Absolut lesenswerte Geschichte zu einem (leider) immer wieder aktuellem Thema
Das geringste Nachlassen der AufmerksamkeitNachdem ich das Buch quasi ohne Unterbrechung gelesen habe, musste ich alles erst etwas „setzen“ lassen. Mit der brisanten Thematik, die leider immer noch bzw. wieder aktuell ist, regt es sehr zum Nachdenken ...
Nachdem ich das Buch quasi ohne Unterbrechung gelesen habe, musste ich alles erst etwas „setzen“ lassen. Mit der brisanten Thematik, die leider immer noch bzw. wieder aktuell ist, regt es sehr zum Nachdenken an.
Hilde Hagenah, eine alternde Schauspielerin, hat in dem Jugendlichen Tommy eine Art Ziehenkel gefunden. Da sie selbst an die dunkle Zeit des Dritten Reiches schlimme Erinnerungen hat, weil ihr bester Freund Konrad unter zutun ihres eigenen Vaters von heut auf morgen verschwand, kann sie Tommy’s unbedachte Äußerungen nicht tolerieren. Auf sehr kreative und schmerzhafte Weise will sie ihm eine Lehre erteilen, die er allerdings durchschaut. Leider erschließt sich für mich nicht ganz, ob er mit seiner Reaktion darauf Hilde ebenfalls provozieren möchte, oder ob er sich wirklich mit dem Thema auseinandergesetzt hat.
Der Leser sollte sich nicht von dem Kapitel „Gott“ abschrecken lassen, welches den Einstieg – für mich – etwas schwierig gestaltete. Nach dem Lesen des gesamten Buches wirkt dieses weniger befremdlich. Auf jeden Fall sorgt dieser Einstieg jedoch bereits dafür, sich dazu so seine eigenen Gedanken zu machen.
Der Schreibstil ist flüssig und die Charaktere sind liebevoll gezeichnet, so dass ich beide Personen auch gleich ins Herz geschlossen habe.
Der Titel des Buches bezieht sich auf ein berührendes Zitat von Frank O'Hara – jedoch wirkt er auf mich durch die Länge etwas gestelzt.
Mein erster spontaner Eindruck nach dem Lesen war, dass dieses Buch zur Pflichtlektüre an den Schulen gemacht werden sollte, um bereits zeitig die Kinder und Jugendlichen zu sensibilisieren, auf braunes Gedankengut nicht reinzufallen.
Von mir gibt es dafür eine klare Leseempfehlung!