Beste Krimiunterhaltung
David Bronstein ist wieder da! Autor Andreas Pittler dreht das Rad der Geschichte zurück und entführt seine Leser in das Jahr 1918.
Bronstein ist nach seiner Verwundung im Ersten Weltkrieg wieder in den ...
David Bronstein ist wieder da! Autor Andreas Pittler dreht das Rad der Geschichte zurück und entführt seine Leser in das Jahr 1918.
Bronstein ist nach seiner Verwundung im Ersten Weltkrieg wieder in den Polizeidienst eingetreten. Neben dem Mord an einer jungen Frau plagen ihn eine Menge anderer Sorgen. Da ist zum einen sein an der Spanischen Grippe schwer erkrankten Vater, die mangelnde Versorgung mit Lebensmitteln und Heizmaterial und auf der anderen Seite die unklaren Hierarchien. Wer ist nun sein Chef? Wer ist Innenminister? Monarchie oder Republik? In diesen unruhigen Zeiten versuchen manche Leute das Recht (oder was sie dafürhalten) in eigene Hände zu nehmen.
Ein Lichtblick in diesen tristen Zeiten nähert sich in Form eines Rotschopfes: Jelka, eine Kommunistin, die Bronstein gehörig den Kopf verdreht.
Wieder lässt uns Pittler an der Geschichte Österreichs teilhaben. Er erzählt sie so lebendig, dass wir glauben dabei gewesen zu sein, als die Giftgasgranaten explodieren und die Menschen hungern.
Pittler erklärt die Zusammenhänge der Politik ohne den Eindruck zu erwecken, Geschichtsunterricht zu erteilen. Diese unterschwellige Art historische Zahlen, Daten und Fakten zu vermitteln, ist die große Kunst des Andreas Pittler.
Wenn unter dem Eindruck dieser Ereignisse die Kriminalhandlung manchmal ein wenig in den Hintergrund tritt, tut das der Spannung insgesamt keinen Abbruch.
Wie immer, lässt Pittler seine Protagonisten im breiten Wiener Dialekt sprechen.
Fazit:
Ein historischer Krimi, der in die Ereignisse rund um den Zerfall der Donaumonarchie eingebettet ist. 5 Sterne!