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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.07.2019

Ein mystisches Märchen

Der Geist von Cavinello d'Alba
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Inhalt:
Cornelia arbeitet als Konditorin in Essen und lebt noch bei ihren Eltern. Als ihr Freund Frank ihr einen Heiratsantrag macht, ändert sich von einem Moment auf den anderen ihr ganzes Leben. Ihre ...

Inhalt:
Cornelia arbeitet als Konditorin in Essen und lebt noch bei ihren Eltern. Als ihr Freund Frank ihr einen Heiratsantrag macht, ändert sich von einem Moment auf den anderen ihr ganzes Leben. Ihre Bitte an ihre Eltern, ihr die Abstammungsurkunde auszuhändigen, bringt ihr bisheriges Leben komplett durcheinander. Sie erfährt, dass die eine Pflegetochter ihrer Eltern ist und eigentlich aus einer alten, adligen Familie aus dem Piemont stammt. Ihr leiblicher Vater hat ihr ein Kastell im Piemont vererbt. Sie entscheidet sich dafür, ihr Erbe anzutreten und reist nach Italien……

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich sehr überrascht. Ich hatte mit einem Buch über den Kampf einer jungen Frau um den Erhalt ihres Erbes gerechnet, gelesen habe ich ein modernes, zauberhaftes Märchen.
Nach dieser kleinen Überraschung hat mir das Buch gut gefallen. Sehr schön nimmt es die Stimmung in diesem alten Gemäuer auf und auch die Entwicklung von Cornelia von dem Mädchen aus Essen hin zur Contessa Donatella di Cavinello d´Alba wird sehr schön beschrieben, sie scheint jetzt ihre Heimat gefunden zu haben.
Leider wird schnell deutlich, dass ihr Vater ihr nicht viel Geld hinterlassen hat, das Kastell aber einigen Bedarf an Renovierungen hat. Das Budget übersteigt Conelias/ Donatellas Mittel um einiges.
An dieser Stelle beginnt das eigentliche Märchen. Die weitere Geschichte rund um Donatella und Baldassare soll hier nicht verraten werden. Nur so viel, es wird etwas mystisch und übernatürlich.
Mir hat das Buch eigentlich gut gefallen, mir war aber der zweite Teil, in dem es etwas mystisch wird, etwas zu kurz gehalten. Die Ereignisse überschlagen sich etwas und führen zu einem absolut überraschenden Ende, das mir etwas zu wenig vorbereitet wurde.
Insgesamt ist das Buch aber lesenswert und eine schöne Geschichte für Menschen, die mystische, romantische Geschichten mögen.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Ein toller Erzähler

All die unbewohnten Zimmer
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Inhalt:

In diese Roman geht es gleich um 2 Kriminalfälle, einem Anschlag auf einen Polizisten und eine erschossene Passantin, die anscheinend ein Zufallsopfer wurde und einen ermordeten Polizisten.
Gelöst ...

Inhalt:

In diese Roman geht es gleich um 2 Kriminalfälle, einem Anschlag auf einen Polizisten und eine erschossene Passantin, die anscheinend ein Zufallsopfer wurde und einen ermordeten Polizisten.
Gelöst werden diese Fälle von einem sehr ungewöhnlichen Ermittlerteam. Die zentrale Rolle spielt hier Fariza Nasir, eine syrischstämmige Kommissarin, die schon in der Vergangenheit durch ihre unkonventionellen Ermittlungsmethode Probleme bekommen hat. Aber ich ihr Chef, der ehemalige Mönch Polonius Fischer und der Ex-Polizist und Privatermittler Tabor Süden sind sehr erfrischende Charaktere. Abgerundet wird das Team durch Jakob Frank, der schon nicht mehr im aktiven Polizeidienst ist, aber trotz seines Ruhestandes immer wieder in die Ermittlungen eingreift.

Meine Meinung:

Dieser Roman ist nicht ganz einfach zu lesen. Es handelt sich um keinen Kriminalroman, was man bei der Beschreibung des Buches vermuten könnte, sondern eher um einen Roman mit Einfluß aus dem Bereich des Krimis.
Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, waren doch die vier Ermittler alle interessante Personen, die ein besonderes Team bilden.
Die Handlung ist sehr spannend, aber man muß beim Lesen schon genau aufpassen, um die Fäden der verschiedenen Handlungsebenen nicht zu verlieren. Der Schreibstil ist angenehm zu lesen, aber der Aufbau der Handlung doch etwas komplexer als bei einem reinen Krimi.
So spielen auch die Menschen eine größere Rolle. Besonders die beiden Flüchtlingsjungs mit ihrem Vater lernen wir besser kennen, geraten sie doch in den Verdacht, an dem Polizistenmord beteiligt zu sein. So bekommen wir einen tiefen Einblick in ihre Gefühle in der fremden Stadt, ihre Zerrissenheit in ihrem neuen Leben in Deutschland und in ihre Ängste.
Aber auch das Leben von Menschen in prekären Verhältnissen und die teilweise Überforderung der Polizei spielen in diesem Buch eine wichtige Rolle.
Mir fehlte bei diesem Buch die runde Geschichte, das Buch wirkt etwas zerrissen. Mehrere Handlungsstränge laufen nebeneinander her, ohne zu einem gemeinsamen Finale zusammen zu laufen. Ich hatte das Gefühl, hier werden verschiedene Geschichten aneinander gereiht, ohne dass dem Autor so ganz klar war, was er eigentlich erzählen wollt.
Das Buch spiegelt das große Erzähltalent des Autoren wieder, jedoch fehlt mir die runde, abgeschlossenen Geschichte, die dieses Buch zu einem richtigen Lesegenuss machen würde.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Ermittlungen in der Fächerstadt

Angst in der Fächerstadt
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Inhalt:

Am Morgen nach einer Ausstellungseröffnung wird im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe eine Leiche gefunden. Kommissar Georg König wird mit den Ermittlungen beauftragt. Gleichzeitig recherchiert ...

Inhalt:

Am Morgen nach einer Ausstellungseröffnung wird im Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe eine Leiche gefunden. Kommissar Georg König wird mit den Ermittlungen beauftragt. Gleichzeitig recherchiert seine Frau Amadea, die als Journalistin schon einige interessanten Geschichten aufgedeckt hat, in einem Lebensmittelskandal des Eiweißherstellers SuperXunn, bei dessen Produkt es wohl zu unerlaubten Veränderungen gekommen ist.

Meine Meinung:

Dieser Krimi nimmt ein interessantes Thema auf, verunreinigte und gepanschte Lebensmittel. Sehr gut haben mir die Hintergrundinformationen zu diesem Thema gefallen, gut recherchiert und in weiten Teilen auch sehr erschreckend.
Der Fall ist gut aufgebaut und sehr spannend geschrieben. Schnell hat sich bei mir der Verdacht eingestellt, dass die Recherchen von Amadea und die Ermittlungen von Georg in Verbindung stehen.

Amadea und Georg sind ein eingespieltes Ermittlerteam, wobei Amadea sich durch ihre Unvorsichtigkeit leider in brenzlige Situationen begibt. Ich habe mir beim Lesen immer wieder die Frage gestellt, wie realistisch ihre Handlungen in ihrer Rolle als Journalistin ist. Kann eine Journalistin so weit bei ihren Recherchen gehen? Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie mehr in der Ermittlerrolle aufgeht, als ihr Mann, der ja immerhin der zuständige Kommissar ist.

Es handelt sich um einen soliden Krimi, mit einem sehr interessanten und wichtigen Hintergrund, mir hat aber etwas die Komplexität der Handlung gefehlt. Die Auflösung ist mir etwas zu direkt, hier hätte ich mir ein paar mehr Seiten gewünscht. Leider entsteht so etwas der Eindruck eines überhasteten Endes.

Fazit: Ein schöner Lokalkrimi, mit einigem Lokalkolorid und sympathischen Ermittlern, jedoch fehlt etwas der Tiefgang.

Veröffentlicht am 30.04.2019

Das Leben auf dem Lande

FASTENPREDIGT IN UNTERFILZBACH
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Inhalt:

Hansi Scharnagel lebt in Unterfilzbach in Niederbayern und arbeitet auf dem örtlichen Bauhof. Er ist eigentlich mit seinem Leben und seiner Arbeit zufrieden. Er hat es vor einiger Zeit zu einer ...

Inhalt:

Hansi Scharnagel lebt in Unterfilzbach in Niederbayern und arbeitet auf dem örtlichen Bauhof. Er ist eigentlich mit seinem Leben und seiner Arbeit zufrieden. Er hat es vor einiger Zeit zu einer gewissen lokalen Berühmtheit gebracht, als es ihm gelungen ist, ein lokales Verbrechen aufzuklären. Jetzt kandidiert er sogar für den Gemeinderat, was seiner Frau Bettina gar nicht so gut gefällt.
Nach einer etwas zu bissigen Fastenpredikt verschwindet Roman Groß, der lokale Sparkassenleiter und Hansi detektivische Spürnase wird wieder aktiv.

Meine Meinung:

Dieses Buch ist witzig, das kann man eindeutig sagen. Ich habe selten bei einem Krimi gelacht, in diesem Buch habe ich viel gelacht. Die Charaktere sind so schön urig und man kann sich jeden so richtig gut vorstellen. Wie man sich halt so knorrige Typen aus einem Niederbayerischen Dorf vorstellt. Auch die Ereignisse mit denen die Menschen zu kämpfen hatten waren sehr lustig beschrieben und ich habe einige schönen Lesestunden gehabt.

Was mir etwas gefehlt hat war Aspekt des Krimis. Zwar verschwindet Roman Groß und da dachte ich schon, jetzt geht es richtig los mit den Ermittlungen. Aber nein, der Fall wird von den Ereignissen rund um die Gemeindewahl überlagert. Insgesamt ist der Fall zwar eine runde Sache, aber die Auflösung des Falls passiert mehr so nebenher.

Ansonsten ist das Buch mehr eine Karikatur des ländlichen Lebens und es macht viel Spaß, die Ereignisse zu lesen. Die Autorin schafft es die Grenze zum Übertriebenen nicht zu übertreten und so entsteht ein lustiges Buch, das die Ereignisse in einem kleinen Dorf in Niederbayern beschreibt und es gibt es auch noch einen Kriminalfall, der sich so nebenbei auflöst.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Blick hinter den eisernen Vorhang

Sojus
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Inhalt:
Andreas Eckart wird nach einem misslungenen Einsatz in einer amerikanischen Psychatrie festgehalten, damit er nicht von seiner Mission reden kann. Von seinem altern Mitstreiter Dan Vanuzzi wird ...

Inhalt:
Andreas Eckart wird nach einem misslungenen Einsatz in einer amerikanischen Psychatrie festgehalten, damit er nicht von seiner Mission reden kann. Von seinem altern Mitstreiter Dan Vanuzzi wird er befreit und begibt sich mit diesem auf eine Reise nach Budapest hinter den Eisernen Vorhang. Dort tobt grade der Aufstand von 1956 und die beiden kommen in eine gefährliche Lage, denn die Sowjets planen grade die Niederschlagung.
Dan ist Mitarbeiter des britischen Geheimdienst MI6 und hat die Aufgabe bekommen, ein Geheimdossier aus Budapest abzuholen, das eine Liste von KGB Geheimagenten enthält. Aufgrund seiner familiären Verbindungen ist Andreas Eckart der perfekte Mann für diese Mission.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist der dritte Teil einer Reihe rund um die beiden Agenten Vanuzzi und Eckart. Beide sind sehr interessante Charaktere, der eine ein Ex-Mafiosi aus Amerika, der andere ein überlebender des Holocausts, die beide beim CIA in Ungnade gefallen sind. Ich habe die Vorgängerbände nicht gelesen, konnte aber trotzdem gut in die Handlung hineinfinden.
Von der erste Seite an ist die Handlung sehr spannend und besonders der geschichtliche Hintergrund macht dieses Buch besonders. Ich kann mir zwar noch immer schwer vorstellen, dass es so einfach war, illegal nach Ungarn zu gelangen und auch wieder zu verschwinden, besonders da grade ein Aufstand stattfindet und die Russen drohen, diesen nieder zu schlagen, aber gut in Agentenkreisen war ja damals so einiges möglich.
Die Beschreibung der Ereignisse des Aufstands war sehr bildhaft und auch hier wird die Rolle des Westens kritisch dargestellt.
Leider wurden die Charaktere nicht so gut gezeichnet. Das war besonders deutlich bei der Person von Sojus, der mit der Situation konfrontiert wurde, dass Eckart sein Vater ist. Hier findet nur ein Betrachtung von aussen statt, man kann leider nicht hinter die „Kulissen“ schauen. Das wäre besonders bei dieser Person sehr spannend. Aber auch Eckart und Vanuzzi bleiben als Menschen etwas blass. Hier hätte ein paar Seiten mehr dem Buch gut getan.
Insgesamt ist das Buch jedoch lesenswert und gibt einen interessanten Eindruck der Ereignisse rund um den Ungarnaufstand und der Reaktion des Westens.