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Veröffentlicht am 26.05.2019

erschreckend nahe an der Realität

Leipzig kann sehr tödlich sein
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Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund zur Wahl zum 7. Sächsischen Landtag am 1. September 2019. Nicht nur dadurch unterstreicht der Autor Jan Gillsborg seine Aktualität, sondern auch mit den Inhalten ...

Die Geschichte spielt vor dem Hintergrund zur Wahl zum 7. Sächsischen Landtag am 1. September 2019. Nicht nur dadurch unterstreicht der Autor Jan Gillsborg seine Aktualität, sondern auch mit den Inhalten zur politischen Parteienlandschaft und den brennenden Themen zur Migration und Asyl.

Der Protagonist der Geschichte ist die fiktive Figur des Journalisten Thomas Webb. Dieser hatte seinen ersten Auftritt schon in dem im April 2018 erschienen Buch von Jan Gillsborg mit dem Titel „15:49 Järvenpää“. Es ist also schon das zweite Abenteuer des Journalisten, was aber für den Leser nicht bedeutet, den ersten Titel vorher gelesen zu haben.

Wie tödlich Leipzig sein kann, wird sofort im Epilog und im ersten Kapitel deutlich und das im wahrsten Sinne des Wortes. Ein Mord an einen Angler und dem Attentat auf ein Leipziger Lokal gleich zu Beginn des 240 Seiten langen Buches hat ich als Leser gleich mitgerissen.

Das Buch ist locker, flüssig und abwechslungsreich geschrieben. Es ist nicht mein erstes Buch, welches ich von einem deutschen Autor lese und welches auch in Deutschland spielt. Ich muss schon sagen, dass mir unsere heimischen Autoren immer mehr gefallen. Es muss nicht immer hollywoodreife Action sein. Dies beweist auch Jan Gillsborg mit seinem Werk. Vielmehr geht es auch nach hausgemachter Art im Sinne eines gepflegtes „Tatorts“, „Derrick“ oder „Polizeiruf 110“. Der Journalist Thomas Webb ist zwar kein Kommissar, aber steht mit seiner investigativen Arbeit einem Kommissar in nichts nach. Die Geschichte wird aus der „Ich-Perspektive“ erzählt und lässt den Leser noch mehr mit der Rolle des Protagonisten identifizieren. Er erfährt so seine Gedanken, Ideen, Gefühle und auch Ängste.

Nebenbei habe ich einen „kleinen Rundgang“ durch die Stadt Leipzig machen dürfen, die der Autor sehr gut kennt und liebt. Der ein oder andere Ort ist vom Autor erfunden, wie er im Epilog selber schreibt, tut aber der Geschichte keinen Abbruch.

Wie in einem guten 90-minütigen Fernsehfilm muss auch ein Buchautor seine Geschichte für den Leser zusammenraffen, wenn man das so nennen darf. Und so bleibt es auch hier nicht aus, dass Thomas Webb zügig von einem Abenteuer ins nächste rutscht. Hin und wieder habe ich mich dabei erwischt, als ich mir die Frage stellte: „warum holst du nicht einfach die Polizei?“. Stattdessen wagt er in „Schimanski-Manier“ den ein oder anderen Alleingang und begibt sich dabei in Gefahr.

Aber auch die Liebe kommt in diesem Buch nicht zu kurz. Und wie der Zufall so spielt, verliebt er sich in die Polizistin Carola Kappel. Diese steht im in der ein oder anderen Situation zur Seite. Und was die Liebe angeht, laufen hier zwei Geschichten parallel. Wie der Zufall spielt, holt die Vergangenheit Thomas Webb ein und sorgt für eine weitere „mörderische“ Überraschung.

Nun aber zu meinem Fazit. Dazu muss ich noch mal zu meinen Eingangsworten zurückkommen. Nicht erst seit den letzten aktuellen politischen Geschehnissen, fragt sich der ein oder andere, was da so alles in der Politik abläuft. Auch das Thema „Asyl“ und „Migration“ ist seit den ersten Übergriffen aus dem Jahr 1990 ein Dauerthema. Dies haben sich auch einige Parteien auf die Fahne geschrieben und gehen damit auf Stimmenfang. Jan Gillsborg begibt sich mit seinem Polit-Thriller dabei nach eigenen Worten auf „sehr dünnes und glattes Eis“. Wie sein Protagonist, beschäftigt ihn die Frage, wie weit Politiker gehen, um ihre Ziele zu erreichen? Die Story wirkt erschreckend real und ich kam mir manchmal so vor, als säße ich vor einem Tagesschau-Bericht.

Erschreckend ist auch, dass sich Inhalte der fiktiven Geschichte, die Jan Gilsborg zwischen Dezember 2017 und Juli 2018 geschrieben hat, nun auch in der Realität wiederfinden. So hat sich gerade erst im Januar 2019 eine neue „patriotische“ Partei“ gegründet. Ebenfalls beklagen Parteien zunehmende bedrohliche Angriffe auf ihre Kandidaten.

Alles in allem handelt es sich bei dem Buch um einen wirklich gelungenen Polit-Thriller, der nah am Puls der Zeit ist und vor den anstehenden sächsischen Landtagswahlen noch mal zum Nachdenken anregt.

Veröffentlicht am 21.05.2019

ein wirklich tolles Buch (Familienrezension)

Boy in a White Room
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Wir haben das Buch zusammen als Familienrezension erstellt. Wir, das sind unsere 13-jährigen Söhne und meine Person.

Der Klappentext zu "Boy In A White Room" verspricht schon ein wenig Spannung. Wer ist ...

Wir haben das Buch zusammen als Familienrezension erstellt. Wir, das sind unsere 13-jährigen Söhne und meine Person.

Der Klappentext zu "Boy In A White Room" verspricht schon ein wenig Spannung. Wer ist Manuel und viel wichtiger, wie kommt er in den "White Room"? Oder wie sich der Protagonist der Geschichte zu Beginn selber fragt: "Wo bin ich?" und "Wer bin ich?". Die Suche nach diesen Antworten zieht sich bis an das Ende des Buches. Und auch da bleiben noch ein paar Antworten offen.

Karl Olsberg spielt mit dem Leser und führt ihn immer neue "Realitäten" vor. Denkt man gerade "ach ja, das könnte hinkommen", wird man wieder eines Besseren belehrt. So wie "Alice im Wunderland" erlebt auch Manuel sein eigenes persönliches "Wunderland".

Der Schreibstil ist flüssigund gut verständlich. Interessant fanden die Jungs die Anspielungen auf René Descartes(1596 bis 1650). Dessen Aussage „cogito ergo sum“(„Ich denke, also bin ich.“) spielt in dem Buch eine nicht unbedeutende Rolle. Die Jungs sind der Meinung, dass man schon gerne und viel lesen sollte, damit sich einem das Buch erschließt.

Die Story war abwechslungsreichund mit vielen Action-Anteilen ausgeschmückt wie z.B. Verfolgungsjagden, Schusswechsel, Spionagetätigkeit und vieles mehr! Langeweile kam nie auf. Es gab aber auch viel zum Nachdenken. Im Kopf ging immer wieder die Frage um, was wohl als nächstes passieren würde. Wem man glauben schenken konnte und was den nun die Realität sei. Beide berichteten, dass sie durch die verschiedenen Aspekte im Buch immer wieder zum Weiterdenken oder auch Querdenken angeregt wurden.

Ohne nun weiter zu Spoilernund das Ende zu erzählen, sei jedoch der überraschende (wenn auch zu erwartende) "Plot-Twist" zu erwähnen. Wir haben uns gerade über das Ende der Geschichte lange ausgetauscht. Hier geht es definitiv um philosophische Fragen, wobei wir auch wieder bei der Aussage von René Descartes geladen sind"Ich denke, also bin ich." Aber was bin ich?!

Zusammengefasst bleibt zu sagen, dass das Buch wirklich toll ist. Ein hervorragender Science-Fiction Thriller, der seinesgleichen sucht. Es ist nicht verwunderlich, dass es unter anderem auch für den Deutschen Jugendliteratur Preis vorgeschlagen wurde. Es hat einen beachtlichen Tiefgang und unsere Jungs könnten sich sogar vorstellen, das Buch im Unterricht zu lesen und sich darüber auszutauschen.

Veröffentlicht am 28.04.2019

gut recherchierter Thriller mit aktuellen Zeitbezug

Westwall
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Es gibt Bücher, die ziehen sich beim Lesen wie Gummi und es gibt Bücher die man nicht aus der Hand legen kann, wenn man einmal damit angefangen hat. Zum Glück hatte ich diese Woche Urlaub und konnte so ...

Es gibt Bücher, die ziehen sich beim Lesen wie Gummi und es gibt Bücher die man nicht aus der Hand legen kann, wenn man einmal damit angefangen hat. Zum Glück hatte ich diese Woche Urlaub und konnte so das Buch zügig zu Ende lesen.

Der Autor Benedikt Gollhardt hat sich mit seinem Buch an ein aktuelles politisches Thema heran gewagt und dafür in den Medien für Aufmerksamkeit gesorgt. Googelt man nach Autor und Buchtitel, finden sich diverse Seiten mit Berichten zum aktuellen Buch.

Das Buch hat 496 Seiten und ein festes, ausklappbares Cover. Der Titel „Westwall“ ist haptisch zu erfühlen und das Coverbild vermittelt schon einen ersten Eindruck auf den Ort des Geschehens. Im ausklappbaren Teil findet sich eine Übersichtskarte zum Westwall und eine detailierte Karte von Köln und Umgebung, wo der Thriller spielt. Der hintere Teil hält außer Werbung für den Autor keine weiteren Informationen bereit.

Im Buch gibt es die junge Protagonistin Julia, die ihre Ausbildung bei der Polizei macht. Ehe sie sich versieht, steckt sie in einer (zu Beginn) verworrenen Geschichte. Wer ist Feind und wer ist Freund. Erst langsam fügen sich die Puzzel-Teile zusammen und es kommt zu einem dramatischen Finale in den Tiefen der Wälder am Westwall.

Ich möchte gar nicht so viel über den Inhalt des Buches verraten. Daher beziehe ich mich eher auf die Art und Weise, wie Benedikt Gollhardt dieses Buch erstellt hat. Neben Julia gibt es noch viele andere Charaktere, die in der Geschichte eine Rolle spielen. In den einzelnen Kapiteln werden diese vorgestellt und der Leser kann (wie auch bei Julia) deren Entwicklung verfolgen. Dazu baut Benedikt Gollhardt immer wieder „Rückblenden“ ein, die dem Leser noch mehr Informationen zu den einzelnen Charakter liefern. Anders als in manch anderen Büchern, die ich bisher gelesen habe, ist dies hier nicht störend oder verwirrend. Nach ein paar Abschnitten „rutscht“ man übergangslos wieder in die aktuellen Geschehnisse, hat jedoch an Hintergrundwissen gewonnen.

Die Geschichte wirkt von Anfang bis Ende in allen ihren Facetten authentisch. Ich bin an keiner Stelle mit einem dicken Fragezeichen im Gesicht stehengeblieben. Einzig der beschriebene Tod einer der Charaktere ließ mich ein wenig grübeln, da der Sterbende seinen Tod aus einer „schwebenden“ Perspektive heraus wahrnimmt. Im Endeffekt passt der Ablauf aber gut in den Plot.

Immer wieder wurde mir beim Lesen bewußt, das die Inhalte in die heutige Zeit passen. Mir kamen oftmals gelesene Zeitungsartikel in den Sinn, die sich von Fremdenfeindlichkeit, der rechten und linken Szene, den Verfassungsschutz, den V-Mann Geschichten, Aussenseiter der Gesellschaft und Aussteiger berichteten. Das die Geschichte dann noch am sogenannten Westwall spielen, in dem im dritten Reich die deutsche Wehrmacht mit Hilfe von Zwangsarbeitern einen riesigen Abwehrwall erbaut hat, rundet die Geschichte und deren Inhalt nur noch mehr ab.

In diese Authentizität hat Benedikt Gollhardt viel Arbeit und Mühen gesteckt. Dies erfährt man im Anhang des Buches, indem er unter anderem in einem Interview die Entstehungsgeschichte zum Buch wiedergibt. Er hat sich mit den einzelnen Gruppen auseinandergesetzt, Gespräche geführt und wichtige Informationen zusammengetragen. Dabei durfte er auch den ein oder anderen Blick hinter die Kulissen werfen. Das kommt im Buch definitiv so rüber.

Ich kann das Buch nur weiterempfehlen, da es meiner Meinung nach in die heutige Zeit passt und Themen anspricht, die in aller Munde sind. Auch die hervorragend herausgearbeiteten Details haben mir sehr gefallen. Die Anhänge zu den Hintergründen und auch das Interview mit Benedikt Gollhardt kann ich nur jedem nahelegen.

Normalerweise setzte ich immer noch mein Lieblingszitat an das Ende meiner Rezensionen. Hier möchte ich einen Teil aus dem Interview mit dem Autor einfügen:

Zuallerletzt: Wird es mit Julia in einem neuen Thriller weitergehen?
WESTWALL war ursprünglich als abgeschlossene Geschichte geplant. Aber mit etwas Abstand hat sich gezeigt, dass die Figuren noch nicht auserzählt sind, sie geistern noch in meinem Kopf (und in denen vieler Testleser) herum. Das ist ganz wichtig, denn eine Fortsetzung im Sinne »das Gleiche in Grün« wäre für mich nicht denkbar. Da muss es schon eine plausible Weiterentwicklung geben. Vielleicht werden wir einige Figuren verändert erleben, vielleicht werden einige Nebenfiguren mehr Raum bekommen, vielleicht tauchen wir tiefer in eines der Milieus ein. Aber was bleiben wird, sind die großen Themen wie Liebe, Verrat und Moral.

aus „Westwall“ / Anhang Interview mit Benedikt Gollhardt zu WESTWALL

Ich würde mich über eine Fortsetzung des Thrillers freuen.

Veröffentlicht am 14.04.2019

Pubertät und das "Licht am Ende des Tunnels"

Chill mal!
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Hatte vor kurzen schon einmal erwähnt, das unsere Zwillinge nun 13 Jahre alt geworden sind und so langsam in die Pubertät kommen. Auf der Suche nach passenden Ratgebern haben wir uns für zwei Bücher entschieden. ...

Hatte vor kurzen schon einmal erwähnt, das unsere Zwillinge nun 13 Jahre alt geworden sind und so langsam in die Pubertät kommen. Auf der Suche nach passenden Ratgebern haben wir uns für zwei Bücher entschieden. Die Auswahl richtete sich ein wenig an die Rezensionen bei Amazon.

Die Bewertung des anderen Buches (wenn man es so nennen kann) finden sie in unseren anderen Rezensionen. Wir haben es zuerst durchgelesen, da es nicht so viele Seiten hatte. Leider wurden wir von dem Buch ziemlich enttäuscht. Wie es zu so vielen positiven Rezensionen gekommen ist, können wir nicht nachvollziehen.

Umso mehr haben wir unsere Hoffnungen in das uns vorliegenden Buch von Matthias Jung gesteckt. Dieser ist zweifacher Vater und unter anderem studierter Medienpädagoge und Kabarettist. Das eine gehörige Humor zu dem Thema Pubertät gehört, sollte man nicht vernachlässigen.

Klappentext:

Wer hat Teenager in der Pubertät? Wer war selbst mal Teenager in der Pubertät?
Der kennt hitzige Diskussionen über Schule, Zimmeraufräumen, Helfen im Haushalt, der weiß, WhatsApp ist überlebenswichtig – und Hygiene überschätzt.
Jedenfalls aus der Sicht der Teenager. Man muss lernen loszulassen! Am liebsten wohl die Kreditkarte …
Chillt mal! Pädagoge und Comedian Matthias Jung kommt zu Hilfe!
Eine einzigartige Mischung aus Sachverstand und Humor, faktenreich und äußerst unterhaltsam. Nah an der Pubertät! Nah am Alltag! Nah an den Eltern!

Um es kurz zu machen! Wir wurden von diesem Ratgeber nicht enttäuscht. Es beinhaltet genau das, was wir gesucht haben. Neben der erwähnten ordentlichen Portion Humor, haben wir hier fundierte und gut recherchierte Inhalte gefunden. Dazu findet man im Anhang ein paar Links.

Uns hat die besondere Verknüpfung zwischen den „Neuverdrahtungen“ im Kopf und den damit verbundenen Verhalten gefallen. Man bekommt ein Verständnis dafür, warum sich die eigenen Kinder plötzlich so unberechenbar verhalten. Das kann man auf sein eigenen Verhalten abstimmen und lernt damit umzugehen.

Immer wieder kommen auch andere Eltern in dem Buch zu Wort und berichten von ihren Erfahrungen und bringen Lösungsansätze mit. Hier wird dann auch deutlich, dass jede Pubertät auch ein Ende hat und man plötzlich einen jungen Erwachsenen vor sich hat.

Zusammenfassend läßt sich festhalten, das es sich um ein definitiv empfehlenswertes Buch handelt. Alleine die Verknüpfung von Facts und einer entsprechenden Portion Humor, lässt uns gelassener auf die kommenden Jahre schauen. Und vielleicht ist die Aussage unserer Kids „Chill mal!“ gar nicht so unwahr. Einfach mal gelassener werden, wenn die Situation kurz vor dem Entgleisen ist. Beispiele gibt es im Buch dazu im ausreichenden Maße.

Einer unserer Lieblingssätze aus dem Buch:
„Wir Eltern sind nur die Begleitung, das Auffangnetz, der doppelte Boden, der sichere Hafen. Tun müssen unsere Kinder es alleine. Viele Eltern meckern darüber, dass sie keine Zeit „für sich“ haben. Lassen sie die Kinder machen, dann haben sie Zeit für sich.
Zusammengefasst heißt das: Jugendliche müssen lernen, dass sie sich mit ihrem Verhalten selbst schaden.“

aus "Chill mal!" von Matthias Jung (Seite 100)

Veröffentlicht am 07.04.2019

.... die Seele baumeln lassen

Impulse für ein starkes Ich
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Der kleine „Impulsgeber“ motiviert den Leser eine andere Perspektive einzunehmen oder seine Perspektive zu hinterfragen. Dabei geht es nicht um komplexe Tiefenpsychologie, mit hochaufwendigen Trainings. ...

Der kleine „Impulsgeber“ motiviert den Leser eine andere Perspektive einzunehmen oder seine Perspektive zu hinterfragen. Dabei geht es nicht um komplexe Tiefenpsychologie, mit hochaufwendigen Trainings. Nein! So wie der Name schon sagt, gibt es kleine Impulse.

Auf 80 Seiten finden sich 17 Impuls-Geschichten. Ein kleines Foto führt zusammen mit einem Text in die Thematik ein. Danach gibt es ein paar Leitfragen, die man sich selber stellen soll. Am besten (empfiehlt die Autorin) sollte man sich die Antworten aufschreiben. So kann man sie nach einer längeren Pause auch noch mal herausholen und vergleichen.

Es geht darum, sein eigenes Selbst zu finden. Wo stehe ich in Familie, Beruf, Freundschaft? Wie geht es mir, wenn ich allein bin, mich auf dem Urlaub vorbereite, einen Rückzugsort suche? Oft schalten wir das rationale Denken aus und lassen uns von unseren Gefühlen leiten. Genauso gibt es aber die Rationalisten, die ihre Gefühle beiseite schieben und nur mit dem Kopf denken. Gibt es ein Mittelmaß, gibt es ein richtig oder falsch?

Auf diese Frage gibt es keine eindeutige Antwort. Daher wartet das Buch auch nicht mit Antworten auf. Es regt dazu an, über die Themen und Fragen nachzudenken, innezuhalten, eine Atempause einzulegen und sich neu zu kalibrieren. Warum also nicht einfach mal eine Pause einlegen und Seele baumeln lassen?

Beenden möchte ich diese kurze Vorstellung mit meinem Lieblingssatz:

„Trübe Tage bieten sich förmlich an, Licht ins Dunkel zu bringen.“

aus „IMPULSE FÜR EIN STARKES ICH“ (Gabriela Tetzlaff), Taschenbuch Seite 72