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Veröffentlicht am 28.10.2016

Die Spuren meiner Mutter

Die Spuren meiner Mutter
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Rezension zu Die Spuren meiner Mutter von Jodi Picoult

Titel: Die Spuren meiner Mutter
Autor: Jodi Picoult
Übersetzer: Elfriede Puschel
Verlag: C. Bertelsmann
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Die Spuren meiner Mutter von Jodi Picoult

Titel: Die Spuren meiner Mutter
Autor: Jodi Picoult
Übersetzer: Elfriede Puschel
Verlag: C. Bertelsmann
Genre: Gegenwartsliteratur
Preis: 19,99 €
Erscheinungsdatum: 29.10.206
Isbn: 978-3570102367

Das Rezensionsexemplar wurde mir freundlicherweise durch das Bloggerportal der Random House Verlagsgruppe zur Verfügung gestellt.

Inhalt:

Die dreizehnjährige Jenna sucht ihre Mutter. Alice Metcalf verschwand zehn Jahre zuvor spurlos nach einem tragischen Vorfall im Elefantenreservat von New Hampshire, bei dem eine Tierpflegerin ums Leben kam. Nachdem Jenna schon alle Vermisstenportale im Internet durchsucht hat, wendet sie sich in ihrer Verzweiflung an die Wahrsagerin Serenity. Diese hat als Medium der Polizei beim Aufspüren von vermissten Personen geholfen, bis sie glaubte, ihre Gabe verloren zu haben. Zusammen machen sie den abgehalfterten Privatdetektiv Virgil ausfindig, der damals als Ermittler mit dem Fall der verschwundenen Elefantenforscherin Alice befasst war. Mit Hilfe von Alices Tagebuch, den damaligen Polizeiakten und Serenitys übersinnlichen Fähigkeiten begibt sich das kuriose Trio auf eine spannende und tief bewegende Spurensuche – mit verblüffender Auflösung.

Meinung:

Jodi Picoult weiß um das Erfolgsrezept eines Bestsellerromans. In diesem Fall ist es das Zusammenwürfeln von schrägen, jedoch liebenswerten Figuren, die sich auf eine gemeinsame Suche begeben. Wir begleiten die junge Jenna, das Medium Serneity sowie den Privatdektiviv und ehemaligen Polizisten Virgil auf einer ganz besonderen Reise. Denn bis auf die zurückgelassene Tochter haben wir es ausschließlich mit gescheiterten Persönlichkeiten zu tun. Serenity und Virgil erhoffen sich mit dem Auffinden von Alice nicht nur gelösten Fall, sondern vor allem den Glanz der alten Tage herbei. Dadurch, dass jedes Kapitel aus der jeweiligen Ich-Perspektive der Charaktere geschildert wird, bringt Picoult dem Leser die Figuren auf eine sehr nahegehende Art und Weise näher. Er erhält vor allem auch einen Einblick in deren Vergangenheit. Gepaart wird dies mit den tagebuchähnlichen Forschungseintragungen Alice’, die zwischen den Kapiteln ihren Platz gefunden haben und mehr Preis geben, als das Trauerverhalten der grauen Riesen.

Gerade zur Mitte hin entstehen einige Längen, die durch die weiten Ausschmückungen der Tagebucheinträge entstehen. Die Absicht lag mit Sicherheit darin, zwischen den Kapiteln für Spannung zu sorgen. Mich persönlich haben sie nicht sonderlich gestört, habe ich mich als Kind doch schon sehr für die Tiere der Savanne interessiert. Den ein oder anderen Leser können diese Passagen jedoch mit Sicherheit zum schnellen Weiterblättern verführen. Ich empfehle aber gerade hier genau zwischen den Zeilen zu lesen.

"Einige werden behaupten, wenn die Elefanten keine Unterschiede zwischen den Schädeln machen, komme auch der Tatsache, dass einer dieser Schädel ihrer eigenen Mutter gehörte, keine Bedeutung zu. Aber vielleicht heißt das auch, dass alle Mütter bedeutsam sind." - Seite 94

Den Schreibstil kann ich als sehr angenehm, in sich gekehrt und unaufbauchend beschreiben und er vermag auch ohne große Wortgewalt zu verzaubern.

Die übersinnlichen Aspekte, die durch Serenity mit eingebracht werden, waren für mich der größte Knackpunkt. Geister gehören für mich einfach in Geistergeschichten und nicht in Romane, die aus dem Leben gegriffen sind. Achtung, wenn man sich komplett von der Geschichte überraschen lassen möchte, sollte man jetzt den Absatz überspringen. Ich hätte jedoch gerne vorher gewusst, wie groß der Anteil dieses „Hokuspokus“ ist. Für alle, denen es ebenso ergeht: Der übernatürliche Aspekt nahm zum Ende hin einen großen Teil der Geschichte ein, was mir leider ein wenig den Spaß an der Lektüre genommen hat. Vergleichen ist dies mit den ersten Büchern von Cecilia Ahern. Da ich allerdings eine ganz andere von Roman erwartet habe, war ich doch leider enttäuscht vom Ende. Wäre ich mit anderen Erwartungen an das Buch herangegangen, hätte mich der Schluss zu Tränen gerührt. Die Autorin vermag es in jedem Fall, ihre Leser auf viele falsche Fährten zu führen.

Gut zu wissen:

Wer nach der Lektüre immer noch nicht genug von Elefanten und dem Übernatürlichen bekommen kann, dem lege ich folgende E-Shorts zum Werk ans Herz:

Der Elefant der weinte.

Serenitiys Gabe.

Fazit:

Eine abschließenden Bewertung fällt mir nicht ganz leicht. Ich mochte das Buch und seine Charaktere wirklich sehr gerne. Besonders Alices’ Geschichte hat mich stark mitgerissen. Ich habe jedoch mit einer anderen Art von Roman gerechnet und das Ende konnte mich aus diesem Grunde nicht vertrösten. Wäre mir von Anfang an klar gewesen, auf was für einen Roman ich mich eingelassen habe, wäre der Abschluss perfekt gewesen. Da ich aber mittlerweile weiß, dass die Autorin bekannt für solche Geschichten ist, weiß bei meinem nächsten Picoult, was mich erwarten wird.

Wer bereit ist, sich auf eine Roman zwischen den Welten einzulassen, den erwartet ein kleines Meisterwerk der zwischenmenschlichen Gefühle. Und wer weiterhin über die leichten Längen im mittleren Teil hinwegsehen kann, den erwartet im Weiteren eine thrillerähnliche Suche mit überraschendem Ende sowie sehr viel Gefühl.

4,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 19.10.2016

Toller Serienauftakt

The Real Thing - Länger als eine Nacht
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Rezension zu The Real Thing von Samantha Young

Titel: The real thing „Länger als eine Nacht“ (Hartwell Love Stories 1)
Autor: Samantha Young
Verlag: Ullstein Buchverlage
Genre: Liebesroman
Preis: 9,99 ...

Rezension zu The Real Thing von Samantha Young

Titel: The real thing „Länger als eine Nacht“ (Hartwell Love Stories 1)
Autor: Samantha Young
Verlag: Ullstein Buchverlage
Genre: Liebesroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 09.09.2016
Isbn: 978-3548288666

„Länger als eine Nacht“ ist der erste Band einer Reihe. Alle bislang erschienen bzw. Geplanten Bücher im Überblick:

Band 1: The real thing „Länger als eine Nacht“ - erschienen am 09.09.2016
Band 2: Every little this „Mehr als nur ein Sommer“ - erscheint am 10.03.2017

Inhalt:

Jessica Huntington ist Ärztin und arbeitet in einem Frauengefängnis. Sie hangelt sich von einer losen Beziehung zur nächsten. Eines Tages entdeckt sie nie abgeschickte Liebesbriefe einer ehemaligen Insassin. Sie folgt der Adresse auf den Umschlägen nach Hartwell, Delaware, einem kleinen gemütlichen Ort an der Ostküste der USA. Dort stolpert sie in Cooper Lawsons Bar am Boardwalk von Hartwell und kurz darauf in sein Herz. Vom ersten Moment an herrscht zwischen den beiden eine explosive Anziehungskraft. Denn Cooper ist so ganz anders als die arroganten Ärzte, die Jessica sonst sporadisch datet, nämlich ehrlich und direkt. Und dabei auch noch verdammt sexy. Aber Jessica will und kann Cooper nicht ganz an sich heranlassen. Zu viel ist in ihrer Vergangenheit geschehen, ihre Familie ist zerrüttet. Und auch Cooper ist vom Verrat durch seinen besten Freund traumatisiert. Doch Jessica und Cooper können sich gegenseitig Halt und Liebe geben. Sie müssen es nur erst noch begreifen.

Meinung:

Da dies mein erstes Buch der Autorin war wusste ich nicht genau, was mich hierbei erwarten wird. Aufgrund des Klappentextes hoffte ich auf eine Geschichte, abseits des „New Adult“ Genres, da mir die Hauptprotagonisten zu „alt“ hierfür schienen. Für dieses Genre sprachen allerdings der ellenlange Titel sowie die Aufmachung und Gestaltung von Cover und Buch. Der Inhalt konnte mich dann doch schnell vom Gegenteil überzeugen. Zwar werden die Kapitel wieder auf die beiden Charaktere aufgeteilt, jedoch sind lediglich die von Jessica aus der ersten Person erzählt. Für mich wirken die männlichen Charaktere sind solchen Romanen in ihren Ich-Erzählter Kapiteln oft sehr realitätsfern. Ob es daran liegt, dass die Bücher von Frauen geschrieben wurden, würde ich noch nicht einmal sagen. Für mich sind solche Bücher einfach nichts, aber sie finden genug Fans, werden also ihr Berechtigungsdasein haben.

Jess ist Ärztin aus Leidenschaft und ohne feste Wurzeln. Cooper hingegen liebt sein beschauliches Leben im Touristenort am Meer und würde nie woanders sein wollen. Diese Konstellation bildet genug Stoff für jede Menge Konfliktpotenzial. Habe ich gedacht. Den Roman verläuft dahingehend jedoch in eine etwas andere Richtung, den nicht nur der Leser kann sich dem Zauber von Hartwell nicht entziehen. So fängt Jess an, Freundschaften aufzubauen und ihr bisheriges Leben in Frage zu stellen.

Was mir richtig gut gefallen hat war, dass hier nicht sämtliche Klischees, die Romane dieser Art gerne vorweisen, bedient wurden. Zwar stimmt die Chemie zwischen den beiden auf anhieb. Jedoch wird diese innerhalb der Geschichte plausibel und glaubwürdig aufgebaut. Die Liebe, die sich hier anbahnt, ist viel mehr als erotische Anziehungskraft. Natürlich dürfen explizite Szenen nicht fehlen. Diese sind ansprechend und prickelnd geschrieben, rutschen hier und da jedoch auch mal ins Absurde ab. Ich nehme aber an, dass dies zum Stil der Autorin gehört. Der Schreibstil ist der angenehm, so dass man das Buch auch gut einem Rutsch durchlesen kann. Hartwell und seine Bewohner konnten einen bleibenden Eindruck bei mir hinterlassen. Die Figuren rund um Jessica und Cooper bekommen genug Spielraum, um ihre - mal mehr, mal weniger - liebenswerten Wesenszüge entfalten zu können. Es ist das erste Mal, dass ich bei einer Serie dieser Art wirklich durch weitere Bände wissen möchte, wie es mit den anderen Personen weiter geht.

Gestört hat mich zu Beginn des Romans, dass wir die Kennenlern-Szene von Jess und Cooper doppelt serviert bekommen. Zunächst direkt zu Beginn als Einleitung, einige Kapitel später - nachdem die Geschichte wieder in der Gegenwart angelangt war - wurde sie eins zu eins wiederholt. Einfach an den Anfang anzuknüpfen hätte vollkommen ausgereicht.

Den Aufhänger der Geschichte, die Liebesbriefe der ehemaligen Insassin Sarah, hatte ich zunächst nicht auf den Schirm gehabt. Das liegt daran, dass ich bei solchen Büchern momentan den Klappentext nur überfliege, um mich nicht für die komplette Handlung zu spoilern. Die Idee dahinter war sehr rührend gestaltet und daher fand ich es schade, dass die Briefe im weiteren Verlauf ein wenig in den Hintergrund gerückt sind.

Ein weiterer Aspekt, warum der Roman bei mir keine volle Punktzahl erhalten konnte war, dass ich mich so oft an Hart of Dixie zurück erinnert gefühlt hatte. Eine Ärztin aus der Großstadt, die in die Provinz kommt. Ein attraktiver Barkeeper im Flanellhemd. Und dann wird besagte Ärztin von dem Flanell tragenden Barkeeper auch noch durch die Bank weg mit „Doc“ angesprochen. Tut mir leid, aber das waren mir einfach zu viele Ähnlichkeiten, auch wenn die weitere Handlung natürlich von der TV-Serie abweicht.

Ein typisches Klischee, was auf jeden Fall mit eingearbeitet wurde, war das „dunkle, böse Geheimnis“ des weiblichen Hauptcharakters. Ich fände es schön, wenn solche Bücher auch endlich mal ohne diese ach so schlimme Vergangenheit auskommen könnten. Ich verstehe, dass dieses Geheimnis in Bezug auf die Briefe von Sarah für den weiteren Verlauf wichtig ist, da es hier um Symbolträchtigkeit geht. Jedoch wäre der Roman wahrscheinlich auch gut ohne ausgekommen.

Serien in solchen Orten werden von ihren Charakteren getragen. Von allen, nicht nur den beiden Hauptfiguren. Sie alle entscheiden darüber, ob man die Reihe weiter verfolgen möchte oder nicht. Bei mir hat es auf jeden Fall „klick“ gemacht und ich werde im März gerne wieder nach Hartwell zurück kehren.

Fazit:

Ein gelungen Auftakt der neuen Serie von Samantha Young rund um das Örtchen Hartwell mit seinen verrückten, aber liebenswerten Einwohnern. Das Buch hat mich in jedem Fall auf den Geschmack gebracht die Serie weiter zu verfolgen, da ich die Charaktere rund um Jess und Cooper ins Herz geschlossen habe. Vielleicht sogar noch ein wenig mehr, als die beiden selbst. Deswegen erhoffe ich mir von diesen dann doch noch ein bisschen mehr. „Länger als eine Nacht“ erhält trotz allem 4 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Winter in Briar Creek

Winter in Briar Creek
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Rezension zu Winter in Briar Creek von Olivia Miles

Titel: Winter in Briar Creek (Briar Creek Serie - Band 1)
Autor: Olivia Miles
Verlag: Lyx (Bastei Lübbe)
Genre: Liebesroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Winter in Briar Creek von Olivia Miles

Titel: Winter in Briar Creek (Briar Creek Serie - Band 1)
Autor: Olivia Miles
Verlag: Lyx (Bastei Lübbe)
Genre: Liebesroman
Preis: 9,99 €
Erscheinungsdatum: 01.10.2015
Isbn: 978-3802599330

„Winter in Briar Creek2 ist der erste Band einer Serie. Alle Bücher im Überblick:

Band 1: „Winter in Briar Creek“ - erschienen am 01.10.2015
Band 2: „Neuanfang in Briar Creek“ - erschienen am 07.04.2016
Band 3: „Herbstzauber in Briar Creek“ - erschienen am 14.10.2016

Inhalt:

Als Grace Madison zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder das Haus ihrer Eltern betritt, glaubt sie erst, sich in der Tür geirrt zu haben: Ihre Mutter, die preisgekrönte Deko-Königin von Briar Creek, will Weihnachten einfach ausfallen lassen, und der geliebte Buchladen ihres Vaters ist nach dessen Tod völlig verwaist. In ihrem Heimatort scheint nichts mehr so zu sein wie früher. Doch dann begegnet sie Luke Hastings wieder, der ihre Gefühlswelt innerhalb von Sekunden völlig auf den Kopf stellt, als seien sie nicht Jahre voneinander getrennt gewesen - Die Leidenschaft und Spannung zwischen Luke und Grace ist zerbrechlich zart und zugleich unglaublich intensiv.

Meinung:

„Winter in Briar Creek“ im Oktober zu lesen ruft ein ähnliches Gefühl hervor, wie bereits jetzt im Supermarkt Lebkuchenkerzen und Zimtsterne zu kaufen: Vorfreude auf eine kommende Zeit mit dem nicht dazu passenden Wetter. Da aber am 14.10. der letzte Teil der Reihe erschienen ist und mich die Bücher sehr angesprochen hatten, musste ich umbedingt jetzt schon mit dem Lesen anfangen.

Meine Erwartungen an den Roman war eine seichte Liebesgeschichte ähnlich derer, mit den denen wir zur Zeit überhäuft werden sowie eines winterlich inszenierten Örtchens in der Weihnachtszeit. Was das winter- und weihnachtliche anging, wurde ich keinesfalls enttäuscht. Obwohl ich eine Stadtpflanze sowie ein Weihnachtsmuffel bin, mag ich Geschichten, die in solchen Orten rund um die Weihnachtszeit spielen, im Winter wahnsinnig gerne. Ich mag das heimelige Gefühl, das sich beim Lesen einstellt. Deswegen empfehle ich euch auch sehr, dieses Buch in der Adventszeit zu lesen. Es versprüht genau die richtige Dosis winterlichen Kleinstadtzauber, und beinhaltet dabei eine Liebesgeschichte, die einen mitnimmt, ohne dafür auf Kitsch oder übertriebene Dramatik zurück greifen zu müssen.

Was den Anfang der Geschichte anging, wurde ich sehr an „Alles, was du suchst“ erinnert. Beide Bücher erschienen im Original im Jahre 2014, daher kann die Ähnlichkeit Zufall sein. Ich war wirklich sehr froh darüber, dass der Erzählstil gewählt wurde. Die Herangehensweise, jedes Kapitel abwechselnd aus der Ich-Perspektive einer der beiden Hauptpersonen zu schreiben, kann ich wirklich nicht mehr ertragen. Besonders die männlichen Figuren wirken dadurch auf mich extrem fiktiv und unglaubwürdig, obwohl der Stil eigentlich dazu dienen soll, Tiefe und Verbundenheit zu den Charakteren aufzubauen. Und obwohl die Autorin hier den klassischen Stil gewählt hat, konnte sie mich bereits von den ersten Seiten an, an Grace und Luke fesseln. Die Gedankengänge und Gefühle der beiden wurden glaubhaft und mit überraschend viel Tiefe dargestellt. Auch die restlichen Charaktere um die beiden herum wurden mit viel Liebe zu dem Detail erschaffen.

Was genau hat mir so gut an diesem Serienauftakt gefallen? Bleiben wir doch bei dem oben genannten Buch als gutes Gegenbeispiel. Dort hatte ich bemängelt, dass der Zauber des Ortes, auf den bei der Buchbeschreibung so viel Wert gelegt wurde, kaum zu mir durchdringen konnte. Auch hatten wir dort ein Paar, dass nach kurzer Zeit aus unerklärlichen Gründen für immer und ewig zusammenbleiben wollte und rund herum Nebenfiguren, die zwar interessant waren, aber zu blass blieben. Selbst die Hauptfiguren hatten nichts, mit denen man sie identifizieren konnte. Winter in Briar Creek“ zeichnet sich durch zwei glaubwürdige Hauptcharaktere aus, deren Leben nicht so abgelaufen sind, wie sie sich es vorgestellt hatten und die sich trotz allem ihren Schatten der Vergangenheit stellen. Die Autorin beginnt bereits auf den ersten Seiten mit der Beschreibung der Charakterzeichnung, wodurch ich mir Grace und Luke gut vorstellen konnte. Die Story beinhaltet weiterhin eine schöne Liebesgeschichte zweier Menschen, die wieder Vertrauen zu sich und anderen aufbauen müssen. Die Detailbeschreibungen der Ortschaft, den Geschäften und der Menschen bilden dabei einen gut passenden Rahmen. Grace Familie wurde liebevoll inszeniert. Allerdings muss ich bemängeln, dass man durch einige der Kapitel, die ihre Schwestern betreffen, schon auf die nächsten Bände gespoilert wird. Diese Eigenwerbung im Buch selbst ist leider ein Standart in solchen Buchreihen geworden, der mich wirklich sehr stört. Ich hätte den nächsten Band so oder so gelesen und würde gerne dahingehend gerne spoilerfrei an die nächsten Bücher gehen.

Gut zu wissen:

Da dies mein zweites Buch ist (von dem ich es noch in Erinnerung habe), welches im Bundesstatt Vermont spielt und dieser anscheinend gerne für solche Art und Geschichten ausgewählt wurde, habe ich mir während der Lektüre ein paar Bilder zu Vermont im Herbst angesehen. Und was soll ich sagen, ich bin so verliebt. Wohin genau es gehen wird, weiß ich jetzt noch nicht, aber einer unserer zukünftigen Urlaube soll auf jeden Fall in den Green Mountain State gehen. Ich weiß jetzt, warum AutorInnen ihre Herbst- und Wintergeschichten gerne dort spielen lassen.

Fazit:

Wenn ihr auf der Suche nach einer romantischen, jedoch kitschfreien, weihnachtlichen Geschichte für die kommenden grauen Tage seid, könnt ihr mit „Winter in Briar Creek“ nichts falsch machen. Der Roman ist eine Achterbahn der Gefühle und kann mit unerwarteter Tiefe aufweisen und erzählt von Neuanfängen, Liebe und Freundschaft. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht, mit Grace in das fiktive Örtchen zu reisen und ich freue mich schon sehr auf den nächsten Teil (der bereits auf dem SuB auf mich wartet). Dieser Roman ist genau das richtige für die kommenden Adventszeit.

4,5 von 5 Sterne

Veröffentlicht am 18.10.2016

Das Leben ist zu bunt für graue Tage

Das Leben ist zu bunt für graue Tage
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Rezension zu Das Leben ist zu bunt für graue Tage



Titel: Das Leben ist zu bunt für graue Tage

Autor: Sophie Bassignac

Verlag: Atlantik (Hoffmann und Campe)

Genre: Gegenwartsliteratur

Preis: 20,00 ...

Rezension zu Das Leben ist zu bunt für graue Tage



Titel: Das Leben ist zu bunt für graue Tage

Autor: Sophie Bassignac

Verlag: Atlantik (Hoffmann und Campe)

Genre: Gegenwartsliteratur

Preis: 20,00 €

Erscheinungsdatum: 17.09.2016

Isbn:978-3455600407



Ich bedanke mich beim Team des Altantik Verlages für die Übersendung des Rezensionsexemplars.



Inhalt:



Paris kurz vor Weihnachten. Es schneit unaufhörlich. Sehr weihnachtlich ist es bei Max und Raphael allerdings nicht. Die Cousins, die als Filmausstatter und Restaurator arbeiten, leben erst seit kurzem in der Wohnung, haben sie aber im Handumdrehen in eine originelle Rumpelkammer und Party-Zone verwandelt. Bei ihnen geht die Pariser Bohéme ein und aus, die sich von ihrem kreativen Chaos angezogen fühlt. Nach allerlei Liebeswirren - warum verliebt man sich eigentlich immer in die Falschen? - markiert das nahende Silvesterfest einen Neuanfang für alle.



Meinung:



Wenn man sich an diesen Roman setzt darf man vor allem eines nicht: Den deutschen Titel mit dem Inhalt assoziieren. Wenn man diesen außen vor lässt, wird man völlig anders in die Geschichte hinein tauchen können. Der gewählte Titel „Das Leben ist zu bunt für graue Tage“ weckt zusammen mit der Inhaltsangabe eine Erwartung an das Buch, die dem Inhalt nicht gerecht wird. Auch wenn dies mein erstes Werk der Autorin ist, so ist sie doch bekannt für ihre melancholischen Geschichten und originellen Figuren. Und mit eben jenem Rezept hat sie auch diesen Roman geschaffen.



Die Charaktere, allen voran die Cousins Max und Raphael, führen alle ein außergewöhnliches Leben und man darf sie gut und gerne an als speziell bezeichnen. Die Protagonisten sind der hauptragende Teil der Geschichte und wurden alle, jeder für sich, mit vielen Eigenschaften, Ecken und Kanten, vielleicht ein wenig zu überzeichnet, geschaffen. Raphael und Max Wohnung gleicht ihrem Gefühlsleben, einem völligen Chaos. Ihre Mütter, die die Wohnung von einer Tante geerbt haben, wollen diesem Verfall nicht länger tatenlos zusehen und setzen sie mit einer Frist bis Silvester vor die Tür…



Durch den melancholischen Erzählstil der Autorin konnte eine, zu weiten Teilen, bedrückende Stimmung geschaffen werden, die auf mich als Leser vollends überspringen konnte. Des Weiteren zeichnet sich Bassignacs Erzählweise durch reiche Details auf Gegenstände und Personenbeschreibungen aus. Da ich allerdings, durch den Titel und die Beschreibung ausgelöst, von einer etwas andere Art von Geschichte (ähnlich einer „Zusammen ist man weniger allein“) ausgegangen war, zog mich diese stets mitschwingende Traurigkeit das ein oder andere Mal mit runter. Aus diesem Grunde hatte ich das Buch auf für einige Zeit zur Seite gelegt, um mich dann - in der Richtung Stimmung - ihm wieder widmen zu können. Man muss ihr jedoch zu Gute halten, dass Emotionen, egal ob positiv oder negativ, beim Leser durch den Autoren ausgelöst, immer als Gewinn zu sehen sind.



Zitat:



„Alle drei waren verfehlte Künstler, Satelliten im Schlepptau der Fantasie von anderen, die begabter waren als sie.“ - Seite 19



Fazit:



Der Roman versprüht für mich den Flair eines Theaterstückes und vielleicht würde er als solcher noch besser funktionieren. Wenn man sich vollends auf ihn einlässt, ohne sich von Titel und Rückentext beeinflussen zu lassen, darf man sich auf ein paar bewegte Lesestunden einstellen und sich an dem detailreichen Erzählstil erfreuen. Wahrscheinlich muss man genau in der Stimmung für diese leicht melancholische Erzählung sein, um den Roman gänzlich genießen zu können. Ich würde ihn als vielmehr als Tragikomödie, denn als Unterhaltungsroman einschätzen.



4 Sterne

Veröffentlicht am 06.10.2016

Calendar Girl 1

Calendar Girl - Verführt (Calendar Girl Quartal 1)
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Rezension zu Calendar Girl Band 1 von Audrey Carla

Titel: Calendar Girl „Verführt“: Januar/Februar/März
Autor: Audrey Carlan
Verlag: Ullstein Buchverlage
Genre: Erotikroman
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: ...

Rezension zu Calendar Girl Band 1 von Audrey Carla

Titel: Calendar Girl „Verführt“: Januar/Februar/März
Autor: Audrey Carlan
Verlag: Ullstein Buchverlage
Genre: Erotikroman
Preis: 12,99 €
Erscheinungsdatum: 27.06.2016
Isbn: 978-3548288840

Verführt ist der erste Band einer Reihe. Alle Bücher in der Übersicht:

Calendar Girl „Verführt“: Januar/Februar/ März - Erschienen am 27.06.2016
Calendar Girl „Berührt“: April/Mai/Juni - Erschienen am 12.08.2016
Calendar Girl „Begehrt“: Juli/August/September - Erschienen am 30.09.2016
Calendar Girl „Ersehnt“: Oktober/November/Dezember - Erscheint am 18.11.2016


Inhalt:

Mia Saunders braucht Geld. Viel Geld. Eine Million Dollar, um ihren Vater zu retten. Er liegt im Krankenhaus, weil er seine Spielschulden nicht begleichen konnte. Um die Summe aufzutreiben, heuert Mia bei einer Agentur an und lässt sich als Begleitung buchen. Ihre Gesellschaft kostet 100.000 Dollar pro Monat. Sex ist ausdrücklich nicht Teil des Deals – leicht verdientes Geld! Und der Liebe hat Mia sowieso abgeschworen. Als sie ihrem ersten Kunden, dem Hollywood-Autor Wes Channing, gegenübersteht, ist schnell klar: Zwischen den beiden knistert es gewaltig. Vor ihnen liegt ein Monat voll heißer Leidenschaft. Doch Mia darf sich nicht verlieben. Denn Wes ist nur Mr Januar.

Meinung:

Ja, ich weiß. Von den sogenannten „gehypten“ Büchern wollte ich eigentlich vorerst die Finger lassen. Aber irgendwie war mir danach. Also durfte es beim Wocheneinkauf mit. Meine Erwartungen waren nicht sehr hoch angesetzt und so lies ich mich nieder, um von Mias Geschichte berieselt zu werden. Und wer hätte es gedacht, das Buch konnte mich tatsächlich noch überraschen. Es wies auch einige Schwachstellen auf, mit denen man, aber angesichts des Genres, leben kann. Wenn man möchte.

Es sind die kleinen absurden Geschehnisse, die letztendlich auch zum Punkteabzug geführt haben. Der Aufhänger der Geschichte zum Beispiel. Mia lebt mit ihren kleinen Schwester und ihrem in Vater in Vegas. Mit den Männern hatte sie bislang kein großes Glück. Und ausgerechnet ihr letzter Exfreund ist derjenige, der ihrem spielsüchtigen Vater eine horrende Summe leiht, die der Vater natürlich nicht zurück zahlen kann. Und wieder einmal liegt es an Mia, ihre Familie aus der Bredouille zu ziehen. Ihre einzige Möglichkeit, schnell an so viel Geld zu kommen kann also nur sein, dass sie für ihre Tante als Escortgirl anheuert. Wenn man davon ausgeht, dass nicht alle Familien ihren Traum vom Vorstadtidyll leben und eben solche familiären Konstellationen möglich sind, wirkt es nicht mehr ganz so unglaubwürdig. Was mich vielmehr an dieser Situation gestört hat war, dass Mias Tante ihr - zumindest in Band 1 - nur die absoluten Traummänner vermittelt. Selbst wenn das Unternehmen eines der „besseren“ ist, fehlte mir ein wenig die Beleuchtung auf die Negativseiten dieses Gewerbes. Aber hier lasse ich mich gerne von den folgenden Büchern überraschen.

Der nächste Punkt wäre Mia selbst. Auf der einen Seite ist eine selbstbewusste junge Frau, die aufgrund ihrer bisherigen Lebensumstände schon früh lernen musste, sich - und ihre kleine Schwester - durchs Leben zu boxen. Mia ist keine Prinzessin, die gerettet werden muss. So geht sie auch das Jahr im Escortgewerbe an und nimmt sich vor, sich auf keinen Fall zu verlieben. Aufgrund meiner bislang schlechten Erfahrung mit solchen Büchern hatte ich eigentlich damit gerechnet, dass sie ihre Vorsätze schon in den ersten Kapiteln über Board wirft aber auch hier konnte sie mich positiv überraschen. Und dann wirkt sie, besonders im Februar, an vielen Stellen so naiv und begriffsstutzig, dass sogar ihr Gegenüber davon genervt ist. Im letzten Teil findet fängt sie zwar noch die Kurve, aber ich frage mich wirklich, was in Teil zwei passiert ist. Da dieser Abschnitt im Allgemeinen der für mich schwächste des Romans ist, sehe ich aber darüber hinweg. Es kann (hoffentlich) nur besser werden. Ihr Vertrag sagt eindeutig aus, dass sexueller Kontakt nicht inbegriffen ist und dieser von dem jeweiligen Callgirl selbst ausgehen muss. Wenn es jedoch zu sexuellen Handlungen kommt, sind diese direkt an die Frau zu vergüten. Und auch wenn dies Mias bewusst ist, ärgert es sie sehr, dass für den Sex bezahlt wird. Sie sei ja keine Prostituierte. Vielleicht ist einfach der Wunschgedanke der Auslöser für ihre Ausraster, aber ich fand dieses Verhalten schon sehr naiv. Jedoch nimmt sie aus jedem Job etwas mit - und ich rede hier nicht von einer Geschlechtskrankheit oder einem Baby. ^^ In einigen Verrissen wurde Mia als Flittchchen bezeichnet, weil sie Spaß an ihrer Arbeit hat. Gerade von Frauen kann ich solche Aussagen nicht verstehen. Wieso dürfen Frauen keinen Spaß am Sex haben?

Wenn man des weiteren vernachlässigt, dass praktisch alle Menschen in diesem Buch „wunderschön“ sind, kann man sich auf ein paar kurzweilige Stunden freuen. In einigen Kritiken habe ich gelesen, dass sich über den häufigen Sex beschwert wird. Da es sich hierbei aber ausdrücklich um einen Erotikroman und keinen klassischen Liebesroman handelt, kann ich dies nicht ganz nachvollziehen. Die erotischen Szenen zwischen Mia und ihren Kunden sind sehr ansprechend, wenn auch sich einiges ab und an wiederholt. In diesem Buch sind ihre Kunden ausschließlich Vanilla, vielleicht gibt es in den anderen Bänden ja dahingehend noch Überraschungen.

Zitat:

„Mein letzter Fehltritt war der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. Ich kam zu der Überzeugung, dass wahre Liebe eine Erfindung der Grußkartenhersteller und der Autoren von Liebesromanen und romantischen Komödien ist.“ - Seite 10

Gut zu wissen:

Alle Monate sind auch einzeln für den eReader erhältlich.

Fazit:

Überzeugen konnten mich die vielen unterschiedlichen Charaktere, mit denen ich nicht gerechnet hatte. Auch, dass das Ende nicht den Ausgang genommen hat, den man von bisherigen ähnlichen Werken kennt. Man merkt trotz einiger kurzzeitiger Denkaussetzer, dass Mia eine Entwicklung durchläuft, die mit diesem Buch noch nicht abgeschlossen ist. „Calendar Girl“ ist keine literarische Höchstleistung, aber auch eine nette und anregende Lektüre für einen Nachmittag/Abend. Man darf allerdings nicht dem Glauben verfallen, dass dieses Gewerbe ein Leben im Luxus verspricht. Auch sollte man vor dem Kauf und während des Lesens nicht vergessen, dass es sich nicht um keinen New Adult oder Liebes-, sondern um einen erotischen Roman handelt.

Eine Bewertung zu schreiben fand ich schwierig, da mir das Buch an sich gut gefallen hat und doch ein paar Klischees aufwies. Ich möchte jedoch definitiv wissen wie es weiter geht und werde bald schon mit dem zweiten Band anfangen. „Calendar Girl“ Band 1 bekommt von mir spendable 4 Sterne, da es sich trotz einiger Makel von anderen Büchern der Art abheben kann.