Deja vu oder endlich der Schlüssel zum eigenen Ich ?
Dunmor Castle - Das Licht im DunkelnLexie hat eine wundervolle berufliche Aufgabe zugeteilt bekommen - sie soll Dunmor Castle renovieren und dieses Anwesen fasziniert sie schon bei der Ankunft im Dorf. Denn seltsamerweise kommt ihr alles ...
Lexie hat eine wundervolle berufliche Aufgabe zugeteilt bekommen - sie soll Dunmor Castle renovieren und dieses Anwesen fasziniert sie schon bei der Ankunft im Dorf. Denn seltsamerweise kommt ihr alles vertraut und bekannt vor, es wirkt fast so, als wäre sie hier schon einmal gewesen. Lexies Neugier ist geweckt, denn sie vermutet, dass in dem kleinen Ort der Schlüssel zu ihrer Vergangenheit liegt. Doch irgendwie soll sie nicht die Puzzlestücke zusammensetzen dürfen, denn es scheint so, als wolle man unbedingt verhindern, dass Lexie eins und eins zusammenzählt…
"Dunmor Castle" ist ein Zweiteiler und schon der Auftakt macht wahnsinnig Lust auf mehr. Kathryn Taylor strickt hier einen Roman, der ganz viele lose Enden hat, die sich aber nicht wild miteinander verknoten, sondern sich erst nach und nach zu einem großen Komplex zusammenführen. Die Auflösung lässt natürlich bis Band zwei auf sich warten, aber das tut der Spannung keinen Abbruch. im Gegenteil, hier kann ich nicht anders, als wirklich im Dunkeln zu tappen und ganz viele Mutmaßungen anzustellen, wie denn jetzt alles zusammenpasst und so lese ich Seite um Seite und verschwinde regelrecht im Buch.
Die Spannung ist fast mit beiden Händen greifbar, wenn man die einzelnen Stücke des Lesepuzzles zusammensucht und mit Lexie auf Spurensuche geht. Kathryn Taylor lässt den Leser miträtseln, mitfiebern und über jeden kleinen Schnipsel mit Hinweisen brüten und zieht ihn so direkt in die Handlung mit hinein. Aufmerksam lese ich jeden noch so kleine Bemerkung, wer weiß, wofür diese gut sein wird und mache mir eifrig Notizen, damit ich auch nichts verpasse, was auf Lexies Herkunft schließen lässt.
Ich mag die Auftritte der einzelnen Figuren, denn sie sind zum einen sehr aufschlussreich angelegt und zum anderen beleben sie alle die Handlung. Es gibt viele unterschiedliche Charaktere, die alle ihr Scherflein dazu beitragen, dass sich Lexi immer wieder von Neuem fragen muss, wie das damals mit ihrer Mutter eigentlich gewesen ist.
Auch mag ich die Bilder, die die Autorin zeichnet, denn sie lässt Dunmor Castle mit seinen dicken Mauern direkt vor meinen Augen entstehen und so versuche ich natürlich auch mit herauszubekommen, welches Geheimnis hinter dem Bollwerk versteckt ist.
Dadurch, dass vieles im Verborgenen bleibt, Lexie öfter dem Schicksal einen Haken schlägt und gerade noch einmal so mit dem Leben davon kommt, fragt man sich unweigerlich, wer ihr da an den Kragen und verhindern will, dass sie endlich Licht ins Dunkel bringt.
Eine spannende Geschichte, die mit einer Prise Romantik und ordentlich Irlandflair gemischt ist und mit einem Cliffhanger aufwartet, der ganz schön gemein ist...Geduld war noch nie meine Stärke, aber jetzt muss ich bis August ausharren, um endlich herauszufinden, ob es bloß ein Deja vu oder doch der Schlüssel zum eigenen Ich sein wird...spannender kann der Sommer gar nicht werden