Deutsche Geschichte unterhaltsam verpackt
Wir sehen uns unter den Linden1945, kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wird Volker Engel wegen dem Verfassen von Flugblättern gegen das Naziregime erschossen.
Seine Tochter Susanne tritt in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters. Sie wird ...
1945, kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wird Volker Engel wegen dem Verfassen von Flugblättern gegen das Naziregime erschossen.
Seine Tochter Susanne tritt in die Fußstapfen ihres geliebten Vaters. Sie wird Lehrerin und Sozialistin. Ihr Bestreben ist es den Staat DDR mit aufzubauen. Doch dann lernt sie Kelmi kennen, einen jungen Mann aus Westberlin. Ihr wird bewusst wie groß die Kluft zwischen den zwei deutschen Staaten ist.
Charlotte Roths neues Buch „Wir sehen uns unter den Linden“ ist mein erstes Buch von der Autorin.
Ich habe etwas gebraucht um in die Geschichte hineinzukommen und mich mit den Protagonisten anzufreunden. Als das dann geschehen war konnte ich das Buch nur schwer aus der Hand legen.
Die Erzählung hat zwei Handlungsstränge und ist in acht Teile aufgeteilt.
In 1. Handlungsstrang werden die Jahre 1928-1944 und im 2. Die Jahre 1952-1961. Die 2 Handlungsstränge wechseln sich immer ab.
In den frühen Jahren ist Ilo die Hauptperson, sie trifft Unter den Linden auf Volker den sie später auch heiratet.
Volker ist Sozialist und propagiert gegen das Naziregime. Er verliert seine Stelle als Lehrer, Ilo bekommt als Sängerin kaum noch Engagements. Aber ihrer Liebe und der Liebe zu ihrer Tochter Susanne tut das keinen Abbruch.
Der Leser bekommt einiges über die Verbrechen in der Nazizeit mit. Zum einen die Verfolgung der Juden aber auch wie mit politisch Andersdenkenden umgegangen wird. Nicht selten verschwinden sie einfach plötzlich. So etwas schockiert mich immer wieder beim Lesen.
In den späteren Jahren steht Susanne, die Tochter von Ilo und Volker im Mittelpunkt.
Sie ergreift den Lehrerberuf genau wie ihr Vater und ist überzeugte Sozialistin.
Sie glaubt an das neue Deutschland, an einen sozialistischen Staat, an die DDR.
Für sie und ihre Genossen gibt es allerdings nur schwarz und weiß.
So ist alle Kritik die aus dem Westen kommt Propaganda der Amerikaner.
Genau wie ihre Mutter läuft sie Unter den Linden einem Mann über den Weg der ihr Schicksal wird. Allerdings lebt er in Westberlin.
Es ist sehr interessant vom Willen einen neuen Staat aufzubauen in dem es nie wieder Krieg gibt zu lesen. Nur die Methoden die hier für genutzt werden erinnern auch ein bisschen an die Nazizeit.
Das Ende des Buches war offen und hat mich somit etwas unbefriedigt zurückgelassen.