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SaintGermain

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Veröffentlicht am 24.02.2020

Depression und Trauer

Der Freund
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Eine Autorin trauert um ihren langjährigen Freund und Dozenten, der sich das Leben genommen hat. Gemeinsam mit einer alten Dogge, die sie von ihm übernommen hat beginnen die beiden ihren Trauerprozeß.

Cover: ...

Eine Autorin trauert um ihren langjährigen Freund und Dozenten, der sich das Leben genommen hat. Gemeinsam mit einer alten Dogge, die sie von ihm übernommen hat beginnen die beiden ihren Trauerprozeß.

Cover: Habe das Hardcover. Sehr gute Qualität und hat sogar ein Lesebändchen.

Meine Meinung zum Buch: Ich hatte etwas andere Erwartungen an das Buch. Der Stil der Autorin ist kein "normaler" Romanstil. Sie orientiert sich eher an Literatur. Es werden eine Menge an Autoren etc. zitiert und eine Menge an Themen angesprochen. Für meinen Geschmack war es mir zu viel Durcheinander und zu wenig Fokus am eigentlichen Thema. Das Thema Depression hat sie allerdings so gut aufgegriffen dass mir beim Lesen immer wieder aufgefallen ist, dass mich das Buch demotiviert hat. Ich musste mich phasenweise zusammenreißen um weiter zu lesen. Mit all dem hätte ich ja noch leben können, wenn nicht am Ende hin das ganze Thema im Prinzip von der Autorin selber als nichtig dargestellt worden wäre. Das hat dem Buch die Glaubwürdigkeit sehr reduziert. Die Beziehung zu der Dogge und deren gemeinsamer Trauerprozeß werden immer wieder thematisch unterbrochen. Einzig man erfährt sehr viele Fakten über Hunde und sonstige Themen. Leider war das Buch nicht meines.

Fazit: Zu unruhig und sprunghaft.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.07.2019

Messi und Fressi

Harz
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Die 6-jährige Liv lebt zusammen mit ihren Eltern auf einem abgelegenen Teil einer Insel, der Kopf genannt wird. Sie wird von ihren Eltern gelehrt, allerdings lernt sie außer lesen und schreiben Dinge wie ...

Die 6-jährige Liv lebt zusammen mit ihren Eltern auf einem abgelegenen Teil einer Insel, der Kopf genannt wird. Sie wird von ihren Eltern gelehrt, allerdings lernt sie außer lesen und schreiben Dinge wie Diebstahl, Jagd und auch Mord. Als ihr Vater seine Mutter tötet, der Liv in einer Schule anmelden will, wird sie von ihrem Vater als tot gemeldet und muss sich fortan verstecken.

Das Cover des Buches und auch der Klappentext haben mich neugierig auf das Buch gemacht. Das Cover ist zwar nicht außergewöhnlich, passt aber perfekt zum Buch und ist auch sehr gut gemacht.

Das Buch wurde mit den 4 wichtigsten skandinavischen Krimi-/Thrillerpreisen ausgezeichnet. Dies kann ich in keinster Weise nachvollziehen. Die Spannung ist relativ niedrig gehalten, immer wieder gibt es sehr langweilige Passagen und einen Überraschungsfaktor gibt es sowieso nicht - es wird ja auch kein Täter gesucht.

Es handelt sich weniger um einen Thriller (oder Krimi) wie es am Cover angepriesen wird, sondern um eine Mischung aus Psychogramm und Familientragödie. Die Charaktere wurden meiner Meinung nach sehr überspitzt bzw. übertrieben dargestellt, und trotzdem fehlte ihnen etwas die Tiefe.

Da ist zu einem Jens - der Vater von Liv - der vom liebenswürdigen, hübschen Tischler immer mehr zum Messi wird und damit nicht nur das Haus, sondern den ganzen Grund zumüllt und dies alles durch Diebstahl, wie er es schon von seinem Vater "gelernt" hat.

Zum anderen ist da Maria - die Mutter von Liv - die von einer hübschen, eher energischen Frau plötzlich zu einer fetten Person verkommt, die ihr Bett nicht mehr verlassen kann und auch nicht mehr sprechen kann.

Und schließlich eben dann Liv, die nicht nur die Diebstähle durchführt, sondern auch ihren toten Zwillingsbruder sieht und mit ihm redet und alles hinnimmt wie es kommt, obwohl sie eigentlich ganz anders wirkt - energisch und reif für ihr Alter.

Zusätzlich dann noch Jens Bruder und seine Eltern. Jens Mutter ist ebenso außergewöhnlich, denn zuerst ist sie falsch und gemein, sodass sie einen Sohn vom Hof vergrault und schließlich selbst den Hof verlassen muss und man ihr sogar die Tötung ihres Enkels glaubt. Allerdings war sie vorher eigentlich relativ nett und genauso kehrt sie auch später zurück. Sie will plötzlich allen - vor allem Liv - helfen, bis sie von Jens ermordet wird.

Auch insgesamt war der Schreibstil nicht meins. Immer wieder gibt es endlose Aufzählungen der gesammelten Dinge von Jens, die ohne Komma und mit sehr vielen "und" nicht nur irrelevant, sondern auch langweilig waren.

Insgesamt war das Buch für mich nicht wirklich ein Vergnügen zu lesen. Schade, denn aus dem Thema hätte man mehr herausholen können, indem man Spannung erzeugt hätte und so einen Thriller daraus hätte machen können.

Fazit: Psychogramm und Familientragödie ohne Spannung und daher definitiv kein Thriller oder Krimi. 2,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 04.07.2019

Alltag im Altenheim?

Walzer, Wein & Altenheim
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Der Roman erzählt die Erlebnisse der jungen und engagierten Tina in einem Altenheim. Es wird vom Alltag, aber auch über spezielle Bewohner, lustige und emotionale Geschichten geschrieben.
Das Cover des ...

Der Roman erzählt die Erlebnisse der jungen und engagierten Tina in einem Altenheim. Es wird vom Alltag, aber auch über spezielle Bewohner, lustige und emotionale Geschichten geschrieben.
Das Cover des Buches ist hervorragend gemacht und es passt auch perfekt zum vorliegenden Roman.
Da ich selbst im Pflegeberuf arbeite, hat mich das Buch im Vorfeld natürlich sehr interessiert.
Leider wurde ich aber etwas enttäuscht. Klar war mir zur jeder Zeit bewusst, dass ich einen Roman und kein Sachbuch lese, trotzdem las ich einiges wohl anders als andere Leser, die nichts mit dem Thema zu tun haben.
Zum einen gab es einige Logikfehler. Um nur ein paar Beispiele zu nennen: Scheidenzäpfchen gegen Blasenentzündung, jemand ohne Arme sammelt Tabletten, fehlende Akteneinsicht für das Personal, PBM (Stationsleitung) im Schichtdienst... Dies hat natürlich auch mit meiner Berufserfahrung zu tun.
Auch haben mir natürlich einige Sachen im Ablauf und bezüglich Aufteilung des Personals gefehlt, während einige Dinge (wie z.B. manche Eigenheiten der Bewohner oder Rauchpausen sehr häufig zu lesen waren.
Auf der anderen Seite muss ich sagen, dass die emotionalen und lustigen Momente dieses Romans wirklich gut geschrieben sind und meist auch realitätsgetreu sind.
Am Ende des Buches (im Nachwort) bedankt sich die Autorin bei ihrem Korrekturat für das einwandfreie, professionelle Korrekturlesen. Dies war wohl etwas verfrüht, denn das Buch wurde höchstens befriedigend Korrektur gelesen. Neben "Herrein" wurde hier auch eine "Proffesionelle" erwähnt.
Auch gestört hat mich das fast ausschließliche perdu sein mit den Bewohnern, dass in vielen Heimen wohl ein Kündigungsgrund ist.
Neben der fachliche Authentizität fehlte mir diese auch teilweise bei den Charakteren. Während die Bewohner sehr gut beschrieben sind (auch wenn sie teilweise mit falschem Alter genannt werden, wie man mittels des Personenregisters am Anfang feststellen kann - dieses hat mir übrigens gefallen), bleibt das Pflegepersonal neben Tina relativ blass in der Beschreibung und Tina, aber auch Marco) weisen große Unterschiede in verschiedenen Situationen dar. So wirkten sie auf mich nicht wirklich authentisch, denn Tina wird prinzipiell als engagierte, liebevolle Pflegerin dargestellt, in manchen teilweise harmlosen Situationen reagiert sie aber eindeutig über und wird fast gemein und bösartig.
So viel ich mich über das Buch ärgerte, so gut konnte es mich aber auch an einigen Stellen unterhalten.
Fazit: Ein Buch über den Alltag in einem Altenheim, das von Emotionen lebt und von Fehlern gestört wird. 2,5 von 5 Sternen

Veröffentlicht am 22.05.2019

Hab mir mehr erwartet

So schöne Lügen
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Louisa wollte eine Reporterin werden, die es bisher aber noch nicht geschafft hat durch zu starten. Sie gibt Nachhilfestunden und so lernt sie auch Lavinia kennen die sie berauscht mit ihrer Glamourwelt ...

Louisa wollte eine Reporterin werden, die es bisher aber noch nicht geschafft hat durch zu starten. Sie gibt Nachhilfestunden und so lernt sie auch Lavinia kennen die sie berauscht mit ihrer Glamourwelt und sie sehr vereinnahmt. Die beiden prägt eine sehr ungleiche Freundschaft die geprägt ist von Drama, psychischen Problemen und Abhängigkeit.

Cover: Einfach nur wunderschöne. Schlichtes Schwarz und goldener Glitter. Trotzdem sehr ansprechend.

Meine Meinung zum Buch: Wenn ich so andere Rezensionen lese spaltet sich hier die Lesegemeinschaft sehr. Entweder man liebt, oder hasst das Buch. Leider muss ich sagen, dass ich eher zur zweiten Kategorie gehöre. Der Schreibstil ist sehr gewöhnungsbedürftig und erzählt immer von aussen her. Was mich anfangs an dem Buch gereizt hat wird mir von Seite zu Seite unangenehmer und scheint mir doch sehr unpersönlich zu sein. Durch diesen Stil kann ich beim lesen keine Beziehung zu den Protagonisten aufnehmen. Und wie Louisa schon des öfteren im Buch sagt: "ich bin von allem etwas zu viel" - so geht es mir auch mit dem Buch. Es geht lange nur von einer Party zur nächsten und man erkennt bald, dass nicht nur Lavinia einen psychischen Schaden hat, sondern auch Louisa. Diese gegensätzliche Freundschaft stresst mich gelinde gesagt beim lesen und ich schäme mich schon für das Verhalten der beiden jungen Frauen. Was soll ich sagen. es war einen Versuch wert. Aber das Buch passt einfach nicht zu mir.

Fazit: Ein Buch das polarisiert. Man liebt oder hasst es,.

Veröffentlicht am 09.07.2018

Zombies ohne Ende

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Ein namenloser 23 jähriger Eventmanager und seine Freundin Juliane werden plötzlich in Abenteuer hineingezogen. Ist das die Apokalypse?

Das Cover des Buches ist ein absoluter Hingucker und perfekt gemacht. ...

Ein namenloser 23 jähriger Eventmanager und seine Freundin Juliane werden plötzlich in Abenteuer hineingezogen. Ist das die Apokalypse?

Das Cover des Buches ist ein absoluter Hingucker und perfekt gemacht. es passt auch gut zur Inhaltsangabe, zum Buch selbst allerdings eher weniger. Genauso finde ich auch den Titel und die Inhaltsangabe sehr irreführend, denn wer sich einen Endzeit-Roman, wie in der Bibel beschrieben vorstellt, ist hier definitiv falsch. Vielmehr handelt es sich hier um eine typische Zombie-Geschichte.

Zombie-Geschichten lese ich normalerweise nicht, ebenso wie ich Filme oder Serien über dieses Thema anschaue. In diesem Buch überwiegt aber zu einem hohen Prozentanteil die Zombie-Story, weshalb ich das Genre als "Horror" angeben würde.

Schon zu Beginn störte mich, dass der Hauptprotagonist sehr blass blieb. Man bekam nur wenig Informationen über ihn (23 Jahre, Eventmanager, mittelständische Familie, Freundin), tja nicht einmal ein Name war im vergönnt. So konnte ich mir die Charaktere, allen voran "Mr. Namenlos" auch nur unzureichend vorstellen.

Der Schreibstil wirkte teilweise etwas hölzern, Spannung kam nur hin und wieder bei mir auf. Kurz überlegte ich sogar das Buch abzubrechen, denn im Angesicht der Gefahr durch Zombies noch sinnlose Dialoge zu führen, erschien mir wie in einem schlechten B-Movie.

Dazu spielten die Kapitel abwechselnd im Jetzt und im Gestern. Das war total unnütz, da man das Ende schon etwa in der Mitte des Buches hatte. Und dieses Ende löst letztendlich nichts auf. Es erschien fast wie ein Prequel zu einer Story. Sollte es eine Fortsetzung geben, verzichte ich gerne darauf.

Fazit: Hanebüchene Zombie-Story mit blassen Charakteren und ohne Auflösung. 2,5 von 5 Sternen.