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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2019

Abgründig

Falscher Glanz
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„Falscher Glanz“ ist bereits der 7. Fall für die sympathischen Kommissare Bastian Kreuzer, Sven Winterberg und Silja Blanck. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, ...


„Falscher Glanz“ ist bereits der 7. Fall für die sympathischen Kommissare Bastian Kreuzer, Sven Winterberg und Silja Blanck. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Worum geht es?
In einem Kampener Juwelierladen wird der junge und extrem attraktive Verkäufer Adnan Jashari tot aufgefunden. Seine Kehle ist durchgeschnitten, seine Augen ausgestochen. In seinen Augenhöhlen stecken zwei teure Ohrringe, im Mund des Toten befindet sich ein Ring.
Adnan hatte nicht nur eine Verlobte in Berlin, sondern auch ein Verhältnis mit seiner Chefin. Geht es um Rache oder Eifersucht? Als eine zweite, ebenfalls mit Schmuck dekorierte Leiche entdeckt wird, bekommen Bastian und sein Team alle Hände voll zu tun…
Eva Ehley hat ihren neuen Sylt-Krimi wieder spannend inszeniert und wendungsreich erzählt. Über das Wiedersehen mit Bastian & Co habe ich mich sehr gefreut. Auch Journalist Fred und seine Staatsanwältin sind wieder mit von der Partie.
Bastian ermittelt diesmal auch in Berlin. Hier erhält der Leser interessante Einblicke in das Thema Clankriminalität.

Fazit: Fall Nr. 7 für Bastian, Sven und Silja. Die perfekte Urlaubslektüre für entspannte Stunden im Strandkorb.

Veröffentlicht am 28.05.2019

Das andere Kind

Mutter Seelen Allein
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„Mutter Seelen Allein“ schildert das Schicksal einer überforderten Mutter, die um ihr Kind kämpft. „Seelenfeindin“ hatte mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Katharina lebt ihren ...

„Mutter Seelen Allein“ schildert das Schicksal einer überforderten Mutter, die um ihr Kind kämpft. „Seelenfeindin“ hatte mich begeistert und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht.
Katharina lebt ihren „Traum“? Ich würde es eher Albtraum nennen. Angeblich hat sie bereits ein Kind verloren, schweigt sich aber darüber aus. Man kann doch eine Beziehung nicht auf Lügen aufbauen. Ihr „wunderbarer“ Ehemann betrügt sie mit einer alten Freundin, lügt also auch. Und ihr „aufgewecktes“ Kind? Ich würde Timo eher schwierig nennen.
Lügen. Lügen. Lügen. Und wie das so ist, bleibt es nicht bei einer Lüge. Auf die erste folgt die zweite, und so weiter.
Dann passiert der Super-GAU: Timo ist verschwunden. Wurde er entführt?
Ein erschreckendes Szenario, das Sabine Trinkaus sich ausgedacht hat. Spannend und wendungsreich erzählt. Wechselnde Perspektiven sorgen für Dynamik. Abschnitte in Kursivschrift verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Vermeintliche Gewissheiten erweisen sich als trügerisch. Die Auflösung ist überraschend und absolut stimmig. Katharina war mir nicht sympathisch. Eine richtige Helikoptermutter. Sie ist psychisch labil und hat ein Gewaltproblem.

Fazit: Psychologisch raffiniert gestrickter Thriller. Spannend, erschreckend, real.

Veröffentlicht am 27.05.2019

Wer ist der Bär?

Die stille Tochter
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„Die stille Tochter“ ist bereits der 4. Fall für den norwegischen Ermittler Tommy Bergmann und - um dies gleich vorweg zu sagen - hoffentlich nicht der letzte. Worum geht es?
Oslo, 2016: In einem See ...


„Die stille Tochter“ ist bereits der 4. Fall für den norwegischen Ermittler Tommy Bergmann und - um dies gleich vorweg zu sagen - hoffentlich nicht der letzte. Worum geht es?
Oslo, 2016: In einem See werden die Überreste einer Frauenleiche gefunden. Handelt es sich um die 1982 verschwundene, ehemalige DDR-Bürgerin und KGB-Agentin Christel Heinze?
Kurz darauf wird Arvid Storholt ermordet. Er war Norwegens berühmtester Spion. Christel kannte Storholt. War er ein Verräter?
Tommy Bergmann, Kenner menschlicher Abgründe und Ex-Polizist, ermittelt für den norwegischen Geheimdienst. Er verbeißt sich in den Fall, der ihn zum größten Spion führen wird, den Norwegen je gehabt hat, dem Mann, der davon gekommen ist: der Bär.
„Die stille Tochter“ ist ein packender Agententhriller mit einem richtig guten Plot voller Überraschungen. Gekonnt springt Gard Sveen durch Zeit und Raum. Das führt nicht nur zu mehr Dynamik, sondern steigert auch die Spannung.
Das Schicksal der 17-jährigen Ostberliner Schwimmerin Christel Heinze hat mich sehr berührt.
Anlässlich eines Wettkampfes in Oslo gelingt ihr 1973 über die westdeutsche Botschaft die Flucht in die Freiheit. Doch im Westen ist sie nicht willkommen. Man hält sie für einen Stasispitzel. Und so kehrt Christel bald als Studentin nach Oslo zurück.
Dort gerät sie in die Fänge des KGB. Man benutzt ihre Familie in Ostberlin als Druckmittel und zwingt Christel zur Spionage für Russland.
Tommy Bergmann hat sich ohne Zweifel weiterentwickelt. Anfangs hatte er sein Leben kaum unter Kontrolle. Inzwischen hat er seine Leidenschaft fürs Kochen entdeckt und geht gerne mit dem monströsen Bullterrier Bulle spazieren.

Fazit: Tommy in Höchstform. Hammer!

Veröffentlicht am 26.05.2019

Wer ist gut und wer ist böse?

Auris
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„Auris“ erzählt von einem Mann, der anhand von Stimmen und Geräuschen ein Profil von Menschen erstellt. Vincent Kliesch schrieb diesen Roman nach einer Idee von Sebastian Fitzek. Doch worum geht es?
Professor ...


„Auris“ erzählt von einem Mann, der anhand von Stimmen und Geräuschen ein Profil von Menschen erstellt. Vincent Kliesch schrieb diesen Roman nach einer Idee von Sebastian Fitzek. Doch worum geht es?
Professor Dr. Matthias Hegel wird zu einem Tatort gerufen. Er ist forensischer Phonetiker. Und so kann er zwei Kinder aus der Hand eines Mannes befreien, der einen Schlaganfall hatte. Was für eine verrückte Geschichte!
Und dann gesteht Hegel, eine Leiche im Keller zu haben. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Last but not least ein Rückblick nach Buenos Aires, zwei Jahre zuvor. Wir lernen Jula Ansorge kennen, eine junge True-Crime-Podcasterin. Doch diese Bekanntschaft endet in Erde, Blut und Schmerz.
Was haben beide Handlungsstränge miteinander zu tun?
Durch die gelungene Zusammenarbeit zweier Thriller-Autoren erhält der Leser interessante Einblicke in einen faszinierenden Bereich der Forensik. Spannung von der ersten bis zur letzten Seite, unerwartete Wendungen und ein atemraubendes Erzähltempo zeichnen diesen Thriller der Extra-Klasse aus.
Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Jula ist mir sofort ans Herz gewachsen. Buenos Aires hat sie traumatisiert. Hegel hat das absolute Gehör und ist ein anerkannter forensischer Experte auf dem Gebiet der Phonetik.
Sein Fall weckt Julas Neugier. Im Laufe ihrer Recherche hegt sie mehr und mehr Zweifel an der Schuld Hegels. Das Psycho-Duell der beiden, das über mehrere Runden geht, bildet eine eigene Geschichte in der Geschichte. Toll gemacht und sehr glaubwürdig, soweit man das als Laie beurteilen kann.

Fazit: Spannender Auftakt einer neuen Serie. Ein Highlight!

Veröffentlicht am 26.05.2019

Vom Schlachten der Schafe

Der Seelenhirte
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Um es gleich zu sagen, „Der Seelenhirte“ von Elias Haller, der dritte Band um die exzentrische Leipziger Kriminalhauptkommissarin Klara Frost kommt ziemlich blutig daher, ist also nichts für schwache ...


Um es gleich zu sagen, „Der Seelenhirte“ von Elias Haller, der dritte Band um die exzentrische Leipziger Kriminalhauptkommissarin Klara Frost kommt ziemlich blutig daher, ist also nichts für schwache Nerven. Worum geht es?
Auf dem Hof eines Schafzüchters bietet sich ein grausames Bild: Die ganze Familie wird kaltblütig und brutal ausgelöscht, ein Teil der Opfer mit einem Schwert enthauptet.
Als ein weiterer Doppelmord geschieht, entdeckt Klara, Kennerin menschlicher Abgründe, einen Zusammenhang zwischen den Morden und dem fiktiven Werk eines Autors: Es geht um die Kardinaltugenden. Gerechtigkeit, Mäßigung, Tapferkeit und Klugheit.
Eine faszinierende Geschichte in der Geschichte. Als wäre das alles nicht schon genug, bekommt Klara es auch noch mit einem Stalker zu tun.
Über das Wiedersehen mit Klara & Co habe ich mich gefreut, auch wenn ich immer noch ein bisschen mit ihr fremdel. Aber sie muss mir ja nicht sympathisch sein. Hauptsache, sie macht ihren Job. Unterstützt wird sie diesmal von ihrem Praktikanten Oli P.
Spannend keine Frage, aber auch blutig und brutal. Dazu die derbe Sprache. Der Thriller hat alles, was das halbwegs gesunde Menschenhirn an Obsessionen, Foltern und Metzeleien ausbrüten kann - einschließlich eines religiös verblendeten Killers, einer toughen Ermittlerin und eines actionreichen Showdowns.
„Der Seelenhirte“ ist nach „Der Augenmacher“ und „Der Todesschöpfer“ bereits der dritte Fall für Klara Frost. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist.

Fazit: Ein echter Haller. Blutig, brutal - und unwiderstehlich.