Ergreifende Geschichte über eine ganz besondere Beziehung
Gelber KrokusDieser Roman erzählt die ergreifende Geschichte zweier Frauen, die einander erstaunlich nahestehen, obwohl sie eigentlich ganz verschiedenen Welten angehören.
Im Virginia des Jahres 1837 ist es üblich, ...
Dieser Roman erzählt die ergreifende Geschichte zweier Frauen, die einander erstaunlich nahestehen, obwohl sie eigentlich ganz verschiedenen Welten angehören.
Im Virginia des Jahres 1837 ist es üblich, dass Säuglinge aus reichen Familien von einer Amme versorgt werden. Als dem Plantagen-Eigentümer Waynwright ein Mädchen geboren wird, wird daher die Feldsklavin Mattie ins Haus geholt, um sich um die kleine Elizabeth zu kümmern. Mattie leidet darunter, von ihrem eigenen Sohn Samuel getrennt zu sein. Trotzdem entwickelt sich zwischen ihr und Lisbeth eine enge Bindung, die weitaus längere Zeit anhält, als ein Kind normalerweise mit seiner Amme verbringen darf. Gleichzeitig muss Lisbeth lernen, sich wie eine junge Lady zu verhalten, was ihr nicht immer leicht fällt.
Ich habe mich bei der Lektüre historischer Romane schon öfters gefragt, wie es wohl für ein Kind gewesen sein muss, mit einer Amme aufzuwachsen bzw wie das Verhältnis der Ammen zu ihren Schützlingen aussah. Hier ist diese Frage noch brisanter, da Lisbeth und Mattie besonders entgegengesetzten Gesellschaftsschichten entstammen.
Ihre Erlebnisse werden lebendig geschildert. Ich konnte mich überwiegend gut in die Protagonistinnen, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird, hineinversetzen. Ihre Persönlichkeiten sowie die Konsequenzen ihrer unterschiedlichen Prägungen werden dabei nachvollziehbar herausgearbeitet.
Die Handlung hat allerdings ein paar Längen und einiges ist vorhersehbar. Der Schluss wirkt dann ziemlich konstruiert, ist aber dennoch irgendwie stimmig und vor allem nicht übertrieben auf „Happy End“ gebürstet.
Schon allein wegen des interessanten und ungewöhnlichen Themas ist dieses Buch lesenswert.