück und immer, wenn es ernst wird, will sie einen Rückzieher machen, verletzt die andere Person um sie loszuwerden. Durch die Berühmtheit im Netz wird sie plötzlich (vermeintlich) geliebt ohne dass sie etwas von sich dafür geben muss. Sie ist gefragt und jeder will sie sehen, ganz ohne die Nähe, vor der sie sich sonst so sehr fürchtet. Sehr oft habe ich beim Lesen den Kopf geschüttelt über Aprils Handeln und Gedanken, man würde sie gerne schütteln und dazu bringen, nochmal nachzudenken, bevor sie Dinge tut oder sagt, die sie hinterher bereut.

Die beiden Erzählstränge - Aprils Berühmtheit und das Geheimnis um die Carls - sind gut verknüpft, obwohl man die Science-Fiction-Elemente nicht unbedingt gebraucht hätte und sie für manche vielleicht sogar störend wirken könnten. Es geht hauptsächlich darum, wie wir uns als Menschen verhalten, sei es gegenüber fremdem oder auch gegenüber anderen Menschen. Die Rolle der sozialen Medien in der heutigen Gesellschaft wird thematisiert und realistisch dargestellt. Sowohl die positiven Aspekte (die Vernetzung untereinander, um das Miteinander und die Kommunaktion zu fördern) als auch das Negative (die Gefahren durch schlagartige (unverdiente ?) der Berühmtheit) werden angesprochen und der Leser wird angeregt sich zu überlegen, wie man selbst in solchen Situationen gehandelt hätte. Auch die Leichtigkeit anonymer Anfeindungen im Netz wird thematisiert, die oft zu viel schlimmerem als nur ein paar bösen Wörtern führen können.

Abschließend kann ich sagen, dass ich das Buch sehr gerne gelesen habe. Es zeigt deutlich die Probleme, die mit einer Karriere im Social-Media-Bereich einhergehen (können) und stellt den Leser vor die Frage, wie er sich verhalten würde. Das Buch beäugt Social Media aber auch das Verhalten und das Miteinander von Menschen kritisch und nicht nur einseitig. Für "ältere" Generationen, die nicht mit den heutzutage aktuellen Medien aufgewachsen sind, mag vieles sehr befremdlich wirken und vielleicht auch unverständlich und überzogen. Ich denke jedoch, dass die angesprochene Zielgruppe sich in vielem wiederfinden kann und das Buch vielleicht auch als Denkanstoß nutzen kann. Sollte man wirklich sein ganzes Handeln darauf ausrichten, mehr Follower, Likes & Klicks zu bekommen? Oder gibt es nicht noch viel mehr, dass das Leben ausmacht?

Veröffentlicht am 01.02.2019

ein schöner Jugendroman

Der Prinz der Elfen
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In dem Buch dreht sich alles um die beiden Geschwister Hazel und Ben. Sie leben in Fairfold, einem kleinen Örtchen, dessen Wald wimmelt von magischen Kreaturen, dem kleinen Volk. In ebendiesem Wald steht ...

In dem Buch dreht sich alles um die beiden Geschwister Hazel und Ben. Sie leben in Fairfold, einem kleinen Örtchen, dessen Wald wimmelt von magischen Kreaturen, dem kleinen Volk. In ebendiesem Wald steht auch seit Jahrzehnten ein gläserner Sarg in dem ein Elfenprinz schläft, der von allen nur der gehörnte Junge genannt wird. Hazel und Ben verbringen ihre Kindheit immer wieder dort und reden mit dem geheimnisvollen schlafenden Jungen und erzählen ihm Geschichten. Mittlerweile sind die beiden keine Kinder mehr, als plötzlich der Sarg aufgebrochen wird und der Elfenprinz verschwindet.

Hazel und Ben sind sehr unterschiedlich. Seit Ben ein kleiner Junge war ist er gezeichnet von einer Elfe, die ihm eine magische Begabung für die Musik verleiht. Mit seiner Musik kann er Menschen wie Fabelwesen verzaubern. Als die beiden Geschwister noch klein waren, haben Sie zusammen im Wald Monster gejagt, Hazel als Ritter mit einem Schwert, während Ben die Wesen mit seiner Musik betörte. Doch plötzlich versiegt seine Gabe und die Musik mag ihm nicht mehr so Recht gelinge. Daraufhin schließt Hazel einen Pakt mit dem Erlkönig, der sie auch ihr weiteres Leben lang verfolgen soll.

Die Geschichte erzählt von der Liebe zwischen Geschwistern aber auch der Vernachlässigung durch die Eltern, so dass die Kinder schon früh auf sich alleine gestellt sind. Sie zeigt aber auch, dass Geheimnisse eine Beziehung belasten kann, dass unausgesprochene Ängste und Vorwürfe oft gar nicht so wahrgenommen werden vom Gegenüber. Schön finde ich, dass der Roman über die gängigen Szenarien hinausgeht und Themen wie Homosexualität und Traurigkeit aufgreift. Die Liebesgeschichten der beiden Geschwister ist anhand der gefühle sehr jugendlich beschrieben, drängt sich jedoch nicht in den Vordergrund, was ich sehr gut finde. Sie entwickelt sich eher nach und nach. Neben Ben und Hazel treffen wir auch noch ihren Freund Jack. Er ist ein Wechselbalg, dass nach einem Missglückten Austausch bei den Menschen aufwächst. Obwohl er schon immer bei den Bewohnern von Fairfold lebt, gehört er nie ganz dazu und als sie einen Schuldigen suchen, fällt die Wahl schnell auf ihn. So wird ein weiteres Thema, die Ausgrenzung und Einsamkeit, aufgegriffen.

Holly Black vermischt in ihrer Geschichte die reale Welt mit der Welt der Elfen, Kobolde und anderen Fabelwesen. Dabei ist Fairfold wie eine Insel inmitten 'normaler' Orte, die keinen Zugang mehr zu der magischen Welt um sie herum haben. Man begegnet allerlei Wesen aus Mythen und Sagen wie z.B. Kobolde, Feen, Elfen oder auch dem Erlkönig, der viele Charakterzüge aus dem gleichnamigen Gedicht aufweist. Auch die gängigen Abwehrtechniken für das kleine Volk tauchen auf, wodurch ein schöner Bezug zu den alten Geschichten udn Legenden geschaffen wird. Der Schreibstil ist locker und dem Alter der Zielgruppe entsprechend, aber auch nicht zu kindlich, so dass es durchaus auch den älteren Lesern Spaß machen kann.

Die Charaktere fand ich schön beschrieben, lediglich beim Elfenprinz hätte ich mir etwas mehr erhofft. Er bleibt sehr unnahbar, was vielleicht aber auch an dem Charakter selbst liegt. Die Abenteuer fangen erst ab der Hälfte des Buches so richtig an und ich finde, der Klappentext übertreibt ein klein wenig. Insgesamt hatte ich etwas mehr Spanung erwartet. Dennoch hat das Lesen viel Spaß gemacht, nur war es eben nciht so mitreisend wie der Klappentext suggeriert. Es war mehr ein Aufarbeiten der Vergangenheit von Ben, Hazel und ihrem Freund Jack. Alles in Allem finde ich, dass "Der Prinz der Elfen" ein guter Jugendroman ist, der viele wichtige Themen aufgreift und den ich gerne gelesen habe.