Zusammenfassung:
Eine Diagnose, die alles für immer verändern wird, bringt das Leben von Sutton total durcheinander. Sie wird erblinden. Dabei ist es ihr großer Traum Kunst zu studieren. Ihre Eltern schicken Sutton zu einer Psychologin, damit sie lernt mit ihrer Situation umzugehen. Dort trifft sie auf Blake, ihren heimlichen Schwarm, welcher ebenfalls Probleme mit sich trägt. Nach einigen Wochen und zufälligen Treffen im Wartezimmer kommen die Beiden in Kontakt und lernen sich besser kennen. Auf einer Party entscheidet sich Sutton mit Blake zusammen auf einen Roadtrip zu gehen, um möglichst viel von der Welt zu sehen, bevor ihr Augenlicht erlischt. Zusammen erkunden sie Amerika und erleben gemeinsam außergewöhnliche Momente. Aber das Leben ist nicht immer fair
Meine Meinung:
''With your Eyes'' ist mittlerweile das sechste Werk von Rose Bloom, welches ich gelesen habe und wieder mal hat sie mich komplett überzeugt (und natürlich zum Weinen gebracht).
Die liebevolle Gestaltung des Romans hat mir sehr gefallen. Erst einmal ist das Cover der Geschichte unfassbar schön gestaltet. Ein richtiger Eyecatcher, wodurch man schnell auf das Buch aufmerksam wird.
Es war schön zu Anfang jedes Kapitels ein Zitat zu lesen. Somit konnte man einerseits rätseln, was im nächsten Kapitel geschieht. Andererseits wurde man damit richtig heiß gemacht und musste einfach sofort weiter lesen.
Dazu kommt noch, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Sichtweisen geschrieben wurden. Dadurch konnte man sowohl Suttons als auch Blakes Gedanken hautnah erleben und die Handlungen besser verstehen. Dabei fand ich die Balance zwischen Sutton und Blake ganz gut. Die Anteile der Kapitel waren sehr ausgeglichen.
Und nun zur Geschichte selbst. Rose Bloom hat es geschafft eine Geschichte zu schreiben, die mit viel Humor, Freude, Liebe und Charme blüht, aber dennoch von Schmerz, Zweifel, Trauer und Verlust durchzogen ist. Es fängt ganz friedlich am Anfang an und zum Ende hin wird man von seinen Emotionen komplett überwältigt.
Die Geschichte von Sutton und Blake ist einmalig. Beide haben ihr eigenes Päckchen zu tragen und trotzdem geben sie sich gegenseitig genug Halt, damit der Andere nicht zerbricht. Beide Protagonisten sind sich in manchen Gesichtspunkten ähnlich, was auch dazu führt, dass sie gemeinsam harmonieren. Sie sind rücksichtsvoll, manchmal unsicher, liebevoll und haben Angst vor ihrer Zukunft. Beide sind vom Schicksal bestraft worden, auf zwei ganz unterschiedliche Arten. Sutton verliert ihr Augenlicht und Blake kämpft mit etwas, was für mich unvorstellbar ist. Doch die Art und Weise, wie Sutton mit der Situation umgeht, ist brillant. Sie begleitet Blake auf einen Roadtrip, da sie unbedingt so viel wie möglich von der Welt sehen möchte und nicht zuhause auf ihr Schicksal wartet. Sie erlebt die großartigsten Augenblicke, an die sie sich ihr Leben lang erinnern möchte. Dadurch, dass Blake bei diesen Momenten an ihrer Seite ist, wächst er ihr schnell ans Herz. Noch mehr als von vornherein schon. Ihre Beziehung entwickelt sich sanft und zart. Es wurde kein Fokus auf die Sexualität zwischen den Protagonisten gelegt sondern auf die Gefühle, Emotionen und Hintergrundgeschichten. Es ging darum, dass die Beiden sich gegenseitig Halt geben. Nicht um Sex.
Als es dann auf das Ende zu ging, wurde mir ganz schlecht, weil ich ahnte, was geschehen wird. Und als ich dann tatsächlich die letzten Kapitel gelesen habe, konnte ich nicht mehr aufhören zu weinen. Einerseits bin ich unfassbar traurig, aber andererseits auch froh. Da ich nichts spoilern möchte, bleibe ich etwas genereller. Es gibt Schmerz, der für uns Menschen unerträglich ist. Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Einige schaffen es damit umzugehen und sich trotz dessen ein Leben aufzubauen. Andere nicht. Jeder handelt anders aus anderen Intuitionen. Das Ende, wie es geschehen ist, konnte ich nachvollziehen. Die Handlungen der Charaktere haben mich zu tiefst berührt und ich bin etwas ausgerastet. Habe mein Tolino angefleht, dass es doch bitte nicht so enden darf. Ich bin allerdings froh, dass es so gekommen ist. Das Nachwort der Autorin rundet das Ende der Geschichte passend ab und hilft dabei die Entscheidungen der einzelnen Charaktere zu verstehen.
Fazit:
Blake und Sutton haben mir gezeigt, dass man jeden Tag leben sollte. Dass man auch mal etwas riskieren sollte und nichts unmöglich ist, wenn man dafür kämpft. Ich habe mit beiden Charakteren gelacht, geweint und gelitten und werde diesen Roadtrip der Beiden nicht so schnell vergessen. Rose Bloom hat mit dieser Geschichte gezeigt, dass man nur an sich glauben muss um etwas zu erreichen. Und das jeder von uns seine ganz eigene Geschichte hat, die wir akzeptieren sollten. Jeder ist vom Leben geprägt worden. Dieses Buch kann ich jedem ans Herz legen.
Ps.: Ich freue mich sehr auf die Forsetzung mit Levi und Julie!