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Veröffentlicht am 15.05.2019

Wem kann man trauen?

Als Grace verschwand
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Die sechs Monate alte Helena verschwindet spurlos im Park und taucht nicht wieder auf. Es war ein schwerer Schlag für Simone und Matt, die Eltern des Babys. Das ist nun achtzehn Jahre her. Dann taucht ...

Die sechs Monate alte Helena verschwindet spurlos im Park und taucht nicht wieder auf. Es war ein schwerer Schlag für Simone und Matt, die Eltern des Babys. Das ist nun achtzehn Jahre her. Dann taucht eine junge Frau auf, die einen Plüschhasen bei sich hat – genau wie Helena einen hatte – und sagt: Ich glaube, dass ich ihre Tochter bin…
Erst glaubt Simone das nicht, doch mit der Zeit will sie, dass es so ist. Selbst Graces Behauptung, dass sie einen Mord begangen hat und Hilfe benötigt, schreckt Simone nicht. Und dann verschwindet Grace spurlos. Simone versucht der Sache auf den Grund zu gehen und gerät dadurch in Gefahr. Was sie am Ende herausfindet, hätte sie wohl kaum erwartet.
Ich hatte schon den Thriller „Während du schläfst“ von der Autorin gelesen, der mich allerdings nicht so recht packen konnte und so ist es mir auch dieses Mal ergangen.
Der Schreibstil ist wieder gut und flüssig zu lesen, aber die Geschichte streckenweise doch recht langatmig. Berichtet wird das Ganze aus zwei Erzählperspektiven. Einmal erfahren wir Simones Geschichte, daneben noch die einer weiteren Person, die lange unbekannt bleibt.
Grace – ist sie wirklich Simones Tochter Helena? Mir blieb diese Figur zu blass. Mit Simone wurde ich auch nicht wirklich warm. Das Schicksal meint es nicht gut mit ihr, aber ich spüre eigentlich kaum Emotionen bei ihr. Daneben gibt es noch einige andere Charaktere, die schwer einzuordnen sind.
Später wurde die Geschichte dann doch noch spannender und das Ende hatte ich so nicht erwartet. Wenn man dann weiß, was hinter allem steckt, ist man erschüttert.
Eine ansprechende Story und dennoch wurde ich nicht von der Geschichte gefesselt.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Nur Lügen

Während du schläfst
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Tara wacht in einem fremden Bett auf. Sie liegt im Bett ihres Nachbarn, doch Lee hat ein Messer in der Brust. Sie ist geschockt. Wie ist sie hierher gekommen? Was ist geschehen? Sie kann sich einfach nicht ...

Tara wacht in einem fremden Bett auf. Sie liegt im Bett ihres Nachbarn, doch Lee hat ein Messer in der Brust. Sie ist geschockt. Wie ist sie hierher gekommen? Was ist geschehen? Sie kann sich einfach nicht erinnern.
Angekündigt wurde das Buch mit „ein Thriller mit hundert Prozent Spannungsgarantie“. Da kann ich so nicht bestätigen, denn ich fand, dass es streckenweise doch ziemlich langatmig war.
Der Schreibstil der Autorin ist zwar flüssig zu lesen, aber er ist auch sehr nüchtern. Ich erlebe die Geschichte aus der Sicht von Tara, das war mir aber etwas zu eindimensional.
Da ihr Mann geschäftlich unterwegs war und ihre Kinder auch nicht zu Hause, hatte sich Tara mit ihrer Nachbarin und Freundin Serena verabredet. Aber sie traf nur Lee an, den Mann ihrer Freundin. Sie trinken etwas zusammen und alles andere ist für Tara nicht mehr zu rekonstruieren. Warum aber schleicht sie sich aus dem Haus und tut so, als sei nichts geschehen? Die Ermittlungen der Polizei bringen einen Verdacht auf. Die 17-jährige Tochter Rosie soll ein Verhältnis mit Lee gehabt haben und hat daher ein Mordmotiv.
Tara war mir nicht sympathisch und ihre sich ständig wiederholenden Gedankengänge brachten sie mir auch nicht näher. Natürlich versucht sie herauszufinden, was geschehen ist, aber das tritt auf der Stelle. Aber auch das Vorgehen in der Familie finde ich ein wenig merkwürdig. Rosie ist fast erwachsen, aber eben auch noch nicht so ganz. Da läuft schon mal etwas nicht so, wie man sich das vorstellt. Nur hier finde ich, dass ein Problem herbeigeredet wird.
An sich ist die Idee zur Story ansprechend, aber bei der Umsetzung hapert es, denn ich wurde von Anfang an nicht gefesselt. Erst recht spät kam etwas Spannung auf, nachdem sich einiges als Lüge herausstellte. Das Ende ist allerdings überraschend.
Ich würde sagen: Potential verschenkt.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Greyhound-Trip durch USA

Willkommen in Lake Success
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Der Hedgefonds-Manager Barry Cohen hat eine Bilderbuch-Karriere gemacht, da er über die nötige Skrupellosigkeit verfügte. Nun aber ist die Börsenaufsicht ihm auf den Fersen. Auch zu Hause läuft es nicht ...

Der Hedgefonds-Manager Barry Cohen hat eine Bilderbuch-Karriere gemacht, da er über die nötige Skrupellosigkeit verfügte. Nun aber ist die Börsenaufsicht ihm auf den Fersen. Auch zu Hause läuft es nicht rund, denn sein dreijähriger Sohn Sheeva hat eine autistische Störung und er und seine Frau Seema tun alles, um das zu überspielen. Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Da erinnert sich Barry an seine Jugendliebe. Ohne Gepäck, aber mit seinen Lieblingsuhren, macht er sich per Greyhound auf einen Weg durch Amerika, um nach zwanzig Jahren Layla in El Paso zu treffen.
Der Schreibstil ist wirklich toll, allerdings konnte mich die Geschichte überhaupt nicht packen.
Diese überstürzte Flucht von Barry geschieht zu Zeiten, als Donald Trump seinen Wahlkampf in Amerika führt. Er begegnet vielen unterschiedlichen Menschen auf dieser Tour. Man begreift im Laufe der Geschichte, wie gespalten Amerika ist. Gesellschaftspolitisches wird angerissen, aber nie vertieft.
Neben dem Protagonisten gibt es noch eine ganze Reihe von unterschiedlichen Charakteren, die gut beschrieben sind.
Barry Cohen ist Sohn eines jüdischen Poolreinigers. Aber er hat Karriere gemacht, gut verdient und eine wundervolle Frau ergattert. Eigentlich ist doch alles perfekt – oder? Er hat sich ursprünglich ein ganz anderes Leben erträumt und nun versucht er diesen Traum zu finden. Doch es ist nur eine Flucht vor den Realitäten. Barry war mir von Anfang an nicht sympathisch. Er ist ein Mensch, mit dem ich nie etwas zu tun haben möchte. Ich konnte auch nicht erkennen, dass er auf seinem Trip wirklich etwas reflektiert hat und sich damit entwickelt hat. Daher ist auch das Ende für mich nicht schlüssig.
Dies war mein erstes Buch des Autors Gary Shteyngart. Ich hatte wohl aufgrund der Kritiken andere Erwartungen, so dass mich die Geschichte nicht packen konnte und der großartige Schreibstil hat es nicht rausgerissen.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Nicht überzeugend

Alexandra
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Alexandra und Marc Southwood sind nun schon eine ganze Weile verheiratet. Sie haben zwei kleine Töchter und sind glücklich miteinander. Doch plötzlich ist Alexandra spurlos verschwunden. Die Polizei findet ...

Alexandra und Marc Southwood sind nun schon eine ganze Weile verheiratet. Sie haben zwei kleine Töchter und sind glücklich miteinander. Doch plötzlich ist Alexandra spurlos verschwunden. Die Polizei findet am Ufer des Flusses blutige Kleidung. Die Suche nach einer Verschwundenen wird zu einer Mordermittlung. Bei der Polizei ist man überzeugt, dass Alexandra tot ist. Aber Marc ist überzeugt, dass sie lebt und sucht auf eigene Faust weiter. Doch was er herausfindet lässt ihn immer mehr zweifeln. Hätte Alexandra wirklich ihn und seine Kinder allein gelassen? Er muss begreifen, dass er seine Frau nie wirklich gekannt hat.
Auch wenn sich der Schreibstil gut und flüssig lesen lässt, konnte mich die Geschichte nicht wirklich packen. Immer wieder wechseln die Perspektiven. Einmal erfahren wir, wie sich Marc und die junge Künstlerin Alexandra kennenlernen und dann erfahren wir, was nach ihrem Verschwinden passiert, wobei aber auch Einiges auf Vermutungen beruht.
Nachdem ich am Ende erfahren habe, was wirklich geschehen ist, war ich geschockt. Über Kunst lässt sich wahrlich streiten. Aber darf Kunst alles?
Als Leser erfährt man recht früh, dass Alexandra noch lebt, während die Polizei von ihrem Tod ausgeht und Marc verzweifelt auf der Suche nach ihr ist.
Zusammenleben erfordert Kompromisse. Darüber muss man sich im Klaren sein, wenn man derartige Entscheidungen trifft. Ist man bereit, seine eigenen Wünsche und Träume ein Stück weit aufzugeben, um mit einem anderen glücklich zu sein? Das muss jeder für sich entscheiden.
Diese sehr psychologische Geschichte ist durchaus spannend. Für mich aber ist es mehr die Dramaturgie einer Beziehung.
Dieser Thriller konnte mich nicht ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 23.04.2019

Nicht überzeugend

Limonadentage
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Avery und Cade waren immer zusammen. Alle sind davon ausgegangen, dass die beiden ein Paar werden. Doch am Ende der Highschool macht Cade mit ihr Schluss und verschwindet aus ihrem Leben – ohne Angabe ...

Avery und Cade waren immer zusammen. Alle sind davon ausgegangen, dass die beiden ein Paar werden. Doch am Ende der Highschool macht Cade mit ihr Schluss und verschwindet aus ihrem Leben – ohne Angabe von Gründen. Das hat Avery das Herz gebrochen. Inzwischen hat Avery einen Job als Journalistin in Boston. Sie ist glücklich mit ihrem Freund Dylan. Alles läuft gut. Aber sie hat Cade noch immer nicht ganz verwunden, da läuft er ihr über den Weg. Auch Cade ist glücklich. Er hat gerade mit ein paar Freunden erfolgreich eine App herausgebracht und ist mit Melinda liiert. Wird es für Avery und Cade dennoch eine Chance geben?
Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen. Wir erfahren abwechselnd, wie Avery und Cade ihre Vergangenheit betrachten und was sie empfinden, wenn sie sich sehen.
Erst waren sie mir sympathisch und mir hat diese Beziehung, die in Kindertagen begann, gut gefallen. Aber all das, was jetzt in ihrer Bostoner Zeit geschieht, gefiel mir dann nicht mehr. Eine alte Liebe kann wieder aufflammen, keine Frage. Aber dann muss auch eine Entscheidung her. Aber sowohl Avery als auch Cade genießen ihre gemeinsame Zeit, sind aber nicht ehrlich zu ihren neuen Partnern. Ihr Verhalten hatte etwas Teenagerhaftes, dabei sind sie inzwischen etwas dreißig Jahre alt. Aber auch Melinda und Dylan waren mir nicht besonders sympathisch.
Wie es mit Avery und Cade endet, dazu möchte ich nichts sagen. Mich konnte die Geschichte nicht wirklich überzeugen, da mir die Charaktere nicht nahekamen und auch dieses Hin und Her nicht gefiel.
Dieser Roman mich nicht packen. Schade!