Kalle Blomquist in Indiens Armenvierteln
Die Detektive vom Bhoot-BasarIndien, ein Land, das im ersten Augenblick farbenfroh und magisch erscheint. Bollywood lässt grüßen. Doch vermittelt wird hier eine Scheinwelt, denn vor allem in Indien scheint es viele Missstände zu geben ...
Indien, ein Land, das im ersten Augenblick farbenfroh und magisch erscheint. Bollywood lässt grüßen. Doch vermittelt wird hier eine Scheinwelt, denn vor allem in Indien scheint es viele Missstände zu geben und genau das verpackt die Autorin, gekonnt in Kalle Blomquist Manier, in ihrem Debüt.
Der 9 jährige Jai und seine Freunde wohnen in einem Basti, einem sogenannten Armenviertel, welches illegal besteht. Wenig Strom, öffentliche Wasserstellen, ärmliche Häuschen, wo die Familien in einem Raum schlafen. Abgetrennt durch eine Müllhalde liegt dieses Viertel zu den Hifis, der sogenannten Mittelklasse, also deren Arbeitgebern. Trotz der Armut und Verbrechen, die hier immer mal wieder vorkommen, hat Nachbarschaftshilfe einen großen Stellenwert.
Eines Tages verschwindet ein Klassenkamerad spurlos. Jai, deren Eltern sogar einen Fernseher besitzen, ist großer Fan von Polizei-Dokus. Klar, dass er seine Freunde anstachelt, den vermissten Klassenkameraden zu suchen. Mutig wie sie sind, suchen sie sogar in verbotenen Ecken und Gassen dieses Viertels, auch im Bhoot-Basar. Grenzen werden überschritten und wirklich voran kommen sie nicht. Als immer mehr Kinder verschwinden, fängt diese Geschichte an mysteriös zu werden. Steckt vielleicht doch der nette Nachbar hinter allem?
Von Anfang an , als ich dieses Buch entdeckte, war ich wie angezogen von der Geschichte. Literarisch war ich auch noch nie in diesem Land und da war für mich klar, ich muss diese Geschichte lesen, obwohl ich auch meine Bedenken hatte, ob es diese besondere Geschichte ist, wonach ich immer auf der Suche bin.
Jetzt, mit Beenden des Buches kann ich sagen, „Besonders“ war sie und „anders“. Auch anders als erwartet, denn ich hatte mir mehr Zusammenhalt bei den Freunden gewünscht. Die wiederum haben häufig versucht sich gegenseitig, mit ihren Fähigkeiten zu überbieten. Das Gefühl von Zusammengehörigkeit blieb dabei, für mich, auf der Strecke. Ebenso der Bezug zu ihnen.
Nach anfänglicher Euphorie verlor ich dann, nach knapp 100 Seiten, leider den Zugang. Der Mittelteil ist nach meinem Geschmack zu sehr ausgebaut.
Zwar bekommt der Leser auch Einblicke in die Gedanken der verschwundenen Kinder und auch die Neugierde, was genau mit ihnen geschehen ist, war groß, dennoch, wie schon erwähnt, zog sich der Teil zu sehr in die Länge.
Was aber blieb, war die Frage, wo sind denn nun die verschwundenen Kinder?, und genau die wollte ich natürlich beantwortet wissen.
Wichtig zu wissen ist, dass die Autorin, angelehnt an einen wahren Kriminalfall, diese Geschichte erzählt. Desto erschrockener bin ich auch über den unvorstellbaren Ausgang.
Fazit:
Besonders und anders wird hier eine Geschichte aus Indiens Armenvierteln erzählt. Einzig der etwas zähe Mittelteil störte mich.
Schade, sonst perfekt!