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Veröffentlicht am 27.07.2019

Rasantes Abenteuer mit ernster Thematik

Zwischen Jetzt und Morgen
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„Zwischen Jetzt und Morgen" ist ein Jugendroman, über erste große Gefühle, falsche Entscheidungen und echte Freundschaft. Verpackt ist das Ganze in ein spannendes Abenteuer mit einer etwas anderen Heldin.

Zu ...

„Zwischen Jetzt und Morgen" ist ein Jugendroman, über erste große Gefühle, falsche Entscheidungen und echte Freundschaft. Verpackt ist das Ganze in ein spannendes Abenteuer mit einer etwas anderen Heldin.

Zu Beginn bekommt man einen kurzen Rückblick aus Maryam´s persönlichen Leben und den heutigen Stand, vor allem ihren Stand in der Gesellschaft und hier vielmehr im Lager Schule. Maryam bezeichnet sich selbst als zynisch. Vielmehr hat sie eine sehr gesunde Auffassungsgabe und ist so schlau, sich selbst als Mensch zu sehen, wenn auch eher kritisch und sich nicht anzupassen. Sie ist gut in der Schule, hat aber ihren eigenen Kopf und kühle Lage alles zu beurteilen, kritisieren und zu analysieren. Daher ist sie auch ein sehr vorsichtiger Mensch und lässt sich nicht so schnell auf andere ein. Sie hat lieber einen kleinen aber festen und verlässlichen Freundesstamm und und ich mag sie einfach total von ihrer Art her, denn sie ist ein ganz starken, selbstbewusstes und eigenständiges junges Mädchen, die mit Sicherheit ihren Weg gehen wird. Sie hat einen großen Gerechtigkeitssinn und tritt lieber für andere ein als für sich selbst.

Als Hannes sich plötzlich für sie interessiert, gerät ihre bisherige Sichtweise etwas ins Wanken und sie genießt das neue aufkommende Gefühl, jedoch bleibt sie weiterhin skeptisch, denn Maryam vertraut lieber auf das altbekannte als auf sich plötzlich veränderte Situationen.

Die Geschichte ist amüsant, mit überraschenden und aufregenden Elementen und auch süßen Momenten. Es passiert eine Menge in der kurzen Zeit und man hat nicht wirklich Augenblicke zum aufatmen, daher ist es auch keinen Fall Langweilig und teilweise auch erschreckend, zu was so junge Menschen schon im Stande sind.

Den Schreibstil fand ich wirklich toll, vor allem ist er jugendlich gehalten, frech, trieft vor Sarkasmus und Selbstironie und hat dadurch einen sehr schönen Humor, den ich sehr mochte. Die Dialoge waren spritzig, amüsant, aber auch ernsthaft und nachdenklich. Die Handlung wird in der jeweiligen Ich-Perspektive von Maryam wiedergegeben. Diese Erzählart gefällt mir immer wieder, so dass man stets allen Gedankengängen, Handlungen und Gefühlen folgen kann.
Die einzelnen Kapitel tragen kleine passende Überschriften und haben eine gleichbleibende kurze Leselänge.

Meine Kritikpunkte liegen beim Ende der Geschichte. Dadurch das es im eBook gerade mal nur 140 Seiten sind zieht das Tempo natürlich stetig an, das stört mich auch nicht, jedoch verliert es sich so zum Ende und man hat den Eindruck es muss nun Enden. Ich denke ein wenig mehr Zeilen hätten nicht geschadet. Die eigentliche erste Liebe entsteht nebenbei, was ich Schade fand und ein wenig mehr Klärungsbedarf zum Wieso und Weshalb hätten mich schon nich interessiert.

Das Cover ist zeitlos schön und ist passend zum Roman gewählt, so dass nichts verraten wird und genügend Interpretationsspielraum bleibt.

Mein Fazit: Eine sehr rasante, humorvolle, aber auch sehr ernsthafte Thematik mit einer süßen Mischung aus Emotionen, Freundschaft, Familien, erste Liebe, Selbstfindung, Spannung und Abenteuer.

Veröffentlicht am 18.05.2019

Sehr schöner Jugendroman mit aussagekräftigen Charakteren

Game of this Summer
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„Game of this Summer" ist ein Young Adult Roman, in dem es nicht nur um die erste Liebe geht, sondern auch darum, seinen eigenen Weg zu finden und wichtige Werte wie Freundschaft und Familie. Verpackt ...

„Game of this Summer" ist ein Young Adult Roman, in dem es nicht nur um die erste Liebe geht, sondern auch darum, seinen eigenen Weg zu finden und wichtige Werte wie Freundschaft und Familie. Verpackt ist das Ganze in ein spannendes Abenteuer mit einer sympathischen Heldin und einem charmanten Jungen.

„Ein magischer Sommer voller Geheimnisse“

Man befindet sich sofort in der Handlung, was ich persönlich sehr mag und landet direkt bei Leo, eigentlich Leopoldine, den Namen finde ich fürchterlich streng, aber es gibt ja glücklicherweise eine Abkürzung, im verlorenen Schachturnier. Leo Leidenschaft ist Schach und Musik, doch beide Talente konnte sie bisher noch nicht vollends ausschöpfen. Dazu trennt sie sich von David und muss nun in den Sommerferien mit ihren Eltern von Berlin, der Großstadt, in die Pampa um Neustrelitz reisen. Schnell findet sie aber Anschluss und stolpert nicht nur von einem Fettnäpfchen ins nächste, nein direkt auch in die Arme von Ole.

Leo ist ein herzensguter Mensch, hilfsbereit, versucht sich eigentlich nicht unterkriegen zu lassen, lässt sich jedoch immer wieder verunsichern. Leo ist nicht auf den Kopf und auch nicht auf den Mund gefallen. Sie weiß was sie will und mit etwas mehr Selbstvertrauen und den richtigen Instinkten, findet sie auch ihren Weg.

Ole fand ich für seien junges Alter total engagiert, enorm reif, teils altklug, aber liebenswert und im Umgang mit seiner kleineren kecken und aufgeweckten Schwester Rieke einfach wunderbar. Ole scheute sich vor nichts, vor keiner Aufklärung, vor keinem Abenteuer und vor keiner Herausforderung in jeder Hinsicht. Trotzt seines Dickschädels, war er einsichtig und wusste, wann es Zeit für eine Entschuldigung war. Auch als aufrichtiger Freund und durch die Fassade blickend war er unschlagbar. Die Mädels hatten ihn zuvor noch nicht so interessiert, aber alles änderte sich als er die lebendige und aufgeweckte Leo trifft, von der im ersten Moment einen falschen Eindruck hatte, sich aber schnell vom Gegenteil überzeugen konnte.

"Manchmal gewinnt man und manchmal verliert man."

Die Geschichte ist gefühlvoll, amüsant, mit überraschenden und aufregenden Elementen und sehr süßen Momenten. Von Anfang an war ich von beiden Hauptprotagonisten überzeugt und beide waren mir sofort sympatisch. Es war toll mitzuerleben, wie sich beide in dieser kurzen Zeit weiterentwickeln, ihren Weg finden und so einiges durchstehen müssen.

Den Schreibstil fand ich wirklich toll, vor allem ist er jugendlich gehalten und dabei aber die Kunst zu bewahren es nicht übertreiben zu lassen und dennoch gefühlvoll mit schönen bildlichen Darstellungen zu arbeiten. Die Dialoge waren spritzig, amüsant, aber auch ernsthaft und nachdenklich. Die Handlung wird in der jeweiligen Ich-Perspektive von Leo und Ole erzählt. Diese Erzählart gefällt mir immer wieder, so dass man stets allen Gedankengängen, Handlungen und Gefühlen folgen kann.
Sehr positiv ist auch das Cover zu erwähnen, das durch seine zarte Präsenz jugendlich und sommerlich gehalten ist, auf das Genre hindeutet, dennoch nicht zu viel verratet.

Meine Kritikpunkte liegen beim Ende der Geschichte. Es blieben zwar keine Fragen offen, alles wurde geklärt jedoch hätte ich mir hier eine saubere Aufklärung gewünscht, schließlich ging es auch um ein Verbrechen und ein paar Sätze mehr hätten hierzu nicht geschadet. Daher vergebe ich 4 von 5 Sternen.

"Alles nur, weil dieser Sommer mich gelehrt hat, mich nicht von anderen Meinungen und Menschen abhängig zu machen, sondern einfach nur ich selbst zu sein."

Mein Fazit: Eine ganz zauberhafte und süße Liebesgeschichte mit einer gelungenen Mischung aus Emotionen, Freundschaften, Familienprobleme, erste Liebe, liebevollen Momenten, Selbstfindung, Zukunftsplanung, Missverständnissen, Spannung und Abenteuer.

Veröffentlicht am 01.05.2019

Das Leben in einer Scheinwelt...

Café au Love. Ein Sommer in den Hamptons
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„Café au Love – Ein Sommer in den Hamptons" ist ein Young Adult Roman, in dem es nicht nur um die erste Liebe geht, sondern auch darum, wie man sich selbst sieht, gesehen wird und wie groß die gesellschaftlichen ...

„Café au Love – Ein Sommer in den Hamptons" ist ein Young Adult Roman, in dem es nicht nur um die erste Liebe geht, sondern auch darum, wie man sich selbst sieht, gesehen wird und wie groß die gesellschaftlichen Unterschiede sein können und einen blenden. Seinen eigenen Weg dabei zu finden, auch nicht immer ganz leicht ist.

„Die besten Tage beginnen mit einem Kaffee und enden mit einem Kuss.“

Man befindet sich sofort in der Handlung und im Hier und Jetzt von Emma und ihrer Freundin Jen. Emma ist in den sogenannten Sommerferien zu Besuch bei ihrem Vater in der Sommerresidenz, den Hamptons, ansonsten lebt er in New York und Emma seit der Scheidung ihrer Eltern, mit der Mutter in Deutschland. Ihr Vater gehört zu dieser typischen Sorte „Reich und Schön“ sowie High Society, wo Geld, Ruhm und Ansehen alles bedeutet. Die 17. jährige Emma ist unter ihrer Mutter zwar strenger und eingeengter aufgewachsen, hat dadurch aber ganz andere Werte kennengelernt und vor allem selbstständiger zu sein und mit anzupacken. Sie ist definitiv keine verwöhnte Göre. Emma weiß wie hart es ist, für sein eigenes Geld zu arbeiten, für sich gerade zu stehen und sich zu behaupten. Nach dem Sommer wird sie in New York studieren und auch dafür hat sie schon vorgesorgt. Auch wenn ihr ihre beste Freundin Jen und vielleicht etwas jugendlicher Spass gefehlt hat, ging es ihr dennoch nie schlecht und sie ist eine starke, kluge und aufgeweckte junge Frau geworden. Bevor das Studium losgeht, soll aber noch der Sommer genossen werden und ein Job muss her. Den findet Emma auch sehr schnell, doch auch den muss sie sich mit List und Tücke erkämpfen und gleich mal wieder gegen Vorurteile angehen. Der perfekte Sommer soll es werden, mit Spass, alten Freunden, vielleicht ein netter Flirt und die Nähe zu ihrem Vater. Doch natürlich kommt alles ganz anders.

Emma ist ein tolle junge Frau, übernimmt Verantwortung, lässt sich nicht so leicht verjagen, hat einen guten Spürsinn, hört in sich selbst rein und ist ein kleines naives Mädchen mehr. Auch wenn nicht alles so rund läuft in ihrem Leben, gibt sie die Hoffnung nicht auf. Mir gefällt sehr, dass sie zumindest mit Jen über ihrer Gefühle und Probleme spricht und nicht alles in sich hineinfrisst.
In Jen hat sie eine tolle Freundin gefunden, ein kleiner Wirbelwind und Papas Lieblich, aber mit der Zunge und dem Herz am rechten Fleck.

Leo, der scharfe Chef wie Jen sagen würde, hat auch so einiges durch und kennt die Schattenseiten der schönen Scheinwelt und wie schnell man fallen kann. Umso schlimmer, dass auch er sich blenden lässt und selbst Vorurteile gegenüber Emma und ihre Freunde hegt, nur weil er diese Welt zu kennen glaubt. Doch Emma verzaubert alle mit ihrer freundlichen, offenen und authentischen Art vom ersten Tag an. Leo macht sich im Grunde selbst was vor und lässt sich zu leicht beeinflussen. Doch muss man immer vergleichen und die Vergangenheit vorholen?

Die Geschichte ist gefühlvoll, amüsant, mit überraschenden Wendungen und sehr süßen Momenten. Von Anfang an war ich von der Atmosphäre verzaubert und habe alles wie in einem amerikanischen Film direkt vor Augen gehabt. Die Charaktere konnten einfach überzeugen und wurden treffend dargestellt. Das Ende ist leicht offen, so dass man den Rest getrost weiter träumen kann, ohne das Gefühl zu haben, es hätte etwas gefehlt.

Den Schreibstil fand ich wirklich sehr angenehm und die richtige Distanz zwischen jugendlich, dabei nicht zu übertreiben und dann doch wieder viel Erwachsener zu wirken. Dabei mit viel Gefühl sowie mit schönen bildlichen und detaillierten Darstellungen zu arbeiten. Die Dialoge waren spritzig, amüsant, aber auch ernsthaft und nachdenklich. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive allein von Emma wiedergegeben. Die Kapitel haben eine ungefähre gleichbleibende Leselänge und man fließt förmlich hindurch.
Das Cover ist sehr hübsch und passend zum Buch gewählt. Ich mag daran sehr die Farben und die Aufmachung.

„Und plötzlich keimte ganz leise die Hoffnung in mir auf, dass alles doch noch irgendwie gut werden könnte. Als wäre ein Lichtstrahl in einen dunklen Raum gefallen. Und dieser Raum war mein Herz.“

Mein Fazit: Eine ganz zauberhafte und süße Liebesgeschichte zum einen und eine Geschichte mit in Blick hinter die Fassade und und gegen Vorurteile. Eine schöne Mischung aus Emotionen, Freundschaften, Familienprobleme, erste Liebe, liebevollen Momenten, Selbstfindung, Zukunftsplanung, Missverständnissen und Spannung.

Veröffentlicht am 22.04.2019

Lasst euch Titel und vom Cover nicht täuschen, dahinter steckt so viel mehr

Ein Kuchenstück zum Liebesglück
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Nach „Solange deine Schatten flüstern“ ist „Ein Kuchenstück zum Liebesglück“ nun mein zweites ausgelesenes Buch der Autorin. Ich mag ihre Art wie sie eine Geschichte erzählt, dass man immer etwas unvorhersehbares ...

Nach „Solange deine Schatten flüstern“ ist „Ein Kuchenstück zum Liebesglück“ nun mein zweites ausgelesenes Buch der Autorin. Ich mag ihre Art wie sie eine Geschichte erzählt, dass man immer etwas unvorhersehbares zu erwarten hat, authentisches mit einbringt, man immer wieder überrascht wird und nichts ist wie es auf dem erstes Blick scheint.

Durch einen Prolog erfährt man kurz wie die gegenwärtige Beziehung zwischen Vater und Tochter verläuft. Und dann landet man direkt wieder in der Gegenwart bei der knapp 19. jährigen Cosima und ihrer liebsten Beschäftigung dem Backen. In ihren jungen Jahren, war sie schon früh auf sich allein gestellt und hat sich für einen anderen Lebensweg entschieden entgegen denen ihrer Eltern. So ist sie Inhaberin einer Hof-Cafés und übt sich an leckeren Variationen. Ich warne euch, denn das Buch macht hungrig und ihr solltet satt lesen. Am Ende des Buches gibt es sogar Rezepte zum Nachbacken und ich sage euch, es hörte sich alles lecker an.

Cosima tut einem zum Teil leid, dass sie Liebe und Familie erst viel später erfahren musste, als normalerweise üblich in einer intakten Familie und dennoch bewundert man sie, was sie schon alleine alles geschaffen hat und sich wacker schlägt. Natürlich nicht ohne ihre Mitbewohner des Mehrgenerationenhofes. Alle die dort leben sind einfach echt, klasse und bringen noch die richtige Würze mit. Besonders die kleine Josie ist so goldig mit ihrer neugieriges, hilfsbereiten und altklugen Art.
Cosima ist tough, hübsch, manchmal noch naiv, aber völlig real für ihr Alter, dann wieder sehr erwachsen. Sie verkörpert eine perfekte Mischung zwischen harmoniebedürftig und ich mach was ich will. Ich mochte sie sofort, weil sie einfach authentisch und nicht gekünzelt ist.

So gefiel mir auch sofort Vincent, obwohl man nicht gleich vermutet was er genau möchte, aber man merkt sehr schnell, dass er ähnliche Familienerfahrungen wie Cosima gemacht hat. Auch er seht sich im Gunde nur nach Gesellschaft, Geborgenheit, Liebe, Gemeinschaft und kämpft gegen die oberflächliche Welt der Einsamkeit an. Auch wenn er Cosima damals anders einschätzte, als sie noch die selbe Schule besucht, ist er nun sehr schnell von ihm beeindruckt und sie zeigt ihm, dass sie auch mit ihren jungen Jahren, schon einiges bewältigen können und ernst zu nehmen sind.

Die Handlung lebt einfach von diesen sagenhaften Dialoge und dem Schlagabtausch von Cosima und Vincent, erzählt was in der Gegenwart passiert und in der Vergangenheit einfach schief lief, welche Lichtblicke sich plötzlich aufzeigen, was man alles macht, um einfach nur zu überleben und wie skrupellos doch dein eigenes Fleisch und Blut in Form von Familie sein kann. Die Charaktere wurden wunderbar und authentisch herübergebracht, ihre Ängste, Selbstzweifel, Ausbrüche, Sehnsüchte und einfach ihre Entwicklung wurden wunderbar aufgezeigt. Und wer die Bücher von der Autorin kennt, weiß das nichts ohne Grund geschieht, es immer Überraschungen und plötzliche Wendungen gibt. Wie auch hier, doch einige waren mir davon persönlich zu viel und müssten nicht unbedingt sein, dennoch ist die Handlung durchweg spannend, fesselnd, hält dich am lesen, lässt dich schmunzeln, zweifeln, selbst den Kopf schütteln und die Emotionen werden wieder wunderbar alle bedient.

Der Schreibstil ist sehr stilsicher, fesselnd, angenehm, amüsant und spannungsgeladen. Passend auch zum Alter der Charaktere wird sich der Sprache bedient und es liest sich dadurch sehr flott und flüssig. Aufgrund des vorgesagten entsteht schnell der Suchtfaktor, dass man das Buch in einem Rutsch unbedingt durchlesen möchte. Die Handlung wird in der Erzählperspektive von den beiden Hauptprotagonistin Cosima und Vincent erzählt. Auch kommt noch ein Nebencharakter ab und zu zum Wort. Auch das Wiederlesen einiger schon bekannten Nebencharaktere hat mir sehr gefallen, da kommt man sich selbst immer wieder zu Hause vor und freut sich regelrecht darauf.

Das Cover ist zuckersüß, pink und zum anbeißen, aber lasst euch nicht davon täuschen, dahinter steckt soviel mehr, dass man allein am Cover nicht vermuten würde. Wer hier auf ein schnulzige Liebesgeschichte gewartet hat, ist leider Fehl am Platz, lasst euch einfach überraschen. Der Titel ist sprichwörtlich passend, so nach dem Motto, liebe geht durch den Magen.

„Am liebsten würde er jetzt ihr Lächeln berühren. Weil es ihm zu kostbar war, ließ er es bleiben.“

Mein Fazit: Ein sehr herzliches, tiefgründiger, amüsanter und sehr spannender Roman mit einer neuen Geschichte vom Mehrgenerationenhof in Bützer. Auch wenn mir manches zu viel wahr, kann ich dieses Buch nur weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 29.03.2019

Frau aus dem Norden, trifft aus Mann aus dem Westen

Das kleine Haus am Deich
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„Das Kleine Haus am Deich“ ist der Debütroman von Lurleen Kleinewig. Ehrlich gesagt, wusste ich erst nicht so recht, ob das Buch etwas für mich ist. Dann habe ich ein paar Meinungen gelesen und war wieder ...

„Das Kleine Haus am Deich“ ist der Debütroman von Lurleen Kleinewig. Ehrlich gesagt, wusste ich erst nicht so recht, ob das Buch etwas für mich ist. Dann habe ich ein paar Meinungen gelesen und war wieder verunsichert. Aber hey lasst euch davon nicht verunsichern und findet es einfach selbst heraus und ich kann für mich sagen, es war sehr gut, dass ich es gelesen habe. Es hat mich überrascht mit seiner Ehrlichkeit, mit seinem Charme, die authentische Struktur und Hingabe der Charaktere. Es wird nichts beschönigt, nichts hervorgehoben, so musst du leben oder eben nicht und es steckt soviel Humor und wirkliche Welt dahinter.

Rosh steht quasi vor den Trümmern ihres Lebens, glaubt sie zumindest, jedoch nr weil sich ihr Mann von ihr getrennt hat, geht die Welt nicht unter. Irgendwann entdeckt das auch Rosh und beginnt sich neu zu finden. Zwar ganz vorsichtig, langsam und mit Zusammenbrüchen, doch sie bewegt sich wieder vorwärts. Sie zeiht in eine kleines Haus mit ihren Katzen, beginnt bei Sean ihrem Freund im Pub auszuhelfen und lässt sich von einer traurigen Pferdegeschichte in den Bann ziehen. Ich fand das Rosh authentisch und ehrlich ohne große Masken und ohne etwas zu verschleiern ihr Leben und die dazugehörigen Höhen und Tiefen gezeigt. Ebenso, dass alles seine Zeit braucht und man nichts überstürzen sollte, es sei denn Entscheidungen müssen getroffen werden. Indem auch nichts überstürzt wurde, sie unsicher und verzweifelt war, neue Hoffnung und neuen Mut schöpfte, gerade das macht es aus, denn niemand startet sofort wieder von vorne mit einhundert Prozent durch.

„Du weißt überhaupt nicht, was du für mich bist, oder?, fragte er leise. Du bist alles, was ich jemals wollte. Der Witz ist, dass ich nicht mal wusste, dass ich dich gesucht habe. Bis du plötzlich da warst.“

So kam auch Enda (36) wie der stille Retter herüber. Er hat nie verheimlicht, was er an Rosh findet, dennoch hat er sich auch nie gedrängt. Ich habe ihm ehrlich abgenommen, dass er etwas ernstes möchte und auf Rosh nicht vorbereitet war. Er tat genau das richtige, hat Rosh unterstützt, sie herausgefordert, sie ernst genommen, ihr gegeben was sie brauchte, aber auch jederzeit seine ehrliche Meinung kund getan.

Ich fühlte mich sehr wohl beim Lesen und fand nichts überzogen, fand gut das keine Lebenseinstellung kritisiert wurde und für welche Ziele sich eingesetzt wurde. Da ich kein Pferdemädchen bin, fand ich die eingebrachte Thematik und Dramatik ausreichend. Die Geschichte steckt voller Gefühl, die sich sicherlich aus dem Hintergrund ergibt, da man sich schon darauf einlassen muss und auch voll Traurigkeit, mit neuer Zuversicht.

Der Schreibstil hat mir sehr gefallen. Dieser war leicht und locker sowie offen und ehrlich. Ich war nicht immer ein Freund einiger Wörter, denn im normalen Sprachgebrauch kommen die meiner Meinung nicht immer vor, aber es hat mich auch nicht weiter gestört. Die direkte Art jedoch und die kleinen indirekten Anspielungen und Ansprachen an den Leser waren sehr erfrischen und kamen einfach echt rüber. Die einzelnen Kapitel haben eine gleichbleibende Leselänge und es liest sich sehr fließend. Die einzelnen Charakteren wurden toll herausgearbeitet und glänzen durch ihren Eigenarten. Erzählt wird alleinig auch der Sicht von Roisin in der Ich-Perspektive.
Gefallen hat mir auch die unterschwellige Anspannung und das zum greifen nahe Knistern, der Wortwitz und die mit leichter Romantik belegten Momenten und sinnlichen Augenblicke.

Das Cover ist eher unscheinbar, ganz süß in Szene gesetzt von dem kleinen Haus am Deich, ganz getreu seinem Titel. Dennoch hätte ich mir hier auch etwas anderes vorstellen können.

„Was zählte, war allein der Moment, die Gegenwart, denn sie war das Einzige, das uns wirklich gehörte und das wir gestalten konnten, wie wir es wollten.“

Mein Fazit: Ich bin froh, diese Geschichte gelesen. Sie hat mich mit ihrem eigenen Charme verzaubern können und hat mir unbeschwerte Lesestunden beschert. Ein Blick in das wirkliche Leben und die Selbstfindung seiner eigenen Ziele. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.