Der Zauber von Somerset hat auch mich berührt
Der Zauber von SomersetAmber und Finian, zwei vom Schicksal enttäuschte Menschen, wollen in einem wunderschönen Cottage in Somerset zur Ruhe kommen und zu sich selbst finden. Was sie nicht wissen: durch einen dummen Zufall wurde ...
Amber und Finian, zwei vom Schicksal enttäuschte Menschen, wollen in einem wunderschönen Cottage in Somerset zur Ruhe kommen und zu sich selbst finden. Was sie nicht wissen: durch einen dummen Zufall wurde ihr Cottage doppelt vermietet. Nach anfänglicher Verwirrung, als sich der Irrtum mit der Doppelbuchung herausstellt, beschließen sie, eine Wohngemeinschaft auf Zeit zu versuchen, denn beide brauchen ihre Auszeit sehr dringend. In Ambers Leben gab es einen schweren Schicksalsschlag, den sie verarbeiten muss, und Finians Ehe ist am Ende, und er hofft, sich hier in der ländlichen Abgeschiedenheit auf seine Arbeit konzentrieren zu können, denn der Schriftsteller muss Abgabetermine einhalten, ohne Rücksicht auf seine persönlichen Probleme. Die beiden Bewohner gehen sich meist aus dem Weg, nur die Pflege des Gartens und eines alten Pferdes, das im Stall des Cottages lebt, übernehmen sie gemeinsam, aber im Lauf der folgenden Wochen verbringen sie immer mehr Zeit zusammen. Sie erfahren mehr über den jeweils anderen, und sie werden mit diversen Tierschicksalen konfrontiert, die sie nicht kalt lassen. Ehe sie es recht begreifen, erhält ihre Wohngemeinschaft Zuwachs durch drei weitere Pferde und eine scheue Hündin, die vor ihrem unsympathischen Besitzer flüchtet. In der wundervollen Landschaft Somersets und durch die gemeinsame Sorge um die Tiere erfahren die beiden verletzten Seelen Heilung und können neue Kraft schöpfen. Auch fühlen sich Amber und Finian immer mehr zueinander hingezogen, aber dann werden sie von ihrem früheren Leben eingeholt.
Amber und Finian kommen abwechselnd zu Wort und erzählen ihre Sichtweise der Dinge. Mir waren sie beide ungemein sympathisch, und vor allem die vierbeinigen Protagonisten habe ich sehr ins Herz geschlossen. Pippa Watson hat eine wundervolle Art, die Landschaft zu beschreiben und die Situationen rund um das schöne Cottage zu schildern. Ich habe diesen Roman sehr genossen, denn man spürt, dass er mit viel Gefühl und Herzenswärme geschrieben ist. Es ist ein bezaubernder Roman, der zum Eintauchen und Träumen einlädt. Obwohl die Protagonisten beide ihr Päckchen zu tragen haben, ist die Stimmung in der Geschichte weitgehend positiv. In der traumhaften Kulisse der südenglischen Landschaft erfahren Amber und Finian den Zauber Somersets, dem man sich auch beim Lesen nicht entziehen kann. Es ist ein richtiger Wohlfühl-Roman, in dessen Kulisse ich gerne noch länger verweilt wäre. Bis zuletzt gelingt es der Autorin, die Spannung aufrecht zu erhalten und ihre Leser immer wieder zu überraschen.
Hinter dem Pseudonym Pippa Watson steckt die deutsche Autorin und Hundetrainerin Mirjam Müntefering. Ich kannte bisher nur ein Jugendbuch von ihr, das ich vor vielen Jahren gelesen habe und an das ich mich gerne erinnere. Das aktuelle Lese-Erlebnis in Somerset hat bewirkt, dass gleich noch einige Bücher der Autorin auf meine Wunschliste gewandert sind, denn der gefühlvolle, detailreiche Schreibstil sagt mir sehr zu, und ich möchte gerne noch mehr in dieser Art lesen.