Ich mag die Bücher von Adriana Popescu einfach
Adriana Popescu ist für mich eine der wenigen Autorinnen, deren Bücher ich blind kaufe. Ich brauche keinen Klappentext oder ein aufregendes Cover. Es reicht, dass ihr Name draufsteht, und schon ist das ...
Adriana Popescu ist für mich eine der wenigen Autorinnen, deren Bücher ich blind kaufe. Ich brauche keinen Klappentext oder ein aufregendes Cover. Es reicht, dass ihr Name draufsteht, und schon ist das Buch gekauft. Ehrlich gesagt fiebere ich jeder Veröffentlichung von ihr ganz aufgeregt entgegen, denn sie trifft immer irgendetwas in mir. Berührt mich auf eine ganz feine, aber sehr nachhallende Art und Weise. Sie verbindet für mich einen lockeren Schreibstil mit Tiefgang. Und genau das habe ich auch bei "Morgen irgendwo am Meer" bekommen.
Die knapp 480 Seiten lesen sich wie in einem Rutsch. Ich hänge förmlich an den Lippen beziehungsweise Fingerspitzen der Autorin, während ich Seite um Seite umblättere, mich immer mehr im Sommer der vier Charaktere verliere, die abwechselnd zu Wort kommen. Ich begebe mich auf einen Roadtrip, der so viel mehr ist. Er ist die Reise von Freunden, die sich ganz neu kennenlernen, und von Fremden, deren Wege sich kreuzen, um eine Zeit lang in dieselbe Richtung zu verlaufen. Ich spüre die Sonne, spüre den Wind, spüre diese besondere Spannung, die in der Luft liegt. Bis sie sich entlädt. Immer und immer wieder. Manches davon ahnt man, vieles überrascht. Denn so eigen jeder der vier Charaktere ist, so eigen ist auch seine Geschichte, die er zu erzählen hat. Und mit jeder Seite offenbart sich mehr davon, bis ich das Buch am Ende zuklappe und mir verstohlen ein, zwei Tränen von meinen Wangen wische. Wieder einmal hat die Autorin es geschafft, mich so zu berühren.
"Morgen irgendwo am Meer" erzählt von Verlust, von Trauer, von Angst, von Selbstzweifeln, von der Suche nach dem Platz in dieser Welt. Aber auch von Loslassen, Erkennen, Vertrauen, Ankommen. Und dafür steht jeder Charakter auf seine ganz eigene Art und Weise. Es ist großartig, wie sich die Dynamik zwischen den Figuren mit jeder Seite entwickelt. Wie sie selbst sich entwickeln und man als Leser sie dabei beobachten darf. Es ist ein tolles Leseerlebnis, sie auf einem Teil ihres Lebensweges zu begleiten, und die Roadtrip-Atmosphäre trägt ihren ganz eigenen Teil dazu bei. Sommerferien-Feeling kommt auf und für ein paar Stunden vergesse ich die Welt um mich herum.
Mein Fazit:
"Morgen irgendwo am Meer" ist für mich Adriana Popescus bishes bestes Jugendbuch. Jeder der vier Charaktere hat seine ganz eigene Geschichte zu erzählen, der Tiefgang ist für mich ein ganz besonderer und die Roadtrip-Atmosphäre nimmt mich mit in einen Sommer am Meer. <3