Tolle Charakterentwicklung
Der KinderflüstererRezensionen zu Thrillern zu schreiben ist immer ein schwierige Sache: Wie soll ich nur etwas zu dem Buch sagen, ohne elementare Dinge zu spoilern? Deshalb möchte ich mich also etwas kürzer fassen als sonst. ...
Rezensionen zu Thrillern zu schreiben ist immer ein schwierige Sache: Wie soll ich nur etwas zu dem Buch sagen, ohne elementare Dinge zu spoilern? Deshalb möchte ich mich also etwas kürzer fassen als sonst. Der Kinderflüsterer ist der Debütroman des Briten Alex North und schon früh vor ET wurde das Buch massiv vom Verlag beworben – mn kam also praktisch nicht darum herum und ich hatte es schon vor Monaten auf meiner Wunschliste. Der Klappentext klang einfach perfekt. Und als ich begonnen habe, das Buch dann endlich zu lesen – WOW! Ich hatte an einigen Stellen echt eine fiese Gänsehaut und hab mir nachts sogar auch noch eingebildet, ein Flüstern zu hören. Ich bin aber auch verdammt schreckhaft bei sowas und mein Fantasievolles Gehirn ist da nicht gerade hilfreich. Also wird bestimmt nicht jeder Hardcore-Horrorfilm-Fan hier das gleiche Level an Unwohlsein verspüren wie ich. Creepy war der Anfang aber trotzdem. Leider lässt diese Spannung dann im Mittelteil etwas nach, dafür lernen wir die beiden Protagonisten (Sohn und Vater) genaur kennen und das tut der Geschichte dann am Ende echt gut. Ich habe selten einen Thriller gelesen, bei dem man so tief in die Story eingetaucht war und so viel Sympathien für die Protagonisten empfunden hat, wie hier. Es wird auch die Vater-Sohn-Beziehung oft thematisiert, was teilweise echt süß und emotional war, denn die beiden haben viel durchgemacht und man wünscht ihnen einfach nur das Beste. Als dann die Erzählstränge zusammenkommen, ist richtig was los und es kommt ordentlich Spannung auf. Die Auflösung am Ende war nicht vorhersehbar, zufriedenstelend, wenn auch nicht der absolute Ommerhammer. Größter Pluspunkt war für mich die Charakterentwicklung und der Anfang mit Gruselfaktor. Ich bleibe dabei: Es ist kein Meisterwerk, aber ein verdammt guter Debütroman (!) der sein Lob definitiv verdient hat.
4,5/5 Sterne