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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.06.2019

Ungleiche Schwestern

Zara und Zoë - Rache in Marseille
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Rache in Marseille ist weniger gemütlich als Alexander Oetkers frühere Krimis.
Zara von Hardenberg ist eine begabte Profilerin, die immer sehr kontrolliert wirkt, ihre Schwester hingegen eine unbeherrschte ...

Rache in Marseille ist weniger gemütlich als Alexander Oetkers frühere Krimis.
Zara von Hardenberg ist eine begabte Profilerin, die immer sehr kontrolliert wirkt, ihre Schwester hingegen eine unbeherrschte Kriminelle voller Wut. Dennoch werden sie zusammenarbeiten. Es dauert aber eine ganze Weile, bis die ungleichen Zwillingsschwester aufeinandertreffen. Ein explosiver Moment!
Im Hintergrund die problematische Familiengeschichte. Diesen Aspekt empfand ich ziemlich interessant.
Es kommt zum Rollentausch, was Zaras Kollege, der Schwede Isaakson nicht weiß, was aber Grund für seine Verwunderung ist. Denn seine Kollegin wirkt komplett verändert.
Am Ende des Buches wartet ein furioser Showdown.
Alexander Oetker hat eine ausdrucksvolle Sprache, auch wenn manche Passagen überzogen sind.

Veröffentlicht am 10.06.2019

Miss Ripley in New York

So schöne Lügen
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So schöne Lügen ist ein ungewöhnliches Buch. Es gibt nicht viele Romane, in der der Leser so dicht an einer Soziopathin als Hauptfigur dran ist. Dabei erlebt man, dass Louise bei ihrem Handeln zwar durchaus ...

So schöne Lügen ist ein ungewöhnliches Buch. Es gibt nicht viele Romane, in der der Leser so dicht an einer Soziopathin als Hauptfigur dran ist. Dabei erlebt man, dass Louise bei ihrem Handeln zwar durchaus Skrupel oder Bedenken hat, diese aber in letzter Konsequenz beiseiteschiebt und so vorgeht, wie es das Beste für sie ist. Und nur für sie. Andere müssen dabei leiden und ihrer reiche Freundin Lavinia wird das zum Verhängnis.
Immer mehr inszeniert Louise für die Öffentlichkeit ein Bild von Lavinia, als wäre diese immer noch anwesend.Doch eines Tages taucht Cordelia, die 17jährige Schwester von Lavinia auf.
Da die Erzählperspektive meist nah an Louise dran ist und sich viele Szenen in einer sehr oberflächlichen Welt abspielen, dominiert eine sehr kühle Atmosphäre und Tara Isabella Burton zieht diesen Stil konsequent durch.
Es bleibt auch nicht aus, dass man als Leser ungewollt von Louise fasziniert ist.
Dennoch bleibt der Eindruck von etwas konstruiertem und der Vergleich zum talentierten Mr.Ripley ist zu naheliegend. Ansonsten ist der Roman annähernd perfekt gemacht.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Tommy und Tuppence

N oder M?
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Die Tommy und Tuppence-Romane sind eine Besonderheit im Werk der Autorin, da es nur relativ wenig Teile der Reihe gab, diese aber über den Lebensweg verteilt waren. So zählten sie zu den frühen wie zu ...

Die Tommy und Tuppence-Romane sind eine Besonderheit im Werk der Autorin, da es nur relativ wenig Teile der Reihe gab, diese aber über den Lebensweg verteilt waren. So zählten sie zu den frühen wie zu dem letzten Roman von A.Christie überhaupt.
M oder N ist ein mittlerer Teil und 1940 angesiedelt. Da der Roman auch zu dieser Zeit entstanden ist, besitzt er eine glaubhafte Authentizität.

Tommy und Tuppence Beresford engagieren sich inkognito für den Geheimdienst um einen Verräter in eigenen Reihen zu entlarven.
Die beiden Protagonisten haben unterschiedliches Temperament und ergänzen sich gut. Tuppence wagt mehrmals der besonnene Tommy und sie ist der Kopf des Teams.
Ihre teils ironischen Dialoge sind der Reiz an dem Roman. Die eigentliche Spionagegeschichte ist eher von der Stange, wobei das Rätselraten, wer der oder die Verräter sind, schon reizvoll sein kann.

Erfreulich, dass sich ein Verlag so treu um das Werk der Autorin kümmert und auch unbekanntere Romane neu herausgibt.

Der Roman wurde übrigens auch als Teil der Fernsehserie Partners in Crime verfilmt, wenn auch nicht gerade werkgetreu.

Veröffentlicht am 31.05.2019

Kampf um Louna

Nie wieder ohne dich
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Das Autorenteam Sabrina Bombarde sind die Eltern von Louna, einem Mädchen das wenige Monate nach Geburt ins Krankenhaus wegen einer seltenen Erbkrankheit ins Krankenhaus musste. Die Behörden werteten das ...

Das Autorenteam Sabrina Bombarde sind die Eltern von Louna, einem Mädchen das wenige Monate nach Geburt ins Krankenhaus wegen einer seltenen Erbkrankheit ins Krankenhaus musste. Die Behörden werteten das fälschlicherweise als Folgen einer Misshandlung. Den Eltern wurde das Baby ungerechtfertigt weggenommen, kam in Pflege und es dauerte eine jahrelange Rechtsstreit bis die Unschuld bewiesen war und die Familie wieder zusammengeführt wurde. Klar wird, wenn man sich nicht sofort gegen übermächtige Instanzen wehrt, ist es vielleicht schnell zu spät.
Es ist ein sehr klagender Text, zwar verständlich, aber manchmal wundert an sich, das wirklich alle gegen das Paar gewesen sein sollten, Ärzte, Pflegepersonal, Polizei, Richter etc.
Eigentlich muss man auch Verständnis dafür haben, dass sich Behörden kümmern.
Aber vermutlich ist es wirklich so, dass eins das andere nach sich zieht und es Yoan Bombardie und Sabrina Dietsch so vorkam, als würde sich alles gegen sie verschwören. Es war eine große Ungerechtigkeit.
Zum Glück sind sie jetzt wieder zusammen und ich hoffe, es geht ihnen gut.

Veröffentlicht am 27.05.2019

augenzwinkernd erzählt

Das Glück ist ein Vogerl
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Der augenzwinkernde Buchtitel Das Glück ist ein Vogerl deutet schon an, dass es sich um einen vergnüglichen Roman handelt. Es ist der Debütroman der Drehbuchautorin Ingrid Kaltenegger. Schauplatz ist in ...

Der augenzwinkernde Buchtitel Das Glück ist ein Vogerl deutet schon an, dass es sich um einen vergnüglichen Roman handelt. Es ist der Debütroman der Drehbuchautorin Ingrid Kaltenegger. Schauplatz ist in Österreich, das spürt man als Leser bei den Dialogen stark.
Zwar würde ich das Buch nicht als besonders wichtig oder anspruchsvoll einstufen, aber es ist gute Unterhaltung.

Aufgrund des parodistischen Ansatzes verwundert es nicht, dass es sich bei den handelnden Figuren um Stereotypen handelt.
Franz, der frustrierte Lehrer, der mit 48 Jahren immer noch einer vergebenen Musikerkarriere nachtrauert.
Seine Frau Linn, die mit der Ehe unzufrieden ist und Hilfe von einem Lebenstrainer erhofft.
Dann die gemeinsame Tochter, natürlich dauerpubertierend und entsprechend schlecht drauf.
Und der alte Physiker Egon, der schusselig ist und einen Autounfall nicht überlebt.
Franz ist der letzte, den Egon vor seinem Tod sah. Grund genug künftig Franz als Geist zu begleiten, auf der Mission, die Liebe seines Lebens wiederzutreffen.
Entsprechend chaotisch und witzig geht die Handlung weiter.

Ein amüsanter Roman!