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Veröffentlicht am 14.06.2019

Bewährte Mischung aus Feuer und Eis

Wüstenprinzessin des Ewigen Eises
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„Schon seit sie denken kann, hat Prinzessin Avianna eine große Bestimmung: den Thron des Wüstenreichs zu besteigen. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Nur wer in der Lage ist, die Magie des Feuers ...

„Schon seit sie denken kann, hat Prinzessin Avianna eine große Bestimmung: den Thron des Wüstenreichs zu besteigen. Doch dies ist an eine Bedingung geknüpft. Nur wer in der Lage ist, die Magie des Feuers zu beherrschen, ist auch würdig das Land Iralia zu regieren. Für Avianna scheint dies aber zu einer unüberwindbaren Hürde zu werden, denn so sehr sie sich auch bemüht, die Flammen wollen ihr nicht gehorchen. Als ihr Vater, der König, davon erfährt, kommt es zum Unvermeidlichen. Avianna wird enterbt und dem kühlen Herrscher von Glacien versprochen, dem Land der alles durchdringenden Eismagie. Für die Prinzessin ein wahrgewordener Alptraum, auch wenn der Eiskönig einen merkwürdigen Sog auf sie ausübt…“
(Klappentext des Verlags)

Manchmal ist es Fluch und Segen zugleich, sich bei E-Books bedienen zu dürfen. Denn wie es am Buffet nun mal so ist, sind die Augen meistens größer als die Kapazitäten, die man zur Verfügung hat, sei es nun der Magen im Restaurant oder eben die Zeit zum Lesen bei automatisch bestätigten Büchern. „Die Wüstenprinzessin des Ewigen Eises“ ist so eine SuB-Leiche, die unverdient nun schon viele Wochen vor sich hin vegetierte.

Wenn die Protagonisten Magie wirken können, freue ich mich immer besonders auf die Geschichten. Es ist zwar mittlerweile nichts allzu besonderes mehr, aber spätestens seit Fire & Frost letztes Jahr verschlinge ich Bücher mit Magiebegabten mit besonders großer Begeisterung. Entsprechend neugierig war ich auf den auch hier herrschenden Kontrast von Feuer- und Eis-Magie und wurde zumindest im Bezug auf die Magie nicht enttäuscht.

Der Schreibstil der Geschichte ist angenehm leicht und sehr detailliert, sodass man sich das Geschehen und die Umgebung dessen gut ausmalen kann. Zudem fliegt man durch die einfache Sprache nur so durch die Seiten und hat das Buch relativ fix beendet, nichts also mit dem man sich lange aufhalten kann, wenn man Schnell- und Vielleser ist.

Mit den Figuren bin ich irgendwie nur langsam warm geworden. Zu Avianna habe ich keinen Draht gefunden und Glaciens Herrscher war mir zunächst auch unsympathisch, was sich dann aber im Laufe des Geschehens zumindest etwas gelegt hat. Dennoch habe ich nicht wirklich eine tiefere Verbindung zu den beiden aufbauen können und so blieb auch das Gefühl für mich ein wenig auf der Strecke.

Die Liebesgeschichte der beiden hat mich somit nicht wirklich vom Hocker gerissen. Sie war vorhersehbar, was mich normalerweise nicht stören würde, aber in diesem Fall, wo ich so gar nicht getoucht wurde, empfand ich das hin und her der beiden als etwas nervig.
Immerhin gab es zwischendurch hier und dort ein wenig Action, was Aviannas Palast-Alltag deutlich aufgewertet hat, sowohl für sie als auch für den Leser.

Mein Fazit:
Idee war gut, Umsetzung okay. Ein nettes, kurzweiliges Buch, was ich jedoch nicht noch mal lesen wollen würde. Gäbe es eine Fortsetzung, wäre ich auch auf die nicht sonderlich scharf, dennoch empfehlenswert für Liebhaber von kurzweiliger Romantasy in außergewöhnlichem Setting.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Nett, aber nicht überragend

Die Villa an der Elbchaussee
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„Hamburg, 1919: Das Kontor Hannemann & Tietz handelt nicht nur mit Kakao, sondern betreibt auch eine eigene Schokoladenmanufaktur. Frieda, jüngster Spross der traditionsreichen Kaufmannsfamilie, würde ...

„Hamburg, 1919: Das Kontor Hannemann & Tietz handelt nicht nur mit Kakao, sondern betreibt auch eine eigene Schokoladenmanufaktur. Frieda, jüngster Spross der traditionsreichen Kaufmannsfamilie, würde am liebsten ihre Tage in der Speicherstadt oder in der Schokoladenküche verbringen. Als ihr Vater sie mit dem Sohn eines befreundeten Handelspartners verheiraten will, um das Überleben der Firma zu sichern, bricht für Frieda eine Welt zusammen. Nicht nur, weil ihr Herz für einen andren schlägt. Wird es ihr gelingen, das Erbe der Familie zu retten, ohne ihre Liebe zu verraten?“
(Klappentext des Buches)

Ich bin ehrlich, normalerweise meide ich historische Liebesromane so gut ich kann. Doch da dieser sich nicht nur mit Schokolade beschäftigt, sondern auch noch in Hamburg spielt, wurde ich schwach und wollte ihm mal eine Chance geben, wobei ich auch nach dem Lesen immer noch nicht weiß, ob das nun eine gute oder schlechte Entscheidung war.

Was mir bei diesem Buch extrem gut gefallen hat, war, das Hamburg des frühen 20. Jahrhunderts näher kennenzulernen. Der Dialekt, der damals je nach Stand in der Gesellschaft unterschiedlich ausgeprägt war, die Einschränkungen durch den Krieg und generell die damaligen Verhältnisse, wie es mit den Rechten der Frauen aussieht, all das war total interessant, vor allem für jemanden, der gar nicht mal so weit weg davon aufgewachsen ist. Weil ich mich aber bei weitem nicht zu den Menschen zähle, die man als historisch begeistert bezeichnen könnte, habe ich mich am meisten gefreut, wenn mal ein Straßenname oder eine Bahnhaltestelle genannt wurde, mit der man auch zu heutiger Zeit noch etwas anfangen kann.

Es wird aus der Sicht der 3. Perspektive auf Frieda, die Tochter des Schokoladenherstellers Hannemann, erzählt. Frieda ist eine aufgeweckte, einfallsreiche junge Frau, die so gar nichts von den Aufgaben hält, die einer Dame zur damaligen Zeit eigentlich zugesprochen wurden. Sie will nicht nur stillsitzen und hübsch aussehen, sie möchte sich einbringen und selbst was erreichen, statt nur die Trophäe am Arm eines reichen Mannes zu werden, den sie nicht mal liebt. Und dieser fortschrittliche, fast schon rebellische Gedanke hat mich beeindruckt, auch wenn ich zugeben muss, dass ich keine besonders tiefe Verbindung zu ihr aufbauen konnte, dafür war mir das Setting und die ganze Atmosphäre zu altbacken.

Teilweise haben mich nämlich die Verhältnisse und Ansichten der vergangenen Zeit, so spannend und fremdartig sie für mich als Leser auch gewesen sein mögen, echt genervt. Immer dieses Untergraben und Kleinmachen der Frauen, das hat mich höllisch aufgeregt, auch wenn es vielleicht mal so Gang und Gebe war. Für mich ein eindeutiges Zeichen, in Zukunft wieder die Finger von historischen Romanen zu lassen.
Wer mich ebenfalls furchtbar aufgeregt hat, war Friedas Mutter. Eine schreckliche Figur mit ekelhaftem, selbstsüchtigen Charakter, der man guten Gewissens unterstellen könnte, sich nur für sich selbst und ihren guten Ruf zu interessieren.

Trotz des angenehmen Schreibstils musste ich beim Lesen viele Pausen einlegen, um mal wieder runterzukommen, und hab zur Verdaulichkeit der Geschichte immer wieder mein „New Adult“-Currently Reading eingeschoben, um einen Genrewechsel zu haben.

Mein Fazit:
Schuster, bleib' bei deinen Leisten. Ich sollte in Zukunft wieder an meinen Romantasy-Jugendbüchern und College-Romanzen festhalten, statt Genreausflüge zu wagen, das tut meiner Gelassenheit eindeutig nicht gut. ^^
So interessant die Reise ins Hamburg der 20er-Jahre auch gewesen sein mag, so frustrierend war sie auch, besonders was die Hexe von Mutter und die allgemeine Sicht des Frauenbildes angeht.

Veröffentlicht am 10.05.2019

Der Genpoolgewinner und die Fotografin

New York Pretty - Ein Bild von Dir
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„Seit die junge New Yorker Fotografin Taylor zwei der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren hat, versteckt sie sich am liebsten hinter der Kamera. Als dann auch noch ihr größter Auftrag platzt und ...

„Seit die junge New Yorker Fotografin Taylor zwei der wichtigsten Menschen in ihrem Leben verloren hat, versteckt sie sich am liebsten hinter der Kamera. Als dann auch noch ihr größter Auftrag platzt und sie aus ihrer WG fliegt, scheint Taylors Leben komplett aus den Fugen – wäre da nicht ihre Halbschwester Rebecca. Diese verschafft ihr Unterschlupf im Luxusapartment der prominenten Frey-Zwillinge, wo ausgerechnet Herzensbrecher Jeremy Taylors Interesse weckt. Nach und nach glaubt sie, an dem coolen Celebrity eine Seite zu entdecken, die anderen verborgen bleibt. Doch Taylor zögert, Jeremy zu vertrauen, und muss sich schon bald fragen, ob es für ihn überhaupt so etwas Liebe gibt. Erst ein Geheimnis aus der Vergangenheit, das sie auf eine indonesische Insel führt, bringt Antworten...“ (Klappentext vom Verlag)

Was mir an diesem Buch zuerst positiv aufgefallen ist, ist das hübsche bunte Cover, was mich irgendwie ein wenig an einen Reiseführer von außen erinnert wegen der zahlreichen Bilder. In der Buchhandlung würde ich definitiv neugierig werden, um was für eine Geschichte es sich hier handelt.

Geschrieben ist abwechselnd aus der Sicht auf Jeremy und Taylor, leider nicht aus ihrer Ich-Perspektive, womit die Geschichte einiges an Emotionen und Tiefe eingebüßt hat, meiner Meinung nach. So konnte ich mich zu Anfang nur mühsam mit den beiden anfreunden und mich schlecht in sie hineinversetzen, auch wenn ich es gern gewollt hätte.
Wenigstens war der Schreibstil leicht und angenehm, man flog über die Seiten und kam entsprechend schnell voran. Die moderne Umgangssprache hat ebenfalls zum flüssigen, unkomplizierten Lesen beigetragen und eindeutig die jungen Erwachsenen der Zielgruppe angesprochenen.

Die Charaktere waren mir allesamt etwas zu austauschbar. In keinen habe ich mich so richtig verliebt, keiner ist mir nachhaltig im Gedächtnis geblieben, hat mich besonders beeindruckt oder ist sonst wie hervorgestochen. Teilweise ist das sicherlich auch der etwas unpersönlichen Schreibweise zu „verdanken“, allerdings empfand ich sie generell allesamt als durchschnittlichen Einheitsbrei. Nette Protagonisten und Nebenfiguren, keine Frage, aber halt nicht besonders in meinen Augen.
Was mich allerdings fasziniert hat und worüber ich gern mehr Details erfahren hätte, war die Firma von Jeremy und seinem Bruder.

Die Liebesbeziehung der beiden Protagonisten entwickelt sich sehr zögerlich, was mir immer gut gefällt. Ich hasse es, wenn sich schon im ersten Drittel des Buches gleich die ewige Liebe geschworen wird, sowas finde ich affig und unrealistisch, wie es hier ablief dagegen, ist mir am liebsten. Langsame Annäherungen tun der Entwicklung der Geschichte gut und sind obendrein spannend zu verfolgen, wenn man sich als Leser immer wieder fragt: „Wer macht denn nun den ersten Schritt?“
Auch das Setting gefiel mir, große Städte haben es mir ja angetan. So schön eine Kleinstadt-Romanze auch zu lesen sein mag, in richtigen Städten ist einfach immer irgendwas los, das Geschehen schläft nie.
Den Ausflug nach Indonesien und den damit verbundenen Hintergrund fand ich dagegen etwas weit hergeholt und daher ziemlich gekünstelt und gewollt. Man hätte das Ganze sicherlich auch etwas realitätsnäher gestalten können, dann wäre ich durchaus damit zufrieden gewesen.

Mein Fazit:
Nichts Halbes und nichts Ganzes, nett für zwischendurch, hat mich aber nicht von den Socken gerissen. Empfehlenswert für alle, die eine kleine Ablenkung für den erholsamen Nachmittag auf der Couch suchen und nichts tiefgründiges erwarten, für die anspruchsvollen Leser jedoch nicht geeignet.

Veröffentlicht am 09.05.2019

Hätte mehr erwartet

Broken Beautiful Hearts
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„Im Grunde spielt es keine Rolle, schließlich habe ich nicht die Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Verlust.
Ich bin mit beidem geschlagen.“ (aus „Beautiful Broken Hearts“ von Kami Garcia)

Für Peyton ...

„Im Grunde spielt es keine Rolle, schließlich habe ich nicht die Wahl zwischen dem einen oder dem anderen Verlust.
Ich bin mit beidem geschlagen.“ (aus „Beautiful Broken Hearts“ von Kami Garcia)

Für Peyton könnte es kaum besser laufen. Sie hat die perfekte beste Freundin, den perfekten Freund und bereits eine Zusage für ihre Traum-Uni, bis eines Abends auf einer Party etwas Unvorstellbares passiert. Das Schlimmste: Keiner glaubt Peyton. Von da an misstraut sie ihrem eigenen Urteilsvermögen und schließlich bleibt ihr nichts anderes mehr als die Flucht in eine andere Stadt, um die schrecklichen Erinnerungen hinter sich zu lassen. Den Männern will sie fern bleiben, bis sie Owen trifft. Doch ob es sich lohnt, für ihn ihr Vorhaben über Bord zu werfen, wo er doch offensichtlich ein Geheimnis vor ihr verbirgt?

Mit Kami Garcia verbinde ich bisher nur die „Sixteen Moons“-Reihe, die ich nach wenigen Kapiteln des ersten Bandes gelangweilt und enttäuscht abgebrochen habe. Seitdem habe ich alle Bücher von ihr erfolgreich gemieden, bin jedoch mehr als neugierig geworden, als ich den Klappentext von „Beautiful Broken Hearts“ gelesen habe. Dann sieht auch das Cover noch so hübsch aus.. und ich wurde schwach, was sich im Nachhinein als kleiner Fehler herausstellte.

Die Protagonistin Peyton erzählt die Geschichte aus ihrer Ich-Perspektive, was von Anfang an eine gewissen Nähe und Verbundenheit zu ihr schafft. Ihre Gedanken und Gefühle waren spannend mitzuverfolgen, vor allem nach dem „Unfall“, der sie dazu veranlasst, aus ihrem gewohnten Umfeld zu fliehen.
Zu Owen konnte ich dagegen keine richtige Beziehung aufbauen, er war mir zu austauschbar. An ihm hat mich irgendwie nichts fasziniert, vielleicht davon abgesehen, dass er Boxer ist. Aber ansonsten fand ich die Nebencharaktere wesentlich interessanter als ihn, beispielsweise Peytons Cousins, ein nerviges aber liebenswertes Powerduo.
Auch Owens „kleines“ Geheimnis wirkte übertrieben konstruiert und gewollt, irgendwie übertrieben dramatisch für so eine kleine Liebesgeschichte.

Ehrlich gesagt, kann ich nur schlecht beschreiben, was bei mir während des Lesens passiert ist, dass das Buch mir nicht positiv in Erinnerung geblieben ist, fängt es doch so vielversprechend an. Der Vorfall, den Peyton flüchten lässt, sorgte bei mir tatsächlich für Überraschung, mit so etwas hätte ich bei Weitem nicht gerechnet. Auch ist dem aufmerksamen Leser an dieser Stelle schon klar, dass das noch nicht alles gewesen sein wird und noch Böses folgen wird. Diesen Zweig der Geschichte fand ich sehr spannend und gut gemacht, allerdings war der Rest der Story mir zu 08/15.
Die beiden Cousins und deren Freundin Grace haben eine eigenartige Dynamik untereinander, die irgendwie was von einer Dreiecksbeziehung hat, allerdings ohne mich wirklich berührt zu haben. Zudem bin ich an der einen oder anderen Stelle durcheinander gekommen, wer denn nun wen will, was vielleicht dadurch hätte behoben werden können, dass die beiden Zwillinge nicht auch noch ähnliche Namen erhalten.

Alles in allem fand ich das Buch trotz interessantem Beginn und immer wieder aufkommender Problematik „Ex-Freund“ nicht wirklich packend. Der Schreibstil war zwar anschaulich und leicht verständlich, sodass sich das Geschriebene angenehm flüssig und damit schnell lesen lässt, allerdings verlor mich ab und an der Mut, nämlich immer dann, wenn es um Owen ging. Er war für mich der Stimmungskiller, den ich am liebsten gestrichen oder ersetzt hätte, ungünstig bei einem Protagonisten.
Die Liebesszenen zwischen unseren beiden Hauptcharakteren waren auch noch ausbaufähig, besonders als angefangen wurde, hingebungsvoll an den Ohren des anderen zu lecken, dachte ich mir: „So, danke, das war's jetzt erst mal.“

Mein Fazit:
Nicht noch einmal Kami Garcia für mich. Die Idee hinter der Geschichte war wirklich spannend und zu Beginn auch noch gut umgesetzt, an sich ist das hier ein gutes Buch. Doch der männliche Protagonist war mir zu langweilig und der Funke ist einfach nicht zu mir übergesprungen.
Ich würde begeisterten New-Adult-Lesern diese Geschichte durchaus ans Herz legen können, doch für mich war sie nicht das nonplusultra.

Veröffentlicht am 28.04.2019

Nichts halbes, nichts ganzes

Faith in Love
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„Die 19-jährige Elli liebt es zu flirten und zu feiern und hält nicht viel von festen Bindungen. Für ihr Studium in York zieht sie in eine WG, in der sie sich auf Anhieb wohlfühlt. Nur einer ihrer neuen ...

„Die 19-jährige Elli liebt es zu flirten und zu feiern und hält nicht viel von festen Bindungen. Für ihr Studium in York zieht sie in eine WG, in der sie sich auf Anhieb wohlfühlt. Nur einer ihrer neuen Mitbewohner, der Medizinstudent Yasin, kommt mit Ellis lockerem Lebensstil nicht klar. Er sieht mit seinen tiefgründigen braunen Augen und den definierten Muskeln unglaublich gut aus, seine reiche Familie, die zu Englands High Society gehört, legt aber viel Wert auf Moral und religiöse Werte. Elli dagegen glaubt nicht mehr an Gott, seit sie vor Jahren einen schweren Verlust erlitten hat. Trotz der Gegensätze führen die beiden immer wieder tiefgründige Gespräche, und Elli fühlt sich mehr und mehr zu Yasin hingezogen. Doch eine Beziehung scheint undenkbar – denn Elli will nie wieder jemanden so nah an sich heranlassen. “

Ich muss gestehen, dass ich bei diesem Buch unsicher bin, wie ich dazu stehen soll. Ich bin weder richtig begeistert, noch komplett enttäuscht, sondern schwimme irgendwo dazwischen in diesem „Joa, war ganz okay“-See aus Büchern, die man nach drei weiteren schon wieder vergessen hat.
Von Katrin Frank habe ich bisher noch nichts gelesen, bin aber auch im Nachhinein nicht besonders traurig darüber.

Sowohl Yasin als auch Elli erzählen die Geschichte abwechselnd aus ihrer Ich-Perspektive, was ich persönlich immer am besten finde. Auf diese Weise kann man sowohl die Gedanken des einen, als auch des anderen verfolgen, gerade bei den Kerlen frage ich mich oft, was zur Hölle die sich bei ihrem Handeln gedacht haben.
Der Schreibstil ist locker und leicht, passend zu den Protagonisten umgangssprachlich und nicht zu ausgefallen. Man kommt am Anfang gut rein und kann dem Geschehen von da an leicht folgen, manchmal war ich allerdings etwas gelangweilt zwischendurch, sodass ich mehrere Pausen machen musste. An und für sich lässt sich das Buch aber schnell beenden, eine angenehme Lektüre für die entspannte, abendliche Lesezeit.

Mit Elli konnte ich mich nicht wirklich identifizieren. Für die Kerle mag sie mit ihrer sehr offenen und selbstbewussten, fast schon freizügigen Art interessant und faszinierend sein, ich dagegen konnte nicht viel mit ihr anfangen, auch wenn mir ihr Verlust in der Vergangenheit leid tut.
Yasin ist anfangs der typische brummige, unfreundliche Typ, der erst einmal auftauen muss, bis er sympathisch wird. Ab dann kämpft er verbissen gegen seine Gefühle für Elli an, die vermutlich zu Beginn auch nichts anderes als bloße Faszination waren, aber dennoch war er mir mit seiner Zurückhaltung und seiner religiösen Seite wesentlich lieber als Elli, auch wenn er die Regeln seiner Familie später für eben jene Frau über Bord wirft (Wie sollte es auch anders sein).

Die Liebesgeschichte zwischen den beiden fängt wie bei vielen mit einer Hass-Liebe an, die bald in Lust und dann in echte Zuneigung umschwenkt. Typischerweise müssen auch Elli und Yasin dabei etliche Hürden überwinden, die in diesem Fall nicht nur persönlicher, sondern auch familiärer und religiöser Art sind. Zu allem Überfluss hütet Yasin auch noch ein Geheimnis, was ein bisschen Schwung in die Story bringt, so richtig berührt hat mich das ganze jedoch nicht wirklich, leider. Vielleicht bin ich auch New-Adult-übersättigt derzeit, aber im Vergleich mit anderen Büchern hat mich dieses nicht gepackt.

Mein Fazit:
Ich habe schon aufregendere Bücher gelesen, es war an sich ganz nett, aber nichts besonderes. Lesenswert, aber kein Muss.