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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.12.2017

Eine Reise

Die drei Leben der Tomomi Ishikawa
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Als Ben die Nachricht seiner Freundin Tomomi bekommt, ist sie bereits tot. Sie hat sich umgebracht und er zweifelt daran, ob er sie je kannte. Sie hat ihren Tod gut vorbereitet und schickt ihn auf eine ...

Als Ben die Nachricht seiner Freundin Tomomi bekommt, ist sie bereits tot. Sie hat sich umgebracht und er zweifelt daran, ob er sie je kannte. Sie hat ihren Tod gut vorbereitet und schickt ihn auf eine Reise durch ihr Leben. Briefe und Notizbücher weisen ihn quer durch ihr Leben. Von Paris bis New York führt ihn der Weg – immer bemüht zu verstehen, immer mehr im Zweifel was Fiktion und was Realität ist bis er sogar den Tod selbst in Frage stellt.

Das Buch hat mich nicht ansprechen können. Obwohl es gut geschrieben ist, konnte ich keine Sympathie für die Charaktere aufbringen. Je weiter die Geschichte voranschreitet desto verwirrender und unsympathischer wurde sie mir. Sie hat dazu keinerlei Aussage, keinen Sinn und das konnte nicht einmal das Ende irgendwie retten. Sehr schade, ich habe mir mehr erhofft.

Veröffentlicht am 24.09.2017

Ein mordender Geist

Ghost Tower 1
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Viele Schauergeschichten ranken sich um den alten Uhrenturm. Mordopfer, an den Zeigern der kaputten Uhr aufgehängt, lassen die Gerüchte und Spukgeschichten wieder hochkochen. Der erfolglose Taichi Amano ...

Viele Schauergeschichten ranken sich um den alten Uhrenturm. Mordopfer, an den Zeigern der kaputten Uhr aufgehängt, lassen die Gerüchte und Spukgeschichten wieder hochkochen. Der erfolglose Taichi Amano wird zufällig in die Ereignisse verwickelt. Zusammen mit dem geheimnisvollen, reichen Tetsuo versucht er den Ereignissen auf den Grund zu gehen – und den geheimnisvollen Schatz zu finden, der hier versteckt sein soll.
Die Geschichte traf überhaupt nicht meinen Geschmack. Neutral betrachtet liegt hier eine spannende Kriminalgeschichte vor, die brillant gezeichnet ist. Detailliert, lebensecht und unheimlich, löst jeder Charakter eine Gänsehaut aus, doch die Gestaltung der Charaktere hat mich abgestoßen. Ich konnte zu keiner Figur eine Bindung aufbauen. Jeder neuer Handlungsfaden widerte mich an. Die Geschichte hat es trotz ihrer exzellenten düsteren Atmosphäre, mystischen Verwicklungen und tollen Zeichnungen nicht geschafft, mich zu fesseln. Einfach nicht mein Geschmack!

Veröffentlicht am 28.07.2019

So gar nicht meins

H wie Habicht
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Es war schon als Kind ihr Traum einen Habicht abzurichten. Als Erwachsene ist sie ausgebildete Falknerin und erfüllt sich den Wunsch. Zwischen erfülltem Lebenstraum und tiefer Zerrissenheit durch den Tod ...

Es war schon als Kind ihr Traum einen Habicht abzurichten. Als Erwachsene ist sie ausgebildete Falknerin und erfüllt sich den Wunsch. Zwischen erfülltem Lebenstraum und tiefer Zerrissenheit durch den Tod ihres Vaters, der sie immer unterstützt sind hat, gerät Helen in eine gefährliche Spirale zwischen überbordender Freude an ihrem Habicht und tiefer Depression, die sie langsam zerreibt.

Selten ist mir eine Inhaltsangabe so schwer gefallen. Bis zum Schluss habe ich mich gefragt, worum es hier eigentlich geht. Nicht einmal sprachlich konnte mich dieses Buch mitnehmen. Neben sehr interessanten Informationen zur Falknerei gibt es hier nicht viel Erwähnenswertes. Über allem liegt eine düstere Stimmung, immer wieder aufgeladen mit der Brutalität der Natur. Angereichert wird die Geschichte mit biografischen Versatzstücken zum Leben und Werk von T.H. White – beschränkt auf seine düstere, brutale Seite. Sein Werk wird ausschließlich auf die Aspekte der Falknerei und Fehler sowie Grausamkeiten hin interpretiert.

Das Buch mag viele Ansätze bieten, die zur Interpretation geeignet sind, aber mich hat es nicht gereizt. Keine Geschichte, die für mich irgendeinen Unterhaltungswert hatte, keine Sprache, die mich mitgenommen hätte – es bleibt der Eindruck eines inhaltsleeren und düsteren Buches zurück. Schade, denn ich hatte mir mehr erhofft.

Veröffentlicht am 13.05.2020

Äußerst fragwürdige Botschaft

Kathy und die Hexe Hedonia
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Nachdem Kathy ihr Land vor dem bösen Magier Maludir gerettet hat, blüht und gedeiht ihr Königreich, doch die nächste Bedrohung steht schon vor der Tür. Nachdem sie die junge Frau Hedi gerettet und in das ...

Nachdem Kathy ihr Land vor dem bösen Magier Maludir gerettet hat, blüht und gedeiht ihr Königreich, doch die nächste Bedrohung steht schon vor der Tür. Nachdem sie die junge Frau Hedi gerettet und in das Schloss aufgenommen hat, geht es dem Reich von Tag zu Tag schlechter und auch Kathy verändert sich zum Negativen. Eine perfide Falle schnappt zu.

Nachdem ich im ersten Band von der Geschichte begeistert war, wenn auch nicht vom Erzählstil, bin ich an dieses Buch mit gemischten Gefühlen herangegangen. Ich war erst positiv überrascht. Der Stil hat sich verbessert. Er weiß zu fesseln und den Leser in die Geschichte zu ziehen. Die Märchen- Motive, die hier das Abenteuer bereichern, sind ebenfalls gut gewählt: Unverwundbarkeit durch das Baden in einer magischen Quelle – dass der wunde Punkt die Jungfräulichkeit ist befremdet, aber ist eine ungewöhnliche Idee – ein magisches Schwert, das bei Missbrauch seine Kraft verliert, starke Kriegerinnen, Magie usw.

Soweit war alles gut. Dann zeichnete sich immer mehr die fragwürdige Entwicklung ab. Männer, die ausschließlich Vergewaltiger sind, Frauen, die sich nur durch eiserne Keuschheitsgürtel schützen können, Sexualität, die nur zur Arterhaltung legitimiert ist und in dem Stil geht es weiter. Auch alle anderen christlichen Todsünden werden hier als Bedrohung gelistet, doch keine so ausufernd angeprangert. Dass alles mit einer zutiefst konservativen christlichen Legitimierung überzuckert ist, hat mich entsetzt. Immerhin handelt es sich hier um ein Kinderbuch. Da halte ich diese Botschaft doch für sehr fragwürdig.

Vielleicht ist es einfach nicht meine Art Geschichte. Trotz wirklich schöner Motive, origineller Ideen und guter Charaktere hat mir das Buch überhaupt nicht zugesagt. Schade.

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Veröffentlicht am 19.05.2019

Überhaupt nicht meins

OstfriesenKiller
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Während das Privatleben von Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen auseinanderbricht, ihr Mann und ihr Sohn sie verlassen, muss sie sich beruflich um eine Mordserie kümmern. Die Opfer gehören alle zum umstrittenen ...

Während das Privatleben von Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen auseinanderbricht, ihr Mann und ihr Sohn sie verlassen, muss sie sich beruflich um eine Mordserie kümmern. Die Opfer gehören alle zum umstrittenen Verein „Regenbogen“, der sich um behinderte Menschen, deren Angehörige und Vermögen kümmert.

Nach den ersten 10 Seiten habe ich bereits befürchtet, dass dieses Buch überhaupt nicht meinen Geschmack trifft. Sprachlich ging es nie ohne Fluch oder Obszönitäten. Gespräche unter Kollegen und Vorgesetzten beschränkten sich auf unbegründete Zornesausbrüche, Sexismus und Karrieregeilheit. Die Motivation der Charaktere konnte ich selten Nachvollziehen. Die Fälle sind düster, brutal und sonst erstaunlich belanglos. Auch hier konnte ich mich überhaupt nicht einfühlen. Es war nicht einmal spannend.

Leider mangelt es diesem Buch in meinen Augen an allem. Keine Atmosphäre, nichts ist nachzuvollziehen, alle Charaktere sind unsympathisch und sprachlich hat es mich abgestoßen. Schade. Ich habe von einem Nordfrieslandkrimi mehr erhofft.