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Veröffentlicht am 25.05.2019

Ein Mann, den die Vergangenheit verändert hat, und ein Mädchen, das seine Zukunft verändern möchte

Lies of Love
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In dem Bundle „Lies of Love“ von Whitney G, das zuvor unter dem Namen „No Doubts“ als dreiteilige Reihe veröffentlicht wurde, geht es um den Anwalt Andrew Hamilton und die vermeintliche Anwältin Alyssa. ...

In dem Bundle „Lies of Love“ von Whitney G, das zuvor unter dem Namen „No Doubts“ als dreiteilige Reihe veröffentlicht wurde, geht es um den Anwalt Andrew Hamilton und die vermeintliche Anwältin Alyssa. Andrew passierte vor sechs Jahren etwas Schreckliches, das ihn verändert hat. Seitdem unterhält er keine Beziehungen mehr , weder freundschaftlicher noch romantischer Natur, hat nur noch One-Night-Stands und vor allen Dingen hasst er Lügen. Einzig die Anwältin Alyssa, die er in einem Juristenforum kennengelernt hat, ist so etwas wie eine Freundin geworden und das obwohl sich ihr Kontakt nur auf E-Mails, SMS und Telefonate beschränkt, weil Alyssa sich weigert, ihn persönlich zu treffen. Aus gutem Grund wie Andrew bald feststellen muss.

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Andrew und Alyssa erzählt, wobei Andrew mehr Erzählteile hatte, da es auch immer wieder Kapitel über seine Vergangenheit gab, hauptsächlich in Form von Prologen und dann etwas geballter im späteren Teil der Geschichte. Jedes Kapitel beginnt mit einer Begriffsklärung, größtenteils aus dem juristischen Bereich, die gleichzeitig auch den groben Tenor des Kapitels ankündigt. Da es bei der Geschichte um Anwälte und Recht geht, fand ich das sehr passend, interessant und einfallsreich.
Der Schreibstil lässt sich flüssig lesen und passt zur Geschichte.

Der Prolog hat mich ab den ersten Worten gepackt und irgendwie berührt, da man dort schon bemerkt wie gebrochen und auch verloren Andrew ist, auch wenn er es hinter einer kalten Maske zu verstecken versucht. Generell haben mir die Ausflüge in die Vergangenheit am besten gefallen, da sie nicht nur die Vorgeschichte erzählten, sondern auch sehr emotional und gefühlvoll waren. Ich konnte den Schmerz spüren, aber auch die Liebe und Freude, die er einst empfand.
In der eigentlichen Gegenwartsgeschichte fehlten mir diese Gefühle manchmal. Bei Andrew konnte ich den Gefühlsmangel nachvollziehen, einfach weil er selbst zum innerlichen Eisblock geworden ist, aber bei Alyssa’s Teilen hätte ich mir mehr davon gewünscht. Sie lässt sich so übel von Andrew behandeln und wehrt sich lange kaum. Wieso, beziehungsweise ihre Liebe für ihn, konnte ich nicht ganz nachvollziehen, weil mir diese Gedankengänge zu kurz kamen.

Gut gefallen hat mir die Entwicklung, die beide im Verlauf der Geschichte durchmachen und das in ziemlich authentischem Tempo und aus nachvollziehbaren Gründen. Es war toll zu sehen, wie Alyssa anfängt, für ihren eigenen Traum einer Ballerina zu kämpfen, und aufhört, sich herumschubsen zu lassen.
Auch die Entwicklung der drei Andrews fand ich wunderbar beschrieben und damit meine ich den Andrew vor dem Vorfall, den Andrew nach dem Vorfall und vor Alyssa, sowie den Andrew nach Alyssa. Der mittlere Andrew ist gelinde gesagt ein ziemlicher Mistkerl und wäre mir eigentlich unsympathisch, doch die Autorin erzählt seine Geschichte so, dass ich im Gegenteil eher Mitleid mit ihm hatte und sogar ein wenig Verständnis, auch wenn ich sein Verhalten nicht gutheiße.

Das Buch konnte mich wirklich fesseln, da die Autorin die verschiedenen Erzählstränge so geschickt miteinander verflochten hat, dass ich immer wissen wollte, wie es weiterging. Dabei hatte ich jedoch nie das Gefühl, dass es sich um künstlichen Spannungsaufbau durch Zurückhaltung von Informationen handelte, weil stets die, meiner Meinung nach, richtige Dosis an Informationen geliefert wurde.

Eine tolle Geschichte mit vielschichtigen Charakteren und Problemen in einer Welt des Rechts und Balletts, von Verrat, Lügen und Betrug, aber auch Liebe und Erotik, die ebenfalls reichlich vorhanden ist.

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 16.05.2019

Netter zweiter Teil

Corporate Love - Aiden
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Im zweiten Teil der Corporate Love Reihe von Melanie Moreland geht es um Aiden, den Vizepräsidenten und Sicherheitschef von BAM. Er ist ein Ass in seinem Job, ein loyaler Freund, hat aber auch sein Päckchen ...

Im zweiten Teil der Corporate Love Reihe von Melanie Moreland geht es um Aiden, den Vizepräsidenten und Sicherheitschef von BAM. Er ist ein Ass in seinem Job, ein loyaler Freund, hat aber auch sein Päckchen zu tragen, dass aus Legasthenie und einer schlimmen Kindheit besteht. Daher hält er sich Liebe und Nähe nicht für würdig und stößt Cami immer wieder von sich. Cami ist eine junge Studentin und hat sich in Aiden verliebt, trotz seiner Warnungen, dass er ihr nichts zu geben hat. Sie gibt jedoch nicht auf und dringt immer mehr zu ihm durch, aber niemand kann Zurückweisungen auf ewig ertragen...

Auch der zweite Band wird aus der Ich-Perspektive von Aiden und Cami erzählt, wobei gegen Anfang Aidens Teil deutlich überwiegt, später Camis. Der Schreibstil lässt sich leicht lesen und passt zur Geschichte. Immer wieder werden Rückblicke eingebaut, die ich teilweise jedoch etwas übertrieben fand, weil sie Ereignisse wiedergaben, die erst wenige Minuten zurück lagen.

Aidens Probleme haben mich bereits in Band eins interessiert, weshalb ich gespannt war, mehr darüber zu erfahren. Leider kommt dieser Teil zu kurz und wird auch erst gegen Ende erklärt und für mich mit etwas zu wenig Emotion. Generell hätte ich mir in diese Richtung in Aidens Perspektive mehr gewünscht. Mehr von seinen Gefühlen, seinen Sorgen und Beweggründen anstatt dem künstlich aufgebauschten Geheimnis um ihn.

Gut fand ich, wie vernünftig Cami handelt, wie verständnisvoll sie ist. Obwohl es ihr das Herz zerreißt und sie leidet, bringt sie immer noch Verständnis für ihn auf und sieht ihn nicht als den bösen Weiberheld, sondern als das, was er wirklich ist - ein Opfer seiner Kindheit und Minderwertigkeitsgefühle. Das finde ich generell so schön an der Reihe, dass die Protagonisten vernünftig handeln und es keine künstlichen Streits oder ähnliches gibt.

Wie auch im zweiten Teil soll es hier neben der Liebesgeschichte noch eine Kriminalhandlung geben. Diese war für mich jedoch von Anfang an offensichtlich und wirkte daher recht konstruiert. Insgesamt mangelte es dem Buch an Spannung und Überraschungsmomenten. Es war eigentlich von Anfang an klar, wie alles ablaufen würde. Der Schreibstil und die sympathischen Figuren haben mich dennoch durch die Geschichte getragen.

Das Buch ist Teil einer Reihe und ich würde empfehlen, dass man vorher Teil eins ließt, da man sonst einige Hintergründe sowie die Personen nicht kennt, weil die Autorin auf unendliche Wiederholungen verzichtet, was mir gut gefallen hat. Auch die Geschichte um die anderen beiden Paare wird vorangetrieben, was ich toll fand, da sie mir alle and Herz gewachsen sind.

Insgesamt ein nettes Buch für Zwischendurch, das mit tollen und besonnenen Protagonisten punkten kann, dem es jedoch an Überraschungen oder richtigem Tiefgang mangelt.

Vielen Dank an NetGalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 26.04.2019

spannend, heiß und packend

Deep Six - Rausch der Gefahr
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„Rausch der Gefahr“ ist der Auftaktband der neuen Reihe „Deep Six“ von Julie Ann Walker, die sich um eine Gruppe von sechs Ex Navy Seals dreht, die sich nun im Bergungsgeschäft verdingen möchten. Ihr Hauptziel ...

„Rausch der Gefahr“ ist der Auftaktband der neuen Reihe „Deep Six“ von Julie Ann Walker, die sich um eine Gruppe von sechs Ex Navy Seals dreht, die sich nun im Bergungsgeschäft verdingen möchten. Ihr Hauptziel dabei ist die Bergung der Santa Christina, einem vor Jahrhunderten gesunkenen Schiff, das Unmengen Gold an Bord hatte. Doch ihre Pläne werden durchkreuzt, als plötzlich Olivia Mortier vor ihrer Tür steht und sie um Hilfe bei einer hochbrisanten und streng geheimen Mission bittet. Leo, der „Anführer“ der Truppe, kann sein Glück kaum fassen, denn seit achtzehn Monaten verzehrt er sich nach Olivia, die er bei einem Einsatz in Syrien kennengelernt hat. Da ihnen auch noch ein hübscher Batzen Geld winkt, stimmen die Männer zu und befinden sich schon bald in einem waghalsigen Abenteuer, bei dem es nicht nur um ihr Leben, sondern auch die zart sprießenden Bande zwischen Olivia und Leo geht.

Dies ist das erste Buch, das ich von der Autorin und zum Thema Navy Seals lese. Da ich gerne ab und zu Liebesromane mit Krimi-Touch lese, war ich gespannt, was mich hier erwarten würde und wurde positiv überrascht.
Das Buch wird aus der dritten Perspektive erzählt, wobei Olivia und Leo abwechselnd in den Blick genommen werden, aber auch Bran (einer der Deep Six Jungs) und Maddy (die unverhofft in eine missliche Lage gerät) und der „Bösewicht“. Durch die verschiedenen Perspektiven erhält man immer wieder neue Blickwinkel und hüpft beinahe atemlos von einer Szene zur nächsten, was mir gut gefallen hat. Normalerweise mag ich es nicht so gerne, wenn ständig die Perspektiven gewechselt werden, aber die Autorin hat das in diesem Buch gekonnt eingesetzt, um die Spannung zu steigern und gleichzeitig neues Wissen zu vermitteln, was mir gut gefallen hat.

Der Plot an sich über die Bergung von Chemikalien, CIA-Maulwürfen und Terroristen, sowie einer alten Geschichte aus Syrien hat mir gut gefallen. Verwoben mit der Liebesgeschichte um Leo und Olivia, sowie der engen Freundschaft zwischen den sechs Männern hat sich ein tolles Buch ergeben, das ich in einem Rutsch verschlungen habe.

Die Autorin hat auch, meiner Meinung nach, genau die richtige Menge an Details über die Arbeit bei den Seals, mit Terroristen, das Tauchen usw. verwendet. Es waren nie zu viele, aber immer genügend, um dem Buch einen authentisch Anstrich zu verpassen, sodass einem alles „echt“ vorkam. Das hat mir gut gefallen!

Die Liebesgeschichte zwischen Leo und Olivia konnte mich nicht zu hundert Prozent überzeugen, da es mir eher wie eine „Lust“geschichte vorkam. Seitenweise wird beschrieben, wie scharf sie auf einander sind, wie gut der jeweils andere aussieht und wie neben der Spur man deswegen ist. Das ist ja alles schön und gut, aber wenn es sich zum dritten und vierten Mal wiederholt, wird es mir doch etwas zu viel. Die körperliche Lust bringt die Autorin wirklich gut rüber, aber warum sich die beiden jetzt ineinander verliebt haben, ist mir nicht ganz so klar geworden. Da haben mir ein bisschen die Gefühle gefühlt. Das ist jedoch Meckern auf hohem Niveau, weil mich das Buch ansonsten in seinen Bann geschlagen hat und mir auch der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen hat. Er war locker, leicht zu lesen und mit einer guten Dosis Humor. Zudem sind mir die sechs Männer bzw. die vier, die hier mitgewirkt haben, bereits ans Herz gewachsen mit ihren Eigenheiten.

Nun bin ich gespannt auf den zweiten Teil, der sich anscheinend um Bran und Maddy drehen wird, worüber ich mich sehr freue. Die beiden haben nämlich gegen Ende allen anderen ziemlich die Show gestohlen, zumindest meiner Meinung nach.

Vielen Dank an Netgalley und den LYX Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 07.04.2019

Unterhaltsame und spannende Verwechslungsgeschichte im All

Inmitten von Sternen und Dunkelheit
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„In Mitten von Sternen und Dunkelheit“ ist der erste Teil einer Science Fiction Reihe von Chani Lynn Feener. Delany, eine junge Amerikanerin, wird eines Nachts nach dem Feiern von Aliens entführt, weil ...

„In Mitten von Sternen und Dunkelheit“ ist der erste Teil einer Science Fiction Reihe von Chani Lynn Feener. Delany, eine junge Amerikanerin, wird eines Nachts nach dem Feiern von Aliens entführt, weil diese sie mit ihrer Prinzessin verwechseln. Die hat sich nämlich aus dem Staub gemacht, damit sie nicht den schrecklichen Prinzen eines verfeindeten Planeten heiraten muss. Damit der zerbrechliche Frieden zwischen den beiden Völkern, der mit der Verlobung besiegelt worden war, gewahrt werden kann, wird Delany dazu gezwungen, sich als Lissa Olena auszugeben. Dazu muss sie nicht nur in die Rolle der unbeliebten Prinzessin schlüpfen, sondern auch alle Bewohner des Planeten täuschen sowie ihren Verlobten. Zum Glück hat sie wenigstens Ruckus, ihren gut aussehenden Bodyguard, der ihr immer zur Seite steht…

Das Buch wird aus der Sicht eines dritten Erzählers geschildert, der jedoch sein Augenmerk ausschließlich auf Delany richtet, sodass man nur Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelt erhält. Diese wurde gut nachvollziehbar geschildert und hat mir Delany gleich sympathisch gemacht. Sie ist verständlicherweise erst einmal völlig fertig mit der Welt, als sie sich praktisch als Gefangene von Aliens wiederfindet, mit denen sie noch nie etwas zu tun haben wollte. Doch sie lässt sich nicht unterkriegen und akzeptiert ihre neue Rolle. Das hat mir gut gefallen, sie heult nicht ewig rum oder suhlt sich in Selbstmitleid, sondern schreitet zur Tat und geigt den Leuten auch mal ihre Meinung, ob das nun angebracht ist oder nicht.

Normalerweise bin ich eigentlich kein großer Fan von Science Fiction, aber die Inhaltsangabe und das Cover haben mich so angesprochen, dass ich diesem Buch eine Chance geben wollte. Und ich habe es nicht bereut, da es zum einen nicht zu „abgefahren“ ist und zum anderen eine wirklich schnelllebige Geschichte. Die Ereignisse folgen Schlag auf Schlag und es gibt eigentlich kaum eine ruhige Minute, sodass ich mich immer gefragt habe, was als Nächstes passieren wird. Dazwischen gab es durchaus fantasievolle Elemente, in denen Gebräuche, Gegenstände oder besondere Pflanzen des Planeten Xenith beschrieben wurden, was mir gut gefallen hat.

Allerdings kam mir die schnelle Abfolge der Ereignisse stellenweise etwas abgehackt vor. Die Übergänge waren einfach nicht ganz rund oder fließend und manchmal für mich nicht ganz nachvollziehbar oder schlüssig, da der Sprung zwischen den Handlungen zu groß war. Beispielsweise von einer Kampfsituation direkt in eine eher romantische Situation zwischen Delany und Ruckus. Zack.

Anfangs hatte ich auch Probleme mich in der erschaffenen Welt zurecht zu finden. Zum einen fand ich es ziemlich schade, dass weder erklärt wird, in welchem Jahr die Geschichte spielt, noch warum sich die Aliens, die bis dato angeblich schon immer unter den Menschen gelebt hatten, plötzlich zu erkennen gaben. Laut Delany gibt es dafür keine Erklärung, es war halt so. Da hätte ich mir dann doch mehr gewünscht, weil mir eine solche Aussage einfach zu mager ist und mich mit tausend Fragezeichen zurücklässt.
Zum anderen hatte ich so meine Problemchen mit den zahlreichen Titeln und Namen. Es ist zwar wirklich kreativ, sich für jedes Amt einen Namen auszudenken, aber für meinen Geschmack waren es zu viele. Denn die Titel sind auch noch auf jedem Planeten anders. So heißt der König auf Xenith beispielsweise Basileus und auf dem anderen Planeten Rex. Genauso verhält es sich bei den Titeln des Prinzen/Prinzessin, den Soldaten, Kommandanten usw. Dabei fand ich es auch etwas unglücklich, dass der Titel für den Prinzen „Zane“ war, was für mich als Vorname abgespeichert ist und ich daher zu Beginn wirklich verwirrt war, zumal der Titel häufig wie ein Name verwendet wird.
Kurz, es hat eine Weile gedauert, bis ich mich zurechtgefunden habe.

Die Geschichte ist spannend, hat fantasievolle Elemente und romantische Momente, sowie interessante Charaktere, von denen es mir vor allem der Prinz angetan hat, der der vielschichtigste Charakter war. Da das Buch mit einem gewaltigen Cliffhanger endet, bin ich jetzt natürlich gespannt auf die Fortsetzung und hoffe, dass man vielleicht auch noch mehr über die Welt erfährt, in der die Geschichte spielt.

Vielen Dank an Netgalley und den Harper Collins Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars, was jedoch keinen Einfluss auf meine Meinung hat.

Veröffentlicht am 03.04.2019

Humorvolle Schilderungen einer alleinerziehenden Mutter auf der Suche nach Liebe

Falscher Ort, richtiges Date
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Im zweiten Band der Bourbon Street Boys erzählt Elle Casey die Geschichte von Jenny und Dev, die beide bereits im ersten Band vorgestellt wurden. Jenny, alleinerziehende Mutter von drei Kindern, freut ...

Im zweiten Band der Bourbon Street Boys erzählt Elle Casey die Geschichte von Jenny und Dev, die beide bereits im ersten Band vorgestellt wurden. Jenny, alleinerziehende Mutter von drei Kindern, freut sich, dass sie endlich mal ein Wochenende für sich hat, da ihr unzuverlässiger Ex ausnahmsweise auf ihre Kinder aufpasst. Doch anstatt ihren freien Abend in vollen Zügen zu genießen, wird sie von ihrer Schwester May um Hilfe und zum Lager der Bourbon Street Boys gebeten. Widerwillig macht sich Jenny auf den Weg und findet sich nur Minuten später mit Dev in einem Panikraum wieder. Obwohl sie stinkwütend auf ihn ist, kann sie nicht anders als beim Anblick seiner Grübchen dahinzuschmelzen…

Da mir der erste Band dieser Reihe so gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf den zweiten Teil, zumal sich die Paarung ja schon in Teil eins abgezeichnet hatte.
Wie auch der erste Teil wird dieses Buch nur aus der Ich-Perspektive von Jenny erzählt, die auf sarkastische, selbstironische und humorvolle Weise von ihrem Leben als alleinerziehende Mutter berichtet und den vielen Hürden, die ihr im Weg stehen. Der Schreibstil ist dabei gewohnt locker und toll zu lesen und die Gedanken und Kommentare der Protagonistin haben mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht.

Anders als beim ersten Band steht hier jedoch hauptsächlich Jennys Leben im Mittelpunkt, die Bourbon Street Boys nehmen einen geringeren Teil ein und dadurch fehlt für mich auch irgendwie die Spannung. Es gibt keinen richtigen Kriminalfall und der, der am Anfang angedeutet wird, wird immer nur klein geredet und kaum angesprochen. Das fand ich etwas schade.
Gut gefallen hat mir jedoch, dass die Annäherung zwischen Jenny und Dev mehr Raum bekommen hat. Jennys Verwirrung über Devs Verhalten kommt sehr gut rüber und auch ich war so manches Mal verwirrt von ihm, weshalb ich mir da irgendwie am Schluss oder anderweitig eine Erklärung für sein Verhalten gewünscht hätte. Doch die bekam man leider nicht.
Insgesamt blieb mir Dev ein wenig zu blass. Mich hätte beispielsweise seine Vergangenheit mehr interessiert und wie er mit seinem aktuellen Leben und allem zurecht kommt.
Dafür erfährt man jedoch eine Menge aus dem Leben einer alleinerziehenden Mutter, was Jenny nicht müde wird ständig zu betonen. Am Anfang war mir ihr Gejammer diesbezüglich etwas zu viel, zumal es bei mir eher ankam, als hätte sie lieber keine Kinder, auch wenn sie das Gegenteil behauptet hat. Das änderte sich jedoch zum Glück im Verlauf des Buches und man merkte, dass sie für ihre Kinder alles tun würde.
Vor allem einige Szenen mit den Kinder (speziell der beiden Jungs Sammy und Jacob) haben mich sehr berührt und gerührt, da die beiden richtige Kämpfer mit großem Herz sind und ich die mit ihnen verbundenen Themen auch sehr wichtig finde.

Das Buch lässt sich dank des tollen Schreibstils in einem Rutsch lesen, wartet aber nicht mit Spannung oder großen Dramen auf. Es ist mehr so eine Art Erzählung aus dem Leben einer Frau, bei der gerade alles drunter und drüber geht und die sich irgendwie durchwurschtelt. Dabei schwankt sie von Selbstmitleid zu Angst zu Eifersucht (auf ihre Schwester) zu Freude zu Liebe, kurz sie nimmt alles mal mit und stolpert irgendwie auf ihr Happy End zu. Anstatt Herzrasen hatte ich mehr dieses warme rosa Zuckerwatten-Gefühl beim Lesen, was auch eine nette Abwechslung war.