Minimalistische Lebensmodelle aus unterschiedlichsten Gründen
Die Journalistin Julia Seidl hat über Jahre hinweg Menschen besucht, die sich, aus verschiedensten Motiven für ein minimalistisches Lebenskonzept entschieden haben. In vielen, sehr unterschiedlichen Gesprächen ...
Die Journalistin Julia Seidl hat über Jahre hinweg Menschen besucht, die sich, aus verschiedensten Motiven für ein minimalistisches Lebenskonzept entschieden haben. In vielen, sehr unterschiedlichen Gesprächen hat sie die Geschichten und Beweggründe gehört, die diese Menschen dazu bewogen haben, auf Raum und meistens auch auf Komfort zu verzichten. Sie selbst, alleinerziehende Mutter von zwei fast erwachsenen Töchtern hat dadurch auch ihre eigenen Intentionen und Wünsche hinterfragt. Dies endete mit einem sehr interessanten Selbstversuch in einem Tiny House in der Nähe des Tegernsees.
Was mir so besonders gefallen hat an diesem Buch, war die stets einfühlsame Art der Autorin, die nie den Fehler gemacht hat, die Lebensmodelle zu verklären und ins naive und idealistische ab zu triften. Sie betrachtet sie, ohne zu werten und lässt so dem Leser Raum für eigene Überlegungen. Ein bisschen war ich erinnert an "Gernstl unterwegs", dessen Reisen ich mir immer gerne ansehe.
Ausgezeichnet und sehr realistisch und ehrlich auch die Fotografien von Stefan Rosenboom, die die Geschichten eindrucksvoll ergänzen.