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Veröffentlicht am 22.05.2019

Schule am Wilden Hügel

Die wilde Baumhausschule, Band 1: Raubtierzähmen für Anfänger
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„...Mach keinen Quatsch, ja? Ich will nicht schon wieder zum Elterngespräch bei Direktor. Eigentlich war ich froh, dass ich keine Schule mehr von innen sehen muss...“

Das kleine Städtchen wird am frühen ...

„...Mach keinen Quatsch, ja? Ich will nicht schon wieder zum Elterngespräch bei Direktor. Eigentlich war ich froh, dass ich keine Schule mehr von innen sehen muss...“

Das kleine Städtchen wird am frühen Morgen aufgeschreckt. Ein Elefant stampft durch den Ort. Doch nicht jeder hat das mitbekommen. Als Theo seine Vater davon erzählt, glaubt der ihm nicht. Kein Wunder, denn Theo ist für seine Streiche in der Schule berühmt. Das Eingangszitat stammt demzufolge logischerweise von seinem Vater.
Im Ort bahnt sich eine Veränderung an. Gretas Eltern haben den Zoo hinter dem Wilden Hügel übernommen. Nachdem er immer geschlossen war, soll er nun für die Öffentlichkeit zugänglich werden. Erst einmal begibt sich Greta auf dem Rücken des Elefanten zur Schule. Die aber ist so instabil, dass eine Wand zusammenbricht. Greta will die Schule in den Zoo verlegen.
Die Autorin hat ein spannendes und humorvolles Kinderbuch geschrieben. Das Buch ist etwa ab 8 Jahre zu empfehlen.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen und lässt sich gut lesen. An vielen Stellen fällt die passende, aber ungewöhnliche Wortwahl auf, wie das folgende Zitat zeigt:.

„...Und Greta, die kannte den Direktor noch nicht. Aber so, wie die Klasse guckte, musste er in etwa so gefährlich sein wie eine giftige Würfelqualle...“

Es geht um Freundschaft und Vertrauen. Klar, dass Greta, die neue Schülerin auf ihren Elefanten, erst einmal im Mittelpunkt steht. Plötzlich werden alte Freundschaften infrage gestellt. Was bisher bewundert wurde, ist uninteressant oder wird sogar abgelehnt.
Die Protagonisten, vor allem Greta und Theo, werden sehr gut charakterisiert. Die Autorin versteht es ausgezeichnet, eine Entwicklung im persönlichen Verhalten darzustellen, die dazu führt, dass die anderen ihr Tun ebenfalls hinterfragen. All das wird auf amüsante, kindgerechte und nachvollziehbare Weise dargestellt.
Nebenbei gibt es eine Menge an Wissen über das Leben der Tiere.
Viele Zeichnungen veranschaulichen gekonnt die Handlung.
Das Cover ist ein Hingucker. Die farbenfrohe Darstellung zieht die Blicke auf sich.
Das Buch ist der erste Teil einer Reihe. Es stimmt geschickt auf die Handlung ein und weckt Interesse an der Fortsetzung.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Ein selbstbewusster Kater

Immer dieser Kater!
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„...Also, ich heiße Aristoteles und bin Annas Kater. Kater, nicht Katze, darauf weise ich ausdrücklich hin. Wunderschöne grüne Augen, lange Barthaare, tiefe Schnurrstimme...“

Aristoteles ist ein selbstbewusster ...

„...Also, ich heiße Aristoteles und bin Annas Kater. Kater, nicht Katze, darauf weise ich ausdrücklich hin. Wunderschöne grüne Augen, lange Barthaare, tiefe Schnurrstimme...“

Aristoteles ist ein selbstbewusster Kater. Er freut sich, dass bald Annas Oma bei ihnen einzieht. Dann hat er jemand im Haus, wenn Anna in der Schule ist.
Für die Ankunft der Oma hat Anna eine besondere Idee. Die aber geht nach hinten los. Danach zeigt sich, dass Oma den Kater nicht mag. Außerdem bringt sie Unruhe in den bisher gut funktionierenden Alltag nicht nur von Aristoteles.
Die Autorin hat ein humorvolles Kinderbuch geschrieben. Aristoteles erzählt die Geschichte auf seine ganz eigene Art.
Der Schriftstil ist der Zielgruppe angemessen, leicht verständlich und angenehm zu lesen.
Aristoteles ist Optimist. Er hofft, dass alles gut wird. Von Annas Vater hat er sich folgenden Spruch gemerkt:

„...Er meint, am glücklichsten sind die Menschen, die Probleme nicht als etwas Schlimmes betrachten, sondern sich mit Freude daranmachen, sie zu lösen...“

Aristoteles vielfältige Anstrengungen aber fruchten nicht. Dann hat Anna ein neuen Einfall. Den aber findet Aristoteles völlig daneben.

„...Igitt, nie wieder lebendiges Essen. Wozu gibt es Dosenfleisch? Auf einmal geht mir ein Licht auf, weshalb Anna meinen Fressnapf gestern Abend nicht gefüllt hat...“

Als Anna mit ihren Eltern in den Winterurlaub fährt, soll Aristoteles bei Oma bleiben. Er tut alles, um genau dies zu verhindern. Leider funktioniert alles nicht. Aristoteles hält das Leben mit Oma für lebensgefährlich. Er ahnt nicht, dass er kurze Zeit später ein völlig anders Problem zu lösen hat.
Die Handlung strotzt vor ungewöhnlichen Einfällen und überraschenden Wendungen.
Schöne farbige Bilder veranschaulichen das Geschehen.
Das Cover ist ein Hingucker und weckt Interesse.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es hat mich wiederholt zum Schmunzeln gebracht.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Eine mutige Frau in den Wirren des 30jährigen Krieges

Die Hand im Feuer
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„...Sie fühlte sich wie ein Blatt im Wind, dass jeder Luftzug in eine andere Richtung blies...“

Die 20jährige Marie ist seit zwei Jahren Witwe und die Tochter eines Leinenwebers. Sie hat Lesen, Schreiben ...

„...Sie fühlte sich wie ein Blatt im Wind, dass jeder Luftzug in eine andere Richtung blies...“

Die 20jährige Marie ist seit zwei Jahren Witwe und die Tochter eines Leinenwebers. Sie hat Lesen, Schreiben und Rechnen gelernt und hilft ihrem Vater im Geschäft. Ihr jüngerer Bruder Hannes träumt davon, Söldner zu werden.
Wir schreiben das Jahr 16223. Als Marie vom Kloster Riddagshausen zurück kommt, wo sie geschäftlich zu tun hatte, findet sie ihr Elternhaus in Flammen vor. Nur ihr Bruder Hannes hat den Überfall der marodierenden Söldner überlebt. Beide kehren ins Kloster zurück. Die Äbtissin schickt sie mit einem Begleitschreiben ins nahegelegene Damenstift, wo sich Herzogin Anna aufhält. Marie ahnt nicht im mindesten, was sie erwartet.
Die Autorin hat einen fesselnden historischen Roman geschrieben. Sie lässt einige Jahre des 30jährigen Krieges wieder lebendig werden.
Der Schriftstil lässt sich flott lesen. Marie wächst mit ihren Aufgaben. Allerdings wird sie nie vergessen, wie schmerzhaft Verluste sein können. Deshalb will sie auch ihren Bruder im Auge behalten, der allerdings die erstbeste Gelegenheit genutzt hat, um sich ins Heer von Christian von Braunschweig einzugliedern. Bei Marie klingt das so:

„...Er ist alles, was mir geblieben ist, und ich bin verantwortlich für ihn...“

Bei der Herzogin lernt Marie Christian von Braunschweig kennen. Der ist von ihr beeindruckt, weil sie der Kurfürstin der Pfalz wie eine Schwester gleicht. Herzogin Anna nutzt Maries momentane Lage, um sie als Botin und Spionin einzusetzen.
Sehr anschaulich wird dargestellt, welche unterschiedlichen Interessen die Vertreter des Adels hatten. Ich darf Marie auf ihren Wegen im Auftrag der Herzogin begleiten. Zwei Dinge lassen sie immer wieder die Gefahr suchen. Das ist zum einen ihre Angst um den Bruder und zum anderen ihre Liebe zu Christian. Dabei ahnt sie zwar, dass sie nur Mittel zum Zweck ist, kann sich aber lange nicht aus ihren Verstrickungen lösen. Hinzu kommt, dass Christian auf evangelischer Seite kämpft, Herzogin Anna aber der katholischen Liga nahesteht.
Nebenbei stellt mir die Autorin auf diese Weise die wesentlichen Vertreter der kriegführenden Parteien vor. Da wäre zum einen der selbstsüchtige und gnadenlose Herr von Mansfeld, zum anderen Tilly und Wallenstein, die sich der Verantwortung für ihre Soldaten bewusst sind. Positiv fällt Moritz von Oranien auf. Er zeigt gegenüber Marie keinerlei Standesdünkel auf.
Gerade von Mansfelds Leuten wird berichtet.

„...Die Söldner verpflegen sich aus dem Volk, rauben und stehlen das Korn von den Halmen, wenn sie die Felder nicht auch noch anzünden...“

Wallensteins Vertrauter dagegen formuliert:

„...Im Krieg geht es selten um Barmherzigkeit, aber mein Heerführer legt ebenso wie ich großen Weert auf tadelloses Verhalten der Soldaten...“

Herzogin Anna allerdings ist mir ebenfalls nicht sympathisch. Sie nutzt geschickt alle Ränke und Schliche, um ihren Willen durchzusetzen. Einiges spricht dafür, das sie dabei auch über Grenzen geht. Sie ist eine selbstbewusste und politisch interessierte Frau, kann aber auf Machtspielchen nicht verzichten. Glücklicherweise hat Marie in brenzligen Situationen immer Menschen an ihrer Seite, die ihr helfen und zu ihr stehen. Sie darf erleben, dass es auch am Hofe nicht nur Neid und Missgunst gibt.
Deutlich wird, dass die Söldner ziemlich schnell die Seite wechseln, wenn die Bezahlung nicht stimmt. Währenddessen hungert ein großer Teil der Bevölkerung. Nur wenige Gegenden und Städte sind bisher vom Krieg verschont geblieben. Dazu gehört zum Beispiel Hamburg.
Eine Zeittafel und ausführliche Erläuterungen schließen das Buch ab.
Die Geschichte hat mir ausgezeichnet gefallen. Sie zeugt von der umfangreichen und exakten Recherche der Autorin und zeigt, das im Krieg menschliche Werte sehr schnell verlorengehen, wenn nur der Hunger und das Leid das Handeln bestimmen.

Veröffentlicht am 19.05.2019

Vielschichtiger Krimi

Tod im Abendrot
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„...Karl. Eines kann ich dir sicher sagen. Ich werde nicht mit dir nach München zurückkommen. Ich bleibe hier. Das hier ist das Leben, das ich mir erträumt habe...“

Der bayrische Polizeipräsident Karl ...

„...Karl. Eines kann ich dir sicher sagen. Ich werde nicht mit dir nach München zurückkommen. Ich bleibe hier. Das hier ist das Leben, das ich mir erträumt habe...“

Der bayrische Polizeipräsident Karl Zimmerschied hat sich Urlaub genommen und ist kurzfristig auf Bali geflogen. Er hofft, seine Frau zurückholen zu können, die dort ein Cafè eröffnet hat. Doch Roswitha will nicht, wie das Eingangszitat zeigt. Sie hat sich schon anders orientiert.
Karl bricht seinen Urlaub ab, kehrt nach Hause zurück und erscheint im Präsidium. Dort informieren ihn Barbara Veltroni und Hannes Södlinger über auf ein junges Paar am Flaucher. Der Mann ist tot, die hochschwangere Frau kämpft im Krankenhaus um ihr Leben und das ihres Kindes. Karl ist kein Mann, der sich am Schreibtisch wohlfühlt. Deshalb greift er aktiv in die Ermittlungen ein.
Der Autor hat einen spannenden Krimi geschrieben. Die Geschichte lässt sich gut lesen.
Der Schriftstil ist abwechslungsreich. Für Karl kommt es heftig. Eine alte Freundin, die Schuldirektorin Sophie von Lavalle, bittet um seine Hilfe. Seine erste Reaktion liest sich so:

„...Ich lass dich nicht in Stich, Sophie. Aber ich muss über diesen Mist nachdenken, den du dir da eingebrockt hast. Das ist ein Riesenproblem. Da gibt`s jetzt erst mal keine schnelle Lösung...“

Staatsanwältin Ramona Althaus hat Karl auf den Kicker. Die beiden können nicht zusammen. Der Liebhaber von Roswitha, Karls Frau, ist plötzlich auf Bali verschwunden. Und Karl erhält ein Paket mit einem Inhalt, den er nie bestellt hat. Außerdem ist ihm Frau Dr. Augustin, die er nach der Kündigung ihrer Unterkunft bei sich im Gästezimmer wohnen lässt, nicht gleichgültig.
Ruhige Minuten findet Karl auf seinem Hof. Er hat die Landwirtschaft der Eltern weitergeführt und ist nicht nur LKA-Präsident, sondern auch Bauer im Nebenerwerb.
Die Ermittlungen im Fall des jungen Paares gestalten sich schwierig. Einerseits fehlt bisher jedes Motiv, andererseits suchen sie nach Aussage der jungen Frau einen Mörder ohne Gesicht. Nur: Was heißt das?
Sophies Problem wiederum führt Karl in die Welt des Darknet. Dabei aber ist er ziemlich hilflos. Er wendet sich an Tommy, einen jungen blinden Beamten im Kommissariat, der sich exzellent in den digitalen Medien auskennt.
Neben den spannenden Ermittlungen versteht es der Autor, mich einen Blick in die Psyche seiner Protagonisten werfen zu lassen. Da ist zum einen Karls Zerrissenheit im privaten Bereich. Einerseits ist ihm Frau Dr. Augustin nicht gleichgültig, andererseits hofft er immer noch, das seine Frau zurückkehrt. Zum anderen nervt es Tommy, dass man ihn auf Grund seiner Behinderung besondere Fähigkeiten zuschreibt. Allerdings hat er die wirklich. Trotzdem kann ich nachvollziehen, dass das für ihn normal ist. Er möchte wie jeder andere behandelt werden.
Frau Staatsanwältin kann bei mir keinerlei Sympathiepunkte gewinnen. Sie urteilt nach dem äußeren Schein und in meinen Augen auch überzogen.
Das Besondere an dem Buch sind die kleinen, aber feinen Sätze, die jedem Kapitel vorangestellt sind. Sie beschreiben Tatsachen, die in irgendeiner Art mit dem Inhalt des Kapitels zu tun haben, und sei es nur eine Namensgleichheit. Dadurch habe ich viele interessante Fakten erfahren. Ein Beispiel möchte ich zitieren:

„...Der Münchner Flaucher heißt so, weil Johann Flaucher etwa 1870 in einem ehemaligen Forsthaus die Gastwirtschaft Zum Flaucher eröffnet hat...“

Am Ende werden alle Fälle gelöst und die Fragen zu meiner Zufriedenheit beantwortet. Dabei warten eine Reihe an überraschenden Wendungen auf mich.
Der Krimi hat mir sehr gut gefallen.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Fesselnder Polit-Thriller

Lena Halberg: Der Cellist
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„...Es gibt eine Parallelwelt der Geldelite, die mit unserer Realität nichts mehr zu tun hat. Die oben können inzwischen machen, was sie wollen. Und sie tun es aus Machtstreben, aus Geltungssucht oder ...

„...Es gibt eine Parallelwelt der Geldelite, die mit unserer Realität nichts mehr zu tun hat. Die oben können inzwischen machen, was sie wollen. Und sie tun es aus Machtstreben, aus Geltungssucht oder einer ständigen Angst, den Hals nicht voll genug zu bekommen...“

Das Buch beginnt mit einem Bergwerksunglück in Bolivien. Zufällig ist Carlos Almeda, ein junger Offizier, vor Ort. Er rettet Verschüttete und bekommt mit, dass das Unglück inszeniert war. Doch nach der Sprengung der Mine lässt sich nichts mehr beweisen. Deshalb gibt es auch für die betroffenen Bergleute und ihre Familien keine Hilfe.
Lena Halberg lebt als Journalistin bei ihrem Freund Tom in Bozen. Als sie liest, dass sich der Direktor der Bank von Estland in Wien erhängt hat, läuten bei ihr sämtliche Alarmglocken, denn sie weiß, dass diese Bank in den Panama – Papers genannt wird. Außerdem hatte der Mann ein Flugticket nach Kuba in der Tasche. Warum also sollte er sich umbringen?
Der Autor hat erneut einen fesselnden und hochaktuellen Thriller geschrieben. Dabei erlaubt er mir einerseits einen Blick in die Hochfinanz, andererseits erfahre ich, wie die hochindustrialisierten Länder versuchen, ihren Rohstoffbedarf zu sichern.
Der abwechslungsreiche Schriftstil lässt sich angenehm lesen.
Sehr genau werden die Protagonisten charakterisiert. Eine ist die Lobbyistin Ivy Schillman. Das folgende Zitat gibt ihre Einstellung wieder:

„...Die Welt der Ivy Schillman bestand aus zwei Kategorien von Dingen: solche, die man besaß, und solche, die man haben wollte...“

Ivy gehört zu den Handlangern des Bankers Kurkov. Er hat in der Bank von Estland das Sagen. Der tote Direktor war sein Untergebener. Nach außen hin gibt sich Kurkov als Kunstmäzen, nebenbei betreibt er dunkle Geschäfte, die so weit gehen, das er Schulden aufkauft, um Staaten in den Bankrott zu treiben. Dann nämlich sind sie gezwungen, ihre Rohstoffe zu Dumpingpreisen abzugeben. Und er kann sie an Meistbietende weiterreichen. Außerdem hat er in fast jedem schmutzigen Geschäft seine Finger drin. Hawk fasst das kurz so zusammen:

„...Die Spuren, die das Geld hinterlässt, sind oft todbringend...“

Ich darf Lena auf ihrer Reise nach Estland begleiten und muss dabei feststellen, dass die Regeln der EU dort sehr willkürlich ausgelegt werden. Das gilt insbesondere für die Pressefreiheit. Außerdem blüht die Korruption. Allerdings reagiert Lena auf Behinderung gekonnt zynisch.
Der Autor hat seinem Buch einen ganz besonderen Aufbau gegeben. Es ist in vier Kapitel gegliedert. Jedem dieser Teile wird eine kurze Zusammenfassung des entsprechenden Satzes der Sonate für Violincello und Klavier in d-Moll von Dmitri Schostakowitsch vorangestellt.
Einen Ausschnitt aus dem ersten Satz mit der Überschrift „Bedrohung“möchte ich zitieren:

„...Wirkt das Geschehen an der Oberfläche harmlos und gefällig, führt es in Wahrheit erbarmungslos in ein unabwendbares Schicksal ohne jegliche Seele...“

Es lohnt sich, nach dem Lesen des entsprechenden Kapitels zu der Interpretation der Sonate zurückzublättern. Es lassen sich erstaunliche Parallelen zur Handlung finden.
Die verschiedenen Handlungsstränge werden gekonnt zusammengeführt. Am Ende bleibt keine Frage offen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es verfügt über einen hohen Spannungsbogen, greift einige heiße Eisen auf und zeigt, was in unserer Welt so alles schief läuft.