Fesselnd bis zur letzten Seite
Andreas Pittler hat mit seinem spannenden Krimi, den er in der Hauptstadt Mazedoniens Skopje ansiedelt ist, den Nagel auf den Kopf getroffen.
Boris Woronski, ein Bautycoon, mit einer Vorliebe für ganz ...
Andreas Pittler hat mit seinem spannenden Krimi, den er in der Hauptstadt Mazedoniens Skopje ansiedelt ist, den Nagel auf den Kopf getroffen.
Boris Woronski, ein Bautycoon, mit einer Vorliebe für ganz junge Gemahlinnen, wird ermordet aufgefunden. Doch er ist nicht nur tot, sondern gekreuzigt.
Kommissar Tito Tukovic entdeckt bei seinen Ermittlungen, dass eine Vielzahl von Personen ein Motiv hatte, den umtriebigen Baumeister ins Jenseits zu befördern.
Den alten Leitspruch der Lateiner „Cui bono?“ (Wem nützt es?), kann er hier getrost vergessen – sehr viele Leute ziehen einen Nutzen aus Woronskis Tod, doch blöderweise haben alle ein Alibi. Brenzlig wird die Causa, als er weitere Hinweise erhält.
Sowohl die Schilderung des Alltags als auch die der möglichen und tatsächlichen Täter sind völlig authentisch.
Die Charaktere sind liebevoll und teilweise schrullig gezeichnet, allen voran Prvoslav Tukovic, der Vater des Ermittlers, einstmals selbst Polizist, der dem Tito-Jugoslawien nachtrauert.
Als Österreicherin sind mir balkaneske Zustände nicht ganz unbekannt. Nicht umsonst gibt ein altes Sprichwort, das sagt „der Balkan fängt am Wiener Südbahnhof an“.
Sehr interessant sind die Seitenblicke auf die Vergangenheit des Staates, der immer wieder Spielball der umliegenden (König)Reiche und von 1944 bis 1991 eine Teilrepublik von Jugoslawien. Nach dem Zerfall von Jugoslawien kämpft der kleine Binnenstaat mit Korruption und der Abwanderung vor allem der jungen Bevölkerung.
Einziger Kritikpunkt - viel zu kurz. Ich hätte noch 200 Seiten lang in Skopje bleiben können.
Fazit:
Ein sehr empfehlenswerter Krimi, der mit subtilen Humor bis zur letzten Seite fesselt. Ich gebe gerne fünf Sterne und wünsche mir mehr von Tito Tukovic. .