Traum oder Wirklichkeit?
PorzellankindEllis hat eine lieblose Kindheit. Flüchtet sich deshalb in eine Traumwelt. Ihre Mutter verträgt keinen Lärm. Leise schleicht sie sich durch die Villa ihrer Eltern. Entwickelt zusammen mit ihrer imaginären ...
Ellis hat eine lieblose Kindheit. Flüchtet sich deshalb in eine Traumwelt. Ihre Mutter verträgt keinen Lärm. Leise schleicht sie sich durch die Villa ihrer Eltern. Entwickelt zusammen mit ihrer imaginären Freundin Dorothy die verrücktesten Ideen, damit ihre herzlos Mutter ein Herz bekommt. Dann bekommt Ellis ein Geschwisterchen. Einen kleinen Bruder. Eduard. Doch der ist ein Schreikind und strapaziert die Nerven aller. Bis ein Unglück passiert. Ausgerechnet an Ellis neunten Geburtstag.......
"Porzellankind" ist schockierend. Zeigt auf, wie die Seele eines Kindes durch Vernachlässigung und Schikanen gestört wird. Die Autorin nimmt den Leser mit in Ellis Traumwelt und schon bald weiß man nicht mehr: Traum oder Wirklichkeit? Hier wurde ich mehr als einmal an der Nase herumgeführt. Die Geschichte ist in drei Teile gegliedert. Im ersten Teil erfährt man etwas über Ellis Kindheit in deren Familie. Dann passiert ein Unglück und man springt in Teil 2 zur erwachsenen Ellis. Geschrieben aus ihrer Sicht. Scheinbar hat sie ihr Leben im Griff. Hat sich mit ihrer Mutter arrangiert. Oder doch nicht? Dieses Leben von Ellis ist in den beiden Teilen mit Davor betitelt. Dann gibt es noch ein Danach. Hier erfährt der Leser von einer unbekannten Person, die eine unheimliche Szenerie entwirft. Wer ist es und was hat sie vor? Im dritten Teil wird dies dann aufgelöst und es kommt zu einem bitteren Ende. Mein Kritikpunkt ist der Schreibstil. Er ist zwar flüssig, aber mir hat hier ein bisschen die Tiefe gefehlt. Er kam mir sehr neutral vor, obwohl aus Sicht von Ellis geschrieben wird. Ich habe den Sog vermisst, der mich gänzlich in die Geschichte gezogen hat. So konnte ich nicht wirklich mit Ellis mitleiden.
Fazit: Ein wirklich in jeder Hinsicht ungewöhnlicher Psychothriller. Der aufzeigt, welch fatale Folgen eine lieblose Kindheit hat. Bei dem mir jedoch im Schreibstil ein bisschen die Sogwirkung gefehlt hat. Trotzdem lesenswert.