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Veröffentlicht am 25.07.2019

Lesenswert, aber ... Großbrittanien ist nicht Deutschland

Wildlife Gardening
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Wildlife Gardening richtet sich an Gartenfreunde (aber auch ohne Garten ist das Buch lesenswert) und beschreibt was man tun kann, um sich selbst besser zu ernähren und gleichzeitig mehr für die Umwelt ...

Wildlife Gardening richtet sich an Gartenfreunde (aber auch ohne Garten ist das Buch lesenswert) und beschreibt was man tun kann, um sich selbst besser zu ernähren und gleichzeitig mehr für die Umwelt (und gegen das Artensterben) tun kann. Nebenbei bringt Goulson dem Leser die heimische (und exotische) Tier- und Pflanzenwelt näher, räumt mit Mythen auf (z. B. den Ohrwurm betreffend, der wohl weltweit keinen besonderen Ruf hat) und zeigt worauf man beim Pflanzenkauf im Gartencenter achten sollte, wenn man den Insekten (nicht nur den Bienen) etwas gutes tun möchte.
Jedes Kapitel wird mit einem einfachen Rezept zum Nachkochen begonnen (aber bisher habe ich noch keines davon ausprobiert …) und am Ende finden sich Tipps für Pflanzen für einen insekten/vogelfreundlichen Garten (rein auf eigene Erfahrung basierend).
All diejenigen, die sich mit naturgerechtem Gärtnern (und nichts anderes ist Wildlife Gardening) auseinandersetzen wollen, ist das Buch ans Herz gelegt.
Allerdings gibt es Aspekte, die man mit Vorsicht genießen sollte, bezwiehungsweise ignorieren, will man nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten.
Ich kenne die britischen Gesetze nicht, dort mag es erlaubt sein, Grauhörnchen (tiergerecht) zu töten. In Deutschland darf man das nicht (abgesehen davon, dass es meines Wissens noch keine Grauhörnchen in Deutschland gibt). Dave Goulson rät zum Verzehr von Tieren, die Verkehrsunfällen zum Opfer gefallen sind. Auch das mag in England kein Problem darstellen, aber in Deutschland ist es verboten, Tiere aus der Natur zu entnehmen, selbst wenn sie tot sind.
Beschränkt man sich bei Goulsons Tipps allein auf die Arbeit im eigenen Garten, wird man viel Neues auf unterhaltsame und gar nicht trockene wissenschaftliche Art erfahren.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Für Freunde, die Afrika mal anders sehen wollen

ÜBERLEBEN
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Ich hatte ein paar Probleme in den Stil des Buchs hinein zu finden, dennoch gelang es dem Autor mich schnell ins eine Welt hineinzuschleudern. Sebastian Hilpert erzählt lebensnah und spannend von seinen ...

Ich hatte ein paar Probleme in den Stil des Buchs hinein zu finden, dennoch gelang es dem Autor mich schnell ins eine Welt hineinzuschleudern. Sebastian Hilpert erzählt lebensnah und spannend von seinen Erlebnissen als Tourist in Namibia, als Volontär und Fotograf auf Auffangstationen und Wildtierreservaten. Er gibt Einblicke in den Alltag seiner Arbeit und berichtet dabei von unterschiedlichen Stationen seines Lebens, den Tieren und den Menschen, denen er begegnet ist und gibt auch Einblicke in die Schwierigkeiten afrikanischer Länder was den Umgang mit Wildtieren (Trophäenjagd, Wilderei und Wildtiermanagement) anbelangt.
Ich weiß nicht, warum er seinem Buch den Titel Überleben gegeben hat, ich hätte dabei an ein etwas härteres Leben und gefährlichere Abenteuer erwartet.
Aber auch so bekommt man abenteuerliche Eindrücke in das Leben eines Wildhüters mit den Freuden und den Schattenseiten.
Lesenswert für alle, die sich für die afrikanische Tierwelt und/oder die Arbeit als Wildhüter/Volontär interessieren.
Was mich allerdings etwas gestört hat (und ich auch nicht nachvollziehen kann, warum das überhaupt Erwähnung fand, aber dazu muss man vielleicht den Charakter des Autors kennen …): Die Playlist. In jedem Kapitel findet man Hinweise auf Lieder, die Sebastian während bestimmter Situationen gehört hat.
Und am Ende bekommt man die ganze Playlist noch einmal aufgelistet. Keine Ahnung, was ich davon halten soll, aber ich fand es etwas unpassend (und auch uninteressant, da hätte ich lieber mehr Tätowierungen des Autors gesehen ).

Veröffentlicht am 09.05.2019

Das leben einer Falknerin

Die Herrscher der Lüfte und ich
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Ich habe schon ein paar Falknereien/Greifvogelshows besucht, die Falknerei auf Burg Greifenstein in Thüringen (Bad Blankenburg) jedoch noch nicht. Erstaunlich, nachdem ich so oft in Thüringen bin.
Aber ...

Ich habe schon ein paar Falknereien/Greifvogelshows besucht, die Falknerei auf Burg Greifenstein in Thüringen (Bad Blankenburg) jedoch noch nicht. Erstaunlich, nachdem ich so oft in Thüringen bin.
Aber jetzt steht die Falknerei Burg Greifenstein auf der Besucherliste …
Vor allem, nachdem ich das Buch der Falknerin Sandra Jung gelesen habe. In Die Herrscher der Lüfte und ich beschreibt sie ihren Werdegang als Falknerin und berichtet vom Alltag auf Burg Greifenstein. Daneben erfährt man viel über verschiedene Greifvögel und Eulen und über die Autorin selbst.
Bei jedem Wort merkt man Sandras Liebe zu den Vögeln und ihr Interesse an ihnen und ihrer Arbeit.
So stellt ihr Buch eine kurzweilige und interessante Lektüre dar, bei der mir nur eines gestört hat.
Es ist interessant zu sehen wie aus Sandra von der Falknereiinteressierten eine Falknerin und Betreiberin einer eigenen Falknerei wurde, aber … mich haben die kurzen Erlebnisse in wörtlicher Rede gestört. Ich hätte einen eher sachlichen Bericht erwartet und nicht Erinnerungsfetzen von Gesprächen und Ereignissen.
Die Einblicke in die Welt der Falknerei sind ohne Zweifel interessant und zeigen mehr als es die Greifvogelshows vermitteln, die ich bisher gesehen habe. Aber, ich fand weniger interessant wer was zu welcher Gelegenheit gesagt hat.
Das fand ich etwas störend bei diesem kurzweiligen, aber informativen Buch.
Schade eigentlich.
Trotzdem wurde bei mir das Bedürfnis geweckt, die Falknerin/Autorin selbst in Aktion zu sehen.

Veröffentlicht am 04.04.2019

Ein Buch, das nachhaltig im Gedächtnis bleiben wird

Die Stimme des Meeres
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Sergio Bambaren ist mit Die Stimme des Meeres ein nachdenkliches Buch gelungen. Es ist ein Buch über ihn selbst, seine Erlebnisse, Gedanken, aber auch ein Buch über Manatis.
Es ist kein Buch, das zur Tränendrüse ...

Sergio Bambaren ist mit Die Stimme des Meeres ein nachdenkliches Buch gelungen. Es ist ein Buch über ihn selbst, seine Erlebnisse, Gedanken, aber auch ein Buch über Manatis.
Es ist kein Buch, das zur Tränendrüse greift, aber es regt zum nachdenken an. Nicht nur über die Situation der Manati, auch über die eigene. Und das macht auch das Besondere an diesem Buch aus. Es ist kein Buch, das man so nebenbei liest, danach weg legt und es vergisst. Es bleibt noch lange im Gedächtnis und selbst wenn die Manatis weit weg scheinen, die eigene Person ist nah und greifbar.
Allerdings hätte ich mir tatsächlich Bilder in diesem Buch gewünscht. Normalerweise ist mir das egal, aber irgendwie sind sie mir tatsächlich abgegangen. Und ich meine damit keine Fotografien von Manatis, eher Bilder im Stil des sehr gelungenen Covers.
Aber man kann nicht alles haben und ich bin gespannt, wie lange das Buch noch in mir nachwirken wird (manche Bücher schaffen das über einen längeren Zeitraum, aus den unterschiedlichsten Gründen und ich gehe davon aus, dass ich DIE STIMME DES MEERES nicht so schnell vergessen werde)

Veröffentlicht am 28.03.2019

Ein etwas schwaches Ende...

Lady Trents Memoiren 5: Im Schutz der Drachenschwingen
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Bevor ich mit dem Lesen des Buchs angefangen habe, war ich der Meinung, dass ich nicht viel dazu schreiben müsste. Ich bin ein großer Fan der Reihe (und das erwähne ich immer wieder und auch jetzt, nachdem ...

Bevor ich mit dem Lesen des Buchs angefangen habe, war ich der Meinung, dass ich nicht viel dazu schreiben müsste. Ich bin ein großer Fan der Reihe (und das erwähne ich immer wieder und auch jetzt, nachdem der letzte Band gelesen wurde, werde ich hin und wieder auf die Bücher hinweisen) und so habe ich mich zwar auf der einen Seite sehr auf das Erscheinen des 5. Bandes gefreut, auf der anderen Seite würde ich damit auch das Ende der Reihe erleben.
Trotzdem bin ich begeistert an die Lektüre herangegangen und am Anfang wurde ich auch nicht enttäuscht. Das war Lady Trent so wie ich sie mochte, so wie ich sie kennen gelernt habe.
Und dann begann der Absturz.
Nicht, dass das Buch schlecht wäre, es ist eine interessante Abenteuergeschichte in einer uns scheinbar vertrauten Welt (obwohl … Lesern der Vorgängern wird diese Welt genauso vertraut sein wie unsere) mit einer Frau, die nach wie vor Schwierigkeiten magisch anzieht (bedingt durch ihre Neugier, ihre Persönlichkeit und der Tatsache, dass sie kein Mann ist).
Allerdings (und irgendwie hat mich das auch etwas erstaunt, schließlich sind die Memoiren ein fiktives Werk mit DRACHEN) gab es eine Begegnung im Buch, die mich erst gestört hat und danach eher gelangweilt hat. Ich kann nicht sagen, um was es geht, da ich dadurch sehr stark die Handlung verraten würde, denn schließlich handelt es sich hierbei um das Geheimnis des fünften Bandes (soviel sei allerdings verraten: Es handelt sich um das Refugium der Schwingen).
Leider nimmt dieser den Großteil des Buches ein und auch wenn es interessante Ansätze gibt, so ist das auch der Teil, der mir am wenigsten gefallen hat und diesen Band den schlechtesten dieser Reihe macht (auch wenn schlecht in diesem Fall noch gut genug ist, um sich gut unterhalten zu fühlen, jedenfalls am Anfang und am Ende).
gegen Ende wird es wieder typisch Isabella, aber das, was mir an den vorangegangen Teilen der Reihe gefallen hat (die politischen Intrigen und Verwicklungen) kommt etwas zu kurz. Allerdings (und soviel kann man verraten) gibt es in diesem Band auch extrem viel Drachen, die diesmal auch eine wirklich bedeutende Rolle spielen (mehr will ich dazu nicht sagen).

Vielleicht ist es ganz gut, dass die Memoiren der Lady Trent nun abgeschlossen sind. Man soll aufhören wenn es am Besten ist (obwohl der 5. Band nicht wirklich als krönender Abschluss bezeichnet werden kann)
Freunde von Drachen und Lady Trent werden auf ihre Kosten kommen.