Schnell-Leserunde zu "So schöne Lügen" von Tara Isabella Burton

Die Geschichte einer verhängnisvollen Freundschaft
Cover-Bild So schöne Lügen
Produktdarstellung
(38)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren
Tara Isabella Burton (Autor)

So schöne Lügen

Roman

Clara Drechsler (Übersetzer), Harald Hellmann (Übersetzer)

Auch in einer Stadt, in der scheinbar alles möglich ist, muss man sich sein Glück leisten können: Louise ist Ende zwanzig und versucht, sich in New York durchzuschlagen. Eigentlich wollte sie Schriftstellerin werden – jetzt lebt sie in Brooklyn, hat mehrere miserabel bezahlte Jobs und wird von Selbstzweifeln geplagt.
Eines Tages begegnet sie Lavinia. Und die hat wirklich alles: Sie wohnt auf der Upper East Side, ist wild, frei und wunderschön. Doch vor allem ist sie reich. Ihr glamouröses Leben teilt sie gern – auf sämtlichen sozialen Netzwerken, aber auch mit Louise. Die beiden ungleichen Frauen werden Freundinnen. Louise wird auf Partys herumgereicht, lässt sich von Lavinia einkleiden, zieht bei ihr ein – sie verfällt Lavinia und ihrer Welt. Auch wenn sie nicht das Geld hat, um in ihr zu bestehen. Irgendwann beginnt sie, die Freundin zu bestehlen. Und um sich aus ihrer Ohnmacht zu befreien, wird sie noch viel weiter gehen. Muss Lavinia sterben, damit Louise leben kann?
Tara Isabella Burton erzählt von einer toxischen Freundschaft und von der Macht sozialer Abgründe: ein so intensiver wie spannender Roman über eine Welt der Eitel- und Oberflächlichkeiten, schnell, klug und unverwechselbar.

Auch als Hörbuch bei DAV (ungekürzte Lesung mit Britta Steffenhagen)

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 08.04.2019 - 28.04.2019
  2. Lesen 13.05.2019 - 19.05.2019
  3. Rezensieren 20.05.2019 - 02.06.2019

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 22.05.2019

Spannend, düster und verstörend

0

Louise ist neunundzwanzig, single und kann sich mit ihren drei Jobs gerade so über Wasser halten. Dann trifft sie zufälligerweise auf Lavinia. Lavinia ist dreiundzwanzig, hat haufenweise Freunde und Geld ...

Louise ist neunundzwanzig, single und kann sich mit ihren drei Jobs gerade so über Wasser halten. Dann trifft sie zufälligerweise auf Lavinia. Lavinia ist dreiundzwanzig, hat haufenweise Freunde und Geld und ist auf jeder Party dabei. Lavinia ist fasziniert von Louise und nimmt sie auf einer ihrer pompösen Partys mit. Und dann auf noch eine. Und noch eine. Lavinia und Louise werden beste Freundinnen und verbringen fast jede freie Minute miteinander. Doch dann beginnt Louise zu fürchten, dass sie die schönen Kleider, den teuren Champagner und die ausschweifenden Partys verlieren könnte...

Ich muss sagen, dass dieses Buch alles in allem sehr gelungen ist, auch wenn es Stellen gibt, die mir einige Schwierigkeiten bereitet haben. Das Buch fokussiert sich überwiegend auf Louises Perspektive und obwohl der Erzähler eindeutig ein allwissender ist und somit über alle und alles Bescheid weißt, bekommt man eigentlich nur einen Einblick in Louises Gedanken und Emotionen. Dadurch kann man (fast) immer sehr gut nachvollziehen, wieso sie tut, was sie tut, vor allem, wenn sie innerhalb des Romans einige sehr radikale Dinge tut, die man normalerweise eigentlich nicht nachvollziehen kann. Aber dadurch, dass man immer weiß, was sie denkt und fühlt, kann man selbst in diesen Situationen verstehen, weshalb sie tut, was sie tut. Gleichzeitig geht dadurch aber leider auch der Einblick in andere Charaktere ein wenig verloren, denn auch sie handeln oft unverständlich und an diesen Stellen hätte ich mir gewünscht, dass man zumindest ein wenig von deren Innenleben mitbekommt, sodass man sie besser verstehen kann. Deshalb wirkten die Nebencharaktere auf mich auch manchmal ein wenig einseitig und wie Statisten in einem Film und nicht wie relevante Nebenfiguren.

Die Handlung war sehr spannend und vor allem unvorhersehbar, obwohl der Erzähler von Anfang an spoilert, was später passieren wird. In der ersten Hälfte wirkte die Handlung auf mich manchmal ein wenig redundant und der Roman verlor deshalb ein wenig an Dynamik. Aber nach der Hälfte wird es dann wieder sehr interessant und ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen.

Der Schreibstil ist ein wenig gewöhnungsbedürftig, obwohl er perfekt zum Buch passt. Die Sätze sind meistens sehr kurz und abgehackt und wiederholen sich in der Satzstruktur. Deshalb braucht man ein wenig, um in das Buch reinzukommen, wobei ich persönlich jedoch sehr schnell hineingefunden habe und mich an den Schreibstil gewöhnt habe. Denn wenn man weiterliest, merkt man, dass dieser trockene, emotionslose Schreibstil, der sich ein wenig nach Protokoll anhört, perfekt zu dem Inhalt passt und dabei zu der gruseligen Atmosphäre des Romans beiträgt.

Zusammenfassend, würde ich dieses Buch definitiv weiterempfehlen und wenn man sich die Zeit und Mühe nimmt, um in das Buch erstmal hineinzukommen, wird man mit einer leicht verstörenden und düsteren Geschichte über eine toxische Freundschaft belohnt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren
Veröffentlicht am 20.05.2019

düster,spannend + schockierend!

0

Louise hat mehrere Jobs und kann sich ihre Wohnung und ihr Leben im teuren New York gerade so leisten. Als sie auf die reiche Lavinia trifft, ändert sich ihr Leben von heute auf morgen schlagartig! Denn ...

Louise hat mehrere Jobs und kann sich ihre Wohnung und ihr Leben im teuren New York gerade so leisten. Als sie auf die reiche Lavinia trifft, ändert sich ihr Leben von heute auf morgen schlagartig! Denn Lavinia hat alles, was Louise nicht hat, viel Geld, teure Klamotten, eine große Wohnung - kurzum; alles was Louise sich wünscht! Louise freundet sich mit Lavinia an und schon bald sind die zwei unzertrennlich. Louise zieht bei Lavinia ein, sie gehen gemeinsam shoppen und gemeinsam auf die teuersten Partys der Stat. Mit der Zeit will Louise immer öfters genau so sein, wie ihre neue Freundin, doch wie weit würde sie wirklich gehen, um sich dieses neue, luxuriöse Leben auf Dauer zu finanzieren?


Ich liebe das Cover, denn ist ist ein totaler Blickfang. Es glänzt so hübsch und sieht einfach nur schön aus! Das Cover und der Klappentext waren für mich das ausschlaggebende, weshalb ich diesen Roman lesen wollte. Ich mag gelegentlich gerne einen guten Thriller und dieser hier, ist nicht schlecht, auch wenn es doch seine Zeit braucht, bis mich die ganze Story richtig fesseln und packen konnte. Erst nach über 100 Seiten konnte mich die Geschichte wirklich in ihren Bann ziehen. Von da an, habe ich das Buch auch total weggesuchtet.
Die Geschichte und auch das Ende, bieten einiges an Überraschungen und unvorhersehbaren Wendungen, die mich fast schon sprachlos zurückgelassen haben. Ein guter Stoff, für eine Hollywood-Verfilmung!

Louise ist DIE Protagonistin dieser Geschichte. Sie stammt aus eher ärmlichen Verhältnissen und wünscht sich ein besseres Leben. Deswegen zieht sie nach New York City, wo sie aber gleich mehrere Jobs braucht, um sich über Wasser halten zu können.
Ich konnte weder sie noch Lavinia wirklich gut leiden. Die Freundschaft der beiden ist wahrhaftig richtig toxisch! Zudem haben mehrere Gesichter, mehr kann ich über die zwei auch nicht schreiben, denn ich will keineswegs spoilern! Lavinia war eine sehr faszinierende Persönlichkeit, die alles hat, aber sie ist scheinbar doch insgeheim unglücklich mit ihrem Leben, trotz dem ganzen Geld, welches sie hat. Bei Lavinia sieht man sehr schön, dass eben Geld noch lange nicht glücklich macht.


Diese düstere und schockierende Geschichte gehört wirklich verfilmt, denn die Geschichte lässt einen sprachlos zurück!
Gute 4 von 5 Sternchen!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren
Veröffentlicht am 20.05.2019

Psychogramm einer Mörderin

0

Louise ist chronisch knapp bei Kasse und schlägt sich mit kleinen Jobs mehr schlecht als recht durch. Als die junge Livinia sie unter ihrer Fittiche nimmt und Louise an ihrem glamourösen und extravaganten ...

Louise ist chronisch knapp bei Kasse und schlägt sich mit kleinen Jobs mehr schlecht als recht durch. Als die junge Livinia sie unter ihrer Fittiche nimmt und Louise an ihrem glamourösen und extravaganten Leben teilhaben lässt findet sie immer mehr Gefallen daran und neidet Lavinia ihr vieles Geld und ihre Beliebtheit. Da ist es nur eine Frage der Zeit, bis Louise beginnt, ihre Freundin zu bestehlen und es sich auf deren Kosten gut gehen zu lassen. Bis es zum Bruch der beiden Freundinnen kommt - und zu Lavinias Tod. Doch Louise will ihr neues Glamourleben nicht aufgeben und verstrickt sich in ein immer größer werdendes Lügengeflecht.
Die Idee ist nicht neu, dass zwei ungleiche Freunde zusammenfinden, von denen einer dem anderen dessen Leben neidet und es am liebsten übernehmen würde, Mord nicht ausgeschlossen. In diesem Fall sind beide Hauptcharaktere ziemlich extrem gezeichnet. Zum Einen Louise, deren Leben mich an eine Klaviertastatur erinnert, der man die weißen Tasten entfernte: Schwarz und etwas Entscheidendes fehlt. Dann Lavinia, ihr Gegenstück, manipulativ und ichbezogen, bei der die schwarzen Tasten fehlen und die scheinbar sorglos und spendabel in den Tag lebt und von einer Glamourparty zur nächsten hüpft. Genauer betrachtet sind jedoch beide auf ihre Art egoistisch und allein, auf der Suche nach etwas, was sie glücklich macht, sie aber nicht greifen können.
Ungewohnt ist in diesem Roman der allwissende Erzähler, welcher einige Male den Leser direkt anspricht und genau weiß, was geschehen wird. Dies hatte allerdings den Vorteil, dass einige doch recht skurrile Momente dadurch nicht an Wirkung verloren. Überhaupt ist Lavinias Szene, in welcher sie sich bewegt, ziemlich... ungewöhnlich. Reiche junge Erwachsene, ein jeder ein Selbstdarsteller sowohl auf dem Parkett des Lebens wie auch im Bereich Social Media, welches hier stark genutzt wird und ohne welches der Roman nicht funktioniert hätte. Auf der Suche nach dem nächsten Kick wurden die Parties im Roman teilweise immer ausgefallener, mir stellenweise schon zu extrem. Das entzog sich völlig meiner Welt, machte den Roman dadurch wieder unwirklich und ich distanzierte mich in diesen Momenten von der Handlung. Das fand ich sehr schade, da ich der Meinung bin, je realistischer ein Roman, desto ergreifender wird er für mich als Leser.
Ein Roman voller Lügen und überzogenen Charakteren, der auf seine Art jedoch Spaß macht zu lesen und von Kapitel zu Kapitel immer abgründiger wurde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren
Veröffentlicht am 20.05.2019

Die Abgründe zweier Seelen

0

Tara Isabella Burton nimmt uns mit in die Welt der Reichen und Schönen und zeigt dabei ein unglaubliches Talent darin die Oberflächlichkeiten dieser Scheinwelt genauso gut rüberzubringen, wie die Beweggründe ...

Tara Isabella Burton nimmt uns mit in die Welt der Reichen und Schönen und zeigt dabei ein unglaubliches Talent darin die Oberflächlichkeiten dieser Scheinwelt genauso gut rüberzubringen, wie die Beweggründe der Protagonisten.

Das Buch beginnt mit einer Szene, in der Lavinia und Louise sich bereits kennen, wobei das zu diesem Zeitpunkt erst seit zehn Tagen der Fall ist.
Darauf folgt dann eine Schilderung von Louises Situation und sofort wird klar, dass sie eher schlecht als recht über die Runden kommt, wie es auch der Klappentext schon andeutet.
Nach dieser Einleitung, in der man schon etwas erahnen kann welche Richtung die Freundschaft der beiden einschlägt, folgt dann die Info wie sie sich überhaupt kennengelernt haben und wie sich die Freundschaft Schritt für Schritt entwickelt hat.
Man erfährt wie der Kontakt immer enger wurde, wie es dazu kam, dass Louise bei Lavinia einzieht und wie die Beziehung der beiden immer mehr in eine Abhängigkeit voneinander umschlägt.
Louise tut dabei alles um Lavinia zu gefallen, sagt zu nichts Nein und manipuliert Lavinia insoweit, dass sie genau weiß was sie zu ihr sagen muss um die gewünschte Reaktion zu erzeugen. Umgekehrt braucht Lavinia immer wieder Bestätigung darin wie toll und einzigartig sie doch ist. Sei es von Louise oder durch das ständige posten von Bildern.
In dieser ganzen Situation gelingt es der Autorin unheimlich gut die ganze Atmosphäre auf den Leser zu übertragen. Immer wieder ist man geschockt und gleichermaßen fasziniert von dieser unwirklich scheinenden Welt. Gleichzeitig kann man über die beiden Protagonistinnen oft nur den Kopf schütteln, wollen doch beide so zwanghaft etwas sein das sie nicht sind. Ich hatte zu nahezu jedem Zeitpunkt Mitleid mit mindestens einer der beiden. Jedoch nicht im Sinne von Mitgefühl, sondern eher dahingehend, dass ihr Verhalten einfach nur armselig war und ich mich gefragt habe wie psychisch krank ein Mensch sein muss, dass er sich zu solch einem Verhalten herablässt. Dementsprechend war mir auch keine der Frauen sympathisch, was denke ich aber durchaus so gewollt ist.
Ebenfalls spannend ist die Wahl des allwissenden Erzählers. So erfährt der Leser wirklich alles und wird teilweise sogar direkt angesprochen. Dadurch bekommt man noch einmal ganz andere Einblicke in die Köpfe der Protagonisten.
Allerdings sehe ich hier auch ein großes Problem: Wir haben zwei Frauen als Protagonisten und diese interagieren sehr viel. Das hatte zur Folge, dass nahezu immer die Namen genutzt wurden um zu verdeutlichen wer gerade etwas sagt oder tut, denn bei "Sie" hätte man oft nicht gewusst welche Sie gemeint ist. Dadurch kam es häufig zu einer massenhaften Wiederholung der Namen, was ich sprachlich doch mehr als nervend und unschön finde. Hätte man zum Beispiel eine Ich-Perspektive von Louise genutzt (deren Verhalten und Gefühle meiner Meinung nach sowieso im Fokus stehen), so hätte man zwischen "Ich", "Sie" und den Namen wechseln und so die Wiederholungen vermeiden können.
Hinzu kam, dass die Autorin oft sehr kurze Sätze genutzt hat und diese dann auch hintereinander. Das führte dazu, dass sich das Lesen manchmal etwas gehetzt anfühlte und kein wirklicher Lesefluss entstand, sondern man eher von Satz zu Satz gesprungen ist.
Abgesehen von diesen sprachlichen Aspekten, konnte mich das Buch aber absolut überzeugen und ich war von Anfang an gefesselt. Die Schilderung dieser toxischen Freundschaft ist eine erfrischend andere Art von Spannung und Louise ist das Paradebeispiel einer absoluten Psychopathin.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren
Veröffentlicht am 02.06.2019

Toxische Freundschaft

0

In dem Buch „So schöne Lügen“ geht es um die Freundschaft zwischen Louise und Lavinia. Die beiden könnten kaum unterschiedlicher sein und doch fühlen sie sich zueinander hingezogen. Gemeinsam gehen sie ...

In dem Buch „So schöne Lügen“ geht es um die Freundschaft zwischen Louise und Lavinia. Die beiden könnten kaum unterschiedlicher sein und doch fühlen sie sich zueinander hingezogen. Gemeinsam gehen sie auf Partys und kommen in Kontakt mit New Yorker High Society. Das Drama ist vorprogrammiert. Bis zu einem Ereignis, das das Leben beider für immer verändert.

Der Schreibstil des Buches ist sehr außergewöhnlich, für viele wahrscheinlich dadurch auch gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind meist sehr kurz und werden aneinander gereiht. Zwischendurch kommen immer wieder verschachtelte Sätze vor, was den Text auflockert. Zudem wird der Leser auch direkt angesprochen, was ich als ein schönes Stilmittel empfand. Die Charaktere sind nicht unbedingt klassische Sympathieträger, aber dennoch sehr stark ausgearbeitet. Auch das Tnema Social Media steht sehr stark im Vordergrund und trifft damit den Zahn der Zeit. Ab einem gewissen Zeitpunkt konnte ich das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen und musste unbedingt erfahren wie es weitergeht. Leider wirkt die Geschichte insgesamt nicht wirklich nach und verschwindet schnell aus dem Gedächtnis. Ein spannender, kurzweiliger Zeitvertreib. Entweder man liebt es oder hasst es.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Figuren