Profilbild von Buchbahnhof

Buchbahnhof

Lesejury Star
offline

Buchbahnhof ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Buchbahnhof über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2019

Schöne Spin-offs zu zwei Reihen von Sarah Morgan

Wenn zwei sich finden, freut sich das Glück
0

“Zwischen Vernunft und Sinnlichkeit” erzählt die Geschichte von Nik und Lily, die im zweiten Band der Puffin Island Serie ihren Gastauftritt haben. Lily ist extrem süß. Sie beteuert immer wieder, wie stahlhart ...

“Zwischen Vernunft und Sinnlichkeit” erzählt die Geschichte von Nik und Lily, die im zweiten Band der Puffin Island Serie ihren Gastauftritt haben. Lily ist extrem süß. Sie beteuert immer wieder, wie stahlhart sie ist, wie wenig Gefühle sie hat. Nachdem sie betrogen wurde, hat sie nun beschlossen, auch endlich Sex ohne Gefühle haben zu wollen. Leider merkt auch der leser schnell, daass Lily ein Mensch ist, der an die große Liebe glaube und für den Familie das einzig Wahre ist. Sie ist wirklich ganz bezaubernd, wie sie trotzdem versucht, endlich mal anders, nicht gefühlvoll und weich, sondern eben knallhart zu sein, und wie sie an sich selbst scheitert.

Niks Veränderung ging mir persönlich ein bisschen zu schnell von statten. Jemand, der so tief verletzt wurde, wie er braucht mehr, als eine lebenslustige junge Frau und zwei heiße Nächte, um sich zu ändern. Ansonsten ist er natürlich der absolute Traumtyp. Reich, gutaussehend, gut im Bett… Was will Frau mehr? Im Liebesroman ist das alles, was ein perfekter Mann braucht.

Die Geschichte an sich ist relativ vorhersehbar, was auch der Kürze der Geschichte (172 Seiten) geschuldet ist. Alles in allem liest sich die Geschichte flüssig und spannend.

Die Geschichte kann auch unabhängig von der Puffin Island Reihe gelesen werden. Man versteht sie sehr gut auch als Einzelband.


In Mitternacht in Manhattan wird die Geschichte von Matilda und Chase erzählt, die wir im ersten band der Manhattan-Reihe kennenlernen.

Matilda ist ein total liebenswerter Charakter. Schüchtern, tollpatschig, man will sie einfach beschützen. Ich fand es sehr spannend wie sie in die Rolle ihrer Romanfigur Lara schlüpft und sich dann, als Lara, ein bisschen mehr traut, als sie es normalerweise würde.

Chase ist ebenso ein unglaublich sympathischer Charakter. Denkt man zunächst, dass er ein eiskalter, knallharter Geschäftsmann ist, so merkt man schnell, dass man ihm da Unrecht tut. Er hat das herz auf dem rechten Fleck und ist selbstverständlich auch vom Körper her der Traumtyp schlechthin.

Insgesamt liest sich diese Kurzgeschichte mit gut 100 Seiten sehr schnell, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass die Geschichte überstürzt ist, oder irgendetwas vergessen wurde. Es geht hier wirklich nur um die Kennenlerngeschichte, die in Schlaflos in Manhattan nicht untergebracht wurde und dort auch nicht reingepasst hätte. Mir hat die Geschichte um Chase und Matilda sehr gut gefallen und sie rundet den ersten Band der Manhattan Serie sehr schön ab.

Man sollte diese Kurzgeschichte aber nur lesen, wenn man auch Schlaflos in Manhattan gelesen hat, sonst versteht man nicht alles.

Von mir gibt es für diesen Band mit zwei Kurzgeschichten 4 Sterne. Für Fans der Bücher von Sarah Morgan auf jeden Fall ein Must-Read.

Veröffentlicht am 02.07.2019

Sehr spannender Krimi mit symathischen Ermittlern

Erased
0

Sowohl Charles Norcott, als auch seine Frau Vicky waren mir sofort sympathisch, so dass mir der Einstieg in das Buch leicht fiel. Beide Figuren wurden für mich, durch ihren wertschätzenden und liebvollen ...

Sowohl Charles Norcott, als auch seine Frau Vicky waren mir sofort sympathisch, so dass mir der Einstieg in das Buch leicht fiel. Beide Figuren wurden für mich, durch ihren wertschätzenden und liebvollen Umgang miteinander sofort greifbar.

Charles Norcott punktet mit seiner ruhigen und gelassenen Art. Der Umgang mit seiner jungen Assistentin, Elizabeth Badby war unglaublich wertschätzend. Immer wieder ermuntert er sie, eigene Gedanken einzubringen. Auch seine Frau Vicky beweist, dass sie ein kluges Köpfchen hat.

Die weiteren Mitglieder von Norcotts Team, wie Elizabeth Badby oder Nigel Ward sind gut ausgearbeitet. Sie tragen zur Lösung des Falls bei und gerade die Gespräche zwischen den Ermittlern haben mir sehr gefallen. Alle sind in der Lage ihren Job hervorragend auszuführen.

Der Fall ist spannend und ich hatte bis zum Ende absolut keine Ahnung, wer hinter den Taten steckt. Möglichst ohne großes Aufsehen zu erregen löst Charles Norcott den Fall. Dafür ist er definitiv der richtige Mann, sehr bescheiden und angenehm, aber in den richtigen Momenten sich durchaus sehr selbstsicher.

Ich habe während des Lesens sehr viele Informationen über das Leben in Großbritannien kurz nach dem Zweiten Weltkrieg erhalten. Der Schreibstil, unaufgeregt und bildhaft, sorgte dafür, dass ich das Gefühl hatte, mit Charles und Vicky Norcott am Kaffeetisch zu sitzen und den Fall zu besprechen. Mitten drin, statt nur dabei.

Insgesamt habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt und vor allem hat mir gefallen, dass ich das Gefühl hatte, in das Oxford im Jahr 1947 wirklich einzutauchen. Interessante historische Fakten gepaart mit spannenden Ermittlungen und sympathischen Charakteren geben ein rundes Bild. Von mir bekommt der 2. Band der Reihe um Inspector Norcott 4 Sterne.

Veröffentlicht am 16.06.2019

Sommerlich leichte Lektüre

Islandsommer
0

Mir hat die sommerliche Islandgeschichte gut gefallen. Das Buch startet mit Marits Überfahrt von Hirtshals nach Seyðisfjörður mit der Fähre. Etwas, was wir 2012 auch gemacht haben. Ich fühlte mich also ...

Mir hat die sommerliche Islandgeschichte gut gefallen. Das Buch startet mit Marits Überfahrt von Hirtshals nach Seyðisfjörður mit der Fähre. Etwas, was wir 2012 auch gemacht haben. Ich fühlte mich also sofort wohl und angekommen, weil es einfach etwas Vertrautes war.

Marit hat mir gut gefallen. Die junge Frau, die bisher immer nach den Regeln anderer gelebt hat, fängt an, sich frei zu strampeln und ihr Leben in die Hand zu nehmen. Das sind Figuren, die ich bewundere. Ich fand es ganz bezaubernd zu sehen, wie sie auf Island Freundschaften knüpft, Arbeit findet und sich ihrer Kunst widmet. Dabei blüht sie förmlich auf. Die Beziehung zu ihren beiden Schwestern fand ich sehr gut und interessant dargestellt.

Kristjan fand ich zuerst ein bisschen undurchsichtig, aber trotzdem sympathisch. Auch er hat, genau wie Marit, seine Hintergrundgeschichte, die es ihm im Leben nicht immer einfach macht. Ich fand es aber gut, dass er eine Entwicklung durchmacht und bereit ist, Hilfe anzunehmen, um nicht sein komplettes Leben aufs Spiel zu setzen. Das zeugt definitiv von innerer Stärke.

Was mich ein bisschen gewundert hat ist, dass Marit das Wasser in Reikjavik so schrecklich fand. Ich habe 2012 eine Rundreise durch Island gemacht und in Reikjavik ist mir der Schwefelgeruch noch gar nicht so aufgefallen. Erst im Gebiet um den Myvatn-See war es echt übel. Man hatte nach dem Duschen das Gefühl, wie ein Vulkan zu riechen. Ich würde Merit also raten, lieber niemals dorthin zu fahren. Das hält sie nicht aus.

Der Schreibstil von Kiri Johansson ist sommerlich leicht und nimmt den Leser mit in das Land der zauberhaften Isländer. Es hat Spaß gemacht, der Geschichte zu folgen und man fühlte sich wirklich, als würde man an Marits Seite stehen und mit ihr das Abenteuer Island erleben.

Von mir gibt es 4 Sterne für einen sommerlichen Liebesroman, der den Leser in das Land der Elfen und Trolle entführt.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Sehr spannendes Thema, an das sich die Autorin gewagt hat

Das Haus der Sehnsucht
0

Sowohl Michelle, als auch Alex sind sehr sympathische Charaktere. Alex lebt in einer sehr unglücklichen Ehe zu seiner Frau Clare, die eigentlich bereits seit Jahren beendet werden könnte. Warum tun die ...

Sowohl Michelle, als auch Alex sind sehr sympathische Charaktere. Alex lebt in einer sehr unglücklichen Ehe zu seiner Frau Clare, die eigentlich bereits seit Jahren beendet werden könnte. Warum tun die Beiden es nicht? Gesellschaftliches Ansehen… “was denken die Leute?” ist wichtiger, als das eigene Glück. Gerade an Alex und Clare arbeitet die Autorin sehr schön heraus, wie wichtig es ist, miteinander ins Gespräch zu kommen. Hätten die beiden den Weg gefunden, miteinander zu reden, wäre alles anders gelaufen.

Michelle war mir ebenso sympathisch, allerdings schien sie mir teilweise etwas unselbstständig. Sie hat sich selbst in die Situation hinein manövriert, braucht dann aber dann doch ziemlich viel Unterstützung von ihrem Umfeld. Auch wenn sie mir eigentlich total sympathisch war, ist ihr Verhalten weder Clare noch Matt gegenüber fair.

Clare und ihre Depression hätten noch mehr Thema sein dürfen. Clare bleibt seltsam blaß und unnahbar für mich. Obwohl sie diejenige ist, die hier hintergangen wird, kommt sie kaum zu Wort.

Die Geschichte ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Es gibt einige unerwartete Wendungen und man ist sich sehr lange nicht sicher, wie Michelle sich entscheiden wird. Für wen sie sich letzten Endes entschieden hat, war dann doch etwas vorhersehbar.

Alex hat wenigstens noch mit ein paar Problemen zu kämpfen. Wegen des Kindes hätte man ihm gewünscht, dass es glatter läuft, aber für ihn war es schon die gerechte Strafe, dass nicht alles so glatt abgeht.

Ich persönlich habe kein Verständnis für das Verhalten von Michelle und Alex. Zweitweise kam ich während des Lesens ins grübeln, aber letzten Endes bleibe ich dabei, dass das Verhalten unter aller Kanone ist. Trotzdem habe ich die Geschichte total genossen, denn sie ist spannend und unterhaltsam.

Fraglich ist, wie man das Ende der Geschichte beurteilen soll. Einerseits hatte ich das Gefühl, dass die Autorin es sich mit diesem Ende ein bisschen zu einfach macht. Andererseits kam erst nach dem, was ich hier nicht spoilern will, wirklich Tiefe in die Geschichte. Erst jetzt fangen Alex und Michelle wirklich an, Gewissensbisse zu entwickeln.

Von mir gibt es 4 Sterne, dann ich hätte mir ein bisschen mehr den moralischen Zeigefinger gewünscht, wer auch immer ihn hätte erheben sollen.

Veröffentlicht am 22.05.2019

Sehr schöner, interessanter Roman

Erinnerungen an uns
0

Eigentlich wollte ich nur mal kurz in das Buch reinlesen und bin dann hängen geblieben. Das Intro endet mit so einem fiesen Cliffhanger, dass ich sofort neugierig war, was zwischen Sophie und Kostja vorgefallen ...

Eigentlich wollte ich nur mal kurz in das Buch reinlesen und bin dann hängen geblieben. Das Intro endet mit so einem fiesen Cliffhanger, dass ich sofort neugierig war, was zwischen Sophie und Kostja vorgefallen ist. Also muss ich weiterlesen, ob ich wollte, oder nicht.

Sowohl Kostja, als auch Sophie sind unglaublich interessante Figuren. Zuerst hatte ich Probleme nachzuvollziehen, warum Sophie sofort wieder für Kostja da ist. Der Leser erfährt, dass Kostja sie vor einigen Jahren ohne ein Wort des Abschieds verlassen hat, er erfährt zunächst aber nicht, warum Kostja dies getan hat. So richtig Verständnis hatte ich nicht für Sophie, denn auch sie weiß nicht mehr, als der Leser. Andererseits imponieren mir solche Menschen, die bedingungslos für andere da sein können. Ich empfand sie als sehr starke Persönlichkeit. Sie muss im Laufe der Geschichte so Einiges erleiden. Die Autorin geht nicht gerade behutsam mit ihr um, aber letzten Endes wächst sie an jedem Problem, dass ihr in den Weg gelegt wird.

Um mit Kostja warm zu werden brauchte ich ein bisschen Anlauf. Er ist eine sehr interessante Persönlichkeit, die immer tiefgründiger und vielschichtiger wird, je länger und näher man ihn kennenlernt. Ich muss gestehen, dass ich ihn nach und nach immer mehr mochte und Verständnis für ihn und seine Art aufbringen konnte.

Jarno mochte ich gar nicht. Ich empfand ihn als sehr berechnend und kalt. Er hat auf jeden Fall seine Berechtigung in der Geschichte und man muss als Leder ja auch nicht jede Figur mögen.

Die Nebencharaktere, wie Andrej, Yema oder auch Mia waren gut ausgearbeitet. Nicht extrem tiefgründig, aber tief genug, dass man ihr Verhalten nachvollziehen konnte. Ich muss gestehen, dass ich mich ein kleines bisschen in Andrej verguckt habe. Seine Geschichte würde ich auch sehr gerne lesen.

Die Geschichte ging mir sehr ans Herz. Es geht in erster Linie um Freundschaft, um Zusammenhalt, darum, dem anderen eine zweite Chance zu geben, auch wenn man nicht so genau weiß, was die Hintergründe für die eine oder andere Verhaltensweise sind. Die Figuren sind wie du und ich. Jede hat ihr Paket mit sich herum zu schleppen, jeder versucht auf seine eigene Weise damit klar zu kommen. Letzten Endes macht diese Geschichte aber klar, dass es einfacher wird, wenn man sich Freunden gegenüber öffnet, ihnen erlaubt, das eigene Päckchen ein Stück weit mitzutragen.

Der Schreibstil von Stefanie Mühlsteph hat mir gefallen. Er ist nicht besonders aufgeregt, zieht den Leser aber trotzdem mit jedem Satz vorwärts. Ich kann mir aber durchaus auch vorstellen, dass er für den einen oder anderen Leser zu ruhig ist und damit manchmal langatmig wirken kann.

Von mir gibt es 4 Sterne. Wenn ihr Bücher mögt, die eher etwas ruhiger daher kommen, dann seid ihr hier richtig.