Unterhaltsamer Roman mit Happy End
„… während ihrer Tätigkeit für einen isländischen Konzern hat sie ihr Herz an einen Isländer verloren...“ (Klappentext) – Nein, wir reden hier nicht von der Protagonistin des neusten Romans von Karin Baldvinsson, ...
„… während ihrer Tätigkeit für einen isländischen Konzern hat sie ihr Herz an einen Isländer verloren...“ (Klappentext) – Nein, wir reden hier nicht von der Protagonistin des neusten Romans von Karin Baldvinsson, sondern von der Autorin selbst ;) So mancher kennt sie vielleicht auch als Karin Lindberg und dieses Mal nimmt sie uns mit einem nordisch klingenden Namen nach Island nimmt.
Auf zwei Zeitebenen erzählt sie uns von zwei Schwestern Helga und Margarete, die einmal Ende des Zweiten Weltkriegs als Arbeitskräfte nach Island fahren und sich dort zerstreiten. In der zweiten Ebene erleben wir die beiden nunmehr betagten Schwestern, wie sie wieder zueinander finden. Margarete kehrt in Begleitung ihrer Enkelin Pia und deren Teenie-Tochter Leonie nach einer langen Zeit des Stillschweigens nach Island zurück.
„... weil nicht vergeben wurde, obwohl das Band unter Schwestern stärker sein sollte als jeder Zweifel. Wir haben uns mal versprochen, dass wir immer für einander da sein würden, leider habe ich dieses Versprechen nicht gehalten...“ (S. 292, erster Absatz)
Diese Erkenntnis schließt einen Kreis, der vor allem in der ersten Ebene rund um 1949/50 erzählt wird. Die Autorin führt uns in das karge Island, welches touristisch noch unerschlossen und somit ursprünglich ist. Ebenso wie das Land wirkt auch ihre Sprache: sie nimmt uns eher zurückhaltend in das Geschehen mit und gerade dieser Stil gefällt mir sehr gut. Ich fühle mich mitgenommen und es entstehen Bilder des kargen Bauernlebens, der Not und des Zusammenhalts sowie auch Fröhlichkeit der Isländer.
Deutlich schwerer fällt mir das Eintauchen in die aktuelle Zeitzone, denn die Liebesgeschichte zwischen Enkelin Pia und dem Pferdezüchter Ragnar wirkt auf mich fast plump und sehr vorhersehbar. Dies lenkt mich leider zu sehr von den schönen Episoden der Ausritte und der Umgebung ab. Gut gefällt mir allerdings, dass die Autorin hier auch moderne Aspekte einfließen lässt und so versucht, die Geschichte nicht allzu abstrakt wirken zu lassen... dennoch lassen sich am Ende bei mir Ähnlichkeiten zu „Pretty Woman“ mit dem Ritter auf dem weißen Pferd leider nicht vermeiden ;) Oder doch eher zum Zitat am Anfang meiner Rezension?
Alles in allem habe ich mich gerne von dem Roman unterhalten lassen, auch wenn er mich nicht so packen konnte, um in einem Rutsch durchgelesen zu werden. Wer gerne Geschichten in zwei Ebenen und mit Happy End sowie Liebesgeschichten unterschiedlicher Protagonisten lesen möchte, ist mit dem Roman sehr gut bedient.