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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.11.2016

Wenn die Vergangenheit in der Gegenwart präsent ist

Das Erbe der Wintersteins
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Celine erhält von ihrem Vater den Auftrag, das alte Familienanwesen renovieren zu lassen. Sie soll über die Bauzeit im alten Bootshaus auf dem Grundstück der Villa Winterstein wohnen. Sie liebt dieses ...

Celine erhält von ihrem Vater den Auftrag, das alte Familienanwesen renovieren zu lassen. Sie soll über die Bauzeit im alten Bootshaus auf dem Grundstück der Villa Winterstein wohnen. Sie liebt dieses alte Haus, sie ist hier aufgewachsen, genauso wie ihre Vorfahren. Da trifft es sich gerade gut, dass ihr Freund Albert eine Fotostrecke über Gärten machen soll. Er möchte so schnell wie möglich zum Anwesen der Villa Winterstein, Celine möchte das eigentlich nicht, denn nach der Restauration soll das Gebäude veräußert werden. Sie hängt sehr an dem Anwesen und im Laufe der Bauphase stößt sie immer mehr auf Hinweise aus der Vergangenheit ihrer Großmutter Claire. Alles weist darauf hin, dass sie eine Tragödie durchlebt hat.


Der Schreibstil in diesem Buch ist angenehm zu lesen, es beansprucht zwar die volle Konzentration und ist nicht mal so für zwischendurch zum entspannen, es entführt eine trotzdem in eine andere Welt. Erzählt wird aus der Perspektive der Gegenwart und der, der Vergangenheit. Beide Handlungsstränge sind gut unterscheidbar, von der Geschichte her gesehen, somit entstehen auch keine Verwechslungen. Mich hat jedoch gestört, dass das Buch einige Zeit gebraucht hat, bis es wirklich in Fahrt kommt. Dafür ist aber das Ende umso emotionaler. Ich war kurz vorm Herzinfarkt.


Damit das Buch insgesamt sehr gut gefallen hat kann ich guten Gewissens 4 von 5 Sternen vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Atmosphäre
  • Cover
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Gefühl
Veröffentlicht am 18.11.2016

Eine ganz besondere Weihnachtsgeschichte

Ein ganz besonderer Weihnachtswunsch
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Also Olivia durch einen schrecklichen Unfall stirbt hinterlässt sie einen Mann und einen ganz besonderen Sohn. Joe hat das Asberger Syndrom. Eine Form des Autismus. Es ist für ihren Mann schwierig, seinem ...

Also Olivia durch einen schrecklichen Unfall stirbt hinterlässt sie einen Mann und einen ganz besonderen Sohn. Joe hat das Asberger Syndrom. Eine Form des Autismus. Es ist für ihren Mann schwierig, seinem Sohn die Situation verständlich zu machen. Was dazu kommt ist, dass Olivia die Welt noch nicht verlassen hat. Sie kommt zurück aber nicht unbedingt in guten Absichten …

Die Geschichte ist aus 4 verschiedenen Perspektiven erzählt. Es ist interessant, die einzelnen Charaktere durch die unterschiedlichen Perspektiven kennen zu lernen. Für viele mag dies am Anfang verwirrend sein, doch durch geschickte Umschreibungen passt eigentlich immer alles ins Geschehen. Das einzige, was verwehren kann ist, dass die Zeitsprünge wirklich enorm sind. Mal ist Joe 4 Jahre alt dann ist er plötzlich wieder 17.für mich war es schwierig, damit umzugehen, aber am Ende hat sich alles in eine logische Reihe gegliedert und somit nur vorübergehend verwirrt. Auch das Gefühl kommt in dieser Geschichte nicht zu kurz, das Ende ist unglaublich emotional. Zwischendurch ist es wieder lustig und man findet sehr schnell in die Geschichte hinein.

Rundum war ich mit diesem Buch sehr zufrieden, ich werde es auf jeden Fall auf die Favoritenliste setzen. Es ist einfach eine ganz andere Weihnachtsgeschichte, als die klassischen die wir einfach alle kennen. Für das Gesamtpaket kann ich guten Gewissens 4 von 5 Sternen vergeben.

Veröffentlicht am 23.10.2016

Ein satirischer Roman, der seinesgleichen sucht

Professor Heimlich und die Farbenleere
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Professor Heimlich Wissenschaftler. Er erforscht Sinn und Unsinn. Als er zu einem speziellen Fall der Polizei gerufen wird, seine Fachexpertise gebraucht wird. In Hamburg in einer Gasse befinden sich ...


Professor Heimlich Wissenschaftler. Er erforscht Sinn und Unsinn. Als er zu einem speziellen Fall der Polizei gerufen wird, seine Fachexpertise gebraucht wird. In Hamburg in einer Gasse befinden sich plötzlich Flecken, komplett ohne Farbe. Außerdem liegt dort eine kleine Harfe, an der Stelle, der Farbenleere scheint ein Troll ursprünglich seine Kompositionen vorgetragen zu haben. Doch vom Troll fehlt jede Spur. Schnell tauchen weitere Flecken auf, die Ermittlungen verlaufen immer wieder in neue Richtungen, Verdächtigungen etc.

Dieses Buch enthält kein konventionelles Konzept, es ist ein Konzept voller Satire. Sinn und Unsinn spielen eine sehr große Rolle in diesem Buch, was dazu anregt, mal selbst über den Sinn und den Unsinn nachzudenken. Der Anfang verlief vom Lesefluss gesehen schleppend, aber als ich dann im Buch und in der Geschichte drin war gab es kein Halten mehr. Es liest sich dann sehr gut und hat mich wirklich unterhalten. Es ist jedoch kein Buch für zwischendurch, kein Buch zum abschalten, man benötigt volle Konzentration, um der Geschichte folgen zu können. Viele Zusammenhänge werden erst am Ende der Geschichte klar, was manchen vielleicht verunsichern könnte. Hat man Jedoch das Ende erreicht man wirklich begeistert, also zumindest mir ging es so.

Um noch einmal zusammenzufassen, klappt andere Dinge, die mich gestört haben, aber diese sind Geschmackssache und ich ansonsten wirklich begeistert war kann ich guten Gewissens 4,5 von 5 Sternen vergeben. Das Buch ist auf jeden Fall für jeden zu empfehlen, mal was komplett unkonventionelles lesen möchte.

Veröffentlicht am 20.10.2016

Eine zeitlose Familiengeschichte

Die Mutter meiner Mutter
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Anna lebt mit ihrer Stiefmutter und ihrem Vater in einem kleinen Ort mit dem Namen „Sorge“. Ihr Vater ist Angestellter und arbeitet am Bahnhof. Er ist zuständig für die Koordination der sogenannten „Todeszüge“, ...


Anna lebt mit ihrer Stiefmutter und ihrem Vater in einem kleinen Ort mit dem Namen „Sorge“. Ihr Vater ist Angestellter und arbeitet am Bahnhof. Er ist zuständig für die Koordination der sogenannten „Todeszüge“, welche zur Deportation der Juden aus den Städten dienen. Krieg beginnt und nach einiger Zeit wird ihr Vater von Soldaten abgeholt. Dies ist ausschlaggebend dafür, dass die Stiefmutter beschließt, den Wunsch zu tötet und sich auf die Flucht zu machen. Für Anna ein traumatisches Erlebnis, denn sie besorgt den Hammer, den ihre Mutter verlangt und hätte nun fest, während sie ihm den Kopf einschlägt. Kurz darauf mit ihr Haus besetzt und sie packen alles was sie brauchen in einem kleinen Handwagen und laufen ziellos ihres Weges.

Der Schreibstil ist der Zeit, in welcher das Buch spielt angemessen. Es wechselt immer zwischen einem auktorialen Erzähler und der Enkelin, welche über die Geschichte ihrer Großmutter erzählt hin und her. Das gefällt mir sehr gut, denn dies lockert das Buch deutlich auf. Ich muss aber sagen, dass sich in dieser Geschichte deutlich mehr Gefühl erwartet habe, sie wird einfach sachlich erzählt und große Emotionen konnte ich nicht finden. Leider sehr schade, denn ich glaube, das hätte das Buch noch ein bisschen prägender gemacht, die Geschichte ist nämlich sehr zeitlos, denn Flüchtlinge gibt es auch heutzutage sehr viele und es wird einfach gezeigt, was eben diese auf ihrer Flucht erleben können bzw. erleben. Man sieht die Welt aus anderen Augen doch durch mehr Emotion könnte das Buch länger im Gedächtnis bleiben.

Aufgrund dessen vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 15.10.2016

Eine packende Geschichte, im Zeichen der Nachkriegszeit in Italien

Italienische Nächte
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Claire lebt mit ihrem Mann und ihrem Stiefsohn in einer heilen Welt. Bis ihr Mann wegen eines Auftrags nach Italien zu einem Freund, welcher ihm ein großes Projekt versprochen hat reisen muss. Nach einiger ...

Claire lebt mit ihrem Mann und ihrem Stiefsohn in einer heilen Welt. Bis ihr Mann wegen eines Auftrags nach Italien zu einem Freund, welcher ihm ein großes Projekt versprochen hat reisen muss. Nach einiger Zeit bekommt klärt die Nachricht, dass sie mit ihrem Stiefsohn hinterher reisen soll, denn der Auftrag und die Ausführungszeit werden sich über eine lange Zeit in die Länge ziehen. Als sich jedoch ankommen, beginnt jeder heile Welt ins Wanken zu geraten, dass ungeheuerliche Dinge passieren Italien, kurz nach dem Krieg ist dieses Land von Aufständen der Arbeiter beherrscht, diese Tatsache beginnt nach und nach immer größere Auswirkungen auf sie selbst und auf ihr Umfeld zu bekommen.


Der Schreibstil in diesem Buch ist der Zeit, in welcher die Geschichte spielt angepasst, d. h. er beinhaltet Worte, die heutzutage zwar nicht mehr unglaublich geläufig sind, die man sich trotzdem mithilfe des Internets oder der Textzusammenhang erschließen kann. Der Geschichte schadet diese Tatsache in keinster Weise, es macht sie nur umso realistischer. Dank einer sehr von Bildern gespickte Schreibweise der Autorin wird das Buch lebendig. Teilweise sogar so lebendig, dass die Geschichte wie ein Film vor den Augen abläuft. Die Lebensumstände der Arbeiter, sowie der reichen zu jeder Zeit werden beide von auktoriale Erzählern sehr gut dargestellt, sodass sich das Buch in keinster Weise für oder gegen eine der beiden Seiten berichtet. Diese Objektivität gefällt mir sehr gut. Jedoch muss ich sagen, dass mir die Emotionen gefehlt haben. Meine Augen blieben trocken, d. h., dass die Emotionalität in diesem Buch mich nicht vollkommen überzeugen konnte. Gerade das Ende, von diesem hätte ich erwartet, dass es mir die Tränen aus den Augen treibt.


Da ich aber trotzdem von diesem Buch wirklich überzeugt wurde, vergebe ich 4 von 5 Sternen.