DODOOOO
Dinge, die mir zum Thema Dodo einfallen:
~ "TAEK-WAAAN-DODOOO!!!"
~ Dodos konnten mal fliegen und waren gar nicht fett, bevor Europäer sie domestizierten
~ Das Department Of Diachronic Operations ...
Dinge, die mir zum Thema Dodo einfallen:
~ "TAEK-WAAAN-DODOOO!!!"
~ Dodos konnten mal fliegen und waren gar nicht fett, bevor Europäer sie domestizierten
~ Das Department Of Diachronic Operations
Was bekommt man, wenn man eine Autorin historischer Romane mit einem SciFi-Autor kombiniert? Einen Roman über eine Regierungsorganisation, die mithilfe von Zeitreisen die Magie in die Welt zurückbringen will! Alles hängt mit der Erfindung der Fotografie zusammen...
Das Buch ist in fünf Teile gegliedert:
1. Sprachhistorikerin Melisande und Regierungsagent Tristan bauen mit Hilfe von Wissenschaftlern eine Zeitmaschine und suchen in der modernen Zeit eine Hexe, die ihnen bei den Zeitreisen helfen kann. Wie stellt man das an, wenn man aufgrund von Geheimhaltungsvereinbarungen das Internet nicht benutzen darf? Praktischerweise kontaktiert eine passende Hexe Mel per Facebook. Los geht's!
2. Melisande und Tristan absolvieren ihre ersten Zeitreisen - Mel stiehlt 1640 in Plymouth ein wertvolles Buch, mit dem sie die weiteren Forschungen bezahlen wollen und Tristan versucht 1600 in London einen Finanzier zu überzeugen.
3. Weitere Missionen führen das Team zu anderen Zeitpunkten, wo sie quer durch die Geschichte Hexen anwerben und ein Reisenetzwerk installieren.
4. Die Hexe, die dem Team 1640 in London geholfen hat, kommt in die Gegenwart, um ihre Kräfte nutzbringender einzusetzen. Doch wie denkt sie über das Verschwinden der Magie?
5. Die Kacke ist am Dampfen, das Chaos bricht aus, alles geht den Bach runter und dann - ein halber Cliffhanger! Skandal.
Wow, was für ein Tolstoy. Diese Jahrhunderte umspannende Story wird auf 850 Seiten (plus dringend nötiges Glossar, da die Autoren einen Akronymfetisch haben) ausgebreitet. Besonders amüsant finde ich die Art und Weise, wie uns die Geschichte dargelegt wird: Die meiste Zeit erfahren wir alles aus Melisandes Sicht, die aus erstmal unbekannten Gründen kurz vor Vernichtung der Magie in London festsitzt und ihre Gedanken in einem Brief festhält, aber auch Konferenzprotokolle, Tagebucheinträge, Handbuch-Auszüge, Power-Point-Präsentationen (!), Suchverläufen und eine "Ballade vom Walmart" (!!!) erzählen vom tragischen Kampf um die Magie.
Ich verstehe, dass die ganzen Gedankenspiele, wissenschaftlichen Fachdiskussionen und Theorien einiger Erklärungen bedürfen, doch dabei hätte die ein oder andere Kürzung durchaus geholfen - selbst Melisande schreibt:
"Damit ich alles niedergeschrieben bekomme, muss ich diese Geschichte schneller erzählen und ein paar Details weglassen."
Dies allerdings auf Seite 255 und sie ist ja nicht die einzige Erzählerin. Tatsächlich kommt die zweite Hauptperson, Tristan, nur ein einziges Mal am Ende des Buches zu Wort - dabei wäre es doch so interessant gewesen, die Geschehnisse aus Sicht des Befehlshabenden zu sehen. Oder aus Sicht der Hexe Erszebet - aber vermutlich wissen die beiden einfach zuviel...
Und dann dieser halbe Cliffhanger am Ende! So ein fettes Buch und dann lösen sie nicht mal alles ordentlich auf? Sowas kann ich ja gar nicht leiden.
Spaß gemacht hat es allerdings, die Briefe aus/in der Vergangenheit in moderne Sprache zu "übersetzen" - oder wisst ihr, was Grainné damit meint:
"[...] eine Gilde von Männern [...], die irgendwie ihren Lebensunterhalt damit verdienen, dass sie ein Spiel mit einer Schweinsblase spielen [...]"
Obwohl es so dick ist, war ich trotz des komplexen und vielschichtigen Themas überraschend schnell durch. Aufgrund der vielen unterschiedlichen Einträge kommt man gut voran, es wird durch die verschiedenen Erzählweisen eigentlich nicht langweilig, die irren Theorien halten einen wach und man kann sich das Buch auch in kurze Abschnitte aufteilen.
Insgesamt eine interessante Herangehensweise, die ich durchaus nachvollziehen kann - wer will nicht ein wenig Magie in seinem Leben?