Irritierend
Mr. CraneDer Schriftsteller Stephen Crane ist an Tuberkulose erkrankt und kommt im Jahr 1900 in ein Sanatorium. Dort trifft er auf die junge Schwester Elisabeth zu der er schnell eine Beziehung aufbaut.
Vorab: ...
Der Schriftsteller Stephen Crane ist an Tuberkulose erkrankt und kommt im Jahr 1900 in ein Sanatorium. Dort trifft er auf die junge Schwester Elisabeth zu der er schnell eine Beziehung aufbaut.
Vorab: Selten hat mich ein Buch so irritiert. Einerseits ist da der Schreibstil, der auf mich manchmal sehr verworren wirkte, zum anderen war es mir manchmal kaum möglich dem Gesagten zu folgen. Vor allem der kranke Crane, der in Zeiten und Situationen munter umher hüpft, hatte es mir und auch der Schwester Elisabeth nicht leicht gemacht. Doch auch ihr Verhalten hat mich nicht selten irritiert. Wie kann eine gut ausgebildete Schwester, die weiß wie Tuberkulose übertragen wird und was sie mit dem menschlichen Körper anstellt, solche Risiken eingehen (von gesellschaftlichen Folgen mal abgesehen)? Ja, es gab eine gewisse Verbindung zwischen den beiden, aber ist es diese wert alles zu verlieren? Für mich eine klare Sache – nein! Auch wenn Crane ein netter Mensch zu sein schien, so hat er auch einige Schwierigkeiten fernab der Erkrankung, die ihn Tag für Tag mehr schwächt. Elisabeth, die ebenfalls so manche Schwierigkeiten zu bewältigen hat, war mir anfangs sympathisch, doch das legte sich mit der Zeit, denn ihre Handlungen waren einfach zu wenig nachvollziehbar.
Und trotz aller Kritik habe ich das Buch dennoch recht schnell gelesen und wollte wissen, was genau da vor sich geht. Schnell gelesen, obwohl ich es teils sehr langatmig fand und genau das ist auch ein Aspekt, der mich einfach nur irritiert, denn gewöhnlich komme ich bei langatmigen Büchern kaum voran.
Gelungen fand ich die zweite Zeitebene, die die Ereignisse um Crane wieder in den Vordergrund rückten und erklärten, warum Elisabeth 14 Jahre später so und nicht anders bei ihrem neuen Patienten handelte. Die Geschichte um den neuen Patienten fand ich auch ganz gelungen – nur war sie gar nicht sooo elementar.
Gelungen sind weiter die eingestreuten historischen Fakten und die Aspekte über den Krieg oder Kriech, wie Elisabeth sagt, der allgegenwärtig ist und kritisch betrachtet wird.
Das Buch ist aus meiner Sicht bestenfalls mittelmäßig und wirklich empfehlen kann ich es nicht.