Cover-Bild Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen
Band 1 der Reihe "DC Icons Superhelden-Serie"
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18,95
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 06.02.2018
  • ISBN: 9783423761970
Leigh Bardugo

Wonder Woman – Kriegerin der Amazonen

Roman
Anja Galić (Übersetzer)

Wonder Woman – als Heldin geboren, zur Legende geworden

Eigentlich will Diana, Tochter der Amazonenkönigin, nur eines: das Rennen gewinnen, in dem sie gegen die schnellsten Läuferinnen der Insel antreten muss. Doch dann erblickt sie am Horizont ein untergehendes Schiff und bewahrt Alia, ein gleichaltriges Mädchen, vor dem Tod. Doch wie Diana vom Orakel erfährt, ist es Alias Bestimmung, die Welt ins Unglück zu stürzen und Krieg über die Menschheit zu bringen. Um dies zu verhindern, reist Diana mit Alia ins ferne New York – und wird unversehens mit einer Welt und Gefahren konfrontiert, die sie bislang nicht kannte ...

 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2018

Roadmovie mit mythologischen und Superhelden- Elementen

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Diana, Tochter der Amazonenkönigin, will eigentlich nur das Rennen gewinnen und damit ihrer Mutter beweisen, dass sie dazu fähig ist und damit diese sie mehr (be-)achtet. Doch trotz ausgeklügelter Vorbereitung ...

Diana, Tochter der Amazonenkönigin, will eigentlich nur das Rennen gewinnen und damit ihrer Mutter beweisen, dass sie dazu fähig ist und damit diese sie mehr (be-)achtet. Doch trotz ausgeklügelter Vorbereitung gelingt dies nicht, denn Diana wird abgelenkt und rettet Alia vor dem Ertrinken und bringt sie auf die Insel. Doch so wird das Gleichgewicht der Insel gestört und nach dem Besuch des Orakels flüchtet Diana mit Alia in die Welt der Mensche, wo Alia in der Quelle der Helena baden muss, um die Linie der Kriegsbringerinnen zu durchbrechen. Das gestaltet sich natürlich nicht so einfach wie gedacht.
Ich kenne weder die Verfilmung noch die Comics, aber dieses Buch hat es geschafft, mich zu interessieren. Es gibt viele Andeutungen auf antike Mythologien, die kreativ angewandt werden und das Ganze entwickelt sich recht bald zu einem Roadmovie. Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus Dianas und Alias Perspektive und so erhält der Leser immer wieder einen anderen Blick auf die Ereignisse. Das Buch entsprach meinen Erwartungen (die man nicht so hoch ansetzen sollte, es soll unterhalten und den Comic-Stoff umsetzen; es geht hier also mehr um Action als um eine komplizierte Handlung).
Ich bin nun gespannt auf die weiteren Superhelden Bücher, die in dieser Reihe noch erscheinen werden.

Veröffentlicht am 04.01.2018

Interessant und dann auch spannend

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Diana war nicht zu dem Wettlauf angetreten um zu verlieren. Sie wollte gewinnen und doch kam etwas dazwischen…
Das Orakel riet Diana davon ab, dem Menschenkind zu helfen… Denn etwas Schlimmes würde geschehen…
Diana ...

Diana war nicht zu dem Wettlauf angetreten um zu verlieren. Sie wollte gewinnen und doch kam etwas dazwischen…
Das Orakel riet Diana davon ab, dem Menschenkind zu helfen… Denn etwas Schlimmes würde geschehen…
Diana wollte Alia an der Quelle in Theraphne reinigen, doch anstatt dort kamen sie in der Menschenwelt in New York an…
Alias Bruder Jason bestand darauf, dass sie als Mitglied der Familie Keralis bei einem Fest der Stiftung dabei sein müsse…Doch das war gar nicht gut…
Und so geschah es, dass sie nach einem furchtbaren Ereignis fliehen mussten… Ihr Weg führte sie nach Griechenland, wo die erwähnte Quelle war…
Doch auch hier waren sie nicht sicher…
Was passierte, dass Diana den Wettlauf nicht gewann? Warum riet das Orakel davon ab, dem Menschenkind zu helfen? Was würde Schlimmes geschehen, wenn Diana ihr helfen würde? Wieso kamen die beiden nicht an der Quelle, sondern in New York an? Warum musste Diana unbedingt bei diesem Fest dabei sein? Und wieso war das gar nicht gut? Was passierte, dass sie fliehen mussten? Wie kamen sie nach Griechenland? Weshalb waren sie hier auch nicht sicher? Würden sie an der Quelle ankommen? Würden sie die Menschen vor einem Krieg bewahren können? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.

Meine Meinung
Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Sprachstil ist unkompliziert, was heißt, dass es für mich keine Fragen nach dem Sinn von Wörtern oder gar ganzen Sätzen gab. Die Spannung fand nur langsam den Weg in die Geschichte. In dieser war ich zwar schnell drinnen. Ich konnte mich auch sehr gut in die Protagonisten hineinversetzen. Jedoch dauerte es, wie gesagt, für meinen Geschmack etwas lange, bis das Buch wirklich spannend wurde. Doch dann war ich so weit, dass ich das Buch am liebsten nicht mehr aus der Hand gelegt hätte. Das war etwa als das Fest stattfand. Natürlich war es auch vorher interessant und es gehörte durchaus dazu. Spannend war dann ja auch, was sich alles so herauskristallisierte, wer oder was sich am Ende noch als böse entpuppte. Und letztendlich gefiel mir das Buch auch sehr gut. Ich fand halt nur den interessanten aber nicht so spannenden Teil zu Anfang etwas lang. Doch muss man auch bedenken, dass dieses Buch ab einem Alter von 10 – 13 Jahren ist. Ich möchte aber durchaus auch behaupten, dass es auch für Erwachsene gut geeignet ist. Es bekommt von mir eine Lese-/Kaufempfehlung und vier von fünf Sternen bzw. acht von zehn Punkten.

Veröffentlicht am 04.04.2020

Coole Interpretation

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Das Buch erzählt eine Geschichte von Diana, die verbotenerweise die menschliche Alia vor der Insel der Amazonen vor dem Etrinken rettet und damit ihre eigene Zukunft aufs Spiel setzt. Dass Alia auf der ...

Das Buch erzählt eine Geschichte von Diana, die verbotenerweise die menschliche Alia vor der Insel der Amazonen vor dem Etrinken rettet und damit ihre eigene Zukunft aufs Spiel setzt. Dass Alia auf der Insel gelandet ist, scheint kein Zufall zu sein, denn sie umgibt ein Geheimnis, das den Lauf der Welt beeinflussen könnte. Und so macht sich Diana mit Alia auf, dieses Rätsel zu lösen.

Dabei muss sich Diana in die Welt der Menschen begeben. Ich finde, hier hat die Autorin all ihr Können ausgepackt, denn es ist unglaublich amüsant, wenn sich Amazone Diana den Hürden des menschlichen Alltags stellen muss, wie etwa die Nahrungsbeschaffung, die Benutzung von Shampoo oder das passende Kleid für eine Gala. Die teilweise äußerst witzige Interaktion von Diana mit den sterblichen Menschen ist für mich dabei klar ein großer Bonuspunkt des Buches!

Hier schafft es Leigh Bardugo auch, eine leise Gesellschaftskritik zu äußern, etwa wenn die aus einer matriarchalischen Gesellschaft stammende Diana sich in unseren von Männern dominierten Welt zurecht finden muss und sich (zurecht) wundert, wieso die Stellung der Frau als schwächeres Glied der Gesellschaft denn überhaupt so ist. Auch was die selbstzerstörerische Kraft der Menschen und die nicht enden wollenden Kriege unserer Welt angeht, schafft die Autorin durch die Augen Dianas eine subtile aber treffende Kritik.

Besonders sympathisch war mir Diana in den Momenten, in denen sie mit sich und ihrer Rolle unter den Amazonen haderte. Sie, als einzig aus Erde geborene Nachfahrin der Königin steht im Vergleich zu den wiedergeborenen ehrwürdigen Kriegerinnen und versucht ihren Stand in der Gesellschaft auszumachen. Dabei zweifelt sie an ihrer Rolle als Erbin und ihrer Ebenbürtigkeit mit anderen Amazonen.

Im Hinblick auf die gerettete Aria wird sie mit ursprünglichen philosophischen Fragen konfrontiert: was ist ein Menschenleben wert im Vergleich zur gesamten Menschheit und ist es überhaupt wert, gerettet zu werden? Als Juristin großgeworden mit der Entscheidung des BVerfG zum Abschuss von von Terroristen entführten Flugzeugen fand ich es sehr gelungen, diese Thematik auch in einem Fantasybuch vorzufinden. Hier zeigt sich wieder einmal Leigh Bardugos Geschick, Bücher mit Mehrwert zu schreiben.

Nachdem die Autorin den Mittelteil des Buches nutzt, um die Charaktere und ihre Beziehungen untereinander vorzustellen, wird man als Leser gegen Ende in ein fulminantes Finale gestürzt! Ich habe mich beim Lesen teilweise gefühlt wie in einem guten Action Movie – eine Wendung jagt die andere und auch die ein oder andere Entwicklung, bei der man vorher noch Fragezeichen über dem Kopf hatte, wird aufgelöst. Ich für meinen Teil musste die letzten hundert Seiten in einem Rutsch durch lesen, weil sie einfach zu spannend waren. Auch hätte ich mit so manchem Plottwist nieeemals gerechnet, was auch (leider) nicht mehr viele Bücher schaffen.

Ich konnte relativ unvoreingenommen an das Buch heran gehen, da ich den Film vorher nicht gesehen hatte und mir auch der Comic in den Details unbekannt war. Umso mehr bin ich nun eingefleischter Wonder Woman Fan und werde meine bestehenden Bildungslücken schnell beheben!

Der dtv Verlag wird bereits ab August 2018 weitere Titel der DC Icons Series verlegen, welche ich mir auch auf keinen Fall entgehen lassen kann! Wonder Woman war mein erstes Highlight 2018! Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 23.05.2019

Punktet mit purer Frauenpower, der Diversität der Protagonisten und originellen Ideen!

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Als bekennender Fan von DC und Fantasy sind in dieser Geschichte für mich zwei unschlagbare Gründe zusammengekommen, dieses Buch zu kaufen. Ich kenne zwar weder die Originalgeschichte von Catwoman aus ...

Als bekennender Fan von DC und Fantasy sind in dieser Geschichte für mich zwei unschlagbare Gründe zusammengekommen, dieses Buch zu kaufen. Ich kenne zwar weder die Originalgeschichte von Catwoman aus diversen Comics, noch habe ich bislang ein Buch von Leigh Bardugo gelesen, ich bin aber durch den neuen Kinofilm schon in Kontakt mit dieser Protagonistin gekommen und habe viel Positives über die etlichen Bücher der Autorin gehört. Auch wenn mich diese Geschichte gut unterhalten und mitreißen konnte, würde ich dem Slogan "Fantasy at its best" auf dem Einband entschieden widersprechen. Der Schwerpunkt des Romans liegt auf Survival-Action und trivialen Teenie-Problemen, weshalb man die Geschichte mehr als Jugendbuch und weniger als Fantasy-Roman lesen sollte, um nicht enttäuscht zu werden.


"Was ist sie?", murmelte er so leise, dass nur Alia es hören konnte. Eine Amazone Geboren aus Krieg und dazu bestimmt, von niemand anderem außer sich selbst regiert zu werden. Aber es war nicht an ihr, dieses Geheimnis preiszugeben.
"Keine Ahnung", sagte Alia. "Ich bin einfach nur froh, sie auf unserer Seite zu haben."


Das Cover gefällt mir im Vergleich zu "Catwoman - Diebin von Gotham City" sehr gut, da es zu den anderen Gestaltungen der DC-Icons-Reihe passt und den Wow-Effekt des Originalcovers durch leichte Abwandlungen nicht verloren hat. Mit dem tosenden Meer und den steilen Klippen in blau-schwarzen-Kontrasten ergibt sich ein Eye-Catcher-Effekt und durch das leuchtend-rote Wonder-Woman-Zeichen im Mittelpunkt sieht man nicht so viel von der geheimnisvollen Frau, die dahinter mit kampfbereit verschränkten Armen zu sehen ist. Im Gegensatz zum Cover von Catwoman bleibt es bei Andeutungen wie Dianas Armbänder, ihre langen braunen Haare oder den sternförmigen Herzensstein - der Rest wird der Fantasie überlassen.


Erster Satz: „Man tritt nicht zu einem Wettkampf an, um zu verlieren“


Diese nicht gerade ermutigenden Worte ihrer Mutter Hippolyta klingen Diana in den Ohren, als sie zum Wettlauf der Amazonen antritt. Um ihrer Mutter keine Schande zu bereiten und endlich allen zu beweisen, dass sie ebenfalls ein Daseinsrecht auf der Insel hat, auch wenn sie dort geboren und nicht durch Kampf dorthin gelangt ist, will sie den Wettlauf eigentlich unbedingt gewinnen. Als dann aber ein Mädchen in Not um Hilfe schreit, verstößt sie gegen das Gesetz, keine Menschen auf Themyscira zu bringen und rettet ihr das Leben - was furchtbare Folgen für die Insel hat. Um ihren Fehler wieder gutzumachen, muss sie Alia so schnell wie möglich von der Insel wegbringen. Doch vom Orakel erfährt Diana, dass Alia kein gewöhnliches Mädchen ist, sondern eine Kriegsbringerin, deren erwachende Macht bald zu einem neuen Weltkrieg führen wird. Diana hat nun zwei Möglichkeiten: entweder sie tötet die Kriegsbringerin oder sie versucht in einem riskanten Ritual sowohl Alia als auch die ganze Welt zu retten....

Wer sich gut mit den Comics oder dem Filmmaterial auskennt sieht sofort - wir haben es hier mit einer stark abgewandelten Story des Wonder-Woman-Materials zu tun, in die viele bisher neue Inhalte mit einspielen. Die Ideen mit dem Fluch der Kriegsbringerin, dem düsteren Orakel, ihre Reise ins moderne New York und ihr Abenteuer an der Seite einiger junger Außenseiter peppen die Geschichte auf erfrischende Art und Weise auf, ohne den Wiedererkennungswert zu verfremden. Der Ausgangsort der Mission, die Insel der Amazonen (Themyscira), bleibt wie bekannt, Diana beeindruckt mit schönem Aussehen, knappem Lederoutfit und krassen Stunts und am Ende wird die Welt gerettet - typischer Superheldenstoff eben. Die Art und Weise, wie Leigh Bardugo ihre eigene Geschichte erzählt, die trotzdem den Geist des Originals in sich trägt, hat mir gut gefallen. So haben wir es hier mit einem bunten Mix aus den Technologien und Tücken der Moderne, dem Auftritt etlicher Helden, Monster und Gottheiten aus der griechischen Mythologie und einer Prise Teenie-Problemen zu tun.


"Vielleicht ist es leichter, einfach unsichtbar zu sein, statt sich die ganze Zeit Gedanken darüber zu machen, was die anderen von einem denken." "Aber auch dafür entscheidet man sich, oder?", fragte Nim überraschend leidenschaftlich. "Die Leute werden immer schauen und sich ein Urteil bilden. Warum also nicht wenigstens mit einem auffallenden Look darauf antworten, anstatt sich wegzuducken?"


Was ich hingegen entschieden kritisieren muss, ist dass die Geschichte sich zu sehr auf die oberflächliche Lebenswelt der Protagonisten, auf ihre Dynamik und auf ästhetische Kampfszenen konzentriert und dabei wichtige Hintergründe und einen komplexeren Zusammenhang etwas vernachlässigt. Durch die Erzählweise aus mehreren Perspektiven und das mehrmalige Wechseln des Handlungsortes wird zwar immer eine Grundspannung gewährleistet, gerade im Mittelteil sind bei mir aber doch ein paar Fragezeichen aufgetaucht, sodass ich mich nicht so ganz auf die fröhlich vor sich hin hinplätschernde Geschichte einlassen konnte. Ich meine, die Protagonisten stehen unter immensem Zeitdruck und müssen dringend die Welt retten, aber sie feiern erstmal eine Party und kümmern sich ausgiebig um ihre Garderobe. Dann werden sie auf einem offiziellen Empfang von Elitekämpfern angegriffen, ihr Flugzeug wird abgeschossen und zeitweise sind griechische Gottheiten in goldenen Streitwägen hinter ihnen her aber es bleibt dabei völlig unerwähnt, welche Leute sie jetzt eigentlich aus welchem Grund genau verfolgen und wie sie an ihre Mittel und Informationen kommen - die einzige Andeutung ist die Sprache der Angreifer (natürlich sind es mal wieder die bösen Deutschen). Die ganzen Vorkommnisse scheinen eher als netter Spannungsfaktor und als Möglichkeit für Diana zur Demonstration ihrer Fähigkeiten gebraucht zu werden, als dass sie wirklich in die Geschichte eingebaut werden. Das finde ich sehr schade. Denn aus den Verstrickungen im Hintergrund hätte man mehr machen können als nur ein nettes Aufhübschen der Handlung.


"Wir können nichts dafür, wie wir auf die Welt gekommen sind. Wir können nichts für das, was wir sind, wir können nur entscheiden, welches Leben wir führen wollen"


Ein zweiter Kritikpunkt, den ich unbedingt anbringen muss, ist die fehlende emotionale Tiefe. Wir beschäftigen uns zwar viel mit den Gedanken und Gefühlen von Diana und Alia, dennoch kam bei mir relativ wenig davon an und elementare Gefühle wie Angst, Verzweiflung oder Trauer werden einfach ignoriert. Ein Schiff voll mit Alias Freunden verunglückt, unschuldige Menschen werden auf einem Empfang erschossen, sie glaubt ihren Bruder für kurze Zeit tot, sie springt aus einem abstürzenden Flugzeug und das Schicksal der Welt lastet auf ihren Schultern - und alles was sie an emotionaler Beteiligung zustande bekommt ist sich auf naive, kindliche Art und Weise über ein Liebesbrief zu grämen, den sie vor Jahren mal geschrieben hat (was beim Wahrheit-oder-Pflicht-Spielen mit dem magischen Lasso zu Tage kommt!?!). Da muss ich mich schon fragen, was sich Leigh Bardugo hier gedacht hat. Die Protagonisten verhalten sich an vielen Stellen, als wären sie auf einem Camping-Ausflug und nicht auf einer Heldenreise von immenser Bedeutung.


„Oh Mann, kommst du etwa aus einer dieser Fördern-und-Fordern-Familien? Ich glaube nicht an diesen Quatsch.“
„Warum nicht?“, fragte Diana.
„Weil wir von der ganzen Welt ständig zu hören bekommen, was wir alles nicht können und dass wir nicht gut genug sind und all das. Die Leute bei dir zu Hause sollten auf deiner Seite stehen. Nur Menschen, für die es das Wort unmöglich nicht gibt, schreiben Geschichte, weil sie nie aufhören es zu versuchen.“


Auch der Schreibstil passt eher zu einem flotten Jugendroman als zu dem Fantasy-Epos, als das der Roman beworben wurde und den ich erwartet hätte. Ich mochte zwar ihre flüssigen Beschreibungen, dennoch erreichte ihr Stil nur an wenigen Stellen die Tiefgründigkeit, die ich bei Fantasy-Romanen erwarte.

Gut gefallen haben mir jedoch die Nebencharaktere wie zum Beispiel Nim und Theo und die allgemeine Anlegung der Protagonisten. Wie auch schon die gesamte DC-Icons-Reihe ist die Geschichte sehr auf Diversität ausgelegt. Nim ist eine bisexuelle Inderin, Alia und ihr Bruder Jason sind dunkelhäutige Waisenkinder mit griechischem Hintergrund und Theo ist ein dünner Technik-Nerd. So ist jeder der Protagonisten auf seine Art anders und ein Außenseiter, der nicht die Erwartungen des Umfelds erfüllt und darunter zu leiden hat. Die leise Kritik am Patriarchat und Rassismus, die immer mal wieder durchscheint, ist in meinen Augen ein riesiger Bonuspunkt. Genauso gut haben mir die feministischen Anklänge gefallen. Endlich haben wir es mal mit einer Geschichte zu tun, in der die Mädels sich gegenseitig retten und dafür keinen Typen brauchen. Besonders in den Vordergrund will ich da Diana stellen, die unerbittlich für ihre Freunde kämpft, dabei aber vor allem eine Botschafterin von Wahrheit, Liebe und Frieden ist. Mich hat ihr Charakter schon immer fasziniert und in dieser Version kommt sie besonders gut zur Geltung.
Durch den bunten Mix an Protagonisten ergeben sich viele witzige Dialoge und außerdem wird die Bedeutung von Freundschaft und Loyalität immer wieder groß geschrieben. Vor allem die erfrischenden Szenen wenn Diana auf die Wunder der modernen Welt wie Google trifft, sind zum kaputt lachen.


"Alia hob den Finger. "Google weiß alles, Google sieht alles"
"Google", wiederholte Diana. "Ist Google einer eurer Götter?"



Das Ende beinhaltet einen überraschend heftigen Showdown mit einer 360°-Wendung, die allerdings ein wenig an den Haaren herbeigezogen scheint, da mir sowohl die Motive als auch die Ziele der plötzlich bösen Person nicht ganz klar waren. Das wäre in meinen Augen nicht notwendig gewesen. Da hätte sich die Autorin lieber den offenen Fragen und Handlungsenden gewidmet, die im Ende nicht abgedeckt und beantwortet werden, anstatt mich mit dieser abstrusen Wendung zu verwirren.




Fazit:

"Wonder Woman" punktet mit purer Frauenpower, der Diversität der Protagonisten, feministischen Anklänge, originellen Ideen, die den typischen Superhelden-Stoff etwas aufpeppen, viel Humor und mit dem Auftritt etlicher Helden, Monster und Gottheiten aus der griechischen Mythologie. Für meinen Geschmack fehlt hier jedoch emotionale Tiefe, komplexere Zusammenhänge werden zugunsten von Teenie-Problemen vernachlässigt und die 360°-Wendung am Ende konnte nicht überzeugen.

Veröffentlicht am 26.03.2018

Überraschendes Ende!

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In diesem Buch lernen wir eine junge Diana kennen, sie ist noch nicht die großartige Kriegerin die wir kennen und lieben, sie steht am Anfang ihres Heldentums. Aufgewachsen auf einer Insel, umgeben von ...

In diesem Buch lernen wir eine junge Diana kennen, sie ist noch nicht die großartige Kriegerin die wir kennen und lieben, sie steht am Anfang ihres Heldentums. Aufgewachsen auf einer Insel, umgeben von Heldinnen, ist sie allein und versucht sich immer wieder zu beweisen. Als sie das Mädchen vor dem Tod bewahrt, weiß Diana nicht, was sie eigentlich getan hat…

Ein junges Mädchen, auf der Suche nach ihrem Weg. Das ist eigentlich unsere Protagonistin. Sie ist recht eigen in ihrem Denken und durch ihr behütetes Leben auf der Insel der Amazonen besitzt sie nicht kein Kontakt zu gleichaltrigen Mädchen, geschweige davon zu Jungs. Aber Diana ist sehr sympatisch und landet durch gewissen Umstände in einer, für sie neuen Welt (unsere Welt), die sie nur von Büchern kennt. Auch wenn sie keine Ahnung hat von allem, legt sie einige coole Sprüche und Aktionen hin und möchte Alia helfen, bzw. der ganzen Welt. Mir gefällt es, wie Diana interpretiert wurde, nur hätte ich sie gerne mehr in Aktion gesehen und mehr von ihrer Zerrissenheit oder Gedanken gelesen. In der Hinsicht wurde mehr Rücksicht auf Alia genommen und die beiden Teilen sich die Rolle der Hauptperson in dem Buch, meiner Meinung nach.
Bereits nach den ersten Seiten merkt man, dass die Zielgruppe für das Buch Jugendliche sind. Die Sprache ist locker, modern und die Beschreibungen genau, nicht zu ausschweifend. Es gibt viele Dialoge zwischen den Charakteren und ein kleines Liebeswirrwarr findet ebenfalls Platz zwischen den Seiten. Hin und wieder gab es Stellen, die waren langatmig, als wäre was dazwischen geschoben worden und ich sah mich das Buch zur Seite legen. Sonst liest es sich im großen und ganzen wie ein Actionfilm, spannende und mit Action gefühlte Situationen und zum Ende ein richtig großer Knall mit einer Wendung in der Geschichte, die mich richtig überrascht hat.

Besonders interessant und gut hat Leigh Bardugo Fantasy, Superhelden und Wissenschaft in einem Buch kombiniert, wodurch wir eine interessante und durchdachte Handlung haben. Die Sage über die Haptandra, die Insel der Amazonen und die vielen weiteren kleinen Details rundeten die Geschichte gut ab und brachte mehr Tiefe rein.


Trotz seiner kleinen Mängel hat mich das Buch gut unterhalten und die Autorin hat eine Diana geschaffen mit der wir uns alle identifizieren können. Neben den vielen Kämpfen und actionreichen Szenen, geht es auch um das Thema Freundschaft und Familie und bietet damit dem Leser am Ende mehr, als man erwartet hat.