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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2019

Süße Story und dein wunderschöner Zeichenstil

Living with Matsunaga 01
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Miko Sonoda zieht zu ihrem Onkel in eine Hausgemeinschaft, da ihre Mutter sich um die Pflege der Oma kümmern muss. Jeder der fünf Mitbewohner ist anders und jeder hat einen anderen Beruf, doch nehmen alle ...

Miko Sonoda zieht zu ihrem Onkel in eine Hausgemeinschaft, da ihre Mutter sich um die Pflege der Oma kümmern muss. Jeder der fünf Mitbewohner ist anders und jeder hat einen anderen Beruf, doch nehmen alle Miko herzlich auf.
Nur der Designer Jun Matsunaga, mit seinem bösen Gesichtsausdruck, ist ein wenig furchterregend. Jedoch überrascht er Miko immer irgendwie und das macht ihn unheimlich interessant …

Dieser Manga war für mich ein Spontankauf und irgendwie auch ein Risiko, da er aufgrund der zwei „Match me Sammelkarten“ eingeschweißt war.
Das Cover war für mich ein Hingucker und der Zeichenstil sprach mich hier schon sehr an. Aber erst als ich den Manga von der Folie befreit hatte, kam die schöne Prägung zur Geltung. Sie verlieh der Vor- und Rückseite eine sympathische dreidimensionale Ansicht und machte den Manga optisch einfach lebendiger. Wenn ich ehrlich bin, dann entschädigte mich dieses Cover auch dafür, dass es keine weiteren kolorierten Bilder mehr gab. Dabei hätte ich die Bewohner der Wohngemeinschaft zu gerne mal in Farbe gesehen.
Die Grundidee des Mangas fand ich schön. Miko ist siebzehn Jahre alt und noch Schülerin, muss aber in eine Wohngemeinschaft ziehen, da sich ihre Mama um ihre Oma kümmern muss. Miko ist zwar verunsichert, aber die WG und allen voran Matsunaga nehmen ihr diese Unsicherheit Stück für Stück.
Ich mochte alle Figuren. Jeder hat so seine Eigenheiten und die Hauptakteure sind zwar Miko und Matsunaga, dennoch runden die anderen diese Geschichte schön ab.
Ich begleitete Miko durch den Wirrwarr ihrer Gefühle und Gedanken. Sie war mir sympathisch und ich mochte ihre Art gut leiden.
Ständig habe ich beim Lesen gedacht: „Wow, ist der Manga süß“. Ja, der Manga gehört in die Kategorie „Romance“, da kann ich schon „süß“ erwarten. Aber ich mochte diesen unglaublich vielschichtigen und wirklich ganz bezaubernden Zeichenstil super gerne. Jede der Figuren lebt und atmet förmlich. Jede Emotion kam zu 100 Prozent bei mir an.
Auch die Hintergründe sind toll ausgearbeitet worden.
Mein absolutes Highlight ist die Katze Sabako, die mindestens genauso grimmig gucken kann wie Matsunaga.
Dieser Manga hat alles, was ein schöner Romance Manga haben sollte. Hier gab es die richtige Portion Humor, gepaart mit jeder Menge erwachender Gefühle und einem unheimlich tollen Zeichenstil.

Fazit: Ein Manga, der durch seine süße Story und den wunderschönen Zeichenstil besticht. Ich kann ihn wärmstens weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 05.05.2019

Eine wirklich zuckersüße Geschichte

Hops & Holly 1: Die Schule geht los!
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Hops und Holly sind nicht nur Zwillinge, sondern können nun auch endlich in die Schule gehen. Gemeinsam mit ihren Freunden erleben die Hasenkinder viele aufregende Abenteuer rund um die Schule, Familie ...

Hops und Holly sind nicht nur Zwillinge, sondern können nun auch endlich in die Schule gehen. Gemeinsam mit ihren Freunden erleben die Hasenkinder viele aufregende Abenteuer rund um die Schule, Familie und Freundschaft.

Optisch hat mich „Hops & Holly: Die Schule geht los!“ sofort angesprochen. Die Gestaltung des Einbandes ist fröhlich und obwohl der Zeichenstil natürlich die Kinder anspricht, fand ich ihn nicht kindisch. Im Gegenteil, mir haben die liebevollen Zeichnungen sehr gut gefallen. Sie waren ausdrucksstark und in schönen kräftigen Farben.
Das süße Leseband mit dem Schultafelanhänger war nicht nur ein toller Hingucker, sondern auch das perfekte Lesezeichen.
Der Aufbau der einzelnen Geschichten war toll durchdacht. Jedes, der zehn Kapitel, hatte eine eigene Überschrift, sodass schon beim Lesen klar war, welches Kernthema die folgenden Seiten haben werden.
Das Buch habe ich gemeinschaftlich mit meinem Kind gelesen. Ein ganzes Kapitel alleine hätte er noch nicht geschafft, aber gemeinsam war es kein Problem.
Die Schrift war angenehm groß und die Sätze gut verständlich und ohne Wörter, die im Nachhinein noch hätten erklärt werden müssen.
Tolle Illustrationen in unterschiedlichen Größen und witzige Lesemomente lockerten die Geschichten immer wieder auf, sodass die Kapitel angenehm zu bewältigen waren und es uns Lesern auch nie langweilig wurde.
Mit viel Liebe fürs Detail sind hier wirklich schöne Storys herausgekommen. Es wurden Themen wie Freundschaft, Verantwortung, Familie, Erwartungen, Ängste und Schule, kindgerecht aufbereitet und mit viel Witz und Charme verpackt.
Oft gab es während der Geschichte Redebedarf, entweder weil die Zeichnungen mit den aktuellen Handlungen abgeglichen wurde oder weil wir herzhaft lachen mussten, weil uns die ein oder andere Situation bekannt vorkam. Aber auch die fantasievollen Lehrer- und Schülernamen sorgten für allerhand Erheiterungen.
Die kleinen Häschen haben nicht nur den kleinen Selbstleser, sondern auch uns Große begeistern können.

Fazit: „Hops und Holly – Die Schule geht los!“ ist eine wirklich zuckersüße Geschichte, die sich nicht nur hervorragend zur Osterzeit lesen lässt.
In zehn schön überschaubaren Geschichten kann die ganze Familie lustige und spannende Abenteuer mit den Hasenzwillingen erleben.

Veröffentlicht am 27.04.2019

Absolut Empfehlenswert!

The Wicked Horse 4: Wicked Ride
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Gegen seine düsteren Dämonen kennt Logan McKay nur ein Heilmittel, abgedrehte erotische Spiele. Und wo ist dafür der beste Ort? Richtig, das „Wicked Horse“.
Dort trifft er eines Tages auf Auralie. Ihr ...

Gegen seine düsteren Dämonen kennt Logan McKay nur ein Heilmittel, abgedrehte erotische Spiele. Und wo ist dafür der beste Ort? Richtig, das „Wicked Horse“.
Dort trifft er eines Tages auf Auralie. Ihr „Besitzer“ möchte ihre Jungfräulichkeit meistbietend verkaufen. In Logan zieht ein Sturm auf. Immerhin fühlt er ganz deutlich eine tiefere, wortlose Verbindung zu ihr.
So kann Logan einfach nicht dabei zusehen, wie Auralie versteigert wird. Auch wenn sie es offenkundig freiwillig macht, denn Bridger, der Inhaber des „Wicked Horse“, würde nichts anderes zu lassen. Um jeden Preis will Logan Auralie beschützen und vor der hässlichen Aktion bewahren. Aber das ist schwieriger als erwartet…

Eins vorweg, ich liebe diese Reihe! Jedes Buch ist in sich abgeschlossen und jede Geschichte ist anders. Auf ihre eigene Weise aufwühlend und voller heißer erotischer Szenen.
Sawyer Bennett hat wieder zwei sehr bezaubernde Protagonisten ins Rennen geschickt, von denen ich absolut begeistert war.
Jeder war mir auf seine eigene Art sympathisch.
Auralie, die mit einer falschen Aktion das Richtige tun möchte.
Auf der anderen Seite Logan, der versucht seinen Dämonen zu entkommen. Gleichzeitig riskiert er viel, um einen anderen Menschen vor einer schlechten Entscheidung zu bewahren.
Anfänglich war alles ein bisschen undurchsichtig.
Warum hat Logan solche Albträume?
Warum macht Auralie freiwillig bei der Versteigerung um ihre Jungfräulichkeit mit?
Es waren quälende Fragen, die nicht gleich beantwortet wurden. Das aber fand ich klasse. So wie sich Logan und Auralie kennenlernten, so lernte ich die Beiden kennen. Dadurch, dass die Protagonisten die Geschichte selbst erzählt haben, war das Erleben mit ihnen viel intensiver.
Sie hatten beide ihre Schwächen, aber auch ihre Stärken. Beide waren für mich sehr menschlich und damit auch greifbar. Besonders faszinierend fand ich, dass sie schon von Beginn an eine ganz besondere Beziehung zueinander hatten. Ihre mentale Verbindung zueinander war so intensiv, dass sie mich sehr berührt hatte.
Und ja, es gab da eine Stelle, da musste ich stark mit den Tränen kämpfen. Sie ging mir sehr ans Herz.
Es war immer spürbar, wie sich die Zwei weiterentwickelten, wie sie über sich hinauswuchsen und wie sie miteinander reifer wurden.
Die Geschichte wurde gut konstruiert und auch klasse umgesetzt. Mir hat der spannungsvolle Wechsel zwischen abgedrehten, hocherotischen Szenen und vielen romantischen Stellen, sowie die Unwissenheit über die Vergangenheit der beiden Protagonisten unheimlich gut gefallen. Es war eine explosive Mischung und hob sich somit wiederum von den anderen Bänden dieser Reihe ab.
Der Schreibstil war sehr fesseln und packend. Die Autorin hat mich oft im Ungewissen gelassen und trotzdem Stück für Stück etwas über die Figuren preisgegeben.
Also ein Buch, dass mich komplett in seinen Bann gezogen hatte.

Fazit: Ein Buch, dass eine tolle Mischung aus Romantik, heißen und abgedrehten erotischen Szenen, unerwarteten Wendungen sowie ganz viel Gefühl aufweisen kann. Jede Emotion kam eins zu eins bei mir an. Absolut Empfehlenswert!

Veröffentlicht am 24.04.2019

Ein unglaublich packender Thriller

Sündenkammer: Thriller
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Im Jahre des Herrn 1500 wird ein unbekannten, toter Junge vor den Toren von Zons gefunden. Der Arzt Josef Hesemann vermutet Gift als Todesursache. Bastian Mühlenberg, Stadtsoldat in Zons, macht sich auf ...

Im Jahre des Herrn 1500 wird ein unbekannten, toter Junge vor den Toren von Zons gefunden. Der Arzt Josef Hesemann vermutet Gift als Todesursache. Bastian Mühlenberg, Stadtsoldat in Zons, macht sich auf die Suche nach dem Mörder und die Identität des Jungen. Doch schnell stößt er auf eine Mauer eisigen Schweigens und muss sich gleichzeitig mit einem nächtlich umherwandernden Untoten beschäftigen.
In der Gegenwart steht Kommissar Oliver Bergmann vor einem Rätsel. Eine junge Frau wurde auf einem Scheiterhaufen verbrannt. Während die Polizei fieberhaft ermittelt, schickt der Mörder dem Kommissar ein Päckchen. Darin enthalten ein gängiger Gegenstand und lateinische Worte. Was hat das alles zu bedeuten?

Auf den zehnten „Zons – Thriller“ Band habe ich mich sehr gefreut. Ich mag die Mischung aus Gegenwart und Vergangenheit sehr. Thematisch passen die Morde zusammen, dies macht für mich den Reiz dieser Reihe aus. Auch gibt es reichlich Brücken, die von der Vergangenheit in die Neuzeit geschlagen werden, was der Geschichte eine Einzigartigkeit verleiht, die sich nun schon über zehn Bände erstreckt. Dabei ist jede Geschichte in sich abgeschlossen, lediglich die Hauptfiguren, Oliver Bergmann und Bastian Mühlenberg, sowie ihre engsten Vertrauten, tauchen immer wieder auf. Sie entwickeln sich auch während der Reihe weiter, dennoch kann dieses Buch ohne jegliche Vorkenntnisse genossen werden.
Geschildert wurde die Geschichte hauptsächlich vom personalen Erzähler. Dabei standen neben den Protagonisten auch mehrere andere Figuren im Fokus. Wen ich bei den kommenden Handlungen begleiteten durfte, wurde verständlich vermittelt.
Innerhalb eines Kapitels bewegte ich mich entweder in der Gegenwart oder aber in der Vergangenheit. Und nur die Figuren der entsprechenden Epoche kamen dann zu Wort und zu ihren Handlungen.
Auch in diesem Band kamen neue Figuren vor, am sympathischsten war mir der Novize Balthasar. Er war äußerst klug und war mir mit seiner Art sehr angenehm. Ich würde mich freuen, wenn er vielleicht ein fester Bestandteil der nächsten Teile dieser Reihe werden würde. Den Weg dazu wurde der Figur ja schon ein wenig geebnet.
Catherine Shepherd verstand es wieder einmal äußerst geschickt Spannung zu erzeugen und auch zu halten. Dieses Mal kam ich nicht auf den Mörder, weder in der Gegenwart noch in der Vergangenheit. Das Katz und Mausspiel war sehr überzeugend und wohldurchdacht aufgebaut worden.
Die Mischung aus Realität und Fiktion verschmolz zu einer wirklich fesselnden Geschichte. Hier kamen in beiden Zeitebenen auch wahre Gegebenheiten vor, was den Thriller nicht nur extrem interessant, sondern in mancherlei Hinsicht mein Wissen erweitert hatte.
Ich liebe ja historische Gegebenheiten und fand sehr interessant, was damals alles als Sünde angesehen wurde und wie hart das Leben in einem Kloster wirklich sein konnte. Auch die Beweggründe für ein Leben im Kloster fand ich teilweise erschreckend. Ja, nicht alles von früher war auch wirklich gut.
Der Schreibstil war ausgesprochen bildlich und locker leicht, sodass die unterschiedlichen Kulissen intensiv auf mich wirken konnten.
Der Aufbau war konsequent und logisch, einzelne, scheinbar lose Handlungsfäden, wurden geschickt im Laufe des Buches wieder miteinander verknüpft, sodass es am Ende ein stimmiges Gesamtbild ergab.
Trotz aller Realitätsnähe gab es auch einen klitzekleinen mystischen Hauch in der Geschichte. Aber genau das liebe ich an dieser Reihe so. Dieser eine Faden spinnt sich nun schon durch alle Bände und ich kann von diesem einfach nicht genug bekommen. Denn die Vorstellung, dass so was möglich wäre, ist vielleicht hanebüchen, ich finde sie aber äußerst romantisch.

Fazit: Ein unglaublich packender Thriller, der wieder gekonnt die Vergangenheit und Gegenwart verknüpfte und mit viel Detailgenauigkeit und überraschenden Wendungen zu überzeugen wusste.

Veröffentlicht am 17.04.2019

Ein authentischer viktorianischer Krimi

Der Fall des lachenden Kranichs
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Liu Zhen tritt extra eine lange Reise an, um den Londoner Sebastian Club um Hilfe zu bitten. Seine Verlobte Lien Hu wurde in Honkong entführt und niemand ist in der Lage sie zu finden. Freddie Westbrook ...

Liu Zhen tritt extra eine lange Reise an, um den Londoner Sebastian Club um Hilfe zu bitten. Seine Verlobte Lien Hu wurde in Honkong entführt und niemand ist in der Lage sie zu finden. Freddie Westbrook kennt Zhen von früher und so versteht es sich von selbst, dass die Gentlemen nach Hongkong reisen, um ihr detektivisches Können unter Beweis zu stellen.
Gleichzeitig sterben in London plötzlich auffällig viele Kriminelle und es geht ein seltsames Gerücht um. Die Rede ist von einer schwarzen Dschunke und einem Unterweltboss aus London, der finstere Geschäfte mit den Chinesen machen will.
Die Gentlemen sind äußerst beunruhigt und nach ihrer Rückkehr überschlagen sich in London plötzlich die Ereignisse ….

„Der Fall des lachenden Kranichs“ von Sophie Oliver ist der zweite Band der „Sebastian Club“ Reihe. Er kann aber völlig unabhängig zum Vorgängerband gelesen werden. Ich selber kenne den ersten Teil nicht und mir hat beim Lesen nichts gefehlt. Allerdings hatte mich Freddie Westbrook zu Beginn sehr überrascht, warum, das lest ihr am besten selber.
Das erste, was mich an dem Buch sofort angesprochen hatte, war die grün gehaltene Umschlaggestaltung. Ich finde den Farbton unglaublich frisch und insgesamt ist das Buch ein absoluter Hingucker für mich.
Auch das Innenlayout gefiel mir sehr gut. Der Scherenschnitt eines Gentlemans zu Beginn eines jeden Kapitels war eine schöne Idee, ebenso die jeweilige Ortsangabe, an denen die kommenden Handlungen spielen werden. So konnte ich mich innerhalb der Geschichte sehr gut orientieren, denn zu Beginn ermittelt der Sebastian Club auf zwei unterschiedlichen Kontinenten.
Während Doktor Pebsworth in London zurückblieb, reisten seine Kollegen nach Kolonialchina. Der Kontrast dieser zwei Schauplätze hätte nicht größer sein können. London mit seinem nasskalten Regenwetter stand im Gegensatz zum schwül warmen, fremdartigen China. So unterschiedlich beide Orte auch waren, so gründlich wurden sie dennoch ausgearbeitet. Hier zeigte sich deutlich, dass sich die Autorin intensiv mit der damaligen Zeit und den jeweiligen Verhältnissen vor Ort beschäftigt hatte.
Was mir sehr gut gefallen hatte, war die Tatsache, dass die Gentlemen erst nach Kolonialchina reisen mussten. Hier griff Sophie Oliver auch gleich die damals gängige Reiseroute auf, was nicht nur unfassbar interessant, sondern auch klasse durchdacht war. So konnte ich gemeinsam mit den Herrschaften das unbekannte China entdecken und in die fremde und exotische Welt eintauchen.
Bevor ich richtig mit dem Buch durchstarten konnte, wurde mir die chinesische Bedeutung des Kranichs erläutert, was ich sehr gelungen fand. Denn dies war sozusagen der Beginn des roten Fadens der Erzählung und konnte gut als erster Hinweis gewertet werden.
Insgesamt wurde die Geschichte vom personalen Erzähler geschildert, der jedoch mehrere Figuren, hauptsächlich die Mitglieder des Sebastian Clubs, beleuchtete. Hier kam besonders gut Sophie Olivers wandelbarer Schreibstil zum Ausdruck. Sie verstand es hervorragend die Geschehnisse so zu beschreiben, wie es die aktuell begleitete Figur mit seiner Erziehung und seinem Gesellschaftsstand auch wahrnehmen würde. So erweckte die Autorin den Geist des viktorianischen Zeitalters überzeugend wieder zum Leben.
Ich hatte das Gefühl Mitten in den beschriebenen Szenen des längst vergangenen Jahrhunderts zu stehen und die Welt von damals, durch die unterschiedlichen Menschen, auf vielfältige Weise wahrnehmen zu können. Dies wiederum war auch sehr wichtig, denn in dem Buch kamen viele Personen vor. Aber durch die lebendige Art des Erzählens konnte ich sie alle mühelos auseinander halten und dennoch als eigenständige Person die Zeit miterleben.
Durch die flüssige Schreibweise war es mir problemlos möglich den einzelnen Fäden der Geschichte zu folgen und mit den bildlichen Beschreibungen konnte ich mir alles sehr gut vorstellen.
Obwohl die Handlungen fiktiver Natur waren, hatte Sophie Oliver dennoch Originalschauplätze und wichtige Persönlichkeiten sowie Ereignisse der damaligen Zeit mit in die Geschichte integriert. Das Verlieh dem Ganzen unglaublich viel Authentizität und ließ mich voll ins Jahr 1895 abtauchen.
Der Aufbau der Geschichte war sehr ausgeklügelt und hinter jedem gelüfteten Geheimnis verbarg sich gleich das nächste Rätsel. Stück für Stück wurde das komplette Bild sichtbar und ich war fasziniert, welche verschlungenen Wege am Ende zum Ziel beschritten worden sind. Durch die unvorhergesehenen Wendungen entspann sich eine andauernde Spannung, die mich komplett an das Buch fesselte.
Übrigens, wer, so wie ich, an Geschichtsfakten interessiert ist, kann sich am Ende des Buches im Glossar einige interessante Informationen über die damalige Zeit aneignen.

Fazit: Ein authentischer viktorianischer Krimi, der sich so leicht und filigran wie ein Kranich lesen lässt und dabei sehr spannend ist.