Täter als Opfer
R.I.P.Ein Mädchen wird in einem Kino überfallen, brutal misshandelt und schließlich ermordet. All das wird gefilmt und über Snapchat an ihre sämtlichen Kontakte geschickt. Bei der Befragung ihrer Freundinnen ...
Ein Mädchen wird in einem Kino überfallen, brutal misshandelt und schließlich ermordet. All das wird gefilmt und über Snapchat an ihre sämtlichen Kontakte geschickt. Bei der Befragung ihrer Freundinnen und anderer Mitschüler stellt sich endlich heraus, dass sie nicht gar so nett war wie anfangs behauptet. Trotzdem finden sich keine Anhaltspunkte auf den den Mörder. Wenig später verschwindet ein Junge und wieder werden seinen Snapschatkontakten verstörende Bilder darüber geschickt, was mit ihm passiert ist, auch wenn sich seine Leiche nicht findet. Die Polizei tappt im Dunkeln und auch die Befragungen der Jugendlichen durch die Psychologin Freya und deren eigenen Recherchen bringen nicht weiter.
Erstmal das Positive: Mobbing ist ein wichtiges Thema und darf gern ausführlich behandelt werden. Ich habe größtes Verständnis für Leute, die irgendwann sagen: Schnauze voll, jetzt kriegt der Mobber, was er verdient. Ich glaube, wäre ich Polizist, würde ich in solchen Fällen wohl höchstens auf Sparflamme ermitteln.
Jetzt das Negative: Was gingen mir die Polizisten auf den Senkel. Grundsätzlich waren eigentlich alle auftauchenden Leute unsympathisch, ganz vielleicht abgesehen von Huldars Partner, der aber zu blass ist, um wirklich eingeschätzt zu werden. Aber ausgerechnet Protagonist Huldar ist eine widerliche Type. Der denkt eigentlich nur mit dem Teil, das zwischen seinen Beinen baumelt. Seine Chefin sollte wegen Inkompentenz gefeuert werden. Wegen persönlicher Animositäten zwischen den beiden setzt sie lieber das mögliche Überleben von Opfern aufs Spiel, anstatt Huldar und seinen Partner mit dem unaussprechlichen Namen auf wichtige Spuren anzusetzen. Die anderen Polizisten waren selbst Mobber, völlig gaga oder als unfähige Bösewichte besetzt. Freya selbst reißt es leider auch nicht raus. Dafür, dass sie Psychologin sein soll, bietet sie wenig Fachliches. Was sie so raushaut, kann man sich auch beim Zahnarzt im Wartezimmer in diversen Frauenzeitschriften anlesen.
Eigentlich mochte ich die Ausgangslage und die Fälle, aber die handelnden Personen haben mir das Lesevergnügen gründlich verdorben. 2,5/5 Punkten.