Cover-Bild Der dunkle Thron
Band 4 der Reihe "Waringham Saga"
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24,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ehrenwirth
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 960
  • Ersterscheinung: 16.09.2011
  • ISBN: 9783431038408
Rebecca Gablé

Der dunkle Thron

Historischer Roman
Jürgen Speh (Illustrator)

London 1529: Nach dem Tod seines Vaters erbt der vierzehnjährige Nick of Waringham eine heruntergewirtschaftete Baronie - und den unversöhnlichen Groll des Königs Henry VIII. Dieser will sich von der katholischen Kirche lossagen, um sich von der Königin scheiden zu lassen. Bald sind die "Papisten", unter ihnen auch Henrys Tochter Mary, ihres Lebens nicht mehr sicher. Doch in den Wirren der Reformation setzen die Engländer ihre Hoffnungen auf Mary, und Nick schmiedet einen waghalsigen Plan, um die Prinzessin vor ihrem größten Feind zu beschützen: ihrem eigenen Vater ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.04.2023

Die Reformation ergreift England

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In der Reihe der Waringhams werden ein paar Generationen übersprungen und so befinden wir uns hier mit unserem Protagonisten Nick of Waringham direkt in der Tudorzeit. So besucht der Junge eine humanistische ...

In der Reihe der Waringhams werden ein paar Generationen übersprungen und so befinden wir uns hier mit unserem Protagonisten Nick of Waringham direkt in der Tudorzeit. So besucht der Junge eine humanistische Schule in London, als er seine Ausbildung abbrechen und zurück nach Waringham kehren muss, als sein Vater als Reformer wegen Ketzerei angeklagt wird. Doch in Zeiten, in denen König Henry VIII. seine erste Frau Katharina von Aragon loswerden will, lebt niemand lange, der die Pläne des Königs gefährden könnte. Doch Nick steht fest an der Seite Mary Tudors, seit in eine tiefe Freundschaft mit der Königstochter, die zum Bastard erklärt wurde, verbindet.

Wie immer war es eine Freude, auf ein Neues in einem der Waringham-Romane einzutauchen, und in der Welt Englands am Übergang von Mittelalter zu Neuzeit zu versinken. Rebecca Gablés Schreibstil hat wieder einmal außerordentlich Spaß gemacht. Ein geschultes Auge für Detailreichtum ohne langatmig zu werden. Die Historie bietet wieder einmal genug Rahmen für eine überaus spannend Handlung, auch wenn sie sich in diesem Roman zum ersten Mal in der Serie nicht auf Schlachtengetümmel, sondern rein auf höfische und außerhöfische Intrigen beschränkt, was sicherlich dem geschuldet ist, dass wir das Mittelalter, und damit das Zeitalter der großen Reiterschlachten - die Waringhams waren ja immer schon begnadete Reiter - verlassen haben. Sicherlich ist das aber auch dem Geschuldet, dass die Beziehung zwischen Nick und dem König auf keinem guten Boden fußt.

Damit währen wir auch schon bei den Protagonist:innen. Wir haben wieder ganz klar alles in Antagonist:innen und Sympathieträger:innen unterteilt, was mich nicht weiter stört, da Rebecca Gablé es immer vermag, die Figuren facettenreich und jeweils mit durchaus negativen bzw. positiven Charaktereigenschaften auszubilden, wodurch einem ein klar gezogenes Schwarz-Weiß-Bild erspart bleibt. Hinzu kommt, dass die Protagonist:innen auch hier wieder mehr oder minder einen Charakterwechsel durchmachen. So war ich beispielsweise von Robin anfangs überaus kein Fan, bedingt durch seine naive Weltsicht und sein teilweise überaus unreflektiertes Handeln oder aber auch durch Handlungen, die dem heutigen Gerechtigkeitssinn merklich widersprechen. Dieser Wesenswandel, den er im Laufe des Buches dann aber hinlegt - er wird reifer und intelligenter - hat mich besonders begeistert und teilweise schon für mich persönlich überraschende Ausmaße angenommen.

Ein Punkt, auf den ich eingehen möchte, ist, dass ich die Wahl Mary Tudors als eine der wichtigsten Figuren des Buches und als eine der Weggefährtinnen anfangs recht befremdlich gefunden habe. Denn wer sich ein wenig mit der Tudorzeit auseinander gesetzt hat, weiß, dass es sich bei der Schwester Elizabeths um eine der eher mäßig populären Figuren der britischen Geschichte handelt, die nicht umsonst Bloody Mary genannt wird. Allerdings endet der Roman knapp hinter der Krönung besagten Staatsoberhauptes und die Staatshandlungen, die man aus heutiger Sicht gewiss als Verbrechen gegen die Menschlichkeit beurteilen würde, finden sich wohl erst im nächsten Roman des Zyklus. Darüber hinaus gibt die Autorin einem mit dem Nachwort auch Verständnis mit auf den Weg, warum für den Handlunsgzeitraum gerade Mary als solch inspirierende Figur diente.

Kurzum wieder einmal ein wunderbarer Gablé, der mich wirklich überraschen konnte, und der in vielerlei Hinsicht eine Achterbahn der Gefühle war. Um so mehr ein Must Read für jeden Fan der englischen Geschichte.

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Veröffentlicht am 16.01.2021

Nicholas of Waringham

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London 1529: Nach dem Tod seines Vaters erbt der vierzehnjährige Nick of Waringham eine heruntergewirtschaftete Baronie - und den unversöhnlichen Groll des Königs Henry VIII. Dieser will sich von der katholischen ...

London 1529: Nach dem Tod seines Vaters erbt der vierzehnjährige Nick of Waringham eine heruntergewirtschaftete Baronie - und den unversöhnlichen Groll des Königs Henry VIII. Dieser will sich von der katholischen Kirche lossagen, um sich von der Königin scheiden zu lassen. Bald sind die "Papisten", unter ihnen auch Henrys Tochter Mary, ihres Lebens nicht mehr sicher. Doch in den Wirren der Reformation setzen die Engländer ihre Hoffnungen auf Mary, und Nick schmiedet einen waghalsigen Plan, um die Prinzessin vor ihrem größten Feind zu beschützen: ihrem eigenen Vater...

Das Cover und der Titel passen sehr gut zum Roman. Der Schreibstil ist gewohnt lebendig und sehr unterhaltsam. Es wird einfach nie langweilig und es ist sehr schwer das Buch zwischendurch wegzulegen.

Nick ist ein eigensinniger, aber sehr treuer Charakter. Er kämpft für seine Ansichten und muss die eine oder andere Konsequenz dafür tragen. Alle Charaktere um ihn herum, ob Freund oder Feind, sind einfach so wunderbar gestaltet. Der Leser taucht in die Geschichte ein und befindet sich mittendrin. Zwischendurch ist immer wieder die Rede von alten Bekannten und es ist immer wieder schön, auf Waringham Castle zu sein.

Ich liebe diese Buchreihe und würde sie immer wieder lesen. Demnach empfehle ich sie wärmstens weiter. Die historischen Begebenheiten sind mit der Geschichte super verknüpft worden. Es ist ein spannendes Abenteuer, das den Leser emotional nicht kalt lässt.

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Veröffentlicht am 28.05.2019

England unter der Herrschaft Heinrich VIII

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"Der dunkle Thron" ist der vierte Band der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé. Zeitlich spielt dieser während der englischen Renaissance in den Jahren 1529 - 1553 und setzt an als Heinrich VIII sich von ...

"Der dunkle Thron" ist der vierte Band der Waringham-Reihe von Rebecca Gablé. Zeitlich spielt dieser während der englischen Renaissance in den Jahren 1529 - 1553 und setzt an als Heinrich VIII sich von seiner ersten Frau Katharina von Aragón trennen will, da diese ihm noch keinen männlichen Thronfolger gebären konnte. Im wesentlichen ist dieser Band geprägt von den sechs Ehen des englischen Königs und seiner Trennung von Rom und der Gründung der anglikanischen Kirche. Heinrich VIII war ein König der sich mit all diesen Handlungen immer wieder seine Welt so hinbog wie es ihm passte, bestes Beispiel daraus sicherlich sein erstes Thronfolgegesetz, dass seine Tochter Maria (später erste weibliche englische Regentin) als illegitimes Kind erklärt wurde. Gleiches Schicksal ereilte aber später Elisabeth, seiner Tochter aus der Ehe mit Anne Boleyn. Nick of Waringham fällt dabei immer wieder in Ungnade beim König, da er fest zu seinen Werten und Maria steht. So entkommt er auch nur knapp dem Schafott und der Enthauptung, die während dieser Zeit etliche Edelleute ereilte. Rebecca Gablé verwebt hier wieder sehr geschickt die fiktive Geschichte der Waringhams mit den damaligen realen Ereignissen, was dieses knapp 1000-seitige Buch wieder zu einem Lesevergnügen werden lässt. Zwar war für mich Nick of Waringham nicht ganz der Sympathieträger wie seine Ahnen, aber trotzdem finde ich das dieses Buch die damalige Zeit wieder gut in Romanform erzählt. Ein klein wenig mehr über Heinrich VIII hätte ich mir vielleicht gewünscht. Die Intrigen bei Hofe und das ständige Machtspiel der Adligen hat die Autorin aber wieder perfekt eingefangen. Mit diesem vierten Band ist auf alle Fälle mein Interesse an den Waringham-Reihe weiter von Bestand.

Veröffentlicht am 15.09.2016

toll

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Dies war mein allererstes Buch von Rebecca Gablé und deshalb kann ich nichts dazu schreiben, ob die Vorgängerbände der Waringham-Saga besser waren, ob ein zu großer Zeitsprung seit dem dritten Band statt ...

Dies war mein allererstes Buch von Rebecca Gablé und deshalb kann ich nichts dazu schreiben, ob die Vorgängerbände der Waringham-Saga besser waren, ob ein zu großer Zeitsprung seit dem dritten Band statt gefunden hat und ob die Pferdezucht wieder in den Vordergrund treten sollte.
Ich fand den Roman auf jeden Fall beeindruckend.

Es beginnt mit dem jungen Nick Waringham, der nicht zum Studium bzw. zum Besuch der Schule bei Thomas More geeignet scheint. Seine Qualitäten liegen auf anderen Gebieten. Da er noch erst 14 Jahre jung ist, kehrt er erst einmal ins Haus seines Vaters, der verhaßten Stiefmutter und -schwester und seiner richtigen Schwester und seines Halbbruders zurück. Sein Vater wird der Ketzerei angeklagt und landet im Tower und erwartet dort den Tod. Daraufhin zieht Nick in den Burgfried, weil er es mit der Stiefmutter nicht aushält.
Der ganze Roman spielt in der Zeit, in der Heinrich VIII König von England war und sich gerade von seiner ersten Frau Katharine von Aragon trennen will bis zu seinem Tod und den Thronnachfolgern. Nur wird die Scheidung von der katholischen Kirche nicht gestattet und so sagt er sich von dieser los, in dem er seine eigene Kirche 'gründet'. Dadurch kann er Anne Boleyn ehelichen und verbannt gleichzeitig seine erste Frau und deren Tochter Mary, die sich nun nicht mehr als Prinzessin bezeichen darf.
Katharine von Aragon bestellt Nick Waringham zu sich und nimmt ihm das Versprechen ab, immer auf Mary achtzugeben. Diese Aufgabe nimmt er so ernst, dass er sogar seine eigene kleine Familie ( Polly, seine Frau und die Kinder)immer darunter leiden läßt.
Der ganze Roman spielt in der Zeit von 1529 - 1553 und ist geschichtlich sehr gut recherchiert. Wie die Autorin hinten anmerkt, wird Heinrich VIII so dargestellt, wir er wohl auch in Wirklichkeit war. Selbstverliebt und über Leichen gehend, wenn ihm etwas nicht passte.
Aber die Hauptperson ist Mary, deren Leben von der Kindheit/Jugend bis zu ihrer Regentschaft beschrieben wird.
Als Romanfigur neben den tatsächlichen Personen ist Nick Waringham die Hauptperson. Und so gut beschrieben, dass man meinen könnte, auch er habe wirklich zu der Zeit gelebt und auch alles erlebt.
950 Seiten gelungene, kurzweilige, spannende Unterhaltung.