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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.06.2019

Familientragödie vor geschichtlichem Hintergrund

Unbarmherzig (Ein Gina-Angelucci-Krimi 2)
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Der zufällige Fund von zwei Skeletten läßt Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo, nicht locker. Anfangs scheint es ausweglos zu sein die Identität zu klären, und doch gelingt ...

Der zufällige Fund von zwei Skeletten läßt Gina Angelucci, Spezialistin für Cold Cases bei der Münchner Kripo, nicht locker. Anfangs scheint es ausweglos zu sein die Identität zu klären, und doch gelingt es Gina nach so vielen Jahren.
Die Familie von einem der Opfer wohnt noch in Altbruck und hat lange Zeit mit der großen Ungewissheit leben müssen. Da ist es eine Erleichterung als die sterblichen Reste gefunden und zugeordnet werden können. Diese Gewissheit soll auch die Familie des zweiten Opfers erfahren - eine junge Frau aus Lettland.
Durch Rückblenden erfährt der Leser wie das Mädchen nach Altbruck gelangt ist und wie es ihr als Zwangsarbeiterin in der Heeresmunitionsanstalt ergangen ist. Dies ist rein fiktiv, aber trotzdem realistisch und authentisch erzählt.
Auch sonst läßt sich das Buch leicht und flüssig lesen und ist unabhängig von Band 1 zu verstehen.
Mir fehlte es jedoch in weiten Teilen des Buches an Spannung! Gina mit ihren Ermittlungen spielt lediglich eine Nebenrolle. Der eigentliche Fokus liegt auf dem Verschwinden von Bene, der Suche nach Antworten von seiner Schwester Lisbeth und der Feindschaft von zwei Familien. Eine Intrige vor vielen Jahren und Verdächtigungen die aber nie gelegt werden konnten, haben ihre Spuren hinterlassen. Und das auch noch nach vielen Jahren. Da Toni im Sterben liegt, möchte sie sich aussöhnen. Aber wird dieses Angebot angenommen?
Fazit: eine interessante Familiengeschichte, aber wo bleibt die Spannung? Vor allem Roman und kein Krimi.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Mord in der Idylle

Nachts schweigt das Meer
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Dieser Krimi nimmt uns mit auf die Scilly Inseln, genauer gesagt auf die Insel Bryher. Ein Kleinod für sich vor der Küste Cornwalls. Und bei der geringen Anzahl an Einwohnern sollte man meinen, das sich ...

Dieser Krimi nimmt uns mit auf die Scilly Inseln, genauer gesagt auf die Insel Bryher. Ein Kleinod für sich vor der Küste Cornwalls. Und bei der geringen Anzahl an Einwohnern sollte man meinen, das sich der Mordfall schnell aufklären läßt. Denn manche haben kein Alibi oder verschweigen ein Geheimnis. Aber wie soll man hinter die eingeschworene Inselgemeinschaft blicken können?
Detective Inspector Ben Kitto übernimmt freiwillig diesen Fall und ermittelt in diesem persönlichen Umfeld. Auf sehr genaue und detaillierte Art und Weise kann man die Fortschritte und Ergebnisse mit verfolgen. Mögliche Verdächtige gibt es genug, doch keinerlei Motiv oder gar Beweis.
So beschaulich die Insel und das Inselleben ist, so beschaulich ist auch die Ermittlung. Das heißt wirkliche Spannung will hier nicht aufkommen. Auf der einen Seite passt es zur Beschreibung der Insel, seinen Bewohnern und der dortigen Atmosphäre. Aber insgesamt habe ich mir trotzdem mehr Dramatik gewünscht. Lediglich das Rätsel um die Identität des Mörders hat mich durchhalten lassen.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Ist Blut dicker als Wasser?

Tödliche Fremde
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Ein Krimi der auf Lanzarote spielt – das hat mich neugierig gemacht. Und tatsächlich wird hier nicht mit Lokalkolorit gespart. Vielleicht nicht immer ganz einfach wenn man noch nie auf Lanzarote war und ...

Ein Krimi der auf Lanzarote spielt – das hat mich neugierig gemacht. Und tatsächlich wird hier nicht mit Lokalkolorit gespart. Vielleicht nicht immer ganz einfach wenn man noch nie auf Lanzarote war und einem die Namen nichts sagen. Aber dem eigentlichen Kriminalfall kann man trotzdem ohne Probleme folgen.

Zwischendurch dachte ich, das dies wirklich ein perfektes Buch für den Urlaub ist. Wenn man einfach ein bisschen unterhalten werden möchte und keine schwere Lektüre lesen möchte.

Die Hintergründe, die zu dem Mord/Totschlag führten sind aktuell und regen zum Nachdenken an – warum nehmen Menschen die lebensgefährliche Flucht über das Meer auf sich? Was ist die Motivation dafür? Leider mit viel zu vielen Todesopfern.

Aber der Rest des Buches ist leider viel zu vorhersehbar. Wenn man schon nach 100 Seiten weiß, das es nur ein Zwillingsbruder sein kann, nimmt einem das jegliche Spannung um den Rest zu lesen. Und wie realistisch ist es denn bitte, das die Polizei nicht weiter ermittel, obwohl der mutmaßliche Täter ein Alibi für den Todeszeitpunkt hat? Interessant sind lediglich solche aufgeworfene Überlegungen wie: kommt es nur auf die Erziehung und das Umfeld an, ob wir kriminell werden, oder sind es die Gene?

Und leider gefällt mir das Ende überhaupt nicht. Viel zu offensichtlich soll man hier auf den nächsten Band verwiesen werden.

Veröffentlicht am 09.05.2019

wenn dir keiner mehr glaubt ...

Wovon du nichts ahnst
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Eine Freundschaftsanfrage über Facebook von einer alten Freundin bringt alles ins Rollen. Denn dadurch erfährt Sarah von einer zweiten Seite mit ihrem Namen und sehr persönlichen Fotos und Einträgen. Anfangs ...

Eine Freundschaftsanfrage über Facebook von einer alten Freundin bringt alles ins Rollen. Denn dadurch erfährt Sarah von einer zweiten Seite mit ihrem Namen und sehr persönlichen Fotos und Einträgen. Anfangs möchte sie es als üblen Scherz abtun, aber so recht kann sie nicht daran glauben und es beunruhigt sie doch sehr. Dann kommt eine Freundschaftsanfrage von dem falschen Profil an sie. Sie hofft immer noch auf einen Scherz oder Zufall. Denn die Alternative wäre ein Stalker der sie beobachtet und das ist einfach zu beängstigend.

Die Idee dahinter finde ich gut. Denn in der heutigen Zeit ist es doch all zu leicht an Daten, Fotos, … heranzukommen. Und so ein gefälschtes Profil dürfte ein reales Problem sein. Also, wie würde man selber darauf reagieren!? Ich weiß es nicht. Aber nach einer unruhigen Nacht bekommt Sarah fast eine Panikattacke. Das scheint mir zu überzogen und nur schwer nachvollziehbar.

Und so geht es mir leider an mehreren Stellen im Buch. Ich werde mit Sarah einfach nicht warm. Ich verstehe ihre Not und ihre Sorgen. Aber die Reaktionen sind mir zu überzogen und sprunghaft. Vor allem als die Familie einen Urlaub in London macht. Erst scheint alles in Ordnung und Sarah kann es sich auf einmal vorstellen nach London zu ziehen und ihr Leben in Main aufzugeben. Und dann kommt sie – die Postkarte. Und plötzlich ist davon keine Rede mehr und es ist die Zeit gekommen, den Urlaub zu beenden und zurückzukehren.

Und auch die Auflösung kann mich leider nicht überzeugen. Wenn ich solch einen Groll hege, kann man es über so viele Jahre verbergen und „normal“ erscheinen und auch noch befreundet sein!? Warum sollte ich überhaupt den Kontakt aufrecht halten? Und warum erst so spät Rache?

Ein nettes Buch für zwischendurch, was sich leicht und schnell lesen lässt, mich aber nicht packen und überzeugen konnte.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Kirche und Glaube im Mittelpunkt

Sühneopfer
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In der Danksagung des Autors selber als Roman bezeichnet, aber auf dem Cover als Thriller… Und auch mir fällt es schwer, es einem Genre zuzuordnen. Aber wohl doch eher Roman, da es mir für einen Thriller ...

In der Danksagung des Autors selber als Roman bezeichnet, aber auf dem Cover als Thriller… Und auch mir fällt es schwer, es einem Genre zuzuordnen. Aber wohl doch eher Roman, da es mir für einen Thriller eindeutig an Spannung fehlte! In der Mitte des Buches gab es durchaus eine spannende Phase, aber das konnte nicht gehalten werden. Matt´s Frau Wren, eine Architektin, soll für eine kleine Gemeinde eine alte Kirche renovieren. Dies nutzt die ganze Familie für eine Auszeit vor Ort. Aber dann bekommt Matt eine merkwürdige Mail und eine Frau wird vermisst. Dies läßt ihn nicht mehr los und er versucht der Polizei zu helfen. Chris, der Pastor vor Ort, entpuppt sich als alter Freund und Studienkollege. Ist es also Zufall oder wurden Matt und seine Familie gezielt hierher geholt!? Obwohl Matt mehrfach an Chris zweifelt, denn er scheint noch radikaler in seinem Glauben verwurzelt zu sein, mag er doch nicht an eine Mitschuld beim Verschwinden der Frauen glauben. Zu recht? In diesem Buch steht das Thema Kirche sehr im Mittelpunkt und der Autor setzt sich kritisch damit auseinander. Aber selbst mir als Atheistin war es manchmal des Guten zuviel.