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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Für mich war der Schreibstil zu distanziert

Das Versprechen des Bienenhüters
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Ich muss gestehen, dass dieses Buch länger bei mir lag, als es sollte. Immer wieder habe ich es zur Hand genommen, einige Seiten gelesen, wieder weggelegt. Ich kam mit dem Buch nicht klar, weil mir der ...

Ich muss gestehen, dass dieses Buch länger bei mir lag, als es sollte. Immer wieder habe ich es zur Hand genommen, einige Seiten gelesen, wieder weggelegt. Ich kam mit dem Buch nicht klar, weil mir der Schreibstil zu nüchtern war. Aufgrund dieses Schreibstils konnte ich mir weder Nuri, noch seine Frau Afra wirklich vorstellen, konnte leider keine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Warum habe ich trotzdem weitergelesen? Irgendwie hat mich trotzdem etwas an der Geschichte berührt. Ich wusste, dass Christy Lefteri die Geschichte erzählt, nachdem sie als Freiwillige in einem Flüchtlingslager in Athen gearbeitet hat. So oder so ähnlich ist also das Schicksal der Menschen in Aleppo. Das war es, was mich hat dran bleiben lassen. Die Autorin berichtet über etwas, was tatsächlich jetzt, heute und morgen, auf dieser Welt passiert.

Bereits die ersten Seiten ließen mich erschaudern. Nuris und Afras Sohn Sami wird getötet, Afra selbst erblindet. Dass sie ihr Leben aufgegeben hat konnte ich nur zu gut verstehen. Trotz Nuris zureden, ist sie zunächst nicht bereit, Syrien zu verlassen. Nuri muss mit ansehen, wie junge Männer, fast noch Kinder, einfach so erschossen werden. Er selbst wird aufgefordert, zur Waffe zu greifen, sich den Soldaten anzuschließen oder zu sterben. Das ist der Punkt, an dem er gegen den Willen seiner Frau entscheidet, zu fliehen. Wir, die wir hier gut behütet aufwachsen, vermögen das ganze Ausmaß des Grauens gar nicht zu erfassen. Mir zumindest fällt das schwer. Es fällt schwer, sich einzugestehen, dass genau dies hier auf unserer Welt, in Ländern, die gar nicht mal so weit von uns entfernt sind, passiert.

Einerseits passieren derart schreckliche Dinge, dass man Afra schütteln möchte, weil sie zunächst nicht bereit ist, zu fliehen, andererseits kann ich, als auch sehr heimatverbundener Mensch, gut nachvollziehen, dass man bleibt, so lange es geht. Es ist schwer, sich vorzustellen, wie verzweifelt man sein muss, um seine Heimat zu verlassen.

Die Geschichte wird auf mehreren Ebenen erzählt. Ein Mal begleiten wir Nuri und Afra im Heute, sie haben England erreicht und sind dabei, einen Asylantrag zu stellen. Zum anderen begleiten wir sie mit dem Beginn kurz vor ihrer Flucht, über das Meer ins Flüchtlingslager nach Griechenland und weiter. Beide Erzählstränge haben ihre Berechtigung, denn nur durch die Rückblenden kann man verstehen, wie Nuri und Afra zu den Menschen geworden sind, die sie heute sind. Immer wenn der Strang wechselt, ist das letzte Wort des einen Erzählstrangs auch das erste Wort des neuen Strangs. So wusste man immer, wo man sich gerade befindet. Das hat mir sehr gut gefallen.

Was ich gerne zugeben will ist, dass Christy Lefteri hier eine sehr wichtige Geschichte erzählt, die Einblick in die Seele der Menschen gibt, die vor Krieg und Tod fliehen müssen. Dennoch ist leider aufgrund des sehr nüchternen Erzählstils bei mir der Funke nicht übergesprungen. Ich vergebe 3 Sterne aufgrund der Aktualität des Themas. Empfehlen kann ich das Buch aber leider nur, wenn ihr eine nüchterne Erzählweise zu schätzen wisst.

Veröffentlicht am 22.09.2019

Nett.... mehr aber leider auch nicht.

Daringham Hall - Das Erbe
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Ich fürchte, dass das eine kurze Rezension wird. Nett… mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Gekauft habe ich mir die Hörbücher (es handelt sich um eine Trilogie), weil mich das Cover so unglaublich ...

Ich fürchte, dass das eine kurze Rezension wird. Nett… mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen. Gekauft habe ich mir die Hörbücher (es handelt sich um eine Trilogie), weil mich das Cover so unglaublich angesprochen hat. Als ich den Klappentext las, stellte ich fest, dass die Trilogie grundsätzlich in mein Beuteschema fällt, also habe ich zugeschlagen.

Marie Bierstedt macht ihre Sache gewohnt gut. Ich mag ihre Stimme und ich mag ihre Art vorzulesen.

Die Geschichte lässt sich gut hören. Tiefe Erkenntnisse darf man nicht erwarten. Sie plätschert so vor sich hin und ist absolut vorhersehbar. Die Figuren sind leider nicht so gut ausgearbeitet, dass man sie am Anfang wirklich auseinander halten kann. Ben und Kate, die Hauptpersonen konnte ich natürlich zuordnen.

Ben ist der eigentliche Protagonist der Story. Um ihn dreht sich alles. Ich muss gestehen, dass ich nachvollziehen kann, warum er so mißtrauisch gegenüber den Bewohnern von Schloß Daringham ist. Trotzdem hätte ich mir an der einen oder anderen Stelle etwas mehr Offenheit seinerseits gewünscht. Zumindest macht er irgendwie etwas her, denn er lässt sich nicht sofort einlullen, sondern verfolgt weiter sein Ziel.

Kate ist das genaue Gegenteil von Ben. Sie wirkte teilweise fürchterlich naiv für eine erwachsene Frau und gestandene Tierärztin. Zu ihr kann ich eigentlich gar nicht viel sagen, denn sie ist irgendwie nur so da. So richtig eine eigene Meinung hat sie nicht. Wenn sie sich mit Ben wenigstens mal so richtig angelegt hätte, hätte das eventuell noch ein bisschen Würze in die Story gebracht. Man hat das Gefühl, dass sie Ben wie ein kleines Hündchen hinterher läuft.

Die anderen auf Schloß Daringham lebenden Personen konnte ich erst recht weit zum Ende des zweiten Band es auseinander halten. In diesem Band hatte ich noch keine Ahnung, wie Sir Rupert, Ralph, David, Olivia, und alle anderen zusammen hängen. Ich weiß nicht, ob das Buch einen Stammbaum bereit hält. Ich hätte ihn gebraucht. Die Nebenfiguren sind sich leider alle recht ähnlich von ihrer Art her.

Das hört sich jetzt möglicherweise negativer an, als es tatsächlich ist. Insgesamt gibt es von mir nämlich 3 Sterne für den Auftakt der Daringham Hall – Trilogie. Für zwischendurch macht man mit dieser Trilogie nichts falsch. Liest bzw. hört man sie nicht, hat man auch nicht wirklich etwas verpasst.

Wer hier anfängt muss allerdings wissen, dass er durchhalten muss. Im Gegensatz zu vielen anderen heutigen Trilogien, bei denen es in jedem Band um eine andere Figur geht, wird hier tatsächlich eine Geschichte erzählt, die erst in Band 3 ihr Ende findet.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Liest sich wie eine Seifenoper..

Crystal Lake – Diagnose Liebe
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Die Folge hat Spaß gemacht. Man ist sofort an Leenas Seite und in der Welt des Crystal Lake Medical Center, denn genau wie Leena in ihren ersten Arbeitstag hineingeworfen wird, wird auch der Leser in die ...

Die Folge hat Spaß gemacht. Man ist sofort an Leenas Seite und in der Welt des Crystal Lake Medical Center, denn genau wie Leena in ihren ersten Arbeitstag hineingeworfen wird, wird auch der Leser in die Geschichte geworfen.

Von der Geschichte her hat man das Gefühl, eine Seifenoper im Fernsehen zu verfolgen. Locker flockig entwickelt sich die Geschichte so vor sich hin. Ein bisschen Liebe, ein bisschen Drama, ganz so, wie man es aus einer Seifenoper kennt. Nichts Tiefgründiges, nichts zum Nachdenken, einfach eintauchen und wohlfühlen.

Wir verfolgen zum einen Leena, die neue Ärztin am Crystal Lake Medical Center und ihren Patienten Mark. Kaum treffen die beiden Protagonisten aufeinander fliegen zunächst die Fetzen und dann die Funken. Mir persönlich war die Liebesgeschichte der Beiden nicht tief genug. Mich haben die Gefühle nicht erreicht und so konnte ich nicht nachvollziehen, warum sich Leena und Mark so sehr voneinander angezogen fühlen. Trotzdem machte es Spaß, ihre Entwicklung zu verfolgen. An Leena fand ich ein bisschen schade, dass sie so einen starken Fluchtreflex hat. Kaum gerät sie in eine schwierige Situation würde sie am liebsten fliehen. Gut, dass Betty ihr den Kopf wäscht.

Die andere Storyline dreht sich um die Leiterin des Krankenhauses, Allana. Sie bleibt ein bisschen unnahbar, aber letzten Endes kann man sich ihr auf gerade mal 126 Seiten auch nicht wirklich stark nähern. Der Leser bekommt den Eindruck, dass Allana es nicht immer leicht im Leben hatte. Betrogen von ihrem Ehemann hat sie sich erstmal in ihr Schneckenhaus zurück gezogen. Wäre da nicht James… der scheinbar äußerst attraktive Mann in den 50ern macht Allana schöne Augen und es scheint sich da etwas anzubahnen. Ich habe geschwankt zwischen Mitleid und Sympathie. Ich mochte Allana irgendwie trotz ihrer unnahbaren Art.

Der Schreibstil von Annabell Nolan liest sich flüssig und ich habe die Geschichte gern verfolgt. Ich bin gespannt, wie es am Crystal Lake Medical Center weitergeht und werde an dieser Serie sicher dran bleiben.

Von mir gibt es 3 Sterne für den Auftaktband der Crystal Lake-Reihe. Liest sich wirklich sehr nett.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Ich hatte große Schwierigkeiten wieder in die Geschichte hinein zu finden

Elias & Laia - In den Fängen der Finsternis
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Nachdem ich Band 2 im November 2016 gelesen hatte, muss ich gestehen, dass ich viele Details inzwischen vergessen habe, immerhin haben wir es 2 1/2 Jahre später. Ich fing mit Band 3 an und hatte keinen ...

Nachdem ich Band 2 im November 2016 gelesen hatte, muss ich gestehen, dass ich viele Details inzwischen vergessen habe, immerhin haben wir es 2 1/2 Jahre später. Ich fing mit Band 3 an und hatte keinen Plan, was gerade warum passiert.

Nach ca. 100 Seiten fing es an, etwas besser zu werden. Ich hatte eine Idee, wer gerade was, warum tut. Die Geschichte insgesamt ist zwar spannend, aber nicht alle Zusammenhänge haben sich mir erschlossen.

Die Geschichte wird wieder aus drei Perspektiven erzählt. Wir begleiten Elias, Laia und den Blutgreif,. Nur sehr selten berühren sich ihre Geschichten und es dauert lange, bis die Fäden zusammenlaufen.

Am interessantesten waren in diesem Buch für mich die Entwicklungen von Elias und Helena, wobei Helena bei ihrem Namen inzwischen gar nicht mehr genannt wird. Sie ist der Blutgreif oder einfach nur Greif. Ich empfand sie als sehr starke Persönlichkeit.

Elias durchläuft genau die Gegenteilige Entwicklung von Helena. Die Umstände in diesem Band zwingen ihn dazu, wieder mehr wie eine Maske zu agieren. Auch bei Elias spürt man sehr stark die innere Zerrissenheit.

Laia fand ich in diesem Band ein kleines bisschen langweilig. Ich hatte das Gefühl, dass sie teilweise weniger agiert, als reagiert.

Der Schreibstil ist, wie von Sabaa Tahir gewohnt, sehr dicht und schnell. Der Leser bekommt keine Zeit, um Luft zu holen. Es passiert alles Schlag auf Schlag, was auch daran liegen mag, dass wir immer nur kurze Stücke im Leben des jeweiligen Protagonisten präsentiert bekommen und dann schon wieder bei einer der anderen Figuren sind.

Von mir gibt es 3 Sterne und eine Leseempfehlung für die Reihe. Allerdings würde ich euch raten, zu warten, bis alle Bände erschienen sind.

Veröffentlicht am 15.05.2019

Ich bin nicht so ganz überzeugt

Mit dem Jenseits kommunizieren
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In der ersten Hälfte des Buchers beschäftigt sich die Autorin mit den theoretischen Grundlagen. Das Meiste war für mich nachvollziehbar und ist für denjenigen, der sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt ...

In der ersten Hälfte des Buchers beschäftigt sich die Autorin mit den theoretischen Grundlagen. Das Meiste war für mich nachvollziehbar und ist für denjenigen, der sich noch nicht mit dem Thema beschäftigt hat leicht zu lesen und gut geschrieben.

Dann werden die fünf Hellsinne vorgestellt. Leider muss ich sagen, dass mich Sue Dhaibi in diesem Bereich nicht überzeugen konnte. Zu jedem der Hellsinne gibt es eine kleine Box mit einer Übung, einem Schnelltest zum jeweiligen Sinn. Die Autorin sagt, dass wenn einer der aufgeführten Punkte ausgeprägt ist, ein schneller Zugang zu diesem Hellsinn entwickelt werden kann. Unter anderem wird die Frage gestellt, ob man sich in einem schlecht eingerichteten Zimmer unwohl fühlt. Hm… wenn man diese Frage also mit “ja” beantwortet, dann hat man einen schnellen Zugang zum Hellsinn “Hellsehen”. Der Zusammenhang erschließt sich mit leider nicht und wird auch nicht erläutert.

Der zweite Teil hält Übungen zur Entwicklung der Medialität bereit. Die Übungen bauen aufeinander auf und sind klar und verständlich erläutert. Aber auch hier setzt die Autorin, meines Erachtens nach, zu viel voraus. Gleich die erste Übung ist bereits relativ komplex und ich kann mir nicht so richtig vorstellen, dass man damit so schnell Erfolge erzielt, dass man nicht frustriert wieder aufgibt.

Von mir gibt es für “Mit dem Jenseits kommunizieren” von Sue Dhaibi 3 Sterne.