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Veröffentlicht am 19.05.2019

Versuchen wir es wieder... Solang man Träume noch leben kann ( Münchener Freiheit)

Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz
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Anna ist Meeresbiologin und nimmt gerade an einer Aktion für saubere Weltmeere teil, als sie ein trauriger Anruf mitten aus der Aktion reißt. Ihre Mutter ist plötzlich verstorben und das wirbelt Annas ...

Anna ist Meeresbiologin und nimmt gerade an einer Aktion für saubere Weltmeere teil, als sie ein trauriger Anruf mitten aus der Aktion reißt. Ihre Mutter ist plötzlich verstorben und das wirbelt Annas Leben komplett durcheinander. Ab sofort heißt es nämlich Märchen statt Meer, denn Zuhause führt die Familie einen Märchenwald, der schon recht angestaubt und in die Jahre gekommen ist.
Anna hat nur wenige Monate Zeit, um dem maroden Familienunternehmen wieder auf die Beine zu helfen und ahnt nicht, dass Schneewittchen eine Überraschung für sie parat hält....

Christoph Dörr hat mit "Im Luftschloss wohnt kein Märchenprinz" eine Mischung aus modernem Märchen, Familiengeschichte und Liebesroman geschrieben.
Schon nach den ersten Sätzen ist man mittendrin im Geschehen und spürt den feinen Humor, den der Autor hier wirklich toll zur Geltung bringt. Dabei gibt es so viel Abwechslung zwischen brüllend komischen Szenen und scharfen Zungen, kleinen Lachern und Schmunzlern, dass es dem Leser leicht fällt der Geschichte zu folgen.
Anna steht am Scheideweg und der Autor bringt dem Leser ihre Gedanken - & Gefühlswelt sehr nah, lässt mich quasi in Annas Haut schlüpfen und so mit ihr die Rettung des Märchenwaldes planen und durchführen.
Schräge Aktionen, die auch mal nach hinten losgehen, sind ebenso an der Tagesordnung wie Kopfzerbrechen und wilde Rechnerei über die Finanzen.
Die Geschichte lebt durch die wirklich toll ausgedachten Figuren, allen voran Flori, der wirklich etwas ganz Besonderes ist. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen, aber lest selbst, warum
Einziges Manko an der Erzählung ist Tante Hilde - die Frau walzt wie eine Dampfmaschine durchs Geschehen und hat so viel Feingefühl wie ein Amboss. Ihre Auftritte sind nervig und nehmen dem Buch ein wenig die Fröhlichkeit, die trotz der kleinen und großen Probleme , die Anna und Co bewältigen müssen, niemals zu schwinden scheint.
Das Happy -End ist märchenhaft schön und erinnert mich an den Song de Münchener Freiheit " Solang man Träume noch leben kann". Christoph Dörr hat in meinen Augen diesen Songtext perfekt in einem leichten, lockeren Unterhaltungsroman umgesetzt und lässt eine Leser träumen.

Veröffentlicht am 18.05.2019

Ein Buch wie ein Gemälde

Lisette und das Geheimnis der Maler
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Lisette verlässt der Liebe wegen Paris und folgt ihrem Mann André hinaus aus der quirligen Stadt hinein in die Provinz.
Erst kann sie der Schönehit der Provence nichts abgewinnen, doch seit sie Andrés ...

Lisette verlässt der Liebe wegen Paris und folgt ihrem Mann André hinaus aus der quirligen Stadt hinein in die Provinz.
Erst kann sie der Schönehit der Provence nichts abgewinnen, doch seit sie Andrés Großvater gelehrt hat, mit anderen Augen zu sehen, nimmt sie die Einzigartigkeit des Landstriches wahr, weiß sie zu schätzen und wird zur Kunstliebhaberin.
Doch wie das Leben so spielt, bleibt nicht alles so rosig. Andrés Großvater stirbt, André kehrt nicht aus dem Krieg zurück und Lisette hat eine große Aufgabe - sie muss die Bilder finden, die ihr Mann vor den Nazis versteckt hat...

"Lisette und das Geheimnis der Maler" ist ein wundervolles Buch, das mir viele einzigartige Lesemomente beschert hat.
Die Autorin ermöglicht mir einen außergewöhnlichen Einblick in das Leben von Lisette und entführt mich in ein Welt voller Farben und Eindrücke, die die teils fiktiven Gemälde vor meinem geistigen Auge entstehen lassen.
Wenn man die Bilder mit Lisettes Augen betrachtet, so wie es sie Pascal gelehrt hat, bekommen sie ein Eigenleben, faszinieren mit jedem Pinselstrich und werden so zu ganz großen Kunstwerken, die mich regelrecht betören. Ihre Botschaften werden für mich plötzlich erkennbar und so folge ich fasziniert Lisettes Weg, um ihr bei der Suche nach den versteckten Gemälden beizustehen.
Die Geschichte ist harmonisch, wirkt aber nicht gediegen oder langweilig, ihre Figuren wirken ausgereift und bewegen sich geschmeidig in der Szenerie. Das Buch kommt ohne Schnickschnack aus, bezaubert allein durch seine wunderschönen Landschaftsbeschreibungen, die Sehnsuchtsmomente hervorrufen und Reiselust wecken.
Die berühmten Maler wie Picasso, Chagall und Pissarro kreuzen hier Lisettes Weg und bereichern mir ihren Werken, ihren teils fiktiven Geschichten und ihren Auftritten die Handlung.
Es herrscht eine ganz besondere Atmosphäre, die die Autorin scheinbar mühelos mit ihrer Geschichte verknüpft -eine Zeitreise in die Jahre des Zweiten Weltkrieges , die voller schicksalhafter Ereignisse und Entbehrungen ist, aber immer die tiefe Verbundenheit zur Provence in den Vordergrund stellt.
Für mich ein Buch wie ein Gemälde - faszinierend, vielschichtig, ausdrucksvoll und bildschön - im wahrsten Sinne des Wortes

Veröffentlicht am 18.05.2019

Weckt die Lust auf Capri, Sommerund Zitroneneis

Sommertage auf Capri (Capri 1)
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Basta ! Velia schmeißt alles hin, was sie in letzter Zeit so sehr genervt hat, denn Gelegenheitsjobs, Fernbeziehung und immer noch daheim bei den Eltern wohnen ist jetzt nicht gerade das Gelbe vom Ei und ...

Basta ! Velia schmeißt alles hin, was sie in letzter Zeit so sehr genervt hat, denn Gelegenheitsjobs, Fernbeziehung und immer noch daheim bei den Eltern wohnen ist jetzt nicht gerade das Gelbe vom Ei und so hat sich Velia ihr Leben auch nicht vorgestellt.
Sie folgt gerne dem Ruf ihrer Tante nach Capri, die dringend in der Hochsaison ihre Unterstützung benötigt.
Auf der Insel wartet nicht nur die Sommersonne auf sie, denn mit Ennio tritt auch ein neuer Mann in ihr Leben, der ihr Herz wieder höher schlagen lässt. Es könnte alles so schön sein, wenn da nicht noch der Ex plötzlich anklopfen würde und meint, er müsse Velia zurückerobern...

Ich liebe die Romane von Roberta Gregorio, denn sie wecken schon mit dem Blick aufs Cover Sehnsucht nach Italien, zaubern traumhafte Augenblicke und sind eine Einladung, für kurzweilige Lesemomente mit ganz viel italienischen Flair,
Ihr neues Buch "Sommertage auf Capri" steht da in nichts nach und schon nach wenigen Seiten hat mich die italienische Lebensart eingeholt, spüre ich die warme Sommersonne auf der Haut und bin dem Zauber der Insel verfallen.
Die Autorin erschafft Figuren, die empfindsam und verletzlich sind, lässt liebenswerte Charaktere durch die Szenen laufen und über allem weht ein Hauch von Zitrone.
Velias Gefühle und Gedanken werden schön offengelegt und so kann ich gut ihren Weg nachvollziehen, der sie zu den einzelnen Schritten veranlasst. Ich mag sie irgendwie, sie ist für mich wie eine gute Freundin, die zwar am Anfang ein wenig braucht, bis sie mein Herz gewinnt, aber dann einen festen Platz erobert hat.
Ennio bewundere ich - neben seinem Beruf als Schuster widmet er sich auch aufopferungsvoll und mit ganz viel Liebe seinem pflegebedürftigem Onkel. Kein leichter Job, wenn man den Beruf und Pflege unter den Hut bringen muss, aber bei Ennio wirkt es nicht als trage er eine Last, sondern bei ihm steckt ganz viel Herzblut drinnen.
Die Nebenschauplätze und ihre Charaktere bereichern die Handlung, irgendwie fühlt man sich sofort heimisch und in die Gemeinschaft aufgenommen. Es ist, als erlebe man einen ereignisreichen Urlaub auf Capri, Liebeschaos inbegriffen... ein tolles Buch, um sich kurz wegzuträumen, sonnige Stunden zu erleben und den Zauber Capris zu genießen.

Veröffentlicht am 14.05.2019

Wenn aus einem Projekt plötzlich Familie wird...

Sommerzauber auf der kleinen Insel
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Britta hat nur ein Ziel vor Augen - das geplante Feriendorf auf der dänischen Insel Laeso soll ein voller Erfolg werden, denn mit dem kleine Eiland verbindet sie doch etwa sehr persönliches. ihr verstorbener ...

Britta hat nur ein Ziel vor Augen - das geplante Feriendorf auf der dänischen Insel Laeso soll ein voller Erfolg werden, denn mit dem kleine Eiland verbindet sie doch etwa sehr persönliches. ihr verstorbener Vater stammt von dort und so ist es Britta eine Herzensangelegenheit, dass alles perfekt wird.
Vor Ort muss sie allerdings feststellen, dass ihr Vater quietschlebendig ist, ihre Mutter sie ein Leben lang belogen und sie mehr Familienanschluss hat, als sie sich jemals wünschen kann.
Das Projekt Feriendorf wird zur Zerreißprobe, weil Geld und Kommerz plötzlich eine große Rolle spielen. Britta soll ausgebootet werden, doch sie hat nicht mit dem Rückhalt ihrer Familie gerechnet.
Und dann gibt es da auch noch Jan Ole, der sich heimlich still und leise in Brittas Herz schleicht.

Das zweite Buch aus der Feder des Autorenduos kommt mit sommerlicher Leichtigkeit, viel dänischem Flair und einer tollen Familiengeschichte rüber, entführt den Leser in null-komma-nichts an die dänische Ostsee und lässt ganz viel Charme und Liebe sprühen.
Die Geschichte liest sich flott und geizt nicht mit schönen Szenen, die auch nicht davor scheut, das aktuelle Thema "nachhaltiger und sanfter Tourismus" anzupacken. Schön wird hier dargestellt, dass es wie immer zwei Seiten der Medaille gibt und es auf der einen Seite Raffzähne gibt, die den Hals nicht voll genug bekommen können, und dabei alles aus dem Weg räumen, was bei drei nicht auf den Bäumen ist und auf der anderen Seite Menschen, denen die Heimat und das Ursprüngliche am Herzen liegt.
Dass es auch anders geht, beweist Britta mit viel Energie und Einsatz und sie lässt sich nichts ins Bockhorn jagen.
Dass sie dabei auch noch Familienanschluss findet, der mit einer quietschfidelen Oma aufwartet, einen liebenswerten Vater und eine quirlige Halbschwester zu bieten hat - ja, was will man mehr.
Hier wächst wirklich zusammen, was zusammen gehört und die Autoren lassen mit jeder Zeile ihre Liebe zu Dänemark und der dänischen Lebensart durchscheinen.
Es gibt kleine spannende Momente, abwechslungsreiche Szenen und ganz viel Familienbande, die hier eine wundervolle Einheit bilden, für kurzweilige Momente sorgen und den Leser ab und an schmunzeln lassen.
Für mich ein Buch , das zum Seele baumeln lassen verführt, einen gedanklichen Kurzurlaub an der dänischen Küste ermöglicht und für gute Unterhaltung sorgt.
#NetGalleyDEChallenge

Veröffentlicht am 11.05.2019

Hertbreakhotel mit Nordseelfeeling

Die Inselfreundinnen
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Getreu dem Motto 3,2,1...meins ersteigern Clara, Vicki und Rachel eine mehr als renovierungsbedürftige alte Schule auf Wangerooge, denn alle drei haben sich in den Kopf gesetzt, dass ab sofort ein anderer ...

Getreu dem Motto 3,2,1...meins ersteigern Clara, Vicki und Rachel eine mehr als renovierungsbedürftige alte Schule auf Wangerooge, denn alle drei haben sich in den Kopf gesetzt, dass ab sofort ein anderer Wind in ihrem Leben wehen muss. Sie sagen dem Liebeskummer und den gebrochenen Herzen den Kampf an und wollen aus dem soeben ersteigerten Gebäude ein Hotel für Menschen mit Liebeskummer machen. Doch irgendwie scheint die Idee in den Köpfen schneller umsetzbar zu sein, als im richtigen Leben und so müssen alle drei erst einmal einige Hürden umschiffen, bevor die Liebe wieder Einzug hält...

Ich liebe Inselromane und nach ein paar Bauchlanden und der letzten Zeit, was die Art von Lektüre betrifft, habe ich endlich wieder einen Glücksgriff getätigt.
"Die Inselfreundinnen" ist ein nämlich ein zauberhafter , lockerer und leichter Roman, der mit viel Inselfeeling, Wellenglitzern und Meeresrauschen punkten kann.
Die Autorin weiß ihren charmanten Protagonisten nämlich eine ordentliche Portion Leben einzuhauchen und vergisst dabei auch nicht, den Figuren ihre Ecken und Kanten zu verpassen, damit sie als Menschen wie du und ich durch den Roman laufen können.
Ich mag alle drei Frauen, denn sie wissen, trotz gebrochenen Herzen, wie man anpackt, Ärmel hochkrempelt und das Leben wieder in die richtigen Bahnen lenkt. Die Autorin vermittelt sofort ein "Wir-Gefühl", sodass ich mich mit Clara, Vicki und Rachel direkt identifizieren kann und mit anpacke, damit aus der alten Dorfschule endlich das Heartbreakhotel mit Nordseefeeling entstehen kann.
Mit fortschreitender Renovierung reparieren sich auch die gebrochenen Herzen unserer drei Freundinnen und ich mag die Entwicklung, die sie hier von der Autorin angedacht bekommen. Nachvollziehbar und verständlich für den Leser wird hier geschildert, wie sich alles nach und nach in seine Bahnen lenkt und auch die Liebe nicht zu kurz kommt.
Ein toller Roman, der in keiner Strandtasche fehlen darf und den man am besten bei Wellenglitzern und Meeresrauschen genießt

#NetGalleyDEChallenge