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Veröffentlicht am 18.11.2016

Annas persönlichster Fall

Tödliche Verdächtigungen
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Im dritten Teil der Reihe um die sympathische Stuttgarter Ermittlerin Anna Benz wird es wieder spannend, denn diesmal ist Anna persönlich betroffen. Nachdem sie im letzten Band endlich ihren leiblichen ...

Im dritten Teil der Reihe um die sympathische Stuttgarter Ermittlerin Anna Benz wird es wieder spannend, denn diesmal ist Anna persönlich betroffen. Nachdem sie im letzten Band endlich ihren leiblichen Vater Roland Kirchberger kennengelernt hatte und die beiden sich langsam näher kommen, wird ihr Verhältnis in diesem Teil auf eine harte Probe gestellt.

Roland Kirchberger findet in seiner Villa die grausam zugerichtete Leiche seiner Assistentin Marilene aus der Galerie, er selbst kann sich an nichts erinnern, hat eine Gedächtnislücke. Panisch ruft er Anna mitten in der Nacht an. Am Schauplatz angekommen muss sie erst mal ihren Vater beruhigen und später ihre Anwesenheit den Kollegen von der Kripo erklären, denn von ihrem Verwandschaftsverhältnis weiß keiner. Alle anfänglichen Beweise sprechen gegen Roland, er kommt in Untersuchungshaft. Während Anna selbst an ihrem Vater, der seine Unschuld beteuert, zweifelt, ist er für ihren Kollegen Markus Hauer der wahrscheinliche Täter. Als durch Zufall ihr Verwandtschaftsverhältnis herauskommt wird Anna vom Fall suspendiert, allerdings hindert sie das nicht daran, auf eigene Faust Ermittlungen anzustellen. Dabei begibt sie sich in tödliche Gefahr...

Da es sich bei "Tödliche Verdächtigungen" um den dritten Teil einer Reihe handelt, ist es natürlich empfehlenswert, vorher die anderen beiden Bände zu lesen. Auch wenn jeder Fall in sich abgeschlossen ist und sich als Standalone lesen lässt, macht es mehr Spaß die Protagonisten von Anfang an kennenzulernen und die persönliche Entwicklung zu verfolgen. Was man besonders bei Anna merkt, die im ersten Teil teils etwas schroff rüberkommt und mit ihrer Art auch mal aneckt. Im Verlauf der Fälle wird sie ausgeglichener und noch sympathischer, was bestimmt auch damit zusammenhängt, dass sie ihren Vater inzwischen kennt. Mutig und starrköpfig war sie schon immer, auch diesmal lässt sie sich auf gefährliche Alleingänge ein. Ganz wie man Anna kennt.

Der Fall ist komplex aufgebaut und nicht zu durchschauen, ich habe lange gerätselt wo das Motiv für den Mord an Marilene liegt. Stück für Stück führt die Autorin die Leser an die Auflösung heran und steigert die Spannung dabei enorm. Überhaupt ist das Tempo hoch, da ständig etwas passiert und es neue Entwicklungen gibt, die den Fall in einem anderen Licht stehen lassen. Der Schluss gipfelt in einem nervenzerfetzenden Showdown und letztlich wird der Fall schlüssig aufgelöst.

Fazit: Silvia Stolzenburg konnte mich auch mit dem dritten Fall um Anna Benz überzeugen, ihr lockerer Schreibstil und die spannende Handlung machen den Krimi zu einem Pageturner. Für Krimifans ein Muss und unbedingt zu empfehlen. Verdiente 5 Sterne.

Ich hoffe sehr dass die Reihe fortgesetzt wird.

Veröffentlicht am 16.11.2016

spannende Thematik mit düsterer Grundstimmung

Wer Furcht sät
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„Wer Furcht sät“ ist der dritte Fall für DC Wolfe und behandelt wieder ein brisantes Thema: Selbstjustiz. In London wendet der Club der Henker Lynchjustiz an, sie vollstrecken ihr Urteil durch erhängen ...

„Wer Furcht sät“ ist der dritte Fall für DC Wolfe und behandelt wieder ein brisantes Thema: Selbstjustiz. In London wendet der Club der Henker Lynchjustiz an, sie vollstrecken ihr Urteil durch erhängen an einem Pädophilen und an einem Mann, der ein Kind tot gefahren hat. Die Tat wird zeitgleich ins Internet gesetzt und der Polizei zugespielt.

DC Wolfe und sein Team sind mit den Ermittlungen betraut und versuchen alles, um weitere Taten zu verhindern und die Täter zu fassen. Doch Ansatzpunkte gibt es so gut wie keine, selbst der Tatort gibt Rätsel auf. Was den Ermittlern bleibt, ist die Befragung des Umfeldes der Ermordeten. Doch die Befragungen scheinen alle in Sackgassen zu führen....

Ich habe alle Teile der Reihe gelesen, denke dass man den Krimi aber auch ohne Vorwissen gut lesen kann, da die Fälle in sich abgeschlossen sind. Tony Parsons konnte mich auch mit seinem dritten Fall begeistern, er steht den ersten beiden in nichts nach. Er schafft auch hier eine düstere Atmosphäre, dazu das Thema, das die Einwohner Londons polarisiert. Geschickt spielt der Autor mit seinen Lesern und bringt sie zum Nachdenken, indem er zwei Fälle bringt, bei denen die Täter mit dem sprichwörtlichen Klaps auf die Finger davon kommen bzw. der Schuldige nicht zur Rechenschaft gezogen werden kann, weil die Zeugen schweigen. Ein Leben beendet, die Zukunft eines jungen Menschen für immer zertört, die Täter auf freiem Fuß. Gerecht?

Ein Fall betrifft das Team um Max Wolfe und schockiert in seiner brutalen Gewalt. Vor allem, da der Fall wie aus dem Leben gegriffen ist und sehr real wirkt. Ist es berechtigt, Selbstjustiz zu üben, wo die Justiz versagt? Diese Frage zieht sich wie der rote Faden durch die Geschichte.

In diesem Krimi spielt das Privatleben von Max eine eher nebensächliche Rolle, davon abgesehen dass er einen alten Freund wieder trifft, der kurzzeitig bei Max und Scout einzieht. Im Fokus stehen die Fälle und Ermittlungen und die haben es in sich. Besonders gefallen haben mir hier die Schauplätze, die in den Untergrund Londons führen, Tunnelsysteme, unterirdische Flüsse und ein aufgegebener U-Bahnhof, um nur einige zu nennen. Den Fall betreffend hatte ich einen vagen Anfangsverdacht, den ich aber wieder verworfen habe. Die Auflösung hat mich überrascht, ist aber in sich stimmig.

Fazit: Tony Parsons hat sich für mich zu einem Lieblingsautor entwickelt, ich schätze seinen Schreibstil und die düstere Atmosphäre, die er in seinen Krimis schafft. Auch "Wer Furcht sät" hat es auf meine persönliche Liste der Highlights 2016 geschafft. Ein Krimi, den ich wärmsten empfehlen kann.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
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  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 08.11.2016

spannender Abenteuer-Thriller

Der Nostradamus-Coup
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"Der Nostradamus-Coup" ist der dritte Teil der Reihe um den Piloten John Finch. Ich kenne die ersten Teile leider noch nicht, hatte als Quereinsteigerin aber keinerlei Probleme in die Handlung einzutauchen.

John ...

"Der Nostradamus-Coup" ist der dritte Teil der Reihe um den Piloten John Finch. Ich kenne die ersten Teile leider noch nicht, hatte als Quereinsteigerin aber keinerlei Probleme in die Handlung einzutauchen.

John Finch befindet sich in Libyen, auf einem gottverlassenen Flugplatz inmitten der Wüste, wo er zusammen mit seiner guten Freundin Amber Rains eine restaurierte DC-3 abholen will. Doch schon kurz nach dem Start werden sie von zwei blinden Passagieren bedroht, in einem waghalsigen Manöver gelingt es John, wieder die Kontrolle über seinen Flieger zu erlangen, einer der beiden ungebetenen Gäste findet den Tod. Das Notizbuch, der der Tote bei sich hatte, ist verschlüsselt und birgt einen brisanten Inhalt. Trotz Warnung macht sich John Finch zusammen mit seinen Freunden an die Entschlüsselung des Rätsels, dabei droht ihnen von unterschiedlichen Seiten Gefahr. Denn über ein geheimes Netzwerk sind verschiedene Interessengruppen auf das Notizbuch aufmerksam geworden und wollen es in ihren Besitz bringen. Dabei gehen sie auch über Leichen. Dass sich John und seine Freunde in große Gefahr begeben bleibt nicht aus.

Das Buch ist mit einem Umfang von 800 Seiten wahrlich kein Leichtgewicht, doch einmal in der Geschichte drin gibt es kein Halten mehr und die Seiten lesen sich fast von selbst. Gerd Schilddorfer schreibt genial, sein Schreibstil ist anspruchsvoll und lässt sich wunderbar lesen.

Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und die Prologe der jeweiligen Kapitel reichen weit in die Vergangenheit zurück. Vom 14. Jahrhundert bis in die Zeit des zweiten Weltkrieges, Geschichte und Gegenwart sind perfekt verknüpft. Ich weiß nicht wann ich zuletzt einen Thriller gelesen habe, bei dem der Autor so viel Wissenswertes in die Handlung einfließen ließ, zu Themen wie Geschichte, Kunst, aktuelle Technik, Detailwissen zu Flugzeugen, Nato und so vieles mehr. Unglaublich wie detailliert der Autor hier recherchiert hat. Allerdings muss man beim Lesen auch am Ball bleiben und sich auf die Handlung konzentrieren, sonst verliert man schnell den Überblick bzw. gehen wichtige Details verloren.

Er beschreibt seine Figuren mit viel Fingerspitzengefühl, macht sie authentisch, verleiht ihnen Leben. Auch ohne das Vorwissen hatte ich eine gute Vorstellung von den Hauptprotagonisten, neben John hat mir vor allem die Figur des Rebus sehr gut gefallen. Gewünscht hätte mir ein Personenregister, da es eine Vielzahl an Akteuren gibt. Ich habe mir zu den einzelnen Personen Notizen gemacht, die mir in der Einstiegsphase geholfen haben.

Was die Story angeht kommt man kaum mal zum Luft holen, so viel passiert. Verschiedene Schauplätze in Europa machen die Handlung abwechslungsreich, die jeweiligen Kulissen werden bildhaft beschrieben, so dass ich hier Kopfkino hatte. Am Anfang steht man als Leser noch vollkommen im Dunkeln, nach und nach ergeben die einzelnen Puzzleteile dann das Bild des großen Ganzen und es wird klar, wieso so viele Gruppen versuchen, dem Geheimnis des Tagebuchs auf die Spur zu kommen. Der Thriller ist in sich rund und auch der Schluss hat mir gefallen.

Fazit: Informativer, spannender Abenteuer-Thriller mit authentischen Charakteren, der mich begeistert hat.

Veröffentlicht am 03.11.2016

atmosphärisch und spannend

Kalte Havel
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"Kalte Havel" ist der zweite Teil der Reihe um den sympathischen Ermittler Toni Sanftleben. Seit dem letzten Fall ist einige Zeit verstrichen, Toni ist noch beurlaubt und lebt inzwischen mit seiner wiedergefundenen ...

"Kalte Havel" ist der zweite Teil der Reihe um den sympathischen Ermittler Toni Sanftleben. Seit dem letzten Fall ist einige Zeit verstrichen, Toni ist noch beurlaubt und lebt inzwischen mit seiner wiedergefundenen Frau Sofie im Hausboot. Als Staatsanwältin Caren Winter plötzlich am Hausboot auftaucht, ist Tonis Urlaub schlagartig vorbei. Sie bittet ihn wieder in seinen alten Job zurückzukehren und die Ermittlungen um ihren verschwundenen Sohn Alexander aufzunehmen. Sein Freund Hendrik wurde ermordet, seitdem ist Alex verschwunden. Sie weiß dass Toni hier der richtige Mann ist.

Von "Dunkle Havel" war ich begeistert und auch der zweite Teil steht dem ersten in nichts nach. Die Story läuft in zwei Zeitebenen ab. Zum einen ist da er aktuelle Fall, der aufgeklärt werden muss. In einem Strang, der mehrere Wochen zurück liegt, erhält man Einblick in die Geschehnisse damals und die Gedankenwelt von Hendrik Spohr, einem linksradikalen Aktivisten und besten Freund von Alexander. Überwiegend wird die Geschichte aus Tonis Sicht geschildert, es gibt aber auch einige Kapitel aus der Sicht eines unbekannten Mannes.

So verfolgt man als Leser, wie Toni, inzwischen trocken, in seinen Beruf zurückkehrt. Es gibt ein Wiedersehen mit der alten Truppe und natürlich auch mit Tonis Chef Kriminalrat Schmitz, der sich gleich zu Anfang einen Fauxpas leistet. Oder waren die Flaschen mit Alkohol im Präsentkorb etwa beabsichtigt? Toni wird hier auf eine harte Probe gestellt. Die Ermittlungen laufen in alle Richtungen und stehen in diesem Krimi im Vordergrund, das Privatleben von Toni nimmt eine kleinere Rolle ein.

Die Protagonisten sind facettenreich und sehr gut gezeichnet, Toni gewinnt in diesem Teil an Tiefe. Ich konnte mit ihm mitfiebern und ihm bei den Ermittlungen über die Schulter schauen. Weitere Hauptdarsteller sind Caren Winter und Phong, der Mann für die Recherche. Dazu eine Vielzahl an intressanten Nebendarstellern.

Tim Pieper gelingt es durch seine bildhaften Beschreibungen die Schauplätze vor meinem inneren Auge aufleben zu lassen. Besonders gefallen hat mir die Beschreibung der ehemaligen Beelitzer Heilstätten. Ein Ort mit Vergangenheit und Anziehungspunkt für die unterschiedlichsten Menschen. Ein Schauplatz, der mir Gänsehaut bescherte, den ich nach der Lektüre aber auch zu gern einmal mit eigenen Augen sehen würde.

Ich habe bis zuletzt gerätselt, wer hinter dem Verschwinden von Alex steckt, der Autor legt einige falsche Fährten und Blindspuren. Am Ende steigert sich die Spannung, es gibt einen genialen Showdown und alles klärt sich schlüssig auf. Der Schluss ist eher melancholisch und hinterlässt viele Fragezeichen, was Tonis Privatleben betrifft. Ich bin gespannt, wie es im nächsten Teil weiter geht.

Fazit: Spannender und atmosphärischer Krimi vor der wunderbaren Kulisse des Havelgebiets, eine Steigerung zu Teil 1 und vorbehaltlos zu empfehlen. Auf den nächsten Teil darf man gespannt sein.

Veröffentlicht am 19.10.2016

Der Angstmann geht um

Der Angstmann
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Der Angstmann geht um in Dresden im Winter 1944/1945. Bestialisch getötete und inszenierte Frauenleichen werden gefunden, zu einer Zeit als die Menschen bittere Not litten und kaum das Nötigste hatten ...

Der Angstmann geht um in Dresden im Winter 1944/1945. Bestialisch getötete und inszenierte Frauenleichen werden gefunden, zu einer Zeit als die Menschen bittere Not litten und kaum das Nötigste hatten um im tobenden Krieg zu überleben. Dresden wird bombardiert, große Teile liegen in Schutt und Asche, die Sirene die vor einem Bomberangriff warnt ist allgegenwärtig. In dieser Zeit ermittelt Kriminalinspektor Max Heller mit einfachsten Mitteln und nur wenig Unterstützung. Denn es fehlt überall am Nötigsten. Sein Vorgesetzter würde ihn am liebsten abziehen, da die Ressourcen anderweitig gebraucht werden, aber die Mundpropaganda vom Angstmann verunsichert die Bevölkerung, es bilden sich Gerüchte und die Angst greift um sich.

"Der Angstmann" von Frank Goldammer ist für mich der perfekte Historische Krimi. Er schafft es zu fesseln und transportiert diese vergiftete Atmosphäre der Angst, die Beklemmung, das Gefühl keinem mehr trauen zu können sehr gut. Ich konnte beim lesen tief in die Geschichte eintauchen und hatte Kopfkino. Auch das zerstörte Dresden ist so bildhaft beschrieben, dass die Szenen sehr real erscheinen. Beim lesen hatte ich Bilder aus Dokumentationen oder Fotos der damaligen Zeit vor Augen.

Seine Figuren zeichnet der Autor gekonnt und vielschichtig, Max Heller ist ein grundehrlicher Typ, der das Herz auf dem rechten Fleck hat. So hält er noch an seinen Ermittlungen fest als längst die russischen Besatzer in Dresden sind. Klar dass er sich dabei selbst in große Gefahr begibt. Er ist sehr gut charakterisiert, hält zu seiner Frau Karin und beide sorgen sich um ihre Söhne, die an verschiedenen Fronten kämpfen. Genauso gut getroffen ist sein Vorgesetzter Klepp, allerdings als unsympathisches Negativbeispiel. Und doch sind selbst diese Figuren vielschichtig, keiner ist in s/w gezeichnet sondern in verschiedenen Grautönen.

Ich habe jede Seite des Buchs verschlungen und gerätselt, wer der Mörder sein könnte. Die Auflösung hat mich dann doch überrascht, sie war bis fast zum Schluss nicht vorhersehbar. Spannungstechnisch steigt die Kurve bis zum Ende stegig an, ganz wie es bei einem guten Krimi sein sollte.

Fazit: Spannender Auftakt der Reihe um Max Heller, ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.