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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2019

Eine packende Familienchronik

Bella Ciao
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Der Krieg ist vorbei und Giulia Masca wagt den Schritt zurück in ihre Heimat. Sie kehrt mit einem Gefühl der Unsicherheit an den Ort ihr Kindheit zurück, da sie ihn damals aufgrund einer bitteren persön-lichen ...

Der Krieg ist vorbei und Giulia Masca wagt den Schritt zurück in ihre Heimat. Sie kehrt mit einem Gefühl der Unsicherheit an den Ort ihr Kindheit zurück, da sie ihn damals aufgrund einer bitteren persön-lichen Erfahrung verlassen hat. Ihr langjähriger Freund Pietro hat sie mit ihrer besten Freundin Anita hintergangen. In einer spontanen Reaktion ist sie nach Amerika geflohen, wo sie sich ein neues Leben aufgebaut hat. Nach vielen Jahren will sie nun Anita begegnen, ohne zu wissen, was ihr Schicksal für sie vorgesehen hatte...

Die Autorin Raffaella Romagnolo hat aus meiner Sicht mit "Bella Ciao" einen fesselnden Familienroman in einer spannenden historischen Kulisse geschrieben. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und nicht immer einfachen Schreibstil, der meine ganze Aufmerksamkeit erforderte, aber mich gleichzeitig in den Bann ziehen konnte. Die komplexe Familienchronik ist gespickt von dramatischen Schicksalsschlägen, Enttäuschungen und auch glücklichen Verbindungen. Das Ganze wird von Raffaella Romagnolo gekonnt in den historischen Hintergrund der beiden Weltkriege verpackt, was der Chronik einen besonderen Stempel aufsetzt.

"Bella Ciao" ist für mich ein besonderer Roman, der mich in seiner Art überrascht und begeistert hat. Gerade die bildgewaltige Sprache der Autorin konnte mich überzeugen und die Wichtigkeit den dramatischen historischen Hintergrund immer wieder aufzubereiten zeigt die Tatsache, dass für die Europa-Wahlen tatsächlich Enkel des damalig herrschenden Mussolini zur Wahl stehen. Ich empfehle das aus meiner Sicht äußerst lesenswerte Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen weiter.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Venezianische Verschwörung

Die Toten von Rialto
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Davide Venier untersucht in seiner Funktion als Spion des Dogen den rätselhaften Mord an gleich drei venezianischen Kaufleuten. Allen drei Opfern wurden zwei Finger gebrochen und überkreuzt. Wer steckt ...

Davide Venier untersucht in seiner Funktion als Spion des Dogen den rätselhaften Mord an gleich drei venezianischen Kaufleuten. Allen drei Opfern wurden zwei Finger gebrochen und überkreuzt. Wer steckt hinter den Morden und was beabsichtigt der Täter mit seinem Hinweis? Bei seinen Recherchen stößt Davide auf das ungewöhnliche Verhalten einiger portugiesischer Kaufleute, die den Gewürzhandel an sich reißen. Er geht dieser Spur nach und begibt sich selbst auf hohe See, was natürlich sehr schnell Gefahr für ihn bedeutet...

"Die Toten von Rialto" ist bereits der dritte Band um den charisma-tischen James Bond des 16, Jahrhunderts. Ich bin als Quereinsteiger in die Reihe eingestiegen und meine Erwartungen waren nach den vielen guten Bewertungen der vorherigen Teile sehr hoch. Ich wurde nicht enttäuscht, der Autor Stefan Maiwald versteht es mit seiner bildreichen und lebendigen Schreibweise den Leser in die damalige Zeit zu entführen. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften Tod der drei Kaufleute zu Beginn des Buches gut aufgebaut und dank vieler überraschender Wendungen sowie den aktionsgeladenen Ermittlungen auf einem hohen Niveau gehalten. Die besondere Note erhalten die Bücher aber aus meiner Sicht durch die sehr gut recher-chierten historischen Fakten, die zahlreich in die Handlung eingebaut werden. Auch der Charakter des Hauptprotagonisten Davide Venier trägt zur besten Leseunterhaltung bei. Sein sympathisches Wesen gepaart mit dem Draufgängertum und hohen Engagement, welches er jederzeit an den Tag legt hat ihm bei mir direkt einige Sympathie-punkte eingebracht. Als kleiner Wehrmutstropfen sei die für mich deutlich zu umfangreiche Inhaltsangabe erwähnt, die einfach im Vorhinein zuviel verrät.

"Die Toten von Rialto" hat mich bestens unterhalten und Lust auf die Vorgängerbände gemacht. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Bundeswehr ade

Falschspiel
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Das Leben von Mark Becker nimmt nach dem nicht ganz freiwilligen Ausscheiden bei der Bundeswehr einen neuen Verlauf. Er nimmt das Angebot eines Bekannten an, bei dessen Security-Firma anzuheuern. Der neue ...

Das Leben von Mark Becker nimmt nach dem nicht ganz freiwilligen Ausscheiden bei der Bundeswehr einen neuen Verlauf. Er nimmt das Angebot eines Bekannten an, bei dessen Security-Firma anzuheuern. Der neue Job wartet gleich mit einer großen Herausforderung auf, es soll ein Sicherheitskonzept für das Volksfest an den Cannstatter Wasen erstellt werden. Als Mark allerdings eine Wanze in seinem Auto entdeckt, wird er stutzig und macht sich Gedanken, wer hierfür verantwortlich sein könnte. Er macht sich auf die Suche und begibt sich dabei direkt in größte Gefahr...

"Falschspiel" ist der dritte Fall des geradlinigen Soldaten Mark Becker. Nachdem mir die ersten beiden Bände der Autorin Silvia Stolzenburg so gut gefallen haben, bin ich mit hohen Erwartungen in das Buch gestartet. Die Autorin schließt auch gleich mit ihrem äußerst temporeichen und hervorragend zu lesenden Schreibstil an die Vorgänger an. Auch außerhalb der Bundeswehr dauert es nicht lange, bis Mark Becker bis über beide Ohren in Problemen steckt und einer großen Gefahr ausgesetzt ist. Silvia Stolzenburg baut den Spannungsbogen mit einem actionreichen ersten Kapitel auf und hält ihn mit vielen überraschenden Wendungen und rätselhaften Verbindungen auf einem hohen Niveau. Das Buch hat mich schnell in den Bann gezogen und ich konnte es nur sehr schwer wieder zur Seite legen. Auch die spannende Entwicklung seines Privatlebens verleiht dem Thriller einen zusätzlichen Charme.

Insgesamt ist "Falschspiel" für mich eine sehr gelungene Fortsetzung einer tollen Krimireihe, die hoffentlich noch lange nicht zu Ende erzählt ist. Das Buch hat mich hervorragend unterhalten, so dass ich es sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Mantel des Schweigens

Nordfinsternis
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(57)

Eigentlich führt Miriam ein glückliches und zufriedenes Leben. Sie wohnt mit ihrem Mann Arne und ihrer gemeinsamen noch sehr jungen Tochter Pia in einem kleinen Dorf, nah an der dänischen Grenze. ...


(57)

Eigentlich führt Miriam ein glückliches und zufriedenes Leben. Sie wohnt mit ihrem Mann Arne und ihrer gemeinsamen noch sehr jungen Tochter Pia in einem kleinen Dorf, nah an der dänischen Grenze. Sie hat noch ein wenig Schwierigkeiten in die neue Rolle der verantwortungsvollen Mutter hineinzuwachsen und wird in letzter Zeit immer häufiger von Panikattacken heimgesucht. Sie weiß nicht welchen Ursprung sie haben, aber als ihre Tante verstirbt, muss sie sich bei der Auflösung des Nachlasses mit der Vergangenheit ihrer Familie auseinandersetzen und stößt dabei auf immer neue dunkle Geheimnisse...

Mit "Nordfinsternis" gelingt der Autorin Ricarda Oertel ein aus meiner Sicht tolles Krimi-Debüt. Sie erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil, der mich schnell an die nordische Küste entführte. Ricarda Oertel versteht es hevror-ragend, diese nordische Atmosphäre einzufangen und so ihrer Geschichte einen besonderen Rahmen zu geben. Sie erzeugt dabei die Spannung nicht über spektakuläre und möglichst blutrünstige Taten, sondern baut den Spannungsbogen nach und nach mit immer neuen Geheimnissen sehr gut auf und hält in bis zum fulminanten und zugleich auch überraschenden Finale auf einem hohen Niveau. Durch überraschende Wendungen und einer gut durchdachten und komplexen Geschichte bekommt der Leser immer wieder aufs Neue die Gelegenheit, eigene Überlegungen bezüglich den dunklen Familiengeheimnissen anzustellen. Der wohldosierte Lokalkolorit und der sehr gut herausgearbeitete Charakter der Hauptprotago-nistin verleihen dem Buch dann noch ihren ganz besonderen Charme.

Für mich ist daher "Nordfinsternis" von Ricarda Oertel ein sehr gut gelungener Kriminalroman, der mir einige spannende Stunden bescherte und dabei voll überzeugen konnte. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Veröffentlicht am 04.05.2019

Sehr gelungener Thriller

Dornen in meiner Haut
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Chefinspektor Paul Steininger und seine Assistentin Moni werden an den Tatort eines grausigen Verbrechens gerufen. Ein Mann wurde im Keller einer luxuriösen Villa zu Tode gefoltert. Neben dem Opfer liegt ...

Chefinspektor Paul Steininger und seine Assistentin Moni werden an den Tatort eines grausigen Verbrechens gerufen. Ein Mann wurde im Keller einer luxuriösen Villa zu Tode gefoltert. Neben dem Opfer liegt der bewusstlose Besitzer des Hauses, der sich an nichts erinnern kann. Die Ermittlungen kommen zunächst nur sehr schleppend voran. Wer hat das Opfer so sehr gehasst, das ihn eine solche Tortur hat erleiden lassen? Die Spuren führen Paul Steiniger in das Rotlicht-Milieu und die Situation spitzt sich zunehmend zu...

Dem Autor Gunther Polnizky ist mit "Dornen in meiner Haut" aus meiner Sicht ein rasanter Thriller gelungen. Er erzählt die Geschichte in einem sehr lebendigen und temperamentvollen Schreibstil, der mich schnell in den Bann ziehen konnte. Zusätzlich arbeitet Polnizky mit vielen kurzen Kapiteln, deren jeweilige Perspektivwechsel das Tempo des Buches noch einmal weiter erhöhen. Der Spannungs-bogen wird direkt im Prolog mit den grausamen Tod des ersten Opfers aufgebaut und durch die kurzweilige und authentische Schilderung der Ermittlungen und den Reaktionen der Protagonisten im Umfeld des Toten auf einem hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine clever konzipierte Geschichte, die in die Tiefen einer Welt voller Maßlosigkeit und Menschenverachtung abtaucht und mich am Ende mit einer raffinierten Auflösung überraschen konnte. Die Charaktere der beiden Ermittler werden interessant beschrieben, so dass es Spaß macht ihnen bei ihren Ermittlungen über die Schulter zu schauen.

Ein für mich wirklich gelungener Thriller, der mir einige spannende Stunden bescherte und auf einen Nachfolger hoffen lässt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.