Spannender Insel-Krimi
Juister MohnHauptkommissar David Büttner hat die Koffer für seinen Urlaub bereits gepackt. Doch dann macht er den Fehler, ans Telefon zu gehen, als seine Sekretärin anruft. Auf Juist wurde ein junges Paar tot aufgefunden. ...
Hauptkommissar David Büttner hat die Koffer für seinen Urlaub bereits gepackt. Doch dann macht er den Fehler, ans Telefon zu gehen, als seine Sekretärin anruft. Auf Juist wurde ein junges Paar tot aufgefunden. Es hat den Anschein, dass die beiden an einer Überdosis starben. Der Staatsanwalt fordert ausdrücklich David Büttner für diesen Fall an, da es sich bei der toten Frau um seine Nichte handelt. In Kiel weckt das tote Pärchen das Interesse der Hauptkommissarin Lena Lorenzen, da es vor einigen Monaten in Sankt Peter Ording einen ähnlichen Fall gab, der bisher ungeklärt blieb. Lena Lorenzen nimmt Kontakt zu David Büttner auf und teilt ihm mit, dass sie ebenfalls nach Juist aufbrechen wird, um den Fall mit ihm gemeinsam zu lösen. Büttner ist davon alles andere als begeistert. Zumal sich die Wettersituation auf Juist so drastisch verschlechtert, dass die nächsten Tage nicht daran zu denken ist, die Insel zu verlassen. Büttner und Lorenzen sitzen also gemeinsam auf Juist fest. Schnell wird klar, dass der Täter ebenfalls auf der Insel sein muss. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
"Juister Mohn" ist ein Gemeinschaftsprojekt der beiden Autorinnen Elke Bergsma und Anna Johannsen. In diesem Fall treffen zwei Kommissare, die normalerweise in den Krimireihen der jeweiligen Autorin ermitteln, aufeinander. Dass dieser Krimi aus der Feder von zwei Autorinnen stammt, fällt beim Lesen allerdings nicht negativ auf. Der Schreibstil wirkt rund und sehr angenehm lesbar.
Der Einstieg in diesen Krimi gelingt mühelos. Man kann sich die beschriebenen Szenen lebhaft vorstellen und sich deshalb ganz auf die Ermittlungen einlassen. Die Protagonisten wirken ebenfalls sehr authentisch. Da sich die beiden Kommissare noch nie gesehen haben, müssen sie sich nicht nur aneinander gewöhnen, sondern auch noch ohne ihre sonstigen Partner auskommen. Diese Partner unterstützen die Kommissare allerdings telefonisch und tauchen deshalb sporadisch bei den Ermittlungen auf.
Der Fall hat es wirklich in sich und ist zunächst nicht so leicht zu durchschauen. Denn es ist nichts so, wie es auf der ersten Blick scheint. Man kann beim Lesen also eigene Ermittlungen anstellen und versuchen, dem Täter selbst auf die Schliche zu kommen. Obwohl der Krimi eher ruhig ist, macht es Spaß, dem Ganzen zu folgen. Es gibt einige Verdächtige und Spuren, denen man nur allzu bereitwillig folgt.
Krimis sind ja meine absoluten Favoriten. Dennoch kannte ich die beiden Kommissare vorher nicht, da ich bisher keinen Band der jeweiligen Reihe gelesen habe. Das hat mich allerdings keinen Moment gestört, da ich nicht das Gefühl hatte, hier etwas zu verpassen oder dass mir die Vorgeschichte fehlt. Ich habe mich also völlig unvoreingenommen auf diesen Fall eingelassen und wurde auch nicht enttäuscht. Die Handlung wirkte auf mich durchgehend interessant und es hat mir Spaß gemacht, meine eigenen Ermittlungen anzustellen.