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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.05.2019

Gute Idee schwach umgesetzt

Gefangen im Riesenbuch (3)
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Emily soll bis zum nächsten Schultag ein Buch gelesen haben, dabei liest sie gar nicht gern und wäre viel lieber mit ihrem Sitzscooter unterwegs. Doch plötzlich findet sie sich wieder in einer geheimnisvollen ...

Emily soll bis zum nächsten Schultag ein Buch gelesen haben, dabei liest sie gar nicht gern und wäre viel lieber mit ihrem Sitzscooter unterwegs. Doch plötzlich findet sie sich wieder in einer geheimnisvollen Welt, eingesperrt in einem Gebäude, das wie ein Buch aussieht, zusammen mit Julian, der sie hineingezerrt hat. Und dann behauptet ihr Begleiter auch noch, dass das Riesenbuch sofort sterben wird, wenn sie es nicht sofort retten…

Dies ist einer der Bände um die Fantasy-Reihe in Mirathasia, dem Land der Fantasie, zu dem nur Kinder Zugang haben. Während dieses Land für alle Lesefüchse ein Paradies ist, fühlt Emily sich nicht darin wohl: So viele Bücher, das sind ihr eindeutig zu viele, wie überhaupt dieses Riesenbuch, in dem sie sich plötzlich ohne Ausgang wiederfindet. Das Buch wendet sich an Kinder ab 9 Jahren und möchte ihre Lesebegeisterung wecken bzw. weiter anfachen. Die Beschreibung von Mirathasia ist sehr eindrucksvoll, die Autorin hat viele fantastische Ideen eingearbeitet, und das beigelegte Blatt mit einer Zeichnung dieses Erlebnislandes ist sehr spannend ausgefallen. Doch fürchte ich, dass genau jene Kinder wie Emily, die gar nicht gerne lesen, überhaupt nicht von diesem Buch angesprochen werden, und auch Emilys Veränderung ist nicht wirklich nachvollziehbar. Überhaupt kann ich mich ganz schlecht in sie hinein fühlen. Das Buch ist im Selbstverlag erschienen, und dementsprechend ist das Buch als Paperback und mit gerade mal knapp 80 Seiten eher etwas teuer geraten.

Wirklich überzeugt hat mich das Buch nicht. Die Träume, die dahinterstecken, bieten einiges an Potenzial, das aber m.E. noch nicht ganz ausgereift ist. Mich hat das Buch nur bedingt begeistern können.

Veröffentlicht am 25.05.2019

Eigenwilliger Mix aus biografischen Elementen und Fiktion

Düsternbrook
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Der kleine Axel wächst in Kiel-Düsternbrook auf in einem scheinbar behüteten Umfeld in einer gutbürgerlichen Familie. Der Leser begleitet ihn in seinen Kindheits- und Jugendjahren, bis er seine Berufung ...

Der kleine Axel wächst in Kiel-Düsternbrook auf in einem scheinbar behüteten Umfeld in einer gutbürgerlichen Familie. Der Leser begleitet ihn in seinen Kindheits- und Jugendjahren, bis er seine Berufung als Schauspieler findet.

In einem Mix aus biografischen Elementen und Fiktion erzählt der Autor Axel Milberg Anekdoten, die er lose aneinander knüpft. Dabei passt er den Stil der Erzählung dem Alter seines Protagonisten an, sein kleiner Junge erzählt im kindlichen Ton und gewinnt auch in der Sprache immer mehr an Alter. Allerdings fehlt ein begleitender roter Faden, die Szenen wirken oft willkürlich aneinandergereiht und so mancher Handlungsfaden wird nicht beendet. Durch die Aneinanderreihung der Ereignisse ist es oft schwer, das Alter des Protagonisten einzuschätzen, vor allem in den Kindheitsjahren sind die Erzählungen nicht chronologisch. Es gibt einige verstörende Ereignisse, die, aus der Sicht des Kindes, einiges nur andeuten, worin jedoch eine Menge emotionaler Sprengstoff steckt. Das alles machte es mir schwer, einen Bezug zu Axel und zu seiner Familie zu bekommen.

So bin ich am Ende des Buches etwas ratlos zurückgeblieben, welches Ziel der Autor verfolgte, als er mich zu dieser Reise in das Leben von Axel einlädt. Wirklich überzeugen konnte mich diese Lektüre nicht.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Wichtiges Thema

Google Unser
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Die Digitalisierung unseres Alltags hat bereits große Ausmaße angenommen. Die Unternehmen aus dem Silicon Valley bedienen sich bei der Formulierung ihrer Zukunftsvisionen und ihren Marketingstrategien ...

Die Digitalisierung unseres Alltags hat bereits große Ausmaße angenommen. Die Unternehmen aus dem Silicon Valley bedienen sich bei der Formulierung ihrer Zukunftsvisionen und ihren Marketingstrategien den Traditionen der Religion. Wir sind alle längst zu Gläubigen der neuen Technologien geworden.

Der Autor Christian Hoffmeister greift die Alltäglichkeiten unseres Lebens auf, die uns inzwischen so vertraut sind, wie es noch vor einer Generation überhaupt nicht war: Kaum einer kann sich noch vorstellen, wie ein Alltag ohne Digitalisierung überhaupt möglich war. Im Vergleich zur Religion, die die Menschheit nun schon einige Zeit länger begleitet, legt er dar, wie sehr die neuen Technologien sich an die Muster der Religion anlehnen.

Einige der Ausführungen des Autors sind all jenen bekannt, die sich bereits mit der Kehrseite der neuen Technologien beschäftigen. Über die Datensammelwut von Google und Co. müsste man inzwischen Bescheid wissen. Doch wie sehr diese Firmen in unsere Lebensgestaltung eingreifen möchten, das merkt man nur, wenn man ihnen allzeit kritisch gegenüber tritt. Ein nachdenklicher Umgang mit ihrem alltäglichen Gebrauch ist angebracht. Der immer wieder sehr humorvolle Ton der Argumentierung lockert die Lektüre auf.

Doch so sehr der Autor sich auslässt über die Firmen des „Silicon Valley“, letztendlich verharrt er in der Beschreibung der Situation. Eine echte Schlussfolgerung, wie ich als Leser und Nutzer darüber hinaus tätig werden kann, fehlte mir. Dadurch wirkt das Buch, als wäre es als Tiger gestartet und als Bettvorleger gelandet. So stehe ich diesem Sachbuch sehr ambivalent gegenüber: Ein wichtiges Thema spannend aufbereitet – aber mittendrin stecken geblieben.

Veröffentlicht am 08.05.2019

Spannender Plot, schwierige Umsetzung

Eisige Tage
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Bei eisiger Kälte wird in Leipzig in einem Auto die Leiche eines Anwalts entdeckt. Die beiden Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic graben bei ihren Ermittlungen bald in einem Sumpf krimineller Verstrickungen: ...

Bei eisiger Kälte wird in Leipzig in einem Auto die Leiche eines Anwalts entdeckt. Die beiden Kommissare Hanna Seiler und Milo Novic graben bei ihren Ermittlungen bald in einem Sumpf krimineller Verstrickungen: Im Besitz des Toten findet man unter anderem das Foto einer Minderjährigen, die seit einer Woche vermisst wird. Währenddessen sucht Elise die Liebe, die ihr in ihrem gutsituierten, aber lieblosen Heim fehlt. Ihr neuer Freund scheint genau der Richtige zu sein. Was aber hat die Russenmafia in Leipzig mit dem Verschwinden minderjähriger Mädchen zu tun?

Mit „Eisige Tage“ behandelt der Autor Alex Pohl das emotional hoch belastete Thema Kinderprostitution - ein skrupelloses, menschenverachtendes Verbrechen. Ungeschönt beschreibt der Autor die Ereignisse, die junge Ausreißerinnen in große Gefahr bringen. Die Brutalität des Geschehens schimmert jederzeit durch. Die Russenmafia wird als weiteres Thema mit hineingearbeitet, auch hier blitzt die Gefahr jederzeit durch. Dennoch bleiben die Puzzlestücke des Kriminalfalls lange wie verwischt, es ist schwierig für den Leser mitzuraten und die passenden Stücke zu finden. So fiel es mir nicht leicht, die Handlungen der Protagonisten vorauszusehen und nachzuvollziehen, überhaupt tat ich mich schwer mit den jeweiligen Protagonisten. Die beiden Ermittler bleiben dabei sehr blass, ihre private Situation wird nur angerissen – zuviel, um darüber hinwegzusehen, zu wenig, um sich als Leser ein aussagefähiges Bild davon zu machen. Die zeitlichen und räumlichen Sprünge der Erzählung erschwerten es mir zusätzlich, mit dem Schreibstil des Autors zurechtzukommen. Ich brauchte lange, um mich in der Geschichte zurechtzufinden.

So beklemmend die Erzählung deshalb ist, so anstrengend fand ich das Buch zu lesen. Leider kann ich deshalb nur 3 von 5 Sternen vergeben. Es wird sicher Leser geben, denen der Schreibstil des Autors besser zusagt.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Auf der Suche nach Mr Right

Liebeskummer ist ein Arschloch
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Liebeskummer – jede Frau kennt ihn. Doch wie sollte frau am besten damit umgehen? Wie sollte frau überhaupt mit Männern umgehen, um den Richtigen zu finden? Welche Typen von Männern gibt es, die frau nicht ...

Liebeskummer – jede Frau kennt ihn. Doch wie sollte frau am besten damit umgehen? Wie sollte frau überhaupt mit Männern umgehen, um den Richtigen zu finden? Welche Typen von Männern gibt es, die frau nicht gut tun?

Die Sängerin und Schauspielerin Senna Gammour gibt Ratschläge, die frau in solchen Situationen helfen sollen. Als Comedian erklärt sie die Regeln und Fallstricke in der Liebe, um Mr. Right zu finden und alle anderen (Fuckboys, Arschlöcher und sonstige) gleich links liegen zu lassen. Dabei möchte sie mit ihren Erzählungen Mut machen, damit Frauen sich ihres eigenen Wertes bewusst sind und nicht ihr Licht unter den Scheffel stellen. Tiefsinnig kann (und will) das Buch sicher nicht sein, es möchte vorwiegend unterhalten. Dabei gelingt ihr das im ersten Teil sehr gut, allerdings schleicht sich ein anderer Ton ein, als sie von ihren eigenen Tiefpunkten im Leben erzählt. Hier wird die Geschichte persönlicher, dafür aber erinnert mich manches an eine Rechtfertigung – der Grund dafür ist mir allerdings nicht bekannt. Ich finde auch, dass dies nicht zum Titel passt.

Das Buch spricht vor allem jüngere Frauen an, hier wird die Autorin sicher auf viel Gegenliebe stoßen. Wer die Mischung aus Comedy und persönliche Erzählung mag, geschildert mit einer mehr als schnodderigen Schnauze, wird dieses Buch sicherlich gerne lesen.