Favorit für 2019 - unbedingt lesen!
Anke Stelling greift an, schlägt zu und trifft mit ihren verbalen Hieben da hin wo die Wahrheit weh tut. Sie hat so recht mit ihrem Text! „Schäfchen im Trockenen“ ist bereits jetzt schon einer meiner Favoriten ...
Anke Stelling greift an, schlägt zu und trifft mit ihren verbalen Hieben da hin wo die Wahrheit weh tut. Sie hat so recht mit ihrem Text! „Schäfchen im Trockenen“ ist bereits jetzt schon einer meiner Favoriten in diesem Jahr. Ein Buch voller Wahrheiten, hier werden Themen angepackt die sonst unter dem Deckmantel der Scham und der gewohnten Umgangsformen umgangen werden.
Wir lernen in diesem Buch eine Autorin kennen die mit Mann und vier Kindern in einer unbezahlbaren Berliner Innenstadt Wohnung lebt. Es kommt zum Eklat mit ihren Freunden. Nur blöd, dass der Mietvertrag nicht auf ihren Namen lautet, sondern auf den eines Freundes! Abhängigkeiten führen zu Dramen. Und damit ihrer Tochter nicht das gleiche Schicksal überrascht, ist dieser Text an die fiktive Tochter, Bea, gerichtet.
Ein Roman, der sprachlich ausgefeilt ist und sehr sehr viele grandiose Sätze hat wie „Bis ich selbst Kinder hatte, war ich ahnungslos, wie ohnmächtig und zugleich machttrunken einen das Muttersein macht.“(S.49) oder „Wer wütend wird, ist schon zum Opfer geworden, wer versteht, hat sich selbst in der Hand.“(S. 84)
Was mir bei ‚Frühlingserwachen’ gefehlt hat, wird hier nonchalant umgesetzt. Es ist einen Autoren-Roman, aber ein verdammt guter. Nehmt ihn zur Hand, wenn ihr mal wieder einen wirklich guten Roman lesen wollt.