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Veröffentlicht am 24.05.2019

Grausame Morde

Die Elemente des Todes
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Elemente des Todes von Axel Petermann und Autor Claus Cornelius Fischer vom Knaur-Verlag, hat 446 Seiten auf meinem Reader, die in 71 Kapitel aufgeteilt sind. Im Anschluss erfährt man noch etwas über die ...

Elemente des Todes von Axel Petermann und Autor Claus Cornelius Fischer vom Knaur-Verlag, hat 446 Seiten auf meinem Reader, die in 71 Kapitel aufgeteilt sind. Im Anschluss erfährt man noch etwas über die Autoren.

Ich bin sehr schwer in dieses Buch hinein gekommen. Bis ca. 100 Seiten war es für mich durch die ständigen Zeitwechsel sehr schwierig, dem Geschehen zu folgen. Auch der Schreibstil war anfangs etwas kompliziert. Danach wurde es sehr viel besser und ich konnte flüssiger lesen.
Das Buch beginnt mit dem Auszug der Selbstbeschreibung eines Täters. Er hat seine Opfer je nach Alter nach den Elementen des Periodensystems benannt.
Hauptkommissar Kiefer Larsen hat noch mit den Folgen eines schrecklichen privaten Geschehens zu kämpfen, kommt gerade aus den USA zurück und ermittelt nun, 1996, mit Oberkommissarin Mareike im Fall Lothar Schmidt, Zeuge im Mordfall Robert Kosinski. Was zu Beginn wie ein Unfall aussah, wurde schnell zu einem Mord. Larsen erinnert sich, dass es eine weitere Zeugin gibt und bangt um ihr Leben.
Für Larsen und seine Kollegen ist der Täter relativ schnell bekannt, aber die Beweise sind noch nicht gefunden. Dazu muss er sich in den Täter hinein versetzen.

Nach den Anfangsschwierigkeiten war es ein sehr gutes und spannendes Buch. Die Detailbeschreibung der Taten war schon heftig, mag man sich eigentlich gar nicht vorstellen wollen.
Die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so auch aus Sicht des emotionslosen, kaltblütigen Mörders. Es war sehr interessant, was er sich so dachte. Aber auch, wie es seinen Freunden ging und wie sie sich die Taten „schön“ redeten.
Daniel Becker ist ein arroganter, manipulativer Mann, ein „John Travolta“, der bei den Frauen gut ankommt. Das nutzt er auch redlich aus, denn er hat ein geheimes sadistisches Hobby. Auch sein Freund Moritz Vogel ist eigentlich nur ein Handlanger.
Und Nicole, die eigentlich Grit heißt, hat ihr Leben nie in den Griff bekommen. Das hat mir irgendwie leidgetan für sie. Ob ihre Tochter bei den Pflegeeltern gut untergekommen ist, wurde gar nicht weiter erwähnt. Diese waren schon etwas komisch. Da es eine wahre Geschichte ist, hoffe ich, dass es der Kleinen gut ging.
Das Cover weckt auch schon das Interesse und passt sehr gut zur Geschichte.
Insgesamt ist es ein absolut lesenswertes Buch mit grausamen Detailschilderungen, einem selbstverliebten Täter und einem hochmotivierten Ermittler.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Wahnsinnig spannend

Abgeschlagen
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„Abgeschlagen“ von Michael Tsokos hat 454 Seiten auf meinem Lesegerät, die in 3 Teile mit 108 Kapiteln eingeteilt sind. Die einzelnen Kapitel sind mit Datum und Ort der Handlung überschrieben, sodass man ...

„Abgeschlagen“ von Michael Tsokos hat 454 Seiten auf meinem Lesegerät, die in 3 Teile mit 108 Kapiteln eingeteilt sind. Die einzelnen Kapitel sind mit Datum und Ort der Handlung überschrieben, sodass man immer voll im Geschehen ist.
Es ist die Vorgeschichte zu „Abgeschnitten“, als Paul Herzfeld noch Assistenzarzt am Institut für Rechtsmedizin in Kiel ist.

In dem Buch wird über mehrere Todesfälle berichtet, auf die nicht allzu intensiv eingegangen wird, bei denen man aber im Laufe der Geschichte die Aufklärung erfährt. Also erst einmal die ganz alltägliche Arbeit am Rechtsmedizinischen Institut.
Als eine ermordete Frau gefunden und untersucht wird, hat Prof. Dr. Schneider sofort ein Mordwerkzeug parat, was die anderen Anwesenden doch sehr überrascht. Er will den Fall schnell abschließen und findet auch einen Schuldigen.
Herzfeld stößt auf Ungereimtheiten und beginnt eigene Ermittlungen anzustellen, findet dabei einige interessante Dinge heraus, die auch die Vergangenheit betreffen. Dadurch kommt er dem Täter sehr nahe und begibt sich selbst und seine Familie in große Gefahr.

Die Charaktere sind sehr unterschiedlich. Schneider ist mir sehr unsympathisch. Er ist ein aufgeblasener, egoistischer Narzisst, der sich am liebsten vor Fernsehkameras und in der Presse sieht. Dagegen ist Paul ein eher ausgeglichener, unkomplizierter und sehr sympathischer Mensch, der lieber im Hintergrund agiert. Manchmal kommt er mir etwas naiv vor in seinen Handlungsweisen. Aber fachlich ist er sehr kompetent.

Die Arbeit der Rechtsmedizin ist zwar recht detailliert, aber sehr sachlich und interessant dargestellt. Dabei wird auf übermäßige Fachbegriffe verzichtet, es ist alles gut zu verstehen und bildhaft vorstellbar.

Das Buch ist aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, was es noch spannender macht. Der Schreibstil ist sehr gut und flüssig lesbar.
Insgesamt ist es eine wahnsinnig spannende Geschichte und ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Sehr schöner, ruhiger Krimi

Lago Mortale
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„Lago Mortale“ von Giulia Conti ist ein Piemont-Krimi vom Atlantik-Verlag. Das Buch hat 242 Seiten und 45 Kapitel.

Simon Strasser hat seinen Job als Polizeireporter in Frankfurt gekündigt und seinen ...

„Lago Mortale“ von Giulia Conti ist ein Piemont-Krimi vom Atlantik-Verlag. Das Buch hat 242 Seiten und 45 Kapitel.

Simon Strasser hat seinen Job als Polizeireporter in Frankfurt gekündigt und seinen Traum vom Leben am Wasser in Italien verwirklicht. Mit ihm zusammen lebt seit Kurzem Nicola, die Tochter seiner Ex-Freundin. Als er von seiner Terrasse aus ein Segelboot beobachtet, welches anscheinend führerlos ist, paddelt er hin und findet den toten Marco Zanetti, Sohn aus einer Fabrikantenfamilie. Im Rahmen der Befragung trifft er auch Marescialla Carla Moretti wieder, die Polizistin im Ort. Letztendlich geht die Polizei von einem Segelunfall aus und stellt die Ermittlungen offensichtlich ein.
Simon lässt der Fall aber keine Ruhe, er weiß, dass Marco ein sehr guter Segler war und ein Unfall eher unwahrscheinlich ist. Auch ergeben sich bei der Untersuchung von Marco’s Umfeld einige Ungereimtheiten, denen Simon auf den Grund gehen will. Dabei findet er so einiges über ihn, seine Familie, seine Freunde und Feinde heraus.

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es ist ein eher ruhiger Krimi, ohne blutige und reißerische Szenen. Teilweise kam ich mir eher wie in einem Reiseführer vor. Die italienische Mentalität wurde sehr gut beschrieben. Auch die Landschaften konnte ich mir gut vorstellen. Durch Simon’s deutsche Wurzeln hatte er auch immer einen guten Vergleich zwischen den beiden Ländern und fühlt sich in Italien inzwischen mehr verwurzelt als in Deutschland. Er hat auch viele gute Freunde gefunden, die ihm bei seinen Recherchen behilflich sind. Sein Privatleben ist auch nicht ganz einfach. Seine Freundin lebt und arbeitet in Frankfurt, wodurch sie sich selten sehen. Und Nicola hat auch ihre schwierigen und verschlossenen Phasen. Auch alle anderen Charaktere waren sehr gut und anschaulich beschrieben. Die Unterschiede zwischen den Einheimischen und der Fabrikantenfamilie waren gut herausgearbeitet.
Ich hoffe, es gibt weitere Fälle mit Simon.
Auch das Cover gefällt mir sehr gut, so typisch italienisch.

Veröffentlicht am 24.05.2019

Sehr spannend

Boshaft
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„Boshaft“ von Frank Esser hat 171 Seiten auf meinem Reader, die in 37 Kapitel eingeteilt sind. Einige sind mit Tag und Datum überschrieben.
Lukas Sontheim überfährt beinahe eine junge Frau. Als er ihr ...

„Boshaft“ von Frank Esser hat 171 Seiten auf meinem Reader, die in 37 Kapitel eingeteilt sind. Einige sind mit Tag und Datum überschrieben.
Lukas Sontheim überfährt beinahe eine junge Frau. Als er ihr helfen will, sieht er ihre Verstümmelungen und erinnert sich an sein anderes Leben, als er noch Hauptkommissar bei der Kölner Mordkommission war. Damals hat der „Schlächter“ fünf Studentinnen entführt, gefoltert und getötet. Und Lukas‘ Albtraum begann. Außerdem musste er noch eine persönliche Tragödie verarbeiten, was ihn seinen Job kostete.
Jetzt scheint alles von vorn zu beginnen, nur ist er nicht mehr bei der Polizei. Hatten sie damals den Falschen verhaftet? Oder gibt es einen Nachahmungstäter? Sein ehemaliger Kollege Brenner ermittelt in dem Fall und die beiden begegnen sich wieder.
Durch seine jahrelangen Erfahrungen als Polizist kennt Lukas die Ermittlungsmethoden und macht sich nun selbst auf die Suche nach dem Täter. Eine große Hilfe ist ihm dabei der Hacker OneZero. Im Laufe der Ereignisse wird es immer persönlicher für Lukas und er selbst wird zu einem Verdächtigen.

Das ist ein sehr spannendes und grausames Buch. Die Folterszenen sind ziemlich detailliert beschrieben und nichts für schwache Nerven. Ich konnte gar nicht alle lesen.
Das Buch lässt sich sehr gut und zügig lesen, die Kapitel haben genau die richtige Länge. Durch die Perspektivwechsel zwischen Ermittlern und Opfer wird der Spannungsbogen permanent aufgebaut.
Über Lukas erfährt man anfangs nicht so viel, aber im Laufe der Geschichte lernt man ihn besser kennen. Der Täter war für mich bis zum Schluss unbekannt, was mir sehr gefallen hat.

Auch das Cover passt prima zur Geschichte und lässt schon Schlimmes vermuten.

Veröffentlicht am 20.05.2019

Der Hirte und seine Schafe

Der Seelenhirte
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„Der Seelenhirte“ von Elias Haller ist ein Taschenbuch von Edition M, es hat 375 Seiten, die in 72 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Klara Frost.
Der Einstieg in das Buch ist mir nicht leicht ...

„Der Seelenhirte“ von Elias Haller ist ein Taschenbuch von Edition M, es hat 375 Seiten, die in 72 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Klara Frost.
Der Einstieg in das Buch ist mir nicht leicht gefallen. Nicht wegen der Schreibweise, sondern wegen der Grausamkeiten, hauptsächlich an Tieren.
Das Thema der Schafe zieht sich durch das gesamte Buch. Es beginnt im Prolog, als ein Junge das Buch „Vom Schlachten der Schafe“ zu seinem 13. Geburtstag geschenkt bekommt. Später wird die Familie des Schafzüchters Rodenberg brutal ermordet, die Schafe freigelassen, die dann teilweise überfahren wurden.
Klara Frost ermittelt und muss auch noch einen Praktikanten mitschleppen. Oliver Paulsen ist ausgerechnet der Großneffe des Polizeipräsidenten und komplett ungeeignet für den Polizeidienst. Er ist eine nervende Quasselstrippe und geht Klara gehörig auf die Nerven. Sie beschäftigt ihn damit, bestimmte Bücher zu finden.
Es geschehen weitere Morde mit gleichem oder ähnlichem Tatverlauf. Paulsen stößt bei seiner Suche auf ein Buch ‚Die 5. Tugend“ von Dominik Israel. Klara kennt dieses schon, weil sie dem Autor vor einiger Zeit einige Fragen zur Polizeiarbeit beantwortet hatte. Das Buch weist viele Ähnlichkeiten zu den aktuellen Fällen auf und schnell wird Israel zu einem Tatverdächtigen.
Auch Paulsen muss eine unschöne Begegnung mit einem Schaf machen.

Das Buch hat mir, trotz der toten Tiere, sehr gut gefallen. Es war von der ersten Seite an bis zum rasanten Ende super spannend. Die Kapitel sind recht kurz gehalten, sodass es sich recht schnell lesen ließ.
Einige Charaktere kennt man ja schon aus den Vorgängerbüchern. Und auch die neuen Personen sind sehr gut beschrieben.
Klara muss zudem noch mit persönlichen Dingen kämpfen, sie bekommt obszöne Anrufe, weil in ihrem Namen eine Annonce aufgegeben und sie auf einer Internetseite angeboten wurde. Aber in ihrer ganz eigenen Art bekommt sie alles in den Griff.
Im Buch enthalten sind Auszüge aus dem Buch ‚Die 5. Tugend‘, welche auch sehr interessant sind und dessen Protagonistin Elli Stolz Ähnlichkeiten zu Klara aufweist.
Im Laufe der Geschichte hatte ich sehr viele Tatverdächtige, aber am Ende war doch nicht der richtige dabei. Der war dann doch eine Überraschung.
Das Cover gefällt mir auch sehr gut, obwohl ich den Bezug zur Taube nicht herstellen kann. Ich hätte eher ein Schaf erwartet.