Leclerc kann es mal wieder nicht lassen
Schatten der ProvenceIn den letzten Kriegstagen bringt ein SS-Trupp geraubte Kunstwerke aus Marseille mit dem Zug in ein stillgelegtes Bergwerk. Ein Lockführer und dessen Sohn begleiten diesen Zug. Viele Jahrzehnte später ...
In den letzten Kriegstagen bringt ein SS-Trupp geraubte Kunstwerke aus Marseille mit dem Zug in ein stillgelegtes Bergwerk. Ein Lockführer und dessen Sohn begleiten diesen Zug. Viele Jahrzehnte später kommt es zu einem spektakulären Überfall auf einen Kunsttransport mit vielen Toten. Wenig später kommt ein schwerreicher Kunstsammler ums Leben, der einige Zeit vorher Opfer eines Raubüberfalls wurde, bei dem einige sehr wertvolle Bilder gestohlen wurden. Die Polizei beginnt zu ermitteln und stoßen scheinbar in ein Wespennest, denn auf einmal kommen immer mehr Leichen zum Vorschein. Der Pensionierte Leclerc stellt derweil seine eigenen Ermittlungen an und ahnt dabei nicht welchen bösen Geist er damit auf sich aufmerksam macht. Bei seinen Ermittlungen stößt er nicht nur auf einen uralten Cold Case sondern auch auf dubiose Machenschaften von Kunsthändlern und einen Maler der auch noch Dreck am Stecken hat. Leclerc bringt sich ohne es zu merken in Lebensgefahr. Denn der Böse Geist hat damit begonnen sämtliche Hinweise auf ihn auszulöschen.
Der Autor hat einen angenehmen flüssigen Schreibstil und schafft es den Leser mit seiner Geschichte zu fesseln. Ganz nebenbei streut er auch einige historische Fakten ein, die dem Verständnis der Geschichte dienlich sind.
Die Protagonisten wachsen einen recht schnell ans Herz und man fiebert mit ihnen mit. Auch wenn der pensionierte Leclerc eindeutig die Hauptrolle spielt kommen die Ermittler der Polizei doch ein wenig zu kurz. Hier und da hätten die Figuren ruhig ein wenig mehr ausgearbeitet sein können.
Die Handlung besteht aus verschiedenen Handlungssträngen, die sich am Ende gut zusammenfügen. Anfangs lässt sich der Autor ziemlich viel Zeit und schildert fast jede kleine unbedeutende Kleinigkeit von der Wetterlage bis hin zur Landschaft. Auch wenn man als Leser gerne in andere Kulturen eintaucht überstrapaziert er hier die Geduld des Lesern ganz schön. Zumal er gegen Ende der Handlung ein gehörigen Affenzahn drauf hat und alles sehr schnell zu Ende bringen will. Auf den letzten Seiten nimmt er dann das Tempo dann wieder extrem raus und gibt dem Leser eine ausführliche Zusammenfassung zu den Hintergründen und Zusammenhängen und füllt damit die Lücken.
Fazit: Ein durchaus gelungener Krimi, der einen fesselt und den man auch ruhig im Winter lesen kann, so wird einen wenigstens warm. Ganz nebenbei lernt man auch noch was dazu. Also Krimifans ran an die Schatten der Provence lasst euch entführen.