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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.06.2019

Sehr interessant und anschaulich

Heimathafen
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Jill und Ole sind Hafenbesitzer, dabei waren sie eigentlich nur auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in Hamburg. Doch die Wohnungsnot und überteuerte Mieten brachten sie zu einem Hausboot. Ole ...

Jill und Ole sind Hafenbesitzer, dabei waren sie eigentlich nur auf der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in Hamburg. Doch die Wohnungsnot und überteuerte Mieten brachten sie zu einem Hausboot. Ole ist ein handwerkliches Multitalent und hat in monatelanger Arbeit aus einem alten Kahn ein schönes und wohnliches Hausboot gebaut. Nach einigen Hürden und Tiefen kamen sie in ihrem Heimathafen an. Mittlerweile ist das Leben auf dem Hausboot für die beiden selbstverständlich. Auch ihre beiden Töchter sehen es als normal an – kennen sie es doch gar nicht anders.
Anders als der erste Gedanke beim Wort Hausboot, wollten Jill und Ole mit ihrem Hausboot nicht herumreisen, sondern einfach nur wohnen, wie in einer Wohnung. Das scheint ihnen sehr gut gelungen zu sein. Mittlerweile vermieten sie auch ein Ferienhausboot und verkaufen selbstgebaute Hausboote.
Beim Lesen dieses Buches bekommt der Leser einen sehr guten Eindruck, was es heißt ein Hausboot zubauen. Das Buch ist zum Großteil von Jill geschrieben, aber auch Ole hat seine Kapitel und in genau diesen geht er viel auf die handwerkliche Arbeit und die Arbeitsschritte an sich ein. Das war sehr interessant! In Jills Teil erfährt der Leser, wie es um die Gefühle bei all diesen Projekte gestanden hat und wie das Leben auf dem Hausboot so abläuft.
Mir hat der Schreibstil der beiden sehr gut gefallen. Das Buch hat mich gefesselt und ich wollte es gar nicht mehr aus der Hand legen. Beim Lesen kam ein bisschen Urlaubsgefühl auf und die Lust nun selbst mal auf einem Hausboot zu nächtigen.
Es ist bewundernswert, dass die beiden trotz der vielen Strapazen nicht aufgegeben haben und ihren Traum von Hausboot, eigenen Hafen und einer kleinen Familie letztendlich verwirklicht haben.
Am Ende des Buches gibt es noch ein paar Fotos vom Hausbau und dem fertigen Haus plus Familie. Die Fotos finde ich gelungen ausgewählt und die Untertitel sind informativ und passend.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Ich habe nichts daran auszusetzen und kann es nur weiterempfehlen! Gerne vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 21.05.2019

Sehr emotionale Wanderung durch die Mongolei

Ins Nirgendwo, bitte!
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In diesem Buch beschreibt Franziska Bär ihre Wanderung durch die Mongolei, die sie mit ihrem Partner Felix unternommen hat. Ab von der Zivilisation, mitten im Nirgendwo. Immer am Fluss entlang. Der gesamte ...

In diesem Buch beschreibt Franziska Bär ihre Wanderung durch die Mongolei, die sie mit ihrem Partner Felix unternommen hat. Ab von der Zivilisation, mitten im Nirgendwo. Immer am Fluss entlang. Der gesamte Proviant im Rucksack.
Fünf Wochen voller Mut, Abenteuer, Emotionen, Verzweiflung, seelischem Stress, aber auch unglaublich schönen und unvergesslichen Momenten. Franziska und Felix sind in diesen fünf Wochen gewachsen, nicht nur als einzelner Mensch, sondern auch als Paar.

Doch bevor es mit der Wanderung an sich losgeht, erfährt der Leser zunächst einmal von der Vorbereitungszeit. Das hat mir sehr gut gefallen, da man sich so einen Überblick verschaffen kann, wie viel Zeit und Mühe so etwas kostet. Außerdem steigt so die Spannung, ob sich die ganzen Kosten und Mühen gelohnt haben! Die größte Herausforderung bei der Planung war eine Strecke zu finden, welche die gesamte Zeit über Zugang zu Süßwasser bietet. Denn viele Seen in der Mongolei enthalten Salzwasser. So wurde der Bergsee Khukh Nuur zum Ziel bestimmt. Nun kam die nächste Herausforderung: das Gepäck. Alles was benötigt wird muss mit, aber zu schwer darf es nicht werden!
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr angenehm und flüssig zu lesen, so dass man über die Seiten nur so fliegt. Außerdem ist die Erzählung sehr fesselnd geschrieben. Neue Abenteuer werden angedeutet und so wird die Neugierde des Lesers angesprochen. Die Erzählungen wirken sehr authentisch und geben einen tiefen, privaten Einblick in die Reise. Der Leser bekommt viele Gefühle, von Glück bis Unglück, mit und erfährt so, dass eine Reise nun mal immer zwei Seiten hat. Am Ende zählt das Ergebnis und das ist wunderbar! Mir haben auch diese eingeschobene Tagebucheinträge gefallen, denn sie fassen noch einmal ein paar Erlebnisse und Gefühle zusammen, und spiegeln auch, den sozusagen, Echtzeit-Eindruck der Lage während der Reise wider.
In der Mitte des Buches befinden sich ein paar Bilder der Reise. Diese zeigen einen wunderbaren Überblick. Auch einige Personen aus den Erzählungen erkennt man wieder!
Neben den Gefühlen von Franziska und Felix nimmt natürlich auch die Mongolei einen sehr großen Platz in der Geschichte ein. Beim Lesen erhält man einen groben Überblick über das Land, seine Natur, seine Menschen. Über einige Begegnungen mit Einheimischen wird in dieser Erzählung berichtet. Das hat mir sehr gut gefallen. Die Mongolen sind ein sehr eigenes Völkchen. Es gibt vieles zu Entdecken!

Mit hat dieser Reisebericht sehr gut gefallen und ich kann ihn jedem empfehlen, der gerne mal in die Mongolei entfliehen möchte, ohne das Haus zu verlassen. Denn beim Lesen dieses Buches fühlt man sich in die Mongolei versetzt! Ich vergebe sehr gerne volle fünf von fünf Sterne.  

Veröffentlicht am 14.05.2019

Auf ins Abenteuer!

Bärti muss mit!
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Max ist fünf und seine Mutter Janina Breitling beschließt: bevor es in die Schule geht, soll es erst einmal in die Welt hinausgehen! Ein großes Abenteuer für Mutter und Sohn, bevor der Ernst des Lebens ...

Max ist fünf und seine Mutter Janina Breitling beschließt: bevor es in die Schule geht, soll es erst einmal in die Welt hinausgehen! Ein großes Abenteuer für Mutter und Sohn, bevor der Ernst des Lebens beginnt. Die beiden, beziehungsweise drei – denn Bärti, der Stoffbär muss mit – erkunden ab der touristischen Wege Indonesien, Kuba, Australien, Japan, die Mongolei, Mexiko, Kalifornien, Island, Georgien und Israel.
Janina Breitling erzählt von ihren Reisen sehr authentisch! Es werden die Gesamteindrücke beschrieben, so liest der Leser Gutes, aber auch was schlecht war oder schief ging.
In diesem Buch geht es nicht nur um die Reiseerlebnisse, sondern auch darum, dass es keine große Herausforderung ist mit Kind zu reisen. Selbst in abgelegenen oder gefährlicheren Ländern. Denn ein Kind scheint einem die Türen zu öffnen. Am Ende jedes Kapitels wird das Wichtigste noch einmal zusammengefasst und andere Reisende mit Kind angeregt, es Janina und Max gleich zu tun. Zwischendurch gibt es immer wieder, durch eine andere Schriftart gekennzeichnete, Zitate oder Gedanken von Max und Janina. Das machte das Ganze noch authentischer.
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Das Buch liest sich flüssig und fesselt einen, da es einfach spannend ist, zu erfahren, was die beiden erlebt haben. Wie schon geschrieben, ist es sehr authentisch. Bei Lesen hat man fast schon das Gefühl selbst vor Ort zu sein.
Am Ende des Buches gibt es noch einige Bilder der Reisen der beiden. Es lohnt sich, diese schon während dem lesen zu betrachten. Sie sind sehr aussagekräftig und vermitteln noch etwas mehr Fernweh.
Es ist sehr beeindruckend, wie viele Menschen die beiden kennen und lieben gelernt haben! Auch welche Abenteuer sie erlebt haben. In Deutschland wäre vieles nicht möglich gewesen, oder man hätte es nicht getan, weil es gefährlich sein könnte. In der weiten Welt steigt wohl auch der Mut.

Mir hat diese Abenteuergeschichte sehr gut gefallen und ich kann sie jedem ans Herz legen. Gerne vergebe ich volle fünf von fünf Sterne.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Interessante Einblicke in die Welt der afrikanischen Tierhüter

ÜBERLEBEN
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Sebastian Hilpert musste nach seiner 12-jährigen Militärzeit raus, sonst wäre er zu Grunde gegangen. Sich selbst hatte er in den letzten zwölf Jahren irgendwo während seiner Zeit als Soldat verloren. Im ...

Sebastian Hilpert musste nach seiner 12-jährigen Militärzeit raus, sonst wäre er zu Grunde gegangen. Sich selbst hatte er in den letzten zwölf Jahren irgendwo während seiner Zeit als Soldat verloren. Im südlichen Afrika zwischen wilden Tieren findet er zurück zu sich selbst, lernt sich besser kennen und blickt positiver in die Zukunft. In den letzten Jahren kam Sebastian Hilpert mehrmals nach Afrika, zunächst als Volontär in einer Tierauffangstation, später um Fotos für die Station zu machen und bei seiner letzten Etappe arbeitete er als Wildhüter in einem Wildtierreservoir. Zwischendurch war er auch als Tourist unterwegs, doch das liegt ihm nicht – er muss mit anpacken. Vor allem der Rhino War, der Krieg um die letzten Nashörner, hat es ihm angetan. Den Wilderern muss das Handwerk gelegt werden.
Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Sebastian Hilpert erzählt sehr lebendig und nimmt den Leser mit nach Afrika. Beim Lesen hat man selbst das Gefühl zwischen Nashörnern und Löwen zu stehen und die weite Landschaft Afrikas zu genießen. Gefallen hat mir, dass es eine Mischung aus Reisebericht, Abenteuergeschichte und Selbstfindung war. Und dass vor allem viele Informationen zu den Wildtieren und deren Bedrohung und Schutz miteingeflossen sind. Es wirkte nicht wie ein Sachbuch, welches dem Leser mit erhobenem Zeigefinger etwas beibringen will, sondern Sebastian nimmt einen mit und zeigt einem die unterschiedlichen Sichtweisen und ermöglicht dem Leser so, sich selbst eine Meinung zu bilden.
In der Mitte des Buches sind einige Farbfoto enthalten, die viele der geschilderten Situationen veranschaulichen. Die Fotos sind mit Bildunterschriften ausgestattet, wodurch sie sehr leicht einzuordnen sind. Wobei meist das Bild selbst auch schon aussagekräftig genug ist und der Leser sich beim Betrachten gleich an die jeweilige Textstelle erinnert.

Mir hat dieses Buch sehr gut gefallen. Es hat Spaß gemacht mit Sebastian durch das südliche Afrika zu reisen, seine Abenteuer mitzuerleben und zu sehen, wie es ihm Stück für Stück besser geht. Ich kann dieses Buch wirklich jedem nur ans Herz legen. Vor allem denen, die auch schon ihren Spaß mit „Frühstück mit Elefanten“ von Gesa Neitzel hatten. Ich vergebe volle fünf von fünf Sterne.  

Veröffentlicht am 17.04.2019

Die kleine Meerjungfrau mal etwas anders

Emilia und der Junge aus dem Meer
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Emilia Wassermann lebt allein mit ihrem Vater im örtlichen Leuchtturm. Bis sie eines Tages von Fräulein Amalia zum Schwarzen Haus gebracht wird, um dort sieben Jahre zu arbeiten. In diesem Haus soll es ...

Emilia Wassermann lebt allein mit ihrem Vater im örtlichen Leuchtturm. Bis sie eines Tages von Fräulein Amalia zum Schwarzen Haus gebracht wird, um dort sieben Jahre zu arbeiten. In diesem Haus soll es ein Monster geben. Emilia versucht tapfer zu sein: „Es gibt keine Monster!“ Doch irgendetwas scheint in einem der oberen Zimmer versteckt zu werden. Emilias Neugierige ist groß – doch ist sie auch größer als ihre Angst?

Dieses Buch ist sicherlich kein pures Friede, Freude, Eierkuchen-Buch. Es ist empfohlen für Mädchen ab zehn Jahren. Das finde ich in Ordnung. Dennoch sollten sich die Kinder nicht zu schnell fürchten. Es geht nämlich schaurig zu. Die Geschichte ist eine Mischung aus Realität und Fiktion im Stil der kleinen Meerjungfrau. Emilia, genannt Lämpchen, ist ein zuckersüßes und kluges Mädchen, auch wenn ihr gerne Dummheit unterstellt wird. Für ihre jungen Jahre ist sie sehr selbstständig. Ihr Vater ist Alkoholiker und nach einem Unfall wird sie als Dienstmagd in eine Admirals Villa gebracht. In der es genau so düster und emotionslos ist wie im Leuchtturm. Schon früh wurde Lämpchen selbstständig. Ihre Mutter ist gestorben, ihr Vater hat nur ein Bein und trink, so blieb alles an dem kleinen Mädchen hängen – auch das all abendliche Anzünden der Leuchtturmkerze. Doch in dem Jungen aus dem Turmzimmer findet sie einen Freund. Und durch ihre ehrliche und durchdachte Art, gelingt es ihr auch ihm ein besseres Leben zu verschaffen. Auch die anderen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Jeder ist eigen, und genau das zeigt, wie es auch in der Realität ist. Jeder hat sein Päckchen zu tragen oder seine Fehler.
Die Atmosphäre, die in diesem Buch herrscht, ist zum einen düster und trist und zum anderen sehr magisch und voller Liebe. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Er ist sehr angenehm und bildlich, sowie einprägsam. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, so dass es gut für kurze Vorleseeinheiten geeignet ist.

Dieses Buch zeigt, dass nicht alle perfekt sind, (Fischjunge, geistig zurückgebliebener Junge, viele mehr), aber dennoch jeder lebens- und liebenswert ist. Auch ein Monster kann sich als sehr lieber und lustiger Junge entpuppen.

Dieses Kinderbuch hat mir sehr gut gefallen, es hat mich mit in eine andere Zeit genommen, mit zum Leuchtturm und in das schwarze Haus. Ich habe mit Emilia mitgelitten und mitgefiebert. Und am Ende mich mit ihr gefreut. Dieses Buch ist sicherlich eine Bereicherung für junge Mädchen, aber auch als Erwachsener kann man damit gerne noch einmal in märchenhafte Phantasiewelten entfliehen. Ich vergebe fünf von fünf Sterne.