Klare Leseempfehlung
CaravalDie Schwestern Scarlett und Donatella könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Donatella eher der rebellische Typ ist und viele Flausen im Kopf hat, ist Scarlett eher der Vernunftsmensch, und versucht, ...
Die Schwestern Scarlett und Donatella könnten nicht unterschiedlicher sein. Während Donatella eher der rebellische Typ ist und viele Flausen im Kopf hat, ist Scarlett eher der Vernunftsmensch, und versucht, ihrem Vater zu gefallen. Dieser ist ein sehr grausamer Mensch, z. B. bestraft immer die andere Schwester, wenn die eine was angestellt hat. Scarlett hofft, dass sie bald einmal zum Spiel „Caraval“ kann, das der Mythos Legend veranstaltet. Da nach vielen Jahren keine Einladung kam, hat sie mit dem Spiel abgeschlossen.
Doch kurz vor ihrer Hochzeit bekommt Scarlett eine Einladung. Sie soll ihren Verlobten und eine weitere Person mitbringen. Scarlett will die Einladung ausschlagen, da sie die Wut ihres Vaters nicht aus sich ziehen will, wenn die Hochzeit platzt. Doch diese Entscheidung hat sie nicht ohne ihre Schwester Tella gemacht. Tella oganisiert klamm und heimlich die Schiffsfahrt, und entführt ihre bewusstlose Schwester in ein neues Abenteuer. Als dies Scarlett aus ihrer Bewusstlosigkeikt erwacht, wird sie von Julian gerettet, und ins Stadtzentrum von Caraval gebracht. Dort muss sie ihre Schwester suchen, von der sie kurz vor der Insel von Caraval getrennt wurde. Und gleichzeitig gebinnt das Spiel um Caraval, denn die Aufgabe heißt: Findet Tella. Und so macht sich Scarlett mit vielen anderen auf die Suche nach den nächsten Hinweisen, um Tella zu finden. Doch wer ist dieser Legend eigentlich, der dieses Spiel veranstaltet? Wo befindet sich die Grenze. Zwischen Realität und Fantasie? Welche Rolle spielt Julian? Und können sich die Schwestern aus den Fängen ihres Vaters befreien?
Als ich Caraval gelesen habe, hatte ich diese Grundstimmung, die ich auch beim „Nachtzirkus“ von Erin Morgenstern hatte. Eine zauberhafte Welt, die uns da erwartet, voller Geheimnisse, voller Magie. Eine Welt, die real scheint, und doch nicht. Jeder empfindet etwas anderes und kann das Spiel selbst beeinflussen. Gleichzeitig wirkt es so, als würde der Veranstalter Legend das Spiel beeinflussen. Was ist real, was nicht?
Der Schreibstil Garbers hat mich immer weiter lesen lassen, ohne dass ich mich gelangweilt gefühlt habe. Die Welt von Caraval war sehr bildhaft, die Beschreibungen sehr detailverliebt. Und doch blieb das Buch bis zur letzten Seite spannend. Mit gewissen Wendungen habe ich nicht gerechnet. Der Erzählstrang war flüssig und logisch aufgebaut. Auch die Hinweise, dass für manche das Spiel doch sehr real wird, wurde meines Erachtens gut umgesetzt. Während Tella die Freizeit von ihrem Vater geniesst, steigt Scarlett voll ein und lässt sich sehr gefühlsmäßig auf das vermeintliche Spiel ein. Ich bin gespannt, wie es im zweiten Teil weiter geht.
Klare Leseempfehlung.